Wohnbauförderungsinstrumente im Vergleich

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Zeitarbeit Aus dem Internet:
Advertisements

Zahlungsmöglichkeiten und Absicherung im Außenhandel
MietfreiWohnen im Alter, ohne Ihr mühsam erspartes Eigenkapital ? (oder Mietausgleich) Ihre Rentenabsicherung durch Immobilienerwerb für Arbeitnehmer,
Fragetechnik statt Sagetechnik
Herzlich Willkommen zu vc 3 ! Wir möchten Sie gerne in den nächsten fünf Minuten durch die Simulation führen und mit den grundlegenden Abläufen vertraut.
Kontrollfragen zu Kapitel 1
Haben Sie Ihren Traum vom Eigenheim in den letzten 5 Jahren verwirklicht? Herzlichen Glückwunsch. Dann haben Sie zu wirklich günstigen Zinsen finanziert.
Günstige Baufinanzierung mit der ING-DiBa und unserer SFS Beratung
Thermische Sanierung von Eigenheimen und Wohnungen im Privateigentum Förderung mittels Annuitätenzuschuss zu Bauspardarlehen.
MIS Planner for Basel II Inhalte und Nutzen. digit - Dienstleistungs- und Ingenieurgesellschaft für Informationstechnik mbH, Schöneweibergasse 8-10,

Neue Rhythmisierung am MSM
Vergleich Nano-Transportsystem gegenüber Mikro-Transportsystem
Können wir uns das leisten???
Birgit Wittenberg Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur bei Fusionen:
WOHNUNGSBEDARF IN NIEDERÖSTERREICH Die Sicht der Gemeinnützigen Mag. Karl Wurm Obmann Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen.
Digitalisierung des Rechnungsverkehrs
Von der Methan Modellierung zur Credit Spread Modellierung
Business Was ist es passives Einkommen?. Was ist ein passives Einkommen?  Wenn du nicht mehr AKTIV für deinen Geldfluss arbeiten musst! Was ist ein aktives.
8. Übung zur Makroökonomischen Theorie
Unternehmensrechnung II. Jahrgang Teil 1 Mag. Helmut Bauer BHAK 1 Salzburg
In Zusammenarbeit mit dem Finanzmarketing-Verband Österreich Ergebnisse der Studie: Kundenerwartungen an Versicherungsmakler MMag. Robert Sobotka; Alpbach;
INTERNAL USE ONLY Ready – Modul Vermögen/Fondsverkauf.
4. WOHNBAU ROUND TABLE Herzlich willkommen!. 4. WOHNBAU ROUND TABLE 4. Wohnbau-Roundtable Zusammenfassung der Ergebnisse Salzburg, 8. September 2014.
Wussten Sie, dass es große Einsparungspotentiale im Bereich der Zinskosten gibt? TIPP Wussten Sie, dass Sie auch bei einer vorzeitigen Tilgung finanzielle.
Leasing von beweglichen Gütern 2016 Für Niederstätter AG von Dr. Peter Göller Raiffeisenkasse Ritten Gen.
© Till Hänisch, 2002 BA Heidenheim Methoden zur Aufwandsabschätzung Allgemein: –Reduktion der Komplexität –Vergleich mit Erfahrungswerten Probleme: –Erfassen.
1 Maik Hetmank Keine Angst vor Computern! Jeder muss heutzutage mit dem Computer umgehen können Software ✗ Standards ✗ Netzwerkeffekte
Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und eine Abkehr von der Arbeitnehmergesellschaft CC-BY Boris Turovskiy.
Gereon Stock PR7277_ , S. 1 Wandel erkennen – Wandel bewältigen Wandel in Kleinbetrieben aus Sicht der EU 11. Oktober 2007, LVH Bozen Gereon Stock.
1 Vorlesung Vertriebsunterstützende Fahrzeugfinanzierung.
MARKETINGPLAN Ihr Name. Überblick des Marktes  Markt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  Gehen Sie auf veränderte Situationen bei Marktanteil, Management,
Tourismusförderung BMWFW und ÖHT ziehen Bilanz
Wie funktioniert das eigentlich mit den Staatsanleihen?
Mobilität und Arbeitsmarkt
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der mensch!
Steuerungsinstrument - WBF
Arbeitsmarktinstrumentenreform
Bauwirtschaft Einführung
Mikroökonomie 1 Budgetrestriktion
Koldeleder: Angenehmes Einkaufserlebnis mit SAP® Customer Checkout
[Produktname] Marketingplan
TRADITIONELL DIGITAL Vs Vs ,3% 66,0% * 67,9% -15,2%
Finanzsicherungskonzept Ziele
BetriebsrätInnen-Konferenz
JUGEND BAUT … FÜR DIE ZUKUNFT!
Schule bedeutet…. Langeweile Prüfungsangst ein notwendiges Übel
ASCONA24 - Immobilienberatung -
INFO-Termin Stadtwerkschaft eG
C2C-Selbsthilfegruppen im Internet
Gliederung Nachfrage am Wohnungsmarkt Entwicklung des Wohnungsangebots
Wirtschafts- förderinitiative Dornum
Themenwerkstatt I: Bauen wir zur Zeit die richtigen Wohnungen?
4.1 Umsetzung nach Außen: Marktpositionierung
4. Symposium Rettungswesen
Referat Juliane Mathis Nora Schütze
Langfristige Fremdfinanzierung
Betriebliche Altersversorgung (bAV)
Markt Preisbildung 1)Nachfragekurve 2)Angebotskurve
Ökonomische Aspekte einer Fusion von Stadtstaaten und umliegenden Flächenländern ARL-Arbeitskreis Neugliederung des Bundesgebietes oder Kooperation.
Sachversicherungen als Ertragsbringer
Haushaltsplanentwurf 2008
Adaptive Symboldetektion für mobile Festplattenlesesysteme
PRIVATE FINANZPLANUNG
B-Vers. 1.0.
VB 1.0.
W1: Ausweitung und Optimierung der Eigentumsbildung
 Präsentation transkript:

Wohnbauförderungsinstrumente im Vergleich aus Sicht der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft und ihrer Kunden Karl Wurm/Eva Bauer Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen 8. Nov. 2017 – Diskussionsveranstaltung AK Salzburg

Funktion der Wohnbauförderung für gemeinnützigen Wohnungsbau Finanzierungsfunktion: a) Ergänzung zur Fremdfinanzierung, Kompensation von fehlendem/zu geringem Eigenkapital => Förderungsdarlehen, => Baukostenzuschüsse b) im Fall von Darlehen: langfristig (niedrige) Fixzinsen Reduktion der Wohnungskosten/Erhöhung Leistbarkeit => Darlehen, => Baukostenzuschüsse, => (rückzahlbare) Annuitätenzuschüsse

Gestaltung der Instrumente „Innere Sicht“ GBV - hohe Förderungsintensität zur Reduktion der Abhängigkeit von Banken und und Erhöhung Leistbarkeit Langfristigkeit vs. baldiger Entschuldung Kalkulationssicherheit – v.a. in Bezug auf Zinsen Flexibilität (Reaktionen auf Umfeld-Markt-Änderungen bzw. „Fehlkalkulationen“ z.B. „Sprünge“) Minimierung administrativer Aufwand bei Mietenkalkulation Bilanzierungsverträglichkeit Übersetzbarkeit in WGG-Miete und transparente Mietverträge

Anforderung an / Gestaltung der Instrumente aus Gesamtsicht - Langfristiger Bestand der Förderung – Nachhaltigkeit in Bezug auf WBF- Budgets Förderungsintensität in Bezug auf Einzelobjekt vs. geförderte Menge Kurzfristige Reaktion auf Bedarfssteigerung WBF-Instrumente in Vergangenheit und Zukunft - Vielfalt an Instrumenten „(fast) alles ausprobiert“ Auswirkungen heute noch spürbar Positive Effekte nutzen

WBF: langfristige Liquiditäts-Effekte Wachsende Rückflüsse und zunehmende Deckung der WBF-Ausgaben; zuletzt über 40% (ABER: bei rückläufigen Ausgaben) Gebrochen durch Forderungsverkäufe ab 2001 Positive Effekte eines revolvierenden Systems durch Darlehensförderung

WBF Ö: realer Förderungsgehalt der Rückflüsse Pro geförderter Einheit: 27.000 € Rückflüsse Pro geförderter Wohnung: 44.700 € Rückflüsse (wenn sonstige Einheiten aus andere Quellen gefördert)

WBF: realer Förderungsgehalt der Rückflüsse – Unterschiede nach Ländern/Systemen Hohe Rückflüsse: Darlehensförderung keine/wenig Verkäufe Wenig Rückflüsse: Förderung über Zuschüsse; Darlehensverkäufe; dabei „mitverantwortlich“ * mehr (Einzel-) Sanierungsförderung mit Zuschüssen; * höhere Beihilfeleistungen

WBF: Modelle und Rückflüsse – Beispiel Annahmen für Berechnungen: Baukosten 1.800/m2 WNF Davon 200/m2 FB, 100/m2 GBV Eigenmittel Daher Rest 1.500/m2 WNF Gesamtmiete/m2: 8,-- brutto = 3,8/m2 WNF und Monat für 1.500,- -; aufgeteilt Bank – Förderung („Rest“ von 3,8 nach Abzug Bank) Steigerung Miete 1,5% p.a. 35 Jahre Laufzeit Förderung Steigerung zu fördernde Baukosten 2% p.a. Effekt Rückflüsse: lange „Wartezeit“

WBF: Modelle im Vergleich Annahmen für Berechnungen: Baukosten 1.800/m2 WNF Davon 200/m2 FB, 100/m2 GBV Eigenmittel Daher Rest 1.500/m2 WNF Gesamtmiete/m2: 8,-- brutto = 3,8/m2 WNF und Monat für 1.500,--; aufgeteilt Bank – Förderung („Rest“ von 3,8 nach Abzug Bank) Steigerung Miete 1,5% p.a. 35 Jahre Laufzeit Förderung Steigerung zu fördernde Baukosten 2% p.a. Bei hohen Zinsen: Darlehensmodelle mit starken Vorteilen; je höher Förderungs-Darlehen, desto besser

WBF: Modelle im Vergleich Annahmen für Berechnungen: Baukosten 1.800/m2 WNF Davon 200/m2 FB, 100/m2 GBV Eigenmittel Daher Rest 1.500/m2 WNF Gesamtmiete/m2: 8,-- brutto = 3,8/m2 WNF und Monat für 1.500,--; aufgeteilt Bank – Förderung („Rest“ von 3,8 nach Abzug Bank) Steigerung Miete 1,5% p.a. 35 Jahre Laufzeit Förderung Steigerung zu fördernde Baukosten 2% p.a. Bei niedrigen Zinsen: alle Modelle mit Rückflüssen bei langfristigen Effekten ähnlich; unter 2% Hyp. Zinsen: umgekehrte Effekte!

Schlussfolgerungen aus Sicht gemeinnütziger Wohnungswirtschaft – gesamtheitliche Betrachtung - Auf dem Papier lassen sich bessere Ergebnisse erzielen als bei in Praxis umsetzbaren Modellen Darlehensförderung hat eindeutige Vorteile gegenüber Zuschussförderung; Darlehensförderung in Vergangenheit führt auch dazu, dass Ö europaweit die beste Bilanz Förderungsausgaben – erzielte Effekte hat Reine Zuschussförderungen sind unter keinen Umständen (Zinsniveau) günstiger als Darlehensmodelle; Baukostenzuschuss aber vorteilhafter als „reine“ AZ-Förderung Bei niedrigen Zinsen verschwinden Unterschiede zwischen Förderungen mit Rückzahlungen unterschiedlicher Höhe oder Form (Darlehen – Annuitätendarlehen) „Hauptförderung“ mittels Förderungsdarlehen daher beste Form; auch für Maastricht-Budgetkriterien; Abdeckung von Förderungsspitzen, „kleinen Förderungen“ (Sanierung) … durch Zuschüsse v.a. in Niedrigzins-Phasen auch ohne große Nachteile möglich Noch zu erarbeiten: „umsetzungstaugliche“ flexible Förderungsinstrumente