Metatarsalgie Lokalisierter oder generalisierter Schmerz am

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 Präsentation transkript:

Metatarsalgie Lokalisierter oder generalisierter Schmerz am Vorfuss im Bereiche eines oder mehrerer Metatarsale bei Belastung Dr. med. G. Flückiger

Anatomie/ Biomechanik:

Anatomie/ Biomechanik: - Stabile Strahlen = M II und M III (Rotationszentrum in sagittaler Ebene) - Fett-Polster submetatarsal distal: wichtig für Dämpfung - Stellung der Metatarsalia  Fusslängsgewölbe - Fussquergewölbe: biomechanisch inexistent

Anatomie/ Biomechanik: „Vorfussbogen“: 3 Typen Relation M I zu den übrigen Metatarsalia Index plus: 1>2 >3 >4 >5 Index plus-minus: 1=2 >3 >4 >5 Index minus: 1<2 >3 >4 >5 (häufigste)

Anatomie/ Biomechanik: „Vorfussbogen“: 3 Typen Relation M I zu den übrigen Metatarsalia + +/- -

Klassifikation: 1) Prim. Metatarsalgie: anatomisch-funktionelle Beziehung der Knochen zueinander 2) Sek. Metatarsalgie: metabolische, neurologische oder posttraumatische Ursache 3) Iatrog. Metatarsalgie: Folge vorausgegangener Operation

Primäre Metatarsalgie: - aufgrund anatomischer Gegebenheiten - am häufigsten: Index minus Typ: lange M II und M III  Ueberlastung bei Abstoss-Bewegung  SZ , Hyperkeratose, Schwellung

Primäre Metatarsalgie:

Primäre Metatarsalgie: - plantarflektiertes M II +/- M III: problematisch in Standphase Oft prominente Kondylen - Kontrakte Krallenzehe: Dorsalflexion der Zehe führt zu - Druckerhöhung am Zehengrundgelenk - Luxation des plantaren Fettpolsters - vergrössertes, deformiertes M-Köpfchen (Nekrose, Infekt, Tumor) - Hohlfuss, kontrakter Spitzfuss (Achillessehne)

Sekundäre Metatarsalgie: - Rheumatoide Arthritis: Krallenzehen, Atrophie +/- Dislokation Fettpolster, Synovitis, Rheumaknoten - neurologische Affektionen: Neuritis, Morton-Neurom Tarsaltunnel-Syndrom - Posttraumatisch: Malalignement nach Fraktur Weichteiltrauma Vorfuss mit Synovitis Tendinitis, Capsulitis

Sekundäre Metatarsalgie: - Rheumatoide Arthritis:

Iatrogene Metatarsalgie: - postoperativ bedingte Metatarsalgie, meist mechanisch - verzögerte Knochenheilung nach Osteotomien  Elevation  Transfermetatarsalgie - Infekt postoperativ - inadequate Osteotomie, falsche Technik - Resektions-Arthroplastiken (z.B. für Hallux valgus)

Hyperkeratose: Ausdruck einer lange anhaltenden Ueberbelastung Radiäres Hautlinienmuster in Läsion hinein Verruca plantaris: - Zeigen petechiale Blutung bei Debridement - Unterbrechen Hautlinien Fremdkörper-Granulom: Anamnese wichtig

Therapie: Konservativ - Debridement, Hornhaut-Abtragung vermindert Druck, weniger SZ, wirkt kurz - Infiltration: LA und Depot-Cortison Gut bei Synovitis / Arthrose / Neuromen 2 - 3x wiederholbar cave: subcutane Atrophie / Teleangiektasie Infekt

Therapie: - Schuh-Anpassung: genügend Zehenraum in Breite und Höhe - Entlastende Pelotten:

Therapie: - Einlagen: sollen entlasten (am Ort der Ueberlastung) ideal: ganz-sohlig, weichbettend ausgeschliffen am Ort der Hyperkeratose Braucht entsprechend voluminöses Schuhwerk Halbe, retrokapital stützende Einlage: + kann in jedem Schuh getragen werden - inadequat, verlagert Druck nach proximal wird von Patienten oft nicht getragen

Therapie: Operativ: - Exzision der Läsion - Krallenzehen-Korrektur cave: Narbe - Krallenzehen-Korrektur nicht nur Resektionsarthroplastik, sondern auch Reposition des Fettpolsters submetatarsal - plantare Metatarsale-Kondylektomie cave: Zehe verliert an Stabilität, dorsale Subluxation

Therapie: - distale Metatarsale Osteotomie: z.B. Weil wird um Sägeblatt-Dicke angehoben Verkürzung, Rotation und Transversal- verschiebung sind möglich oft Einsteifung des Gelenkes

Therapie: - proximale Metatarsale Osteotomie: (dorsal flektierende Basis-Osteotomie)

Therapie: - proximale Metatarsale Osteotomie: (dorsal flektierende Basis-Osteotomie)

Therapie: - proximale Metatarsale Osteotomie: wenig Resektion für grosse Korrektur gute Fixationsmöglichkeit (Platte) heilt sicher kaum Verkürzung, wenig Transfermetatarsalgie Gelenk nicht betroffen, keine Gelenksteife

Therapie: - Verkürzungs- / Verlängerungs- Osteotomie

Therapie: - Spitzfuss-Behandlung: Gastrocnemius-Verlängerung (-slide) wenn keine Dorsalflexion im OSG mit gestrecktem Knie und PT erfolglos; 4 Wochen „Walker“ Perkutane Achillessehnen-Verlängerung bei kontraktem Spitzfuss. Abstoss-Kraft wird etwas vermindert; 6 Wochen Gips

Danke !