Wie kann die Situation von PMS weiter untersucht werden?

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 Präsentation transkript:

Wie kann die Situation von PMS weiter untersucht werden? SYMPOSIUM POST-MARKETING-STUDIEN IN DEUTSCHLAND UND EUROPA  TRAGEN SIE ZUR ARZNEIMITTELSICHERHEIT BEI? 16.11.2017, TU Berlin Christof Prugger

Überblick Teil 1 Situation in Deutschland Weiterführende Untersuchungen Teil 2 Situation in Europa Neues Studienprojekt

Deutsche Gesetzeslage Neufassung des AMG vom 12. Dezember 2005 verpflichtet pharmazeutische Unternehmen, PMS unter Angabe von Ort, Zeit, Ziel und beteiligter Ärzte zu melden. AMG-Änderungsgesetz vom Juli 2009 verpflichtet, auch einen Beobachtungsplan von PMS einzureichen. 2. & 3. AMG-Änderungsgesetz vom Oktober 2012 & August 2013 dienen zur Umsetzung der Richtlinien 2010/84/EU und 2012/26/EU des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates. sind die Grundlage für eine europaweite „Gute Praxis der Pharmakovigilanz“ (GPP).

3. AMG-Änderungsgesetz Pharmazeutische Unternehmen sind verpflichtet, die in PMS geleisteten Entschädigungen an Ärzte anzuzeigen und mit Ärzten geschlossene Verträge zu übermitteln. Änderungsangaben von PMS innerhalb von 4 Wochen nach Quartalsende zu übersenden. einen Abschlussbericht von PMS innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss der Datenerfassung einzureichen. Zuständige Bundesbehörden sind verpflichtet, die ihnen übermittelten Angaben, Beobachtungspläne und Abschlussberichte über ein Internetportal zu veröffentlichen.

Veröffentlichte PMS Daten Bundesoberbehörden veröffentlichen Anzeigen zu PMS ab August 2013 ohne sie inhaltlich detailliert zu prüfen. BfArM. Veröffentlichungen zu AWB. Verfügbar unter: https://awbdb.bfarm.de/ords/f?p=101:STARTSEITE PEI. Datenbank des PEI zu Anwendungsbeobachtungen (AWB). Verfügbar unter: www.pei.de/db-awb Die KBV veröffentlicht nur Listen abgeschlossener PMS. KBV. Meldungen und Abschlüsse von AWB an die KBV. Verfügbar unter: http://www.kbv.de/html/themen_23913.php

Ausgangslage & Fragestellung Eine unabhängige Untersuchung inhaltlicher und methodischer Aspekte dieser öffentlich zugänglichen PMS Daten ist überfällig. Von besonderem Interesse ist die Frage, ob sich die Praxis von PMS nach den Änderungen des AMG 2012 und 2013 im Vergleich zu den von uns berichteten Ergebnissen verändert hat.

Untersuchungsziel Ziel ist es, zeitliche Trends der Praxis von PMS 2008-2010 und 2014-2016 zu untersuchen. Dies erfolgt durch einen Vergleich der Zeiträume 2008-2010 und 2014-2016 hinsichtlich der verpflichtenden Angaben bei Anzeigen zu PMS methodischer Aspekte der verpflichtenden Beobachtungspläne Damit soll die Frage beantwortet werden, welchen Effekt die AMG-Änderungsgesetze von 2012 und 2013 auf die Praxis von Post-Marketing-Studien hatten.

Relevanz der Untersuchung Der Einfluss der Gesetzesänderungen auf die Praxis von PMS wird erstmals evaluiert. Der wissenschaftliche Beitrag von PMS zur Pharmakovigilanz kann weiterführend untersucht werden. Eine effektive Nutzung ökonomischer Ressourcen für PMS ist im Interesse der Öffentlichkeit. Kosten werden indirekt über gesteigerte Medikamentenpreise und GKK (verwendete Arzneimittel sowie beteiligte Ärzte) mitfinanziert.

Europäische Zulassungspraxis Zulassungsinhaber untersuchen mögliche Sicherheitsrisiken von Medikamenten in Post-Authorisation Safety Studien (PASS). Neue Medikamente werden von der EMA (und der FDA) immer häufiger mit "conditional approval" zugelassen. Die Zulassungsinhaber werden dann von der EMA mit der Auflage belegt, die Wirksamkeit (!) in PASS nachzuweisen. So verschiebt sich die Beweislast von Phase III RCTs auf PASS. Eine transparente, kritische Bewertung der von der Wissenschaft bisher vernachlässigten PASS ist deshalb dringend notwendig.

Übergeordnetes Ziel des neuen Studienprojekts Ziel ist es, in einem Pilotprojekt translationale Rahmenbedingungen zu schaffen für regulatorische Forschung um die Transparenz von PASS zu erhöhen eine kritische Bewertung von PASS zu ermöglichen die Evaluation der Medikamentensicherheit zu stärken

Auswirkungen Translationale Rahmenbedingungen für regulatorische Forschung erleichtern die Zusammenarbeit unabhängiger Forscher. stärken die Überführung klinischer Forschung in die Praxis. Unabhängige kritische Beurteilung von PASS wird „conditional approval“ gerecht. ist im Interesse der Arzneimittelsicherheit. ermöglicht eine umfassende Nutzen-Risiko Evaluation.

Zusammenfassung Die Situation von PMS in Deutschland wird weiter untersucht anhand der den Behörden übermittelten und veröffentlichten PMS Anzeigen einschließlich Beobachtungspläne & Abschlussberichte. um zu evaluieren, ob die getroffenen Steuerungsmaßnahmen auf gesetzlicher Ebene den Eindruck vermitteln, dass sich die Praxis von PMS verbessert hat. Die Situation von PASS in Europa sollte untersucht werden aufgrund der immer häufigeren „conditional approvals“. durch die Entwicklung translationaler Rahmenbedingungen für regulatorische Forschung. um eine unabhängige kritische Evaluation von PASS für die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten.

Projektteam - Danksagung Dr Angela Spelsberg – wichtige intellektuelle Inhalte Prof Ulrich Keil – wichtige intellektuelle Inhalte Ole Kant – Datenextraktion Kristin Schwarz – Datamanagement Marion Schmid

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!