Interdigitale Neuralgie

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 Präsentation transkript:

Interdigitale Neuralgie - „Morton Neurom“ - „Morton‘sche Metatarsalgie“ - „interdigitale perineurale Fibrose“ Dr. med. G. Flückiger

- Thomas G. Morton, 1876 (Philadelphia) Erstbeschreibung - L.O. Betts, 1940 (Adelaide) Lokale Läsion des Digitalnervs - J.D. Mulder, 1951 Quere Vorfusskompression

Aetiologie: - Nerven-Kompressionssyndrom - chronische Mikrotraumatisierung

Aetiologie: „chronische Mikrotraumatisierung“  Kompression bei Belastung gegen lig. metatarseum transversum („Spreizfuss“)  Dehnung um obiges Ligament bei Zehendorsalflexion (Abrollen des Fusses)  vergrösserte intermetatarso-phalangeale Bursa

Aetiologie: Folge: a) interstitielles Oedem b) Fibrosierung endoneural und perineural c) Zerfall der Markscheiden d) Untergang von Nervenfasern

Aetiologie: Histologie: a) keine Entzündungszeichen b) keine Regeneration c) keine Proliferation von Nervengewebe d) kein tumorartiges Wachstum

Häufigkeit / Lokalisation: w : m = 4 : 1 jedes Alter: vorwiegend 4.-6. Dezennium dritter Intermetatarsalraum: 70 - 90% zweiter Intermetatarsalraum: 10 - 30%

Diagnostik: 1) Anamnese - rasch auftretende, unerträglich werdende Fussschmerzen (brennend, elektrisierend) - imperativer Drang, Schuhe auszuziehen - wird besser mit Entlastung / Massage - Ausstrahlung in Wade / Oberschenkel

Diagnostik: 2) Klinik - Intermetatarsaler Druckschmerz

Diagnostik: 2) Klinik - Mulder‘s Sign

Diagnostik: 2) Klinik - Hypästhesie interdigital / Zehen

Diagnostik: 2) Klinik - Lasègue der Zehe (dorsale Hyperextension  Schmerz) - Quere Vorfuss-Kompression (bis 30 Sek.  Schmerz; inkonstant) - Hohmann-Handgriff (benachbarte Metatarsale-Köpfchen werden gegeneinander bewegt  Schmerz) - Zehen-Schwellung / Spreizung

Diagnostik: 2) Klinik

Diagnostik: 2) Klinik

Diagnostik: 3) Weitere Abklärung - Röntgen: vergrösserter Intermetatarsale- Abstand (Sullivan‘s Sign) - MRI: Lokalisation und Grösse - Infiltration: nur ein Metatarsalraum testen Pat. in engen Schuhen laufen lassen

Diagnostik: 4) Differentialdiagnose - Stressfraktur Metatarsalia - Bursitis intermetatarsal - Synovitis MTP - Gelenke - Osteonekrose Metatarsale-Köpfchen - Fremdkörper / Warzen

Therapie: A) Konservative Therapie - Belastung vermindern - Schuhanpassung (weiter Zehenraum) - entlastende Pelotte / Weichbettung - NSAR (beschränkte Zeit)

Therapie: A) Konservative Therapie - Infiltration: 1 - 3x mit Depot-Steroid - wirksam v.a. in frühen Stadien

Therapie: B) Operative Therapie - erfolglose konservative Behandlung - chronisch belastungsabhängige Schmerzen - ca. 8% Restbeschwerden, 2% SZ-Zunahme

Therapie: B) Operative Therapie I. Resektion:

Therapie: B) Operative Therapie I. Resektion:

Therapie: B) Operative Therapie II. Dekompression: - Release lig. metatarseum transversum - epineurale Neurolyse - 83-90% gute Resultate - Sensibilität und Schweisssekretion erhalten

Therapie: B) Operative Therapie Nachbehandlung: • Stockentlastung für 5-7 Tage • Scotchcastschuh mit steifer Sohle • Sportaufnahme erst ab 5. Woche

Therapie: B) Operative Therapie Komplikationen: • Amputationsneurom • Ungenügende Resektion  Beschwerdepersistenz • Sensibilitätsausfall  selten störend, Parästhesie weg

Zusammenfassung: - Morton-Neuralgie = Tunnelsyndrom - vorwiegend intermetatarsal 3 - 4 - Geschlechtsverteilung: w : m = 4 : 1 - „Neurom“ = Fibrosierung endo- / perineural - Anamnese: anfallsweise starke SZ  Schuh weg - Behandlung: initial konservativ (Schuhe / Injektion) - Operation: Dekompression / Resektion

Danke !