Verhaltensstörung Einführung.

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 Präsentation transkript:

Verhaltensstörung Einführung

Begriffsklärung „Verhaltensstörung ist ein von den zeit- und kulturspezifischen Erwartungen abweichendes maladaptives Verhalten, das organogen und/oder milieureaktiv bedingt ist, wegen der Mehrdimensionalität, der Häufigkeit und des Schweregrades die Entwicklungs-, Lern- und Arbeitsfähigkeit sowie das Interaktionsgeschehen in der Umwelt beeinträchtigt und ohne besondere pädagogisch-therapeutische Hilfe nicht oder nur unzureichend überwunden werden kann.“ (Myschker 2005)

„Der Begriff Gefühls- und Verhaltensstörung beschreibt eine Beeinträchtigung, die in der Schule als emotionale Reaktionen und Verhalten wahrgenommen werden und sich von altersangemessenen, kulturelle oder ethnischen Normen so weit unterscheiden, dass sie auf die Erziehungserfolge des Kindes oder des Jugendlichen einen negativen Einfluss haben. Erziehungserfolge umfassen schulische Leistungen, soziale, berufsqualifizierende und persönliche Fähigkeiten. Eine solche Beeinträchtigung ist mehr als eine zeitlich begrenzte, erwartbare Reaktion auf Stresseinflüsse in der Lebensumgebung; tritt über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Verhaltensbereichen auf, wobei mindestens einer dieser Bereiche schulbezogen ist; ist durch direkte Intervention im Rahmen allgemeiner Erziehungsmaßnahmen insofern nicht aufhebbar, als diese Interventionen bereits erfolglos waren oder erfolglos sein würden. Gefühls- und Verhaltensstörungen können im Zusammenhang mit anderen Behinderungen auftreten und erfordern für ihre Beschreibung Informationen aus verschiedenen Quellen und Messverfahren.“ (Opp 2003)

Kriterien für die Feststellung einer Verhaltensstörung Angemessenheit (Verhalten nicht altersentsprechend) Persistenz (längerfristig, andauerndes Problem) Lebensumstände (z.B. Geburt des Geschwisters oder Wohnortveränderung) Soziokulturelle Gegebenheiten (Verhalten übersteigt die akzeptierte Variationsbreite von sozialen und kulturellen Normen) Ausmaß der Störung (verschiedene Dimensionen betroffen) Art des Symptoms (wichtige Entwicklungsbereiche betroffen) Schweregrad der Symptome (schwerwiegendes Problemverhalten) Häufigkeit der Symptome Verhaltensänderung (Widerspruch zur normalen Reifung und Entwicklung) Situationsspezifizät (Unabhängigkeit von rein situativen Auslösern Ausmaß der Beeinträchtigung des Kindes/ Jugendlichen: Leiden unter dem eigenen Problemverhalten Soziale Einengung Interferenz mit der sozialer, emotionaler, kognitiver und/oder sprachlicher Entwicklung Auswirkungen auf andere

Übersicht zu den Verhaltensstörungen nach Myschker 2005 Externalisierende Störungen Aggression, Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität Internalisierende Störungen Angst, Minderwertigkeit, Trauer, Interessenlosigkeit, Schlafstörungen, somatische Störungen Sozial unreifes Verhalten Konzentrationsschwäche, altersunangemessenes Verhalten, leicht ermüdbar, leistungsschwach, nicht belastbar Sozialisiert delinquentes Verhalten Gewalttätigkeit, Reizbarkeit, Verantwortungslosigkeit, leichte Erregbarkeit und Frustration, Beziehungsstörungen, niedrige Hemmschwellen

Untersuchung in Sachsen mit 7970 Schülerinnen und Schüler der 1. -4 Untersuchung in Sachsen mit 7970 Schülerinnen und Schüler der 1.-4. Klassen Hartmann, 2003

Zu erklären: abweichendes Verhalten Situationsbedin-gungen Anlässe, anwesende Personen Personale Disposition Einstellungen, Gewohnheiten, Fähigkeiten u.a. Innere Prozesse Absichten, Gefüh-le, Gedanken Entwicklungsbedingungen Erfahrungen in der Erziehung mit Altersgenossen usw.; Entfaltung von Anlagen