Die 10 wichtigsten Publikationen der letzten 12 Monate in der Anästhesiologie
Anesthesiology 2010; 112(1):86
IHAST - Subgruppenanalyse n=441, SAB mit temporärem Clipping; n=208 hypotherm, n=233 normotherm Thiopental: n=66 hypoth., n=93 normoth. Etomidate: n=13 hypoth., n=6 normoth. Temperatur Gabe von Neuroprotektiva Dauer des Clippings Neurostatus 24 hrs (short term outcome) Neurostatus 3 Monate (long term outcome) univariate und multivariate logistische Regression
IHAST – Subgruppenanalyse: Bei 441 Patienten mit rupturierten zerebralen Aneurysmen und intraoperativem Gefäßclipping zeigte weder eine alleinige Hypothermie noch eine Hypothermie mit zusätzlicher Gabe von Thiopental / Etomidate eine (kurz- und langfristige) neuroprotektive Wirkung. Ebenso waren diese Medikamente bei Normothermie nicht neuroprotektiv wirksam.
Br J Anaesth 2010; 104(5):619
n=29 n=9 Anfänger < 30 PDKs, n=8 Erfahrene > 100 PDKs, n=12 OÄ > 500 PDKs 8-12h : „rested“; 4:30-8h – „sleep deprived“ (maximal 4 Std. Schlaf) ICSAD Imperial College of Surgeons Assessment Device Checklist („SOP“) Global Rating Scale
Die Performance der PDK Anlage in der geburtshilflichen Anästhesie scheint nicht vom Schlafentzug des Anästhesisten beeinflusst zu werden, ungeachtet des Ausbildungsstandes.
Paediatr Anaesth 2009; 19(11):1064
200 Kinder mit „recent URI“ – Salbutamol (2 200 Kinder mit „recent URI“ – Salbutamol (2.5mg<20 kg, 5 mg>20kg: 10-30 min. präop.) 200 Kinder mit „recent URI“ – ohne Salbutamol 200 gesunde Kinder (letzte 4 Wochen) Sevofluran, LMA / ETT ! PRAE („perioperaitve respiratory adverse events“): Bronchospasmus, Laryngospasmus, SaO2 Abfall < 95%, starkes Husten
Bei 600 Kindern wurde die Inzidenz perioperativer adverse events (PRAEs) untersucht in Bezug auf präoperative Salbutamolvernebelung. Kinder mit kürzlich stattgehabtem (<14d) oberem Atemwegsinfekt zeigten dabei signifikant weniger Husten und Bronchospasmus; jedoch immer noch häufiger als gesunde Kinder.
Anesth Analg 2010; 110(6):1676
100 Kinder, 1-16 Jahre, ASA I und II, Allgemeinanästhesie Pinsp=10 cm H2O, Steigerung in 5er Schritten bis max. 25 cm H2O Endpunkt: gastrale Insufflation („GI“)
Der inspiratorische Druck, der bei Kindern zur gastralen Insufflation führt, steigt mit dem Alter. Ein Pmax insp. von ≤ 15 cm H2O erlaubt eine ausreichende Ventilation (VT 7ml/kg) ohne gastrale Insufflation. Darüber nimmt lediglich die gastrale Insufflation zu, nicht aber das Tidalvolumen
Br J Anaesth 2009; 103(6):867
2246 Patienten (1119 mit Cuff / 1127 ohne Cuff) 24 Europäische Zentren 0 – 5 Jahre alte Kinder 2246 Patienten (1119 mit Cuff / 1127 ohne Cuff) ? Postextubationsstridor (1h) Anzahl der Intubationsversuche neuer Microcuff® PET pädiatrischer Endotrachealtubus ID 3.0 mm : Geburt (>3kg) – 8 Monate ID 3.5 mm : 8 – 18 Monate ID 4.0 mm : 18 – 36 Monate ID 4.5 mm : 36 – 60 Monate Auswahl Tuben ohne Cuff nach regionaler Gepflogenheit
Endotrachealtuben mit Cuff (< 20 cm H2O) sind auch bei Kindern < 8 Jahren problemlos einsetzbar. Sie besitzen geringere Umintubationsraten und vergleichbaren postoperativen Stridor.
Anesthesiology 2010; 112(3):652
200 ambulante Patienten, 18-80 Jahre, ASA I-III Frauen <70kg LMA#3, >70kg LMA#4 Männer <90kg LMA#4, >90 kg LMA #5 „experienced anaesthesiologists“ > 1 Jahr Erfahrung Spontanatmung, kein NO, 1h, 2h, 24h postop.: Halsschmerzen, Dysphonie, Dysphagie unmittelbar nach Insertion: 112±59 vs. 114±57 mmHg (149 vs. 151 mbar) 44 mmHg = 58 mbar pharyngolaryngeale Beschwerden gesamt 13.4 vs. 45.6% (P<0.001)
Die Reduktion des Inflationsdruckes der LMA <44 mm Hg (≈60 mbar) ist mit einer signifikanten Reduktion laryngopharyngealer Beschwerden verbunden. Relative Risikoreduktion 70.6%, absolute Risikoreduktion von 32.3%, NNT = 3 ! Cuffdruckmessung bei der LMA (<60 mbar) = „good anaesthesiologic practice“ !!
Anesthesiology 2010; 112(1):128
VHF bis zu 44% nach Klappenchirurgie i.v. Amiodaron-Regime: 300mg loading dose bei Narkoseeinleitung, 15mg/kg/24h für 48 Std. Endpunkt: Neuauftreten von VHF in der postop. Periode (Entlassung) 120 Patienten ICU: Holter EKG Monitor
Bei Patienten mit elektiver Herzklappenchirurgie konnte eine 48h-i. v Bei Patienten mit elektiver Herzklappenchirurgie konnte eine 48h-i.v. Amiodarontherapie (begonnen bei Einleitung) das Neuauftreten von Vorhofflimmern nicht verringern. Vielleicht…
Br J Anaesth 2010; 104(1):89
SPA zur Hüft TEP Gruppengröße n=20 50 mg/kg über 15 Min. // 15 mg/kg/h bis OP Ende 30 Min., 4h, 24h, 48 h postop. Endpunkte: VAS Score, PCA Verbrauch
Die Gabe von i.v. Magnesium während einer SPA zur Hüft-TEP führte zu signifikant niedrigeren Schmerz-Scores (40 min, 4h, 24h, 48h) und signifikant geringeren Anforderungen bei PCA-Pumpen postoperativ.
Anesth Analg 2010; 111(1):83
80 Patienten, >18 Jahre alt, ASA I-II Gruppengrösse n=40 ambulante diagnostische Laparoskopien Sevogruppe inhalativ eingeleitet Propofolgruppe TIVA BIS-Monitoring beide Gruppen Paracetamol 1g und 75 mg Diclofenac VAS 10 minütig erste Stunde, 90 min, 2h, 4h
AUC 578.6 vs. 403 cm/min (P<0.01) Morphin 4.62 (S) vs. 3.61 mg (P); n.s.
Patienten nach ambulanter Anästhesie mit Propofol zeigten signifikant weniger Schmerzen / niedrigere VAS Scores als Patienten nach Sevoflurane. Der Morphinverbrauch unterschied sich nicht signifikant.
Anesth Analg 2009; 109(5):1421
5-15 Jahre n=1784 3 U.S. Universitätsklinika BIS in 27 Fällen verwendet
Die Inzidenz einer intraoperativen Wachheit („awareness“) bei Kindern liegt bei 0.8%. Im Gegensatz zu Erwachsenen (0.1-0.2%) ist bei Kindern keine Nachbehandlung notwendig; es wurden keine kurzfristigen psychischen Folgen beobachtet.
Die 10 wichtigsten Publikationen der letzten 12 Monate in der Anästhesie : Zusammenfassung Hypothermie und/oder „Neuroprotektiva“ sind bei SAH/clipping nicht neuroprotektiv wirksam Auch unausgeschlafene Anästhesisten legen gute geburtshilfliche PDKs Salbutamolinhalation verringert PRAEs bei Kindern nach URI Der Spitzendruck einer Maskenbeatmung bei Kindern = 15 cmH2O Tuben mit Cuff können auch bei Kindern <8 Jahren verwendet werden, Stridorraten sind gleich.
Die 10 wichtigsten Publikationen der letzten 12 Monate in der Anästhesie : Zusammenfassung Der Cuffdruck bei LMAs sollte max. 44 mmHg (60mbar) betragen – gemessen werden ! perioperatives Amiodaron senkt Inzidenz postop. VHF nach Klappenchirurgie nicht i.v. Mg2+ verbessert die postoperative Analgesie nach Hüft-TEP in SPA Patienten nach ambulanter Anästhesie mit Propofol haben weniger Schmerzen (VAS) als nach Sevoflurannarkose Die Inzidenz einer awareness bei Kindern beträgt 0.8%, im Gegensatz zu Erwachsenen wurden keine psychologischen Folgen beobachtet.