© BLE 2003 H. Drangmeister Saatgutbehandlung Grundsätzliche Organisationsformen,Wirkungen D1 Allgemeiner Pflanzenbau Quelle: Dr. Marga Jahn, Biologische.

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 Präsentation transkript:

© BLE 2003 H. Drangmeister Saatgutbehandlung Grundsätzliche Organisationsformen,Wirkungen D1 Allgemeiner Pflanzenbau Quelle: Dr. Marga Jahn, Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für integrierten Pflanzenschutz, Stahnsdorfer Damm 81, Kleinmachnow Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst- und Gemüsebau) für den Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen (Initiiert durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau) Fachschule Landwirtschaft

© BLE 2003 H. Drangmeister 2 / 9 Saatgutbehandlung im Öko-Landbau Die Verwendung gesunden Saatgutes ist im ökologischen Landbau besonders wichtig, da Folgen schlechter Saatgutqualität (lückige Bestände) später kaum ausgeglichen werden können. Vorgaben: Chemisch/synthetische Pflanzenschutzmittel (Beizen) sind nicht erlaubt Ab 2004 darf nur noch ökologisch erzeugtes Saatgut verwendet werden Verfahren: Vorbeugende Maßnahmen (u. a. Fruchtfolgegestaltung, Saatgutreinigung, Sorten- und Standortwahl) sind auszuschöpfen, reichen allein aber nicht Mittel auf naturstofflicher Basis (Tillecur, ein Senf-Meerrettich-Präparat, als Pflanzenstärkungsmittel von BBA zugelassen) Physikalische Verfahren Heißwasserbehandlung (z. B. gegen Gerstenflugbrand) Heißluft- und Heißdampf-Behandlung (in der Praxis wenig verbreitet) Saatgutbehandlung mit niederenergetischen Elektronen (z. B. gegen Steinbrand) Diskussion über Zulassung im ökologischen Landbau noch nicht abgeschlossen Biologische Verfahren Anwendung von Mikroorganismen, wie Bacillus subtilis im Gemüse- und Zier- pflanzenbau (keine breite Anwendung)

© BLE 2003 H. Drangmeister 3 / 9 Saatgutbehandlungsmittel auf naturstofflicher Basis Saatgutbehandlung zur Reduzierung des Weizensteinbrandes, Versuchsergebnisse 1996 Saatgut- behandlung SorteWirkungsgrad (%) Kornertrag (dt/ha) FrühsaatSpätsaatFrühsaatSpätsaat UnbehandeltHofsorte 2) 48,446,6 MilchpulverHofsorte98,110050,250,6 SBM 1) / TillecurHofsorte78,410047,048,0 UnbehandeltBatis 3) 25,547,0 MilchpulverBatis92,595,257,154,6 SBMBatis99,699,861,660,9 1) SBM: Senf-Meerrettich-Präparat, gegenwärtig in verbesserter Zusammensetzung als Pflanzenstärkungsmittel Tillecur gelistet 2) Hofsorte: Betriebseigenes Saatgut: 250 Sporen/Korn 3) Batis: Ökologisches Z-Saatgut künstlich infiziert: 3,6 x 10 4 Sporen/Korn. Quelle: Paffrath, A., Tränkner, A., Lebendige Erde (1998)

© BLE 2003 H. Drangmeister 4 / 9 Saatgutbehandlung - Heißwassermethode Bei der Heißwasserbehandlung kommt es darauf an, durch Einwirkung von Wärme in Kombination mit Feuchtigkeit Erreger am Samen oder im Inneren des Samens zu vernichten, ohne die Funktionsfähigkeit des Sa- mens zu beeinträchtigen. Das Optimum ist dann erreicht, wenn bei den gewählten Temperaturen und Behandlungszeiten der Befall weitestgehend reduziert wird und die Keimfähigkeit und Triebkraft weiterhin gut sind. Wirkungsprinzip der Heißwasserbehandlung

© BLE 2003 H. Drangmeister 5 / 9 Vorgehensweise bei der Heißwasserbeize (Gerste, Weizen) 4 Stunden Einquellen bei 28 bis 30 °C 10 Minuten Wasser von: 50 bis 51 °C (Gerste) 52 bis 53 °C (Weizen) Abschrecken mit kaltem Wasser Zurücktrocknen bei 30 bis 45 °C Die genaue Einhaltung der nachfolgenden Verfahrensbedingungen ist nur in speziellen Beizanlagen möglich: Nachteile: Kostspielige Rücktrocknung erforderlich Wenn Bedingungen nicht exakt eingehalten werden, kommt es zu Schäden am Saatgut

© BLE 2003 H. Drangmeister 6 / 9 Wirkung der Heißwasserbehandlung gegen die wichtigsten samenbürtigen Krankheitserreger an ausgewählten Gemüsekulturen

© BLE 2003 H. Drangmeister 7 / 9 Saatgutbehandlung mit niederenergetischen Elektronen Prinzip entspricht etwa dem der Fernsehröhre Einwirkung nur auf äußere Schichten des Saatguts Bekämpfung von Weizensteinbrand und Septoria nodorum-Keimlingskrankheit möglich Einführung des Verfahrens in den Ökolandbau wird noch kontrovers diskutiert Elektronenstrom durchdringt das Korn Der Embryo wird abgetötet Elektronenenergie > 500 kwV Elektronen dringen nur in die Samenschale Der Embryo wird nicht erreicht Einsatz niedriger Dosen

© BLE 2003 H. Drangmeister 8 / 9 Wirkung der Elektronenbeizung Gegen wichtige Schaderreger an Weizensaatgut: Gegen wichtige Schaderreger an Gemüsesaatgut:

© BLE 2003 H. Drangmeister 9 / 9 Biologische Verfahren zur Saatgutbehandlung Einsatz von Pflanzenstärkungsmittel auf mikrobieller Basis mit speziellen Empfehlungen zur Saatgutbehandlung