PARTIZIPATIVE MANAGEMENTMODELLE in der Chemiebranche
Definitionen Was ist Management? Management: der Prozess von Planung, Priorisierung und Organisation von Arbeitsleistungen zur Erreichung von Zielen innerhalb eines Unternehmens/einer Organisation. Was ist ein Führungsstil? Führungsstil: der spezifische Ansatz der Führungskräfte zur Erreichung der geplanten Ziele. Es ist die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, wie die Aktivität geplant und organisiert wird und wie die Befugnisse und Verantwortlichkeiten definiert werden.
Definitionen Was ist partizipatives Management? Partizipatives Management: ein Managementsystem, in dem die Mitarbeiter von Unternehmen/Organisationen eine aktive Rolle im Entscheidungsprozess spielen. Es steht in direktem Zusammenhang mit dem Geschäftskonzept und kann je nach Grad des Engagements in verschiedenen Ansätzen bestehen.
Der Geschichte des partizipativen Managements Diese Managementpraxis geht auf eine Bewegung der menschlichen Beziehungen zurück, die sich in den 1920er Jahren manifestierte. Basierend auf einer intensiven Forschung in Management und Organisation, die in dieser historischen Periode durchgeführt wurde, erklärten die Wissenschaftler eine Reihe von Prinzipien, die mit experimentellen Mitteln entwickelt wurden. Bemerkenswertes Beispiel: die Hawthorne Experimente; die Veröffentlichungen des Bulletins der Taylor Gesellschaft.
Die kulturelle Perspektive Es wurden weltweit zahlreiche Studien zum partizipativen Management in verschiedenen Kulturen (sozial und wirtschaftlich) durchgeführt. Der europäische Trend: Die Mitarbeiter, die sich von den Managern angehört fühlen und an Entscheidungen beteiligt sind, sind am Arbeitsplatz deutlich zufriedener und produktiver als diejenigen, die von diesen Bedingungen nicht profitieren. Das amerikanische Konzept: Die Umsetzung partizipativer Führung hängt signifikant und positiv mit einer erhöhten Motivation zur Teamarbeit, mehr Effektivität der internen Kommunikation, unter Berücksichtigung der Gruppenbeteiligung am Entscheidungsprozess und auch am Kontrollprozess zusammen. Die globalisierte Tendenz in den meisten modernen Volkswirtschaften besteht darin, das partizipative Management als Alternative zu den traditionellen vertikalen Managementstrukturen zu verwenden. Dies wurde in den Forschungsergebnissen als Abschwächung des Interesses der Mitarbeiter an den Erwartungen der Führungskräfte bezeichnet. Die kulturelle Perspektive
Arten des partizipativen Managements Partizipatives Management Informationsmanagement Gemeinsames Entscheidungsmanagement Trainingsmanagement Mentoring-Management Anerkennungsmanagement Arten des partizipativen Managements
Informationsmanagement Informationsmanagement ist die häufigste Form des partizipativen Managements, da es auf Unternehmensebene relativ einfach zu implementieren ist. Merkmale: Ein interner Kommunikationsplan zum Austausch von Informationen mit den Mitarbeitern über: langfristige Strategien, finanzielle Aktionspläne, relevante Haushaltsaspekte. Transparenz des Unternehmenskontextes (Marktposition, wichtige Investitionen) Ein Fluss von internen Kommentaren, Vorschlägen, Meinungen, die für die Arbeitnehmer leicht zugänglich sind. Transparenz der mittel- und langfristigen Geschäftsstrategie, Marketingstrategien, Personalplanung Informationsmanagement
Gemeinsames Entscheidungsmanagement Die gemeinsame Entscheidungsfindung kann als eine Art partizipatorisches Management betrachtet werden, aber einige ihrer Elemente sind auch in allen anderen Formen der Beteiligung enthalten. Merkmale: Eine Reihe interner, gemeinsamer Aktivitäten mit den Mitarbeitern: Fokusgruppen, Brainstorming- Sitzungen, Umfragen, thematische Arbeitsgruppen Ermächtigung der Arbeitnehmer, Autonomie in der Projektarbeit, Selbstüberwachung und Selbstbewertung Arbeitsorganisation auf der Grundlage von Standards, Parametern, Verfahren, die für die Anhörung und den Beitrag der Mitarbeiter offen sind Ein interner und offener Überarbeitungs- und Bewertungsprozess zur Verbesserung des Organisationssystems Gemeinsames Entscheidungsmanagement
Trainingsmanagement ist eine Art partizipatives Management, das darauf ausgerichtet ist, Kompetenz zu schaffen und die Qualität der Mitarbeiterbeteiligung auf der Grundlage solider Kenntnisse und des Verständnisses des Prozesses zu verbessern. Merkmale: Eine interne Fortbildung für die Mitarbeiter, Wissens- und Kompetenzentwicklung, professionelle Weiterbildung. Arbeit an einem Problemlösungsansatz, der den Mitarbeitern Informationen, Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung stellt. Aktuelle Informationen über das Geschäftsumfeld und die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, um qualitäts- und wissensbasierte Beiträge der Mitarbeiter zu gewährleisten. Förderung von Rückinvestitionen in die Ausbildung, damit die Mitarbeiter die erworbene Kompetenz am Arbeitsplatz umsetzen können. Trainingsmanagement
Mentoring-Management Mentoring-Management kann als eigenständige Art des partizipativen Managements in Bezug auf das zuvor beschriebene Trainingsmanagement implementiert werden. Die Wahl des Ansatzes hängt von der Unternehmenskultur und den Strukturen der Unternehmen ab. Merkmale: Ein internes Mentoring-System für Arbeitnehmer auf allen Ebenen, das kontinuierlich am Arbeitsplatz läuft. Umsetzung von übergreifenden Schulungen, von Lernen am Arbeitsplatz, betreuten Übungsperioden für neue Fähigkeiten oder neue Verantwortlichkeiten Förderung der professionellen Vernetzung, des Wissens- und Erfahrungsaustauschs zwischen Mitarbeitern gleicher oder unterschiedlicher Strukturen und Abteilungen. Internes Mentoring, das auf der Grundlage der bestmöglichen Nutzung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Arbeitnehmer sowie eines einheitlichen individuellen Weiterbildungsplans entwickelt wurde. Mentoring-Management
Anerkennungsmanagement Das Anerkennungsmanagement ist eine der am häufigsten verwendeten Formen des partizipativen Managements, um schnell und sichtbar zu sein und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Merkmale: Eine Reihe von Instrumenten für die interne Werbung, wie Foren für die Leistung der Mitarbeiter, Newsletter und Meetings zum Austausch wichtiger Beiträge und zur Förderung der Ergebnisse. Führung durch Motivation, Belohnung und positives Feedback und Verstärkung Leistungssteigerung durch positive Beispiele und die Sichtbarkeit direkter Beiträge zur Unternehmensentwicklung und zum Geschäftswachstum. Anerkennungsmanagement
Ebenen der Mitarbeiterbeteiligung Die Mitarbeiterbeteiligung kann nach verschiedenen Ebenen strukturiert werden, die einzeln oder als Ganzes angewendet werden können. Ebene 1 - grundlegende Einbeziehung: definiert durch „Informationen“, bei denen die Manager den Mitarbeitern die Entscheidungen direkt in einem einseitigen Informationsansatz mitteilen Ebene 2: mittelkleine Beteiligung: definiert durch „Überzeugen“, wobei die Manager das Engagement der Mitarbeiter für die getroffenen Entscheidungen proaktiv gewinnen; dabei stehen die positiven Aspekte und das Gefühl der Mitverantwortung im Vordergrund
Ebenen der Mitarbeiterbeteiligung Ebene 3 - mittelhohe Beteiligung: definiert durch „Zusammenarbeit“, bei der die Manager die Mitarbeiter einladen, Beiträge zu leisten und Mitentscheidungen zu treffen, da sie gleichermaßen in den Prozess involviert sind. Erfordert eine Überprüfung des Führungsmodells und eine Kultur der Verantwortung. Ebene 4: hohe Beteiligung: definiert durch ¨Delegieren¨, wobei die Manager den Entscheidungsprozess durch Ermächtigung auf die Mitarbeiterseite lenken. Genannt auch Bottom-up-Führung, zählt auf Selbstvertrauen, Leidenschaft für das Geschäft und starken Orientierungssinn.
Auswirkungen des partizipativen Managements Das partizipative Management, unabhängig von der Wahl der Art oder Ebene, kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen in Unternehmen haben. Eine erfolgreiche Umsetzung am Arbeitsplatz hängt immer stark von den Bedingungen ab: guter Kommunikationsfluss, kompetente Manager, klare Strategie und Organisation und vor allem das gegenseitige Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Durch eine gut geplante Umsetzung, fundierte Informationen aller Beteiligten (Mitarbeiter und Führungskräfte) und die proaktive, zielorientierte Einstellung können die Einschränkungen oder möglichen Risiken minimiert werden.
Auswirkungen des partizipativen Managements Mehr Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz Mehr Leistung und Unabhängigkeit bei der Erledigung von Aufgaben Identifikation mit Organisationskultur und Geschäftskonzept, Engagement für das Unternehmensziel Produktivitätssteigerung durch Förderung von Innovation und Kreativität, Fokussierung auf die bestmögliche Nutzung von Kompetenzen
Auswirkungen des partizipativen Managements Angespannungsreiches Arbeitsumfeld, verursacht durch Egozentrismus und missverstandene Autorität. Geringere Produktivität, verursacht durch übermäßige Kreativität und Innovation der Arbeitsmethoden. Verminderte Effektivität des Entscheidungsprozesses, verursacht durch kulturelle und individuelle Unterschiede. Untergrabung der Führung, verursacht durch Autoritätskonflikte
Die Perspektive in der Chemiebranche Noch einige Jahre zuvor war sich die Öffentlichkeit und die Zivilgesellschaft der Rolle des Chemiesektors für die wirtschaftliche Entwicklung als Ganzes und seines Beitrags zur Entwicklung der Lebensqualität wenig bewusst. Als ein kontinuierlich wachsender Sektor zeigt die Chemiebranche immer mehr ihre Bedeutung auf dem EU- und Weltmarkt. Die Arbeitnehmer der Branche und ihre Vertretungen fordern notwendige Veränderungen im Arbeitsumfeld und bauen eine Stimme für mehr Beteiligung und Beteiligung in ihren Unternehmen auf.
Der sich ändernde Kontext Die Krise und die Sparmaßnahmen prägen die Entwicklung der Chemiebranche und die Geschäftsstrategie der Unternehmen. Der Investitionsbedarf und die zunehmende Zersplitterung führten dazu, dass eine große Zahl mittelständischer Unternehmen auf dem EU-Binnenmarkt im Wettbewerb mit multinationalen Unternehmen stand. Es ist wichtig, auch die starke Wechselbeziehung zwischen der chemischen Industrie und der sich schnell entwickelnden Technologie hervorzuheben, die in Forschung und Produktion eingesetzt wird und neben finanziellen Mitteln auch geschulte Arbeitskräfte erfordert, die sich anpassen und leistungsfähig sind. Der sich ändernde Kontext
Die Geschäftsstrategie Angesichts des Marktwettbewerbs und der Kapazitäten haben die Unternehmen der Chemiebranche Geschäftsstrategien entwickelt, die es ihnen ermöglichen, die Krise zu überwinden und trotz der schwierigen Bedingungen weiter zu wachsen. Mit einer der derzeit niedrigsten Arbeitslosenquoten und einem Fokus auf Forschung und Innovation entwickelten sich die Chemieunternehmen überwiegend auf der Grundlage klassischer Managementstile und ließen die von den Beschäftigten der Branche geforderten Bottom-up-Ansätze beiseite. Die Geschäftsstrategie
Die chemische Industrie spielt derzeit nicht nur im EU-Binnenmarkt, sondern auch auf globaler Ebene eine wichtige Rolle, indem sie Geschäftsbeziehungen auf der ganzen Welt entwickelt und sich mit anderen Branchen vernetzt. Die Fokussierung auf das Angebot bestehend aus innovativen und leistungsfähigen Produkte unter den Bedingungen eines hohen Marktwettbewerbs und einer sich schnell verändernden Technologie macht immer deutlicher die Notwendigkeit struktureller Veränderungen der derzeit umgesetzten Geschäftsmodelle sichtbar, denn nur so lassen sich Vermarktungsstandards erfüllen und die in der Gesamtwirtschaft erreichte Position halten (und verbessern). Die Rolle des Marktes
Die Herausforderungen - Erforderlich ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber- und Gewerkschaftsorganisationen, die in diesem Sektor tätig sind. Die Herausforderungen
Schlussfolgerungen Das partizipative Management hat direkten Einfluss auf: Arbeitsbeziehungen auf Unternehmens-/Branchenebene; Entwicklung der Tätigkeit der Sozialpartner; Produktivität und Effektivität am Arbeitsplatz; Arbeitnehmerzufriedenheit am Arbeitsplatz Der Erfolg bei der Umsetzung partizipativer Managementmodelle hängt stark von der Rolle und dem Grad der Einbeziehung der Sozialpartner ab.