Deutsch. Lexikologie/ Wortschatzkunde. Der deutsche Wortschatz

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 Präsentation transkript:

Deutsch. Lexikologie/ Wortschatzkunde. Der deutsche Wortschatz Kurs 3 Lekt.Dr. Evemarie Draganovici 2017-2018 WiSe

Deutsch. Wortschatzkunde. Der deutsche Wortschatz

Der Begriff DEUTSCH [ahd. diutisc ‚volksmäßig’, zu diot(a) ‚Volk’, Lehnübersetzung von lat. lingua vulgaris] (propriu poporului, aparţinând) indoeuropäische Sprache verschiedenen Dialektvarianten von ca. 100 Mio. Sprechern in D, AT, der CH (DACH-Region), FL (Fürstentum-Lichtenstein), Elsass, Südtirol, L u a. als Muttersprache

Geschichte des Begriffs înainte de anul 1000 nu este atestat sigur documentar theod/deot=Volk (popor)- 786 în doc. lat. theodisce- lingua theodisca ~ 1100 diutsche lant (im Anno Lied), diutschi liuti 1786-1832 deutsche Klassik (Lessing, Goethe, Schiller) Deutsch: europäischer Kulturbegriff Staat (rel. neu): Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation –Karl der Große (747-814)  Reich (mhdt. riche- Herrschaft-domnie/guvernare)  Franz II. 1806

Geschichte des Begriffs Otto von Bismarck 1871 (Reichseinigung)- Entwicklung des modernen politisch-staatlich Deutschlandbegriffs: weiterhin Reich 1918 Deutschland, aber in der Weimarer Verfassung (constituţie) 11. August 1919 „Das deutsche Reich ist eine Republik“ după 1945 pt. evitarea conceptului de „Reich” de către Puterile Aliate 23. Mai 1949 im Grundgesetz (constituţia germană) „Bundesrepublik Deutschland“

DEUTSCH 19. Jh. Deutscher =Deutsch als Muttersprache der/die Deutsche, die Deutschen dann „deutschsprachig“- CH, 1945 AT in: D, AT, deutschsprachige CH, FL, L, Ostbelgien (Cantoanele din ESt), Südtirol

Der deutsche Wortschatz. Die Größe. ca. 5000 Sprachen (über 50% weniger als 10 000 Sprecher) Dt: gr. Sprachen, ca.300 000-500 000 ohne Fachwörter + morph. Wortformen in den letzten 2 Jh. (EnglX2, Rum. 140 000-175 000 )  Wörterbuch(-“er)

Der deutsche Wortschatz. Die Größe Dicţionarele: imaginea tezaurului cultural si lingvistic al unei comunităţi lingvistice transmis din generaţie în generaţie. Gedächtnis einer Generation/Memoria unei generaţii: Benennungsgewohnheiten,-bedürfnisse/obiceiuri si necesităţi de denumire Entwicklungslinien in der Denk-, Handlungsweise einer Gesellschaft/direcţii de dezv. în modul de gândire şi acţionare ale unei societăţi genaue Abbilder der inneren Sprachentwicklung/imagini exacte ale dezv. interne lingvistice nur best. Segmente des Gesamtwortschatzes./doar anumite segmente din vocabular

Der deutsche Wortschatz Wörterbücher DUDEN Universalwörterbuch (1989) 120 000, 2011 schon 150 000 (duden.de) LGDaF (Langenscheidt Deutsch als Fremdsprache) (1992) 60 000 – (2010) – 66.000 Wörter/Lemmata Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (2011 Langenscheidt) 10 CD-230 000 Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (dwds.de)

Der deutsche Wortschatz. Die Sprecher. zentraler Wortschatz 70 000 Wortschatzgröße: Bildungsgrad, Interesse, soz. Umgebung Durchschnittssprecher: 12 000-16 0000 Wörter (davon 3500 Fremdwörter) versteht ca. 50 000 ohne Probleme denn Wortschatz: aktiv und passiv, immer passiv > aktiv routinierte Schreiber: mind. 10 000 lit. Texte, Zeitungen: 5000 einfache Alltagssituationen: 400-800 Chat- und SMS-Kommunikation 100-200

Wortschatzkunde / Lexikologie lexikos „sich auf das Wort beziehend“ und logos „Lehre“ „disciplină lingvistică ce studiază cuvintele sub aspectul alcătuirii lor, al relaţiilor dintre sens şi formă, al organizării lor în sistemul general, integrator, al limbii “ Die Lexik (Sprachwissenschaft) bezeichnet den gesamten Wortschatz.

Wort vs. Lexem Das Wort (-“er): in wenigstens zwei Bedeutung verwendet: einmal im Sinne einer inhaltlichen Aussage ich stehe zu meinen Worten, - gând, idee exprimată prin vorbe; spusă zum anderen als zählbare sprachliche Einheit (der Text enthält 4000 Wörter).

Unterschiedliche Definitionen des „Wortes“ Phonetisch-phonologisch vs. graphisch Wort ist dadurch charakterisiert, dass vor und nach ihm eine Pause bzw. eine Lücke gesetzt wird. Wie geht‘s? 2 Wörter Wie geht es? 3 Wörter einatmen Atme ein! ????

Unterschiedliche Definitionen des „Wortes“ Morphologisch Wort ist ein aus mindestens 1 Basismorphem bestehende Struktureinheit. „hat“: grammatische Charakteristika Finites Verb, HS 2. Stelle, 3. Person, Sg, Präsens, Indikativ, Schreibung: 3 Grapheme, Aussprache: 3 Laute, Bedeutung: Besitz, Zusammengehören

Unterschiedliche Definitionen des „Wortes“ Semantisch (Lexem) Wort ist eine selbstständige Bedeutungseinheit /unitatea independentă cu sens blau sein= betrunken sein  Artikel, Auxiliare, Modalverben sind keine Wörter.

Wort vs. Lexem Das Lexem (-e) 1) Cuvânt sau parte de cuvânt care servește ca suport minimal al semnificației; morfem lexical. 2) Unitate de bază a vocabularului care reprezintă asocierea unuia sau a mai multor sensuri; cuvânt; unitate lexicală. Ein Lexem ist etwas, das morphologisch nicht mehr weiter zerlegt werden kann, unabhängige Einheit des Wortschatzes im Lexikon, bestehend aus einem oder mehreren Morphemen. die abstrakte Basiseinheit des Lexikons, die in verschiedenen grammatikalischen Wortformen realisiert werden kann.

Wort vs. Lexem Lexem „schreib-" in schreiben, schriebst, schrieben, Schreiber, Geschriebenes, vorschreiben Hund Katze Katze Katzen zwei Wörter und zwei Wörter zwei verschiedene aber ein Lexem Lexeme abschreiben = Lexem und ein Wort (steht im Lexikon). Abschreiber = kein Lexem aber ein Wort (nicht im Lexikon)

Wort vs. Lexem Das Morphem Morphem ist die kleinste lautliche (oder graphische) Einheit mit einer lexikalischen oder aber grammatischen Bedeutung. Cea mai mică unitate purtătoare de sens, unitate minimală de expresie purtătoare de sens, „secvenţă fonică minimală dotată cu sens” I.A. Baudouin de Courtenay. Fliege lexikalisches Morphem, das "-n" das grammatische Morphem (z.B. Nominativ Plural).

Teildisziplinen der Lexikologie Semantik: Wissenschaft von den Bedeutungen der Wörter einer Sprache, untersucht die Beziehungen der Wörter untereinander sowie ihre Entwicklung und Veränderung, die komplexen theoretischen Aspekte der Wortbedeutung. Semasiologie: Beschreibung der Bedeutung/ Bedeutungen der Lexeme, geht von einem Signifikant (Lautkörper) aus (porneşte de la) und untersucht die damit verbundenen Signifikat (Bedeutungen) Schloss = 2 Inhalte, die für die ein Ausdruck verwendet werden: a)  als Gebäude b) als Türschloss

Semasiologie

Teildisziplinen der Lexikologie Onomasiologie: Beschreibung der Möglichkeiten der Benennung, Begriff  Benennung Onomastik: Entstehung (Herkunft, Alter, Etymologie), Bedeutung, geographische Verbreitung von Eigennamen, Namengebung und –verwendung cal elender: mârţoagă, gloabă cal (poet.)

Teildisziplinen der Lexikologie Wortbildungslehre untersucht die Bildung neuer Wörter, die Regeln nach denen sie entstanden sind, und beschreibt bestimmte Muster und Modelle Etymologie – fragt nach formaler und inhaltlicher Herkunft der Wörter. + Form+die Bedeutung des Wortes+Verwandtschaft mit anderen Wörtern werden erforscht. Phraseologie – behandelt Mehrwortlexeme („cuvânt compus din mai multe lexeme“), die aus mehreren Wörtern bestehen, aber eine Gesamtbedeutung haben. Nachbarbereich: Computerlinguistik u.a.

Teildisziplinen der Lexikologie. Lexikographie. beschäftigt sich mit theoretischen und praktischen Problemen der Erarbeitung (elaborare) von Wörterbüchern. benutzt (foloseşte) die Ergebnisse (rezultatele) lexikologischer Untersuchungen (cercetări).

Lexikographie Wer hat Interesse an Wörterbüchern? - ein- und mehrsprachige Wörterbücher als Gegenstände des täglichen Gebrauchs - Wörterbuch als Dokumentation des Wissens, Wörterbücher und das Streben nach Wissen - Wörterbücher und das Streben nach Normierung

Wozu dienen Wörterbücher? Übersetzung, Sprachdokumentation, Deskription: Erfassung des Wortschatzes (inventarierea, cuprinderea), Beschreibung des Wortschatzes (Strukturalismus; Wörterbücher im Dienste der vergleichenden Sprachforschung) Normierung  Terminologie Computersimulation von sprachlichem Handeln: MÜ

Hausaufgabe Neamţ etimologie Sas: etimologie Expresii cu neamţ + sas