Theoretischer Hintergrund

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 Präsentation transkript:

Theoretischer Hintergrund Christoph W. Hinterholz Prof. Dr. Sandra Nitz hinterholz@uni-landau.de Campus Landau – FB 7: Natur- und Umweltwissenschaften – AG Biologiedidaktik 23.02.16 Erhebung der fachspezifischen Selbstwirksamkeitserwartungen von angehenden Biologielehrkräften – Instrumententwicklung Theoretischer Hintergrund Professionelle Handlungskompetenzen von Lehrkräften (Abb. 1) stellen eine der zentralsten Einflussgrößen auf schulische Unterrichtsprozesse dar und bestimmen die Unterrichtsgestaltung und -qualität maßgeblich mit [1] [2]. Einen Bestandteil dieser Handlungskompetenzen stellen die Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrenden dar, die dem Aspekt der motivationalen Orientierungen zuzuordnen sind. Professionswissen Selbstregulation Überzeugungen/ Wertehaltungen/ Ziele Motivationale Orientierungen Selbstwirksamkeitserwartungen (SWE) stellen die subjektive Gewissheit dar, neue oder schwierige Aufgaben erfolgreich be-arbeiten zu können, auch wenn erschwerte Bedingungen vorherrschen [3]. Sie sind beeinflussen, welche Handlungen auf-genommen werden, welchen Schwierig-keitsgrad diese besitzen und wieviel Aus-dauer und Resilienz dafür aufgebracht werden [4]. Um Selbstwirksamkeits-erwartungen bezogen auf biologie-didaktische Aspekte von Unterricht adäquat abzubilden, bedarf es eines stärker an den Strukturen und Anforderungen des Fachunterrichts orientierten Instruments. Abb. 1: Aspekte professioneller Kompetenz von Lehrkräften (modifiziert nach [2]) Theoretische Vorüberlegungen Item-Entwicklung Anwendung des Instruments an spezifischen Fragestellungen Instrument-Validierung und -Optimierung FJS 16 Veröffentlichung des Instruments Arbeits-schritte Einsatz realer Objekte Umgang mit Modellen Umgang mit Fachsprache Umgang mit Schüler-vorstellungen Einsatz naturw. Arbeitsweisen Inhaltliche Strukturierung Fachliche Richtigkeit und Stimmigkeit Angemessene Komplexität Vernetzung und Alltagsbezüge Lehrkraft Unterricht (Angebot) Fächerübergreifende Unterrichtsqualität Fachspezifische Wahrnehmung und Interpretation des Unterrichts Lernaktivitäten der Schüler (Nutzung) Schüler (Ertrag) Individuelle Eingangsvoraussetzungen Kontext Abb. 2: Angebots-Nutzungs-Modell von Unterricht mit herausgestellten Aspekten fachspezifische Unterrichtsqualität (modifiziert nach [6]und [8]) Instrumententwicklung Beispielitems zu Umgang mit Schülervorstel-lungen: Vorbereitungsdimension: Ich kann die SuS dazu bringen ihre vorunterrichtlichen Vorstellungen zu hinterfragen, auch wenn sich diese im Alltag bewährt haben. Durchführungsdimension: Mit fachlich inkorrekten Schülervorstellungen kann ich auch spontan sehr gut umgehen und diese als Lernmittel für den Unterricht nutzen, auch wenn sie mir gänzlich neu und völlig inkorrekt sind. Ich kann Schülervorstellungen im Unterrichtsverlauf grundsätzlich Beachtung schenken, selbst wenn die Zeit knapp ist. Um ein Instrument zu entwickeln, das den Strukturen und Anforderungen des Biologie-unterrichts gerecht wird, wurden die Items zur Erhebung der SWE an den Teilaspekten der fachspezifischen Unterrichtsqualität nach Wüsten ([5], Abb. 2) ausgerichtet. Diese werden nach dem Angebots-Nutzungs-Modell als Teil des Unterrichts von den Lehrkräften angeboten und sind somit ein Produkt deren professioneller Handlungs-kompetenz [6]. Rabe et al. [7] haben ein Instrument für die Erfassung von Selbstwirksamkeitserwartungen von Physiklehrkräften erarbeitet, an das sich im Rahmen dieser Arbeit teilweise angelehnt wurde. So wurde von diesem die Einteilung der Items in eine Vorbereitungs- und eine Durchführungs-dimension von Unterricht adaptiert. Anwendung des Instruments Dem Modell der zyklischen Entwicklung von Lehrer-SWE nach Tschannen-Moran et al. 1998 folgend ist geplant, das fertige Instrument unter anderem dafür zu nutzen, die Quellen für die Ausprägung von SWE bei Lehramts-studenten zu analysieren und daraus Verbesserungs-vorschläge für das Studium zu generieren. [1] Hattie, J. C. (2009). Visible learning: A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement. London, England: Routledge. [2] Baumert, J., & Kunter, M. (2006). Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Zeitschrift für Erziehungswissenschaften, 9(4), 469–520. [3] Schmitz, G. S., & Schwarzer, R. (2000). Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern: Längsschnittbefunde mit einem neuen Instrument. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 14(1), 12–25. [4] Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: W.H. Freeman. [5] Wüsten, S. (2010). Allgemeine und fachspezifische Merkmale der Unterrichtsqualität im Fach Biologie. Berlin, Germany: Logos. [6] Helmke, A. (2008). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Seelze-Velber, Germany: Kallmeyer. [7] Rabe, T., Meinhardt, C., & Krey, O. (2012). Entwicklung eines Instruments zur Erhebung von Selbstwirksamkeitserwartungen in physikdidaktischen Handlungsfeldern. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 18, 293–315. [8] Neuhaus, B. (2007). Unterrichtsqualität als Forschungsfeld für empirische biologiedidaktische Studien. In D. Krüger & H. Vogt (Hrsg.), Theorien in der biologiedidaktischen Forschung (S. 243-254). Berlin, Germany: Springer.