Grundstücksrecht Falllösung 3.

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 Präsentation transkript:

Grundstücksrecht Falllösung 3

GrdstR Fall 3 Lösung Fall 3: 1. Teil: Klage des E gegen K Zulässigkeit (+) Begründetheit A. Anspruch des E gegen K auf Zustimmung zur Grundbuchberichtigung I. §§ 894, 1922 Abs. 1 BGB 1. Grundbuch unrichtig (+), wenn K nicht Eigentümer des Flurstücks „24“ a) Eigentumserwerb des K von V nach §§ 873, 925 BGB aa) Einigung am 3.9. (-), zwar objektiv so erklärt, aber übereinstimmend anders gewollt (Falsa demon…)

GrdstR Fall 3 Lösung aa) Einigung am 8.3. des Folgejahres (-), kein Rechtsfolgenwille cc) Fingierte Einigung durch Bestätigung nach § 141 BGB? Anwendung bereits fraglich; jedenfalls formunwirksam, vgl. § 925 BGB b) Erwerb nach § 900 Abs. 1 BGB (-), zwar ist K bereits seit über 30 Jahren als Eigentümer eingetragen und hat das Grundstück so lange auch im Eigenbesitz, aber die Ersitzung ist nach § 900 Abs. 1 S. 3 BGB durch die Eintragung des Widerspruchs gehemmt => K ist nicht Eigentümer geworden

GrdstR Fall 3 Lösung 2. E = materiell Berechtigter (+), § 1922 BGB 3. Keine Einwendungen und Einreden a) Erlassvertrag, § 397 BGB (-), nicht auf § 894 BGB anwendbar Arg. – Grundbuchwahrheit b) Verjährung (-), vgl. § 898 BGB c) § 242 BGB aa) „dolo-facit-Einwand“ → Anspruch des K auf Übereignung aus §§ 516, 1967 BGB (-), jedenfalls formnichtig, vgl. §§ 518, 311b BGB

GrdstR Fall 3 Lösung bb) Verwirkung (-), jedenfalls fehlt es am Umstandsmoment => Anspruch aus §§ 894, 1922 Abs. 1 BGB (+) II. §§ 812 Abs. 1, S. 1, 1. Var., 1922 Abs. 1 BGB (-), jedenfalls verjährt Ergebnis: E kann von K die Zustimmung zur Grundbuchberichtigung verlangen. B. Anspruch des E gegen K auf Herausgabe des Grundstücks I. §§ 985, 1922 Abs. 1 BGB (+), insbesondere nicht verjährt, vgl. § 902 Abs. 2 iVm Abs. 1 BGB II. §§ 861 / 823 / 812 BGB (-), da jedenfalls verjährt

GrdstR Fall 3 Lösung Ergebnis: E kann von K auch die Herausgabe des Grundstücks verlangen. 2. Teil: Klage des E gegen die B Zulässigkeit (+) Begründetheit Anspruch des E gegen die B auf Zustimmung zur Grundbuchberichtigung I. §§ 894, 1922 Abs. 1 BGB 1. Grundbuch unrichtig (+), wenn B nicht Grundschuldsinhaberin ist → Erwerb der Grundschuld der B von S nach §§ 873 Abs. 1, 1192 Abs. 1, 1154 Abs. 3 BGB

GrdstR Fall 3 Lösung a) Einigung B – S (+) b) Eintragung der B (+) (c) Einigsein (+)) d) Berechtigung → S = Grundschuldsinhaber? → Erwerb der Grundschuld des S von K nach §§ 873 Abs. 1, 1191, 1192 BGB aa) Einigung S – K (+) bb) Eintragung des S (+) cc) Briefausschluss (+) (dd) Einigsein (+) ee) Berechtigung (-), da K nicht Eigentümer (s.o.) ff) Gutgläubiger Erwerb des S nach § 892 Abs. 1 BGB

GrdstR Fall 3 Lösung (-), da S jedenfalls Kenntnis von der Unrichtigkeit hatte e) Gutgläubiger Erwerb der B nach § 892 Abs. 1 BGB aa) Rechtsgeschäft iSe Verkehrsrechtsgeschäfts (+) bb) Grundbuch unrichtig und Veräußerer dadurch legitimiert (+) cc) Keine Kenntnis der B (+) dd) Kein Widerspruch → Ein Widerspruch wurde vor Eintragung der Grundschuld eingetragen → Dieser Widerspruch kann nach §§ 883, 888 BGB analog unbeachtlich sein → Vss. ist, dass S wirksam die VM erworben hat

GrdstR Fall 3 Lösung (-), S hatte Kenntnis (s.0.) → Trotzdem § 892 Abs. 1 BGB für B (+) Arg. – B konnte wegen des Widerspruchs nicht von dem Eigentum des K ausgehen, aber von einem gutgläubigen Vormerkungserwerb des S, wonach dann der Widerspruch relativ unwirksam gewesen wäre, so dass S die Grundschuld hätte erwerben können => B hat die Grundschuld gutgläubig erworben => Das Grundbuch ist hinsichtlich der Eintragung der B richtig => Kein Grundbuchberichtigungsanspruch gegen B Ergebnis: Die Klage des E gegen B wird abgewiesen

Ende