DER ENTSCHEIDUNGSPROZESS UND DIE BETEILIGUNG DER ARBEITNEHMER

Definition Entscheidungsfindung ist ein Prozess, bei dem eine Auswahl aus einer Reihe von Alternativen getroffen wird, um organisatorische oder betriebswirtschaftliche Ziele zu erreichen, zuvor werden Informationen gesammelt und alternativer Lösungen bewertet. Der Entscheidungsprozess ist ein kontinuierlicher und unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmensführung.

Zwei Formen der Entscheidungsfindung Auf Unternehmensebene gibt es 2 Arten von Entscheidungsansätzen: Top-down-Entscheidungsprozess Bottom-up-Entscheidungsprozess

Top-down-Entscheidungen Der Entscheidungsprozess ist auf die Autorität des Top-Managements des Unternehmens ausgerichtet: Die übergeordnete Ebene der Hierarchie im Unternehmen trifft die Entscheidung. Die Entscheidung wird an das mittlere Management weitergegeben. Die Entscheidung wird am Arbeitsplatz auf allen Arbeitnehmerebenen umgesetzt.

Bottom-up-Entscheidungsprozess Der Entscheidungsprozess ist auf die Beteiligung der Arbeitnehmer ausgerichtet: Die Arbeitnehmer beteiligen sich mit Vorschlägen und Ideen zu wichtigen Themen. Der Vorschlag/Beratung wird von mittleren Führungskräften weitergegeben. Die Entscheidung wird durch die höhere Ebene der Hierarchie im Unternehmen formell festgeschrieben.

Die Beteiligung der Arbeitnehmer Die Top-down-Entscheidung ist der Ansatz, den viele Unternehmen angesichts der relativ schnellen und einfachen Implementierung verfolgen. Die gegenwärtige Tendenz, die von Gewerkschaften und anderen Arbeitnehmervertretungen stark unterstützt wird, besteht darin, sich dem Bottom-up-Ansatz zuzuwenden, der eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer an Entscheidungen auf Unternehmensebene ermöglicht.

Die 7 Schritte des Entscheidungsprozesses Identifizieren Sie das Problem Überprüfen Sie die Entscheidung Sammeln Sie Informationen Ergreifen Sie Maßnahmen Identifizieren Sie die Alternativen Treffen Sie eine Wahl Bewerten Sie Beweise Die 7 Schritte des Entscheidungsprozesses

Die Rolle des mittleren Managements Für beide Arten von Entscheidungsansätzen spielen die mittleren Führungskräfte (oder Teamleiter/Bürokoordinatoren) die Schlüsselrolle in jedem Schritt des Prozesses: Ordnungsgemäße Kommunikation der Entscheidungen und Informationen über das Umsetzungsverfahren (bei Top-down- Strukturen) Proaktive Vermittlung der Anhörung und Unterstützung der Beteiligung der Arbeitnehmer (bei Bottom-up-Strukturen)

Die Rolle der Gewerkschaften Die Entscheidungsfindung ist der wichtigste Prozess im Unternehmen, der alle Ebenen der Arbeitnehmer einbezieht und alle Aktivitäten betrifft. Als Hauptvertreter der Arbeitnehmer haben die Gewerkschaften unabhängig vom bestehenden Entscheidungsansatz Strategien entwickelt, um die Beteiligung der Arbeitnehmer zu erhöhen und die Vorteile der Beteiligung zu fördern. Die Tarifverhandlungen sind das Hauptinstrument zur Erhöhung der Arbeitnehmerbeteiligung, und die Informations- und Schulungsmaßnahmen müssen das Mittel sein, um die Arbeitnehmer auf eine aktive Rolle und größere Verantwortung in ihrem Unternehmen vorzubereiten. Daher benötigen die Gewerkschaftsorganisationen (sowohl auf Sektor- als auch auf Unternehmensebene) kohärente und koordinierte Aktionspläne, um ihre Position als Sozial- und Arbeitsgesprächspartner zu stärken. Die Rolle der Gewerkschaften

Der Übergang zur Mitarbeiterbeteiligung Der Übergang zu Bottom-up-Strukturen erfordert eine starke Unterstützung der Sozialpartner und eine gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Management: Korrekte Unterrichtung aller beteiligten Parteien in jedem Schritt des Prozesses Entwicklung / Schaffung der Beratungsgremien Anpassung der bestehenden Strukturen an einen beidseitigen Kommunikationsfluss Ausbildung/Training zur kompetenten Beteiligung Anregung und Unterstützung der bewussten Verantwortung Verbesserung der Teamarbeit und der Unternehmenskultur Kontinuierliche Bewertung und Verbesserung des Prozesses Der Übergang zur Mitarbeiterbeteiligung

Die Herausforderungen des Entscheidungsprozesses Jeder Schritt des Entscheidungsprozesses umfasst eine Reihe von Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um positive Ergebnisse und ein reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten: Schritt 1 (das Problem): Eine Fehlinterpretation des Problems oder des zu entscheidenden Aspekts kann zu nutzlosen Anstrengungen führen. Schritt 2 (die Informationen): Zu viele oder zu wenig Informationen können den Prozess beeinträchtigen. Schritt 3 (die Alternativen): Weniger oder zu viele Alternativen können die Ressourcen begrenzen oder zerstreuen Schritt 4 (die Bewertung): Das Niveau der Ausbildung und die Bewertungskompetenz der beteiligten Teile bestimmen die Qualität der Argumente. Schritt 5 (die Wahl): Die Ebene der Autorität und Verantwortung bedingt die Entscheidung. Schritt 6 (die Aktion): Starre oder unorganisierte Strukturen können die Umsetzung von Entscheidungen auf allen Ebenen beeinträchtigen. Schritt 7 (die Überprüfung): wird in der Regel übersprungen, was die korrekten Bewertungsergebnisse und schließlich den gesamten Prozess verhindert. Die Herausforderungen des Entscheidungsprozesses

Häufige Fehler bei der Entscheidungsfindung Die häufigsten Fehler bei der Entscheidungsfindung im Unternehmen, trotz des r Top-Down- oder Bottom-Up-Vorgehensweise, sind Eile oder Verzögerung der Entscheidung (der richtige Zeitpunkt der Entscheidung ist entscheidend) Mangelndes Vertrauen zwischen den Seiten (man braucht sich gegenseitig, damit es funktioniert) Ignorieren der kulturellen und emotionalen Aspekte (es füllt sich nicht gut an, es ist normalerweise nicht) Priorisierung der Expertise (es gibt kein allumfassendes Erfolgsrezept) Minimierung der Partnerschaft (die Vereinbarung muss getroffen, nicht auferlegt werden) Häufige Fehler bei der Entscheidungsfindung

Gute Praktiken für die Mitarbeiterbeteiligung Angesichts des in den meisten Unternehmen tief verwurzelten Entscheidungsansatzes ist der Prozess der Erhöhung der Beteiligung der Arbeitnehmer am Prozess eine komplexe und vielfältige Aufgabe. Die positiven Ergebnisse kann man erreichen vor allem durch: Informationskampagnen am Arbeitsplatz Training und Teambildung für Arbeitnehmer aller Ebenen Praxis-Feedback und andere Rückmeldungsinstrumente Verbesserung der Kommunikation im Unternehmen

Schlussfolgerungen Die Entscheidungsfindung ist ein komplexer Prozess, bei dem Kompetenz und Verantwortung eine Rolle spielen Die Einbeziehung der Mitarbeiter ist der Schlüssel für positive Ergebnisse, sowohl im Top- als auch im Bottom-Ansatz Die Überprüfung der Entscheidung ist unerlässlich, um auf Kurs zu bleiben und die Ergebnisse zu gewährleisten. Der soziale Dialog ist das wichtigste Instrument für die Beteiligung der Arbeitnehmer an Entscheidungsprozessen auf Unternehmens- /Sektorenebene. Die Gewerkschaften fördern und unterstützen die Beteiligung der Arbeitnehmer.