Andreas Probst, Maximilian Bittinger, Helmut Messmann

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 Präsentation transkript:

Biodegradierbare Stents zur Therapie benigner Stenosen des Ösophagus – erste klinische Erfahrungen Andreas Probst, Maximilian Bittinger, Helmut Messmann III. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg Einleitung: Für maligne Ösophagusstenosen ist die dauerhafte Implantation von Metallgitterstents etabliert. Bei benignen Stenosen ist die Implantation nicht entfernbarer Stents problematisch. Möglicherweise stellen neuartige, selbstauflösende Stents hier eine Therapieoption dar. Geeignet scheinen vor allem Stenosen, die trotz wiederholter konventioneller Therapie (Bougierung/Ballondilatation) nicht ausreichend ansprechen. Ziele: Evaluation des technischen und klinischen Erfolgs biodegradierbarer Ösophagusstents bei benignen Stenosen. Methodik: Zwischen 08/2008 und 05/2009 wurden bei 5 Patienten mit distalen Ösophagusstenosen 6 biodegradierbare Ösophagusstents implantiert (SX-ELLA Stent Esophageal Degradable BD; Fa. ELLA-CS, s.r.o.; Czech Republic). Bei 3 Patienten bestanden peptische Ösophagusstenosen. Zweimal lag eine langjährige Refluxkrankheit, einmal eine Hyperazidität bei Gastrinom zugrunde. Bei diesem Patienten erfolgte 5 Monate nach erster Stentimplantation bei refraktärer Rezidivstenose die erneute Stentimplantation. Bei einem Patienten bestand eine narbige Anastomosenstenose nach Gastrektomie. Einmal bestand eine langstreckige Striktur nach zirkulärer ESD eines Barrett-Ösophagus. Alle Patienten hatten von wiederholten endoskopischen Dehnungen jeweils nur kurzzeitig profitiert. Ergebnisse: Die Stentimplantation war in allen Fällen problemlos möglich. Alle Patienten profitierten klinisch umgehend. Die vorbestehende Dysphagie (jeweils Grad 3) war nach allen 6 Interventionen sofort beherrscht (jeweils Grad 0). Außer geringen Schmerzen (<48h Dauer) traten keine Komplikationen auf (keine Perforation, keine Stentmigration). Alle 6 Stents haben sich 3-3,5 Monate nach Implantation aufgelöst. 1-2 Monate nach Stentauflösung waren bei 4 Stents peptische Rezidivstenosen erkennbar (einmal Dysphagie Grad 0-1 ohne erneute Intervention; dreimal Dysphagie Grad 3 mit erneuter Stentanlage bei einem Patienten sowie erneuter wiederholter Bougierung bei beiden anderen). Auch bei der Anastomosenstenose nach Gastrektomie kam es zur Rezidivstenose (Dysphagie Grad 3 mit erneuter Bougierung). Die Post-ESD-Striktur blieb nach Stentauflösung eröffnet (Dysphagie Grad 0). a b a b c d c d Narbige Anastomosenstenose nach Gastrektomie: a) Ausgangsbefund, b) Stentimplantation, c) Woche 8: Stentauflösung, d) Woche 15: Re-Stenose e f Peptische Ösophagusstenose bei Gastrinom: a) Ausgangsbefund (Dysphagie Grad 3) b) nach 11-maliger Bougierung (Grad 2-3) c) Stentimplantation d) Woche 6: beginnende Stentauflösung (Grad 0) e) Woche 12: weitere Stentauflösung (Grad 1) f) Woche 19: Re-Stenose nach vollständiger Stentauflösung (Grad 3) Schlussfolgerung: Biodegradierbare Stents können die Dysphagie bei benignen Ösophagusstenosen schnell und gut beherrschen. Bei hochgradigen narbigen Stenosen sind Rezidivstenosen mit erneutem Interventionsbedarf nach Auflösung der Stents häufig. Die Verhinderung posttherapeutischer Strikturen nach zirkulären endoskopischen Resektionen erscheint durch biodegradierbare Stents möglich.. Peptische Ösophagusstenose 18 Wochen nach Stent (Dysphagie Grad 3) (Dysphagie Grad 0-1)