Linse G. Geerling.

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 Präsentation transkript:

Linse G. Geerling

Anatomie Kapsel: PAS-positive hyaline Membran Epithel: einfache Zell- schicht unter Kapsel Mitosen +++ am Äquator Umwandlung des Epithels in Linsenfasern, Wachstum => Zunahme an Größe / Gewicht, Kernsklerose

Zonula-Fasern Dehnbare Kollagen-Fibrillen, verbinden Linse und Ziliarkörper, Akommodation durch Verformung der Linse: Ziliarmuskel-Kontraktion Verringerung der Zonula-Spannung, Abrundung der Linse, Erhöhung der Brechkraft.

Optische Funktion Transparenz durch homogenen Kern und fehlende Interzellularräume zwischen Fasern Akommodation durch Gleiten der Fasern Im Alter: Wasserverlust, Eiweißzunahme bis ca. 35% Myopie, Grauschleier, Kontrast- + Farbminderung Elastizitätsverlust => Presbyopie

Pathogenetische Faktoren Dystrophie: 1°, kongenitale Katarakt Degeneration: 1°, senile Katarakt Entzündung: 2° Katarakt Trauma: 2° Katarakt, Luxation Tumor: (2° Katarakt)

Primäre Katarakt Kongenital und juvenil Senil Sekundäre Katarakt Intraokulare Erkrankung Exogener Schaden Allgemeinerkrankung Medikamente

Kongenitale Katarakt Formen: Polstar, Schichtstar, Coerulea - Meist nicht progredient, oft wenig beeinträchtigend. Bei Syndromen: Lowe-Syndrom, Trisomie 21 u. 23 Bei Embryopathien: Röteln, Mumps Auch familiär, alle Vererbungsmodi

2° Katarakt Intraokulare Entzündungen/Erkrankungen: Uveitis, Retinitis pigmentosa Trauma: Perforation, Kontusion, Rö-Bestrahlung Allgemeinerkrankungen: Diabetes, Neurodermitis, Galaktosämie, Myotonie KORTISON !!!

Symptome Schleier Farbänderung Photophobie => Visusminderung

Linsenluxation Isoliert: kongenitales Fehlen der Zonula-Fasern System.: Marfan-S., Homozystinurie, Marchesani-S. Traumatisch: nicht progredient, Traumazeichen

Operation Senile Katarakt Ziel ist Visus-Rehabilitation Indikationsstellung meist einfach; Elektive Chirurgie Technisch ausgereift, wenig postop. Probleme Ambulante Chirurgie Kapselsack-fixierte HKL, selten KL, kaum Starbrille

Operation Kongenitale Katarakt Ziel ist die Amblyopie-Prophylaxe Indikationsstellung schwierig Wenn Operation - dann früh Technisch mühselig, noch sehr kleines Auge Postop. Probleme häufig, verstärkter Reizzustand Ausgleich mit Kontaktlinse, Brille und Kunstlinse

Entwicklung der Katarakt-Operation Erste Erwähnung einer Kunst-Linse bei Casanova Erste Linsen-Implantation durch Sir Harold Ridley, 29.11.1949, extrakapsuläre Extraktion mit PMMA Linse Postop. Refraktion - 18,0 sph -6,0 cyl 120° Weitere Entwicklung hin zur intrakapsulären Extraktion und Vorderkammer bzw. Iris-Linse, viele Komplikationen Heute wieder extrakaps. Extraktion mit kapselsackfix. HKL

Katarakt-Op – Stand 2012 Ambulant > stationär Tropf > Retrobulbär Corneal oder Near-clear Viskoelastikum Zirkuläre Kapsulorhexis Hydrodissection Phakoemulsifikation Bimanuelle Absaugung Kapselpolitur Faltbare IOLinse

Komplikationen Intraoperativ: Kapselruptur mit Glaskörperverlust Endothelschaden mit Hornhauttrübung Postoperativ: Zystoides Makulaödem (Akute) Endophthalmitis Chirurgische Unvollkommenheiten

Endophthalmitis Spektrum bakteriell bedingter Krankheitsbilder: akut - subakut - chronisch exogen - endogen metastatisch meist postop. Staph.aureus/epid. VK-Aspirat zu 40% postop kontaminiert. Nur ca. 0,1% Endophthalmitis. Keimquelle meist periorbitale Patientenflora. Sichere Risikofaktoren: Direkter Keim-Zugang zum Glaskörper, Infektion an Lidern / Tränenwegen, Diabetes, Immunsuppressiva Keimnachweis schwierig: aus VK bis 35%, aus GK 70%. Therapie der Wahl ist die intravitreale Antibiotika-Instillation

Zystoides Makulaödem Therapie: Medikamentös: Nicht-steroidale Antiphlogistika, Kortison Augentropfen, Diamox Chirurgisch: VERG-Ab, Steroid-Implantat, Vitrektomie mit ILM-Delamination

Späte Komplikationen Nachstar Ablatio Chronische Endophthalmitis

Therapie - Nachstar YAG-Laser Chirurgische Kapselexzision

Chronische Endophthalmitis Verzögertes Auftreten, chronisch-rezidivierender Verlauf Stärkerer Reizzustand, weisse Kapsel-Plaques, Hypopyon Ansprechen auf Kortison, früher „Toxic-Lens-Syndrom“ Gering virulente Keime im Kapselsack: Proprioni, Coryne

Pseudophaki-Ablatio Anhaltendes Risiko nach jeder Art von Katarakt-OP. Vermutlich Ausspülung der Hyaluronsäure aus GK mit OP-induzierter hinterer GK-Abhebung und Foramina. Risiko erhöht bei Kapselruptur / GK-Verlust,YAG-Kt, Myopie und bereits Ablatio am anderen Auge. Typisch sehr kleine Löcher - „schwierige Ablatio“.

Ende Linse / Katarakt