KreditSiR Falllösung 3.

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KreditSiR Falllösung 3

KredSiR Fall 3 Lösung Fall 3: Frage 1: Anspruch der C-AG gegen E auf Duldung der Zwangsvollstreckung aus § 1147 BGB I. Anspruch entstanden 1. C-AG = Hypothekeninhaberin → Zweiterwerb der C-AG von B nach §§ 398, 1153, 1154 BGB aa) Einigung B – C (vgl. §§ 1, 78 AktG) (+), zwar Einigung über „Hypothekenübergang“, aber dies ist nur möglich über die Forderungs- abtretung, wegen der Akzessorietät der Hyp. bb) Schriftform der Abtretung eingehalten und Brief übergeben, § 1154 Abs. 1 BGB cc) Kein Ausschluss (+)

KredSiR Fall 3 Lösung dd) Berechtigung der B bez. der Forderung → B war Inhaberin des Darlehensrückzahlungs- anspruchs aus § 488 Abs. 1 S. 2 BGB → Verlust dieses Anspruchs durch Abtretung an A-AG? (1) Einigung B – A-AG (+) (2) Kein Formerfordernis, weil Hypothek jedenfalls wegen fehlender Eintragung noch nicht entstanden (3) Kein Ausschluss (+) (4) Berechtigung (+) => Berechtigung der B (-) ee) Gutgläubiger Erwerb nach §§ 1138, 1. Alt., 892 BGB

KredSiR Fall 3 Lösung (1) Rechtsgeschäft iSe Verkehrsrechtsgeschäfts (+) (2) GB unrichtig und Veräußerer dadurch legitimiert (+), bez. der Forderung (3) Keine Kenntnis der C-AG (+) (4) Kein Widerspruch (+) => Forderungsfiktion nach §§ 1138, 1. Alt., 892 BGB (+) ff) Berechtigung der B bez. der Hypothek → Ersterwerb der Hypothek der B von E nach §§ 873, 1113 ff BGB (-), bereits keine wirksame Einigung, vgl. § 105 BGB gg) Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB (1) Rechtsgeschäft iSe Verkehrsrechtsgeschäfts (+), mittelbar durch Abtretung der Forderung

KredSiR Fall 3 Lösung (2) „Rest“ (+) => Die C-AG hat die Hypothek als „forderungsentkleidete Hypothek“ erworben => C-AG = Hypothekeninhaberin 2. E = Eigentümer (+) => Anspruch enstanden II. Anspruch nicht erloschen → Durch Zahlung in Höhe von 75.000 € kann Umwandlung der Hypothek in dieser Höhe zur Eigentümergrundschuld nach §§ 1163, 1177 BGB erfolgt sein, sog. „selbstverständliche Einwendung“ (-), da jedenfalls gutgläubiger Erwerb in voller Höhe Ergebnis: Der Anspruch ist in voller Höhe gegeben

KredSiR Fall 3 Lösung Frage 1: Anspruch der A-AG gegen E auf Zahlung von 300.000 € aus §§ 488 Abs. 1 S. 2, 398 S. 1 BGB I. Anspruch entstanden (+), da wirksame Abtretung (s.0.) II. Anspruch nicht erloschen 1. Durch Zahlung iHv 75.000 € a) § 362 BGB (-), da B nicht mehr die Gläubigerin war b) §§ 362, 407 Abs. 1 BGB (+), da E bei Zahlung keine Kenntnis von der Abtretung hatte 2. Auswirkung der Abtretung der B an die C-AG → Problem: Durch den gutgläubigen Hypothekenerwerb sind Forderung und Hypothek jetzt getrennt

KredSiR Fall 3 Lösung Fraglich, ob in einem solchen Fall die Forderung zur Hypothek „gerissen“ wird E.A. (-), es gibt die Spaltung (sog. Trennungstheorie) Arg. - Wortlaut des § 1138 BGB schließt den Forderungserwerb explizit aus - Eigentümer ist vor doppelter Inanspruchnahme über §§ 1160, 1161 BGB geschützt A.A. (+), Forderung wird mitgerissen (sog. Einheitstheorie) Arg. - Aus § 1153 ergibt sich ein Verbot der Trennung von Forderung und Hypothek - Schutz des Eigentümers vor doppelter Inanspruchnahme (vgl. z.B. diesen Fall) Ergebnis: Durch das Mitreißen der Forderung ist der Zahlungsanspruch der A-AG erloschen.

Ende