Unterrichtskonzept Rehbergschule Außenstelle Wetzlar

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Unterrichtskonzept Rehbergschule Außenstelle Wetzlar

Unterricht unter besonderen Bedingungen Die Klientel: Max. 16 Schüler als Patienten mit psychiatrischem Krankheitsbild und/oder Behinderung und /oder in akuten Lebenskrisen +1 Schüler in ambulanter Beschulung = max. 17 Schüler

Unterricht unter besonderen Bedingungen Die Unterrichtsbedingungen für 17 Schüler: 55 Lehrerwochenstunden 1 Person studentische U+ Kraft für das Fach Englisch 3-std. 1 Person, die FSJ leistet (nicht regelmäßig) zur Unterstützung im Unterricht und zur Pausengestaltung Klassenzusammensetzung: Schulvorbereitung + Klasse 1- 3 max. 5 Schüler 16 Std./Woche Klasse 3 – 6 max. 6 Schüler 18 Std./Woche Klasse 7 – 10 max. 6 Schüler 21 Std./Woche

Unterricht unter besonderen Bedingungen Bedingungen für das Schul- und Klassenklima sowie für den Unterricht: Schüler mit unterschiedlichen Zielen bzgl. der Beschulung mit unterschiedlichen Krankheitsbildern unterschiedlichen Alters unterschiedlicher Klassen- und Schulform treffen für einen relativ festgelegten Zeitraum von ca. 6 Wochen – 5 Monaten zu häufig unterschiedlichen Zeiten zusammen

Unterricht unter besonderen Bedingungen Beispiel: Hauptstufe unter Leitung von Juliane Schneider Klassenzusammensetzung: Klassenstufe Schulform Alter 10. Klasse Gymnasium 17 9. Klasse Realschule 15 6. Klasse Hauptschule 13 7. Klasse Hauptschule 15 9. Klasse Förderschwerpunkt Lernen 16 10. Klasse Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 15

Unterricht unter besonderen Bedingungen Was bedeutet das für die Unterrichtsgestaltung? Beispiel Hauptstufe: Kernfächer: Mathematik/Deutsch/Englisch Nebenfächer: Physik/Chemie/Biologie/Gesellschaftslehre Schüler werden nach Klassenstufe, Schulstufe und Lernstand unter Berücksichtigung des Krankheitsbildes unterrichtet.

Unterricht unter besonderen Bedingungen Fr. Schneider: Unter Berücksichtigung der Informationen der Stammschulen: 6 Lernstanderhebungen sowie Unterrichtsvorbereitungen: Hauptstufe: Mathematik/Biologie/Physik und/oder Chemie Mittelstufe: Mathematik Grundstufe: Sachunterricht

Unterricht unter besonderen Bedingungen Fr. Leistner: 6 Lernstanderhebung sowie Unterrichtsvorbereitungen Deutsch/Geschichte/Erdkunde/Politik Fr. Rehberg-Schwarzer: Soziales Kompetenztraining Alle Lehrpersonen unterrichten in allen Klassen Alle Lehrpersonen haben den Blick auf alle Schüler

Konzept Sozialkompetenz-Sozialkompetenz-Sozialkompetenz-Sozialkompetenz Personalkompetenz-Personalkompetenz-Personalkompetenz Sozialkompetenz FACHORIENTIERTES LERNEN Sozialkompetenz Sozialkompetenz THEMENZENTRIERTES LERNEN Sozialkompetenz Sozialkompetenz PROJEKTORIENTIERTES LERNEN Sozialkompetenz

Personal- und Sozialkompetenz Personale Kompetenz Selbstwahrnehmung Wahrnehmung eigener geistiger Fähigkeiten eigener Gefühle und eigener Bedürfnisse Selbstreflexion Selbsteinstellung Zutrauen zu eigenen Fähigkeiten, schulischen Anforderungen gewachsen zu sein Selbstregulierung Achten auf eigene Fähigkeiten, Gefühle und Bedürfnisse Eigenmotivation und Konzentrationsbereitschaft bzw. -fähigkeit

Personal- und Sozialkompetenz Soziale Wahrnehmungsfähigkeit Wahrnehmung der Emotionen und der Bedürfnisse anderer Erfassen und Reflektieren der Bedeutung des eigenen Handelns Rücksichtnahme und Solidarität Respekt vor Meinung und Verhalten anderer Rücksichtnahme auf Bedürfnisse anderer Sozialkompetenz Kooperation und Teamfähigkeit Aufbau tragfähiger Beziehungen zu anderen Respekt vor bestehenden sozialen Regeln Produktives Zusammenarbeiten mit anderen Umgang mit Konflikten Angemessenes Vertreten eigener Interessen in Konflikten Beitrag zu konstruktiven Lösungen

Fachorientiertes Lernen Kernfach Deutsch Laut Bildungsstandards Kernkompetenzen: → Sprechen und Zuhören (Mündlichkeit) → Schreiben → Lesen und Rezipieren – mit literarischen und nichtliterarischen Texten/Medien umgehen → Sprache und Sprachgebrauch untersuchen und reflektieren → Weitere Kompetenzentwicklung im Kontext anderer Fächer

Fachorientiertes Lernen im Fach Mathematik Laut Bildungsstandards Kernkompetenzen: → Darstellen → Kommunizieren → Argumentieren → Umgang mit Symbolen, formalen und technischen Elementen → Problemlösen → Modellieren → Weitere Kompetenzentwicklung im Kontext anderer Fächer

Fachorientiertes Lernen Vorteile und Notwendigkeit für Schüler der Rehbergschule Anknüpfen an Unterricht der Stammschule Nach Lernstanderhebung Aufholen von Wissenslücken Günstige Voraussetzung für Rückbeschulung

Fachorientiertes Lernen Schließen von Lücken Erlernen & Erweitern fachlicher Inhalte Erlernen & Erweitern methodischer Kernkompetenzen Erlernen & Erweitern sozialer Kernkompetenzen

Themenzentriertes Lernen Funktion, Erfindung & Bedeutung des Radios in der Gesellschaft Von Lehrperson geplant und vorbereitet Fach Thema Deutsch Stellungnahme & Bericht Erdkunde Länder der Erfinder Politik Der Volksempfänger für jeden – Propaganda durch Zensur Geschichte Die Bedeutung des Radios in der NS-Zeit Physik Wie funktioniert ein analoges Radio? Schallwellen, elektromagnetische Wellen, Tonhöhen & Lautstärke Biologie Das Ohr - Wie funktioniert das Hören? Musik Tonhöhen & Lautstärke unterscheiden. Wellen am Klavier körperlich erfahren. Unterscheidung Geräusch & Ton

Themenzentriertes Lernen Themenzentriertes (problemorientiertes) Lernen Laut Bildungsstandards Fokus: Alltagsbezug Realsituationen, die wg. Komplexität nicht einem Unterrichtsfach zuzuordnen sind

Themenzentriertes Lernen Methodisches Vorgehen Exemplarisches Lernen → Lernen anhand ausgewählter Gegenstände von allgemeiner Bedeutung in Bezug zum Lehrplan – von Lehrperson vorbereitet → Dadurch Erlangen grundlegender Einsichten möglich → Grundlegende Einsichten sind auf andere Fälle übertragbar → Lernen sozialer Kompetenz durch Teamarbeit

Themenzentriertes Lernen Praktisches Lernen → Erwerb neuen Wissens durch reale Handlung → Theorie und Praxis ergänzen einander Imaginatives und szenisches Lernen → Ganzheitliche/schüleraktivierende Methode, die → in einem gestaltenden Spiel mit gesprochenem oder gesungenem Wort Lerninhalte vermittelt und → emotionale und gruppendynamische Prozesse auslöst.

Projektorientiertes Lernen Umgang mit Drogen in meinem Alltag Thema von Schülern bestimmt - Lehrer als Lernbegleiter und Anleiter Schüler 1 Schüler 2 Schüler 3 Schüler 4 Schüler 5 Definition Sucht WHO Welche Süchte gibt es? Symptome von Süchten Wege aus der Sucht Fallbeispiele Was ist Sucht und welche Ursachen gibt es dafür? 3 Beispiele näher erläutert Folgen von Süchten Fazit

Projektorientiertes Lernen → Schüler einigen sich auf ein Thema → Dadurch i.d.R. höhere Motivation → Erfordert relativ hohes Maß an selbstgesteuertem Lernen sowie Organisieren → Wie beim themenzentrierten Lernen: Fächerverbindung → Schüler entscheiden über Gelingen und Scheitern

Projektorientiertes Lernen Lehrperson im Hintergrund: Lernbegleiter → Prozess anleiten – moderieren – Hilfestellung leisten → Gute Planung – ggf. Bereitstellung des Materials → Ressourcenorientierung bzgl. des Schülers → Dadurch: Einbringen der Stärken der Schüler in Projekt → Generieren von Erfolgserlebnissen → Erhöhung der Motivation, sich mit einem Thema zu beschäftigen → Rücksichtnahme auf besondere Förderschwerpunkte

Projektorientiertes Lernen Schüler im Vordergrund → bringt eigene Stärken in Projekt ein → profitiert von Stärken der anderen Schüler → Kompensation eigener Schwächen durch ressourcenorientierte Aufteilung der Arbeiten → Lernen, Verantwortung für eigenes Handeln und eignen Lernerfolg zu übernehmen → Erkennen eigener Schwächen

Themenzentriertes & Projektorientiertes Lernen Ziele der Phasen: → Verknüpfung fachlicher Perspektiven zu komplexen Aufgaben → Erkennen der Mehrperspektivität von Sachverhalten in anderen Kontexten → Mehrdimensionales Wissen aufbauen → Ausbau notwendiger Arbeitsmethoden → Wissenserwerb ausbauen → Anbahnung: Befähigung zu eigenen Urteilen → Fördern von Flexibilität und Kreativität

Koordinationskonferenz Unterrichtsrelevanter Informationsaustauch zwischen Klinik und Schule → Aufnahme von Schülern / Entscheidung in welche Klasse → anstehende externe Beschulungen → anstehende Entlassungen Ist- Standbeschreibung der 16 Schüler von Schulseite: → Klassenlehrerin + Fachlehrerinnen → extern beschulte Schüler: Informationsweitergabe von Stammschule Informationen Behandlungsplanungen und Therapien während der Unterrichtszeit

Kurz-Konferenzen Dienstag und Freitag: 8.00 – 8.30 Uhr Zeitnaher Informationsaustausch über Schüler Kollegiale Fallberatung Kollegiale Erarbeitung zu Schullaufbahnempfehlungen Vor- und Nachbesprechung der Schulnetzwerkgespräche Schulinterne Organisation Organisation von … → Planung Pädagogische Konferenzen → Konzeptarbeit Unterrichtskonzeption Klinikschule Konzeption Ambulante Beschulung Konzeption Kindergartenkinder Konzeption Systemische Sichtweise der Rehbergschule Wetzlar in der Schullandschaft des LDK

Behandlungsplanungen Dienstag und Freitag → regelmäßige Einladungen durch Klinik → i.d.R. kein Unterrichtsausfall durch Teilnahme → Unterrichtsvorbereitungen, die von FSJ-Kraft genutzt wird → oder Schüler werden aufgeteilt Vorteile → Transparenz durch Informationsaustausch Positive Folgen → Unterrichtsgestaltung/Verhalten der Lehrpersonen gegenüber den Schülern

Fazit Schüler mit unterschiedlichen Krankheitsbildern unterschiedlichen Alters unterschiedlicher Klassen- und Schulform kommen häufig zu unterschiedlichen Zeiten für für ca. 6 Wochen bis 5 Monaten

Fazit Ziel: adäquate zeitnahe Rückbeschulung Betreuung ab externer Beschulung bis zur Entlassung aus Klinik In allen Unterrichtsformen werden die Schüler dort abgeholt, wo sie sich befinden Alle Lehrpersonen unterrichten in allen Klassen Alle Lehrpersonen haben den Blick auf alle Schüler Transparenz zwischen Tagesklinik & Schule Unterrichtsgestaltung/Verhalten der Lehrpersonen gegenüber den Schülern Personal- und Sozialkompetenz ermöglicht nachhaltiges Lernen

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit