Statin verringert die Mortalitätsrate bei Schlaganfallpatienten, die eine systemische Thrombolyse erhalten haben Toralf Brüning1,2, Mohamed Al-Khaled2.

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 Präsentation transkript:

Statin verringert die Mortalitätsrate bei Schlaganfallpatienten, die eine systemische Thrombolyse erhalten haben Toralf Brüning1,2, Mohamed Al-Khaled2 1Abteilung VI a – Neurologie, Bundeswehrkrankenhaus Hamburg 2Klinik für Neurologie, Universität zu Lübeck Einleitung: Die plaquestabilisierende Behandlung mit einem Statin bei Patienten mit einem ischämischen Hirninfarkt gilt als etablierte Therapie. Ziel der vorliegenden Untersuchung war, den Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit Statin und der Mortalitätsrate nach intravenöser systemischer Thrombolyse zu untersuchen. Methodik: Während eines 5-jährigen Zeitraums (beginnend im Oktober 2008) wurden 542 konsekutive Schlaganfallpatienten (mittleres Alter 7213 Jahre; 51% Frauen; mittlerer NIHSS 11), die eine intravenöse systemische Thrombolyse in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck erhielten, in eine Bebachtungsstudie eingeschlossen und analysiert. Die primären Endpunkte waren die Mortalität im Krankenhaus, 3 Monate nach Entlassung und im Follow-up von 14 Monaten (median). Charakteristik Alle Statinvorbehandlung P-Wert N=542 Nein (n=385) Ja (n=138) Alter, MW(SD) 71.9(12.8) 70.8(13.4) 73.7(10.0) 0.02 Weibl. Geschlecht (%) 274(51) 203(53) 59(43) 0.04 NIHSS, Median, Punkte(IQR) 11(7-15) 11(6-16) 10(7-15) 0.76 Vorerkrankungen Früherer Schlaganfall 194(37) 128(33) 66(48) 0.003 Vorhofflimmern 229(44) 171(44) 58(42) 0.62 Arterieller Hypertonus 404(77) 276(72) 128(93) <0.001 Diabetes mellitus 142(27) 94(25) 48(35) Vormedikation Sekundärprophylaxe 270(50) 154(41) 111(82) Betablocker 283(52) 178(48) 102(76) ACE-Hemmer 211(39) 132(35) 77(57) Laborbefunde Gesamtcholesterin in mmol/l, MW(SD) 4.70(1.13) 4.88(1.11) 4.22(0.98) HDL in mmol/l, MW(SD) 1.16(0.34) 1.18(0.34) 1.12(0.30) 0.1 LDL in mmol/l, MW(SD) 2.91(0.98) 3.09(0.96) 2.45(0.82) Tür-Nadel-Zeit, MW(SD) 67(43) 66(42) 60(36) 0.18 Zeit von Symptom- bis Therapiebeginn, MW(SD) 153(72) 154(74) 153(68) 0.9 Ergebnisse: Von den 542 untersuchten Schlaganfallpatienten (Tabelle) waren 138 Patienten (25.5%) mit Statin vorbehandelt, bei 190 (35.1%) erfolgte eine Neueinstellung während des stationären Aufenthaltes. Mit Statin vorbehandelte Patienten waren älter (74 vs. 71 Jahre, P=0.02) und vergleichbar schwer betroffen (NIHSS 11 vs. 11, P=0.76) wie Patienten ohne Statin in der Vormedikation. Kein Unterschied fand sich in der Mortalität zwischen vorbehandelten und neu eingestellten Patienten (3-Monats-Mortalität 7.6 vs. 8%; P=0.9; Follow-Up-Mortalität 15.8 vs. 19.7%; P=0.39). Auffällig war aber, dass die mit Statin vorbehandelten Patienten signifikant niedrigere Mortalitätsraten aufwiesen (Diagramm). Vergleichbare Ergebnisse fanden sich auch bei den neu auf ein Statin eingestellten Patienten: -Mortalität nach 3 Monaten (23.7 vs. 7.1%; P<0.001) -im Verlauf von 14 Monaten (33.7 vs. 15.5%; P<0.001) Auch bei Betrachtung der mit Statin vor- und/oder neubehandelten Patientengruppe fanden sich signifikant niedrigere Mortalitätsraten: -nach 3 Monaten (27.9 vs. 8.3%; P<0.001) -nach 14 Monaten (37.6 vs. 18.3%; P<0.001) im Vergleich zu ohne Statin aus dem Krankenhaus entlassene Patienten. Diskussion: Nicht nur die Vorbehandlung mit einem Statin konnte einen positiven Effekt auf die Prognose intravenös thrombolysierter Hirninfarktpatienten nachweisen, sondern auch neu auf ein Statin eingestellte Patienten profitieren hiervon. Email: toralfbruening@bundeswehr.org