Referenzen und Korrespondenz:

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 Präsentation transkript:

Referenzen und Korrespondenz: Beeinträchtigt die Aktivierung von Bindungsangst die kognitive Leistungsfähigkeit? Janine Pastore-Molitor1, Jörg Wiltink1,, Manfred E. Beutel1, Claudia Subic-Wrana1 1Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hintergrund Methode Es ist bekannt, dass starke Angstentwicklung die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Wir gehen der Frage nach, ob Menschen, die eine Kindheitstraumatisierung entwickelt haben, auf Konfrontation mit beziehungsrelevanten Ängsten mit einer Einschränkung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit reagieren. Sollte dies so sein, würden die Betroffenen bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben deutlichen kognitiven Beeinträchtigungen unterliegen. Daraus lässt sich ein möglicher Fokus der Behandlung und eine deutliche Therapierelevanz ableiten. Wir sind davon ausgegangen, dass bindungsrelevante Angst vorliegt, wenn ein unsicherer Bindungsstatus (U) vorliegt. Zugleich war der AAP das experimentelle Paradigma zur Evozierung von bindungsrelevanter Angst. Längsschnittuntersuchung mit einem within subjects design. N=60; 20 Patienten in stationärer psychosomatischer Behandlung mit hoher Kindheitstraumatisierung (erhoben mit dem Childhood Trauma Questionaire; CTQ, Bernstein& Fink, 1998), 20 Patienten in stationärer psychosomatischer Behandlung ohne Kindheitstraumatisierung, 20 gesunde Kontrollpersonen). Vor dem 1. Messzeitpunkt wurde ebenfalls die Levels of Emotional Awareness Scale; LEAS, Lane et al., 1990) durchgeführt, zur Feststellung der Mentalisierungsfähigkeit. Zu T1, der Erhebung der Baseline, wurden die Advanced Progressiv Matrices (APM, Bulheller & Häcker, 1998) zur Erfassung der allgemeinen Intelligenz erhoben, ein durchschnittlicher IQ war Einschlusskriterium. Es folgten kognitive Tests (Block Tapping Test; BTT, Schelling, 2011, Zahlennachsprechen; ZN, Hawie-R, Tewes, 1991) und zur Etablierung der klinischen Diagnose, wurde das Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (SKID, Wittchen, Zaudig & Fydrich, 1997) durchgeführt. Zu T2 erfolgte die Evozierung der Bindungsangst mit dem Adult Attachment Projective Picture System (AAP, Buchheim, George & West, 2003) und erneut die Testbatterie zur Testung der kognitiven Fähigkeiten (BTT, ZN). Fragestellung Beeinträchtigt die Aktivierung akuter Bindungsangst die kognitive Leistungsfähigkeit? Wird die akute Beeinträchtigung in ihrer Intensität (regulierter Bindungsstatus R vs. dysregulierter Bindungsstatus U) vom Ausmaß der Kindheitstraumatisierung beeinflusst? Puffert eine gute affektzentrierte Mentalisierungsfähigkeit die Störbarkeit der der kognitiven Leistungsfähigkeit durch bindungsbezogene Ängste ab? Ergebnisse Manova Haupteffekt (Zeit): F(1/54) = 1.67; n.s. Interaktion (Zeit * Bindung): F(1/54) = 0.06; n.s. Interaktion (Zeit* Trauma): F(1/54) = 1.50; n.s. Interaktion (Zeit * Bindung * Trauma): F(1/54) = 4.63; p<0.05 Schlussfolgerungen Ein ungelöster Bindungsstatus und eine Traumatisierung in der Kindheit sagen eine Verringerung der kognitiven Leistungsfähigkeit nach Hervorrufen bindungsbezogener Ängste voraus. Ein ungelöster Bindungsstatus alleine hat keine Wirkung auf das aktuelle psychische Funktionieren. Bei Kindheitstraumatisierung und gleichzeitigem Bestehen eines aktuell strukturiertem Bindungstyps zeigt sich eine Verbesserung der kognitiven Leistung bei Aktivierung von Bindungsangst. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Angstaktivierung im Fall eines gelösten Bindungsstatus eine Signalwirkung zu haben scheint und bei der Bewältigung einer heftigen Angstreaktion unterstützt. Referenzen und Korrespondenz: