Leistungsbewertung in der Schule

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 Präsentation transkript:

Leistungsbewertung in der Schule nach „Leitfaden Schulpraxis“ Bovet/Huwendiek (Cornelsen Scriptor)

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Funktionen der Notengebung ? ? ?

Funktionen der Notengebung Historisch steht die Berechtigungsfunktion im Vordergrund: Leistungsprinzip als demokratische Leitvorstellung Nicht Geburt, Religion, Geschlecht, Rasse usw. sollen den Zugang zu gesellschaftlichen Positionen bestimmen, sondern die Leistung Noten dienen dazu, die individuellen Leistungen vergleichbar zu machen

Funktionen der Notengebung Schulnoten haben eine Sozialisierungsfunktion: Kinder lernen beim Schuleintritt neue Leistungsnormen kennen, die sich von denen der Familie, Spielgruppe oder des Kindergartens unterscheiden Einsicht, dass Leistungen selbst verursacht sind

Funktionen der Notengebung Schulnoten haben eine Rückmeldefunktion: Auskunft für die Schüler, über den Stand ihrer Lernbemühungen Indirekte Rückmeldung für den Lehrer über Qualität und Erfolg seines Unterrichts. Vorsicht bei der Analyse der Unterrichtsqualität über die Noten!

Funktionen der Notengebung Schulnoten haben eine Berichtsfunktion: Eltern erhalten durch Noten Einblick in den Leistungsstand ihrer Kinder Ermöglichen Eltern Rückschlüsse auf das zu erwartende Zeugnis (Versetzung, Abitur)

Funktionen der Notengebung Schulnoten haben eine Anreiz- und Disziplinierungsfunktion: Aussicht auf Belohnung bei guten Noten bzw. Disziplinierung bei schlechten Noten Gefahr, dass eine gute Note für die Schüler wichtiger wird, als eine gute Leistung

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Bezugsnormen Soziale Bezugsnorm Individuelle Bezugsnorm Man unterscheidet drei Bezugsnormen: Soziale Bezugsnorm Individuelle Bezugsnorm Kriteriumsorientierte Bezugsnorm

Soziale Bezugsnorm Vergleich der Leistung des Einzelnen mit den Leistungen einer Referenzgruppe Bei Schulnoten häufig Klasse als Vergleichsgruppe Problem: Eine Normalverteilung der Noten ist nur bei großen Stichproben erfüllt!

Individuelle Bezugsnorm Vergleich der momentanen Leistungen des Schülers mit denen zu einem früheren Zeitpunkt. Gibt jedem Schüler Informationen über seinen individuellen Leistungszuwachs

Kriteriumsorientierte Bezugsnorm Leistung des Schülers wird mit dem Lernziel, dem Kriterium verglichen. Für Benotung eher ungeeignet, da man lediglich feststellt, ob das Lernziel erreicht/nicht erreicht wurde Gut geeignete Form der Rückmeldung für Lehrer und Schüler

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Objektivität Test ist dann objektiv, wenn das Testergebnis vom Beurteiler unabhängig ist Verschiedene Beurteiler kommen beim gleichen Schüler unabhängig voneinander zum gleichen Ergebnis Je größer der Beurteilungsspielraum ist, desto geringer ist die Objektivität

Validität (Gültigkeit) Ein Test ist dann valide, wenn er das, was er zu messen vorgibt, auch tatsächlich misst. Allgemeiner gesagt wird die Validität von Klassenarbeiten oft durch eine zu große Zeitbeschränkung beeinträchtigt. Bei standardisierten Schulleistungstests, wird die Gültigkeit hauptsächlich als Übereinstimmung mit dem Lehrplan definiert.

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Schwachstellen von Notengebung Man unterscheidet: systembedingte Schwachstellen subjektive Fehlerquellen

Systembedingte Schwachstellen Skalenqualität: Noten sind lediglich Rang- und nicht Intervallskala Rechnerische Auswertung (Mittelwerte, verrechnen von Noten) ist problematisch Klassenbezogener Maßstab: Noten aus verschiedenen Klassen sind nur schwer vergleichbar

Subjektive Fehlerquellen Einfluss von Vor- und Zusatzinformationen Einfluss von Sympathie und Geschlecht Einfluss von subjektiven Theoriebeständen Halo-Effekt und logischer Fehler Stabile Unterrichtstendenzen Reihenfolge-Effekte

Inhalt: Funktionen der Notengebung Bezugsnormen Gütekriterien Schwachstellen von Notengebung Noten in der Praxis

Gestaltung schriftlicher Überprüfungen Der vorauslaufende Unterricht sollte: klar an Lernzielen ausgerichtet sein genügend Lern- und Übungsmöglichkeiten für die Inhalte bieten, die Gegenstand der Überprüfung sind.

Gestaltung schriftlicher Überprüfungen Größere Anzahl voneinander unabhängiger Aufgaben (⇒Reliabilität) Auf geeignete Taxionomiestufen und Aufgabenarten achten Schwierigkeitsgestaffelt Passende Bearbeitungszeit Bei unterschiedlicher Gewichtung, Punktzahlen angeben

Feststellung mündlicher Leistungen (Beispiele) Abfragen einzelner Schüler Eindrucksnoten für Zeiträume Einleitendes Wiederholungsgespräch Strichliste Protokoll der letzten Stunde Referate

Notengebung im offenen Unterricht Arbeitsleistungen in Gruppenarbeiten müssen die individuelle Schülerleistung bewerten. z.B.: Präsentation der Ergebnisse der Gruppenarbeit mit verteilten Rollen.

Arbeitsauftrag Analysieren Sie die verschiedenen Hilfsmittel zur Bewertung von Schülerleistungen im Unterricht. Schätzen Sie ein, welche Leistungen einfach bzw. schwer zu bewerten sind. Nennen Sie Gründe und Kriterien die Ihre Einschätzung untermauern. Suchen Sie sich aus dem Portfolio 2 Bewertungsraster heraus, die Sie genauer Untersuchen und am Ende des Seminars den anderen Teilnehmern vorstellen.