Kooperation - Technik und Didaktik

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Das E-Portfolio – essentielles Instrument zukünftiger Wissensarbeit? 27. Community-Treffen der PWM, 23. Februar 2007 Paul Meinl GF, factline Webservices.
Advertisements

Kooperative Lerngruppen
Inkrementelle Entwicklung von virtuellen Kooperationsstrukturen
Moodle-Einführung.
ELearning Einsatzszenarien, Entwicklungen Claudia Bremer Universität Frankfurt/Main.
Informationen zur Integration von moodle
ZfS Aachen: Kompetenzen und Dienstleistungen für Mittelstand und Lehre.
Dr. Christian Hänger, Magnus Pfeffer
Analyse der Qualität des multimedialen Lernprogramms „BioPrinz“ Josef Wiemeyer WWW:
Dr. Uta Weis Dr. Susanne Thalemann
Mobile Lernende in verteilten Umgebungen (dSpace) Oliver Brand Learning Lab Lower Saxony (L3S) Hannover.
IuK 2001 Förderung aktiven Lernens durch kognitive Lernwerkzeuge Anja Becker Humboldt-Universität zu Berlin.
Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz– Netzwerk älterer Erwachsene e.V. Carmen Stadelhofer, Ellen Salverius-Krökel, Clemens Thelen, Markus Marquard.
TU- Dresden Dipl. Psych. Jenny Krist Prof. Dr. Hermann Körndle
Stichworte im Kontext von partizipativem Lernen:
Videokonferenztechnologien und ihre Anwendungsszenarien Eine Arbeitsgruppe der DINI - D eutsche I nitiative für N etzwerk I nformation - Int. Fachtagung.
Anforderungen an einen Teletutor / E-Teacher. Didaktisch Steuerung der Interaktionsebenen zwischen den Lernern Unterstützung von Einzellernern Unterstützung.
Hameln, 9. Dezember 2004 Eleonore Kamp-Franke ROBIN R EGIONALE O FFENSIVE FÜR B ILDUNG UND IN NOVATION im Weserbergland 9. Dezember 2004.
Teilvorhaben E-Learning
Self-study online e-learning und e-teaching Medienentwicklung an der Universität Stuttgart 1.
Technische Aspekte tutorieller Unterstützung
E-Learning/Neue Medien
Vorlesung: Workgroup Computing CSCW Teil 2 2. Quartal 2003
7th international Bielefeld Konferenz Thinking beyond Digital Libraries Designing the Information Strategy for the next Decade Dynamische Infrastrukturen.
Mambrey, P.; Pipek, V.Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur sozialen und demokratischen Nutzung des Internets Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur sozialen.
Markus Rittenbruch Helge Kahler Eva Hüttenhain
Einführung in das LMS Moodle
Arnold Jansen Gymnasium
Workshop: Qualifizierung für Groupware 7. September 1999 Dortmund Herzlich willkommen zum.
Einführung: Theorie Sozio-technischer Systeme – 18.4.
© 2004 eCompetence Didaktik-Arbeitsgruppe Präsentation Didaktische Modelle & Methoden Perspektiven für das Arbeiten mit multimedialen und virtuellen.
Alternativen zur Online-Klausur
Mediale Interaktion Wissensmanagement Werkzeuge Denkzeuge
Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)
Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)
Computer-Supported Cooperative Work (CSCW)
© Michael Koch, Tom GrossComputer-Supported Cooperative Work (CSCW) 2. Soziotechnische Systeme Präsentationsfolien zu den Kapiteln des Buches Computer-Supported.
© Michael Koch, Tom GrossComputer-Supported Cooperative Work (CSCW) 6. Kommunikationsunterstützung Präsentationsfolien zu den Kapiteln des Buches Computer-Supported.
© Michael Koch, Tom GrossComputer-Supported Cooperative Work (CSCW) 7. Koordinationsunterstützung Präsentationsfolien zu den Kapiteln des Buches Computer-Supported.
Modul 1 Didaktische Szenarien C.B. Lang, L.Mathelitsch, KF Universität Graz A. Koubek, J. Pauschenwein, FH Joanneum.
IMED-KOMM „Interkulturelle medizinische Kommunikation in Europa“
Case Study: Telelernen an der FH Joanneum A. Koubek, J. Pauschenwein, ZML.
professioneller Akteur
Multimedia und Internet in der Hochschullehre Claudia Bremer J.W. Goethe Universität Frankfurt/Main.
Ausbildung zur professionellen Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit Telelern-Elementen.
Geschäftsprozesse: Workgroup-Computing.
Karin Kleppin Die Nutzung moderner Technologien bei der Verwirklichung fremdsprachendidaktischer Zielsetzungen.
Lehrplan ICT ICT an der Volksschule
Autorin: Manuela Paechter, Uni Graz Qualitätssicherung in der Lehre mit Neuen Medien. Ideal und Realität aus der Perspektive einer Lehrenden Manuela Paechter.
Dipl.-Päd. Irene Tatzgern, MA
Friederike Maier Hochschultag HWR Berlin 2013
Birgit Wittenberg Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen
ICT-Projektmanagement & OE Magisterstudium Wirtschaftsinformatik
Forschungsplattform Theorie und Praxis der Fachdidaktik(en)
E-Lernen vs Sprachenlernen Pädagogische Hintergründe Norbert G. Berger
Das Essener-Lern-Modell
©2010 Hoffmann&Reif. Alle Rechte vorbehalten 11. Januar 2015 | S.Hoffmann | Folie: 1 Use of Statistics for Disaster Risk Management.
Online-Kooperation: Vielfalt von Webmethoden
Wissenschaftliche Begleitung: Erkenntnisse und Perspektiven
1 E-Learning: Eine Übersicht Bettina PflegingBettina Pfleging Universität zu Köln Pädagogische.
Softwarewerkzeuge zur Gestaltung und Unterstützung von Lernszenarien IMS Learning Design Lukas Bolliger Andreas Bühler Jennifer De Capitani Sebastian Leibold.
mathe online Ein Brückenschlag von der Schule zur weiterführenden Ausbildung Petra Oberhuemer Franz Embacher
Munics Problemorientiertes Lernen in Gruppen
Ziel - Konzept - Realisierung 28. August 2003 Ursula Jutzi.
ELearning an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt: So geht es weiter Claudia Steinberger & Gabriele Frankl Hintergründe.
Entwicklung und Anwendung eines Evaluationskatalogs für eine E- Learning Plattform Mediadidactics Referent: Mag. Konstantin Mitgutsch Plattform: Moodle.
Univ. Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken Die Rolle der (Wasser-) Bildung im Wasserressourcenmanagement Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken.
Computer Supported Cooperative Work „Wissen im sozialen Kontext“
Modul 1: Grundlagen e-Learning Einstieg in die Lernplattform OPAL
Lernen mit den „Neuen Medien“
 Präsentation transkript:

Kooperation - Technik und Didaktik Martin Wessner Fraunhofer IPSI Darmstadt eCompetence-Initiative Uni Dortmund, 27. Januar 2004 wessner@ipsi.fraunhofer.de

Fragestellung Wie wirken technische und didaktische Aspekte beim Einsatz von CSCL in der Hochschule zusammen?

Dimensionen des kooperativen Lernens Ort: lokale vs. verteilte Gruppen Zeit: synchron vs. asynchron Symmetrie: symmetrisch vs. asymmetrisch Kontrolle: angeleitet vs. selbstgesteuert Dauer: flüchtig vs. dauerhaft Wissensziel: individuelles vs. geteiltes Wissen Gruppengröße: kleine, mittlere, große Gruppen ...

1. Ansatz: Virtuelle Lernräume VITAL (1997 – 1999) Chat & Audio Tele-Pointer kooperatives Hypermedia Team- & Rollen- Awareness Welt mit verschiedenen Räumen, je nach dem was ich tun will Raum= gemeinsame Wand, alle sehen und hören dasselbe, verschiedene Kommunikationskanäle Demo Eingesetzt und evaluiert an der TUD und in Firmen Für all diese Tätigkeiten halten wir interdisziplinarität für sehr wichtig Orientierung & Navigation

Erfahrungen Kleine Gruppen Koordination über soziales Protokoll Keine Prozessunterstützung Keine Unterstützung der Wissensorganisation Und: fast nie benötigt!

2. Ansatz: Methodische Unterstützung CROCODILE (1998 – 2000) Virtuelle Räume mit Lehr- und Lernwerkzeugen Wissens- repräsentation Gruppen- & Rollen- wahrnehmung Lernprozess- Steuerung

Erfahrungen Unterstützung für problem-basiertes Lernen Hohe funktionale Komplexität Erfordert Meta-Kompetenzen Mangelnde Integration (Material, Email ...) Zusätzlicher Platzbedarf auf dem Bildschirm

3. Ansatz: Die Integration L³ (1999 – 2002) Web-basierte Kurse Spontane Kommunikation Gruppenübungen L³-Communicator Awareness-Werkzeug Chat Videokonferenz Mail/News etc. Notes for the presantator

L³ - Gruppenaufgabe: Text zusammenfassen Gruppenpräsenz & Rollen Zusammenfassung Hintergrund- information Text Kommunikation

L³ - Gruppenaufgabe: Erklärungsdiskurs Hintergrund- information Gruppenpräsenz & Rollen Chat-Messages Typisierte Kommunikation

Erfahrungen Im Projekt L³: Hoher technischer Integrationsaufwand Qualifizierung der Autoren, Tutoren und Lerner nötig! In der Hochschullehre: Bis dato nicht eingesetzt, da das Lernmaterial nicht als WBT vorliegt.

4. Ansatz: Anwendernutzen: Präsenzlehre Bedarf: Unterstützung der Präsenzlehre Sammeln von Eingaben: Texte, Zahlen, Skizzen Aggregieren der Eingaben Anzeige der Ergebnisse Übungen senden Partizipative Simulationen ...

ConcertStudeo

ConcertStudeo: Integration des Lernmaterials Web browser Navigation Interaktionen

ConcertStudeo: Quiz

ConcertStudeo: Brainstorming

Empfehlungen Die Vermischung von Forschung und Lehre kann bei E-Learning gefährlich sein! Die echte Anwendung ist lästig: Zeitaufwand auf allen Seiten Detailprobleme Potential: Motivation Qualitätssteigerung

Kooperation - Technik und Didaktik Martin Wessner Fraunhofer IPSI Darmstadt eCompetence-Initiative Uni Dortmund, 27. Januar 2004 wessner@ipsi.fraunhofer.de

Beispiel Chat: ThreadChat Organisation der Beiträge Vorhandene Beiträge referenzieren Neuen Faden starten Verschiedene Sichten Liste der Beiträge Baumansicht Der Role-Play Chat beispielsweise unterstützt einen mehrstufigen Lernprozess, in dem zunächst in Kleingruppen Material bearbeitet und diskutiert wird, danach in einer Reflexionsphase die Kleingruppen ihre Gruppenarbeit bewerten, schliesslich eine Plenumsphase, in der der Lerngegenstand am Beispiel exemplarischer Gruppenprozesse und –ergbenisse vertieft und besprochen werden kann. Das Werkzeug Role-Play Chat übernimmt die Lernlogistik (Gruppeneinteilung, Übergaänge zwischen den Phasen) und bietet in jeder Phase die benötigten Funktionen (Beitrag leisten, kommentieren, eine Referenz auf einen Beitrag setzen etc.) an.

Beispiel Chat: Bubble Chat Strukturierte Kommunikation mit Lernmaterial Status, Instruktionen und Material Referenzieren auf Material und Beiträge Rederecht-Kontrolle Beim Bubble Chat wird die Metapher der Sprechblasen aufgegriffen, um strukturierte Kommunikation auch in verteilten Gruppen zu fördern. In normalen Chats gibt es eine Reihe von Problemen: Alle Lerner sprechen gleichzeitig, langsame Schreiber werden entmutigt, wenige Lernern dominieren, Verweise auf Lernmaterial fehlen, der Diskussionverlauf ist nur gering strukturiert etc. Bei Bubble Chat wird dies durch eine Reihe von Dessignentscheidungen abgemildert, beispielsweise ist immer nur einer „dran“, seinen Beitrag zu leisten, es werden verschiedene Rollen unterstützt, die Lerner können sich auf das Material oder Teile davon beziehen etc.

Beispiel Chat: Role-Play Chat Komplexe Lernprozesse Individuelles Lernen, Gruppenarbeit und Plenum Role-Play Chat Lernlogistik Phasen-spezifische Unterstützung Der Role-Play Chat beispielsweise unterstützt einen mehrstufigen Lernprozess, in dem zunächst in Kleingruppen Material bearbeitet und diskutiert wird, danach in einer Reflexionsphase die Kleingruppen ihre Gruppenarbeit bewerten, schliesslich eine Plenumsphase, in der der Lerngegenstand am Beispiel exemplarischer Gruppenprozesse und –ergbenisse vertieft und besprochen werden kann. Das Werkzeug Role-Play Chat übernimmt die Lernlogistik (Gruppeneinteilung, Übergaänge zwischen den Phasen) und bietet in jeder Phase die benötigten Funktionen (Beitrag leisten, kommentieren, eine Referenz auf einen Beitrag setzen etc.) an.

CSCL – zwingend interdisziplinär Informatik Computer + Psychologie Computer-Support + Soziologie Computer-Supported Cooperation + Pädagogik Computer-Supported Cooperative Learning Psychologie Learning + Soziologie Cooperative Learning + Pädagogik Support for Cooperative Learning + Informatik Computer-Supported Cooperative Learning

Innovation – Pendeln zwischen den Disziplinen Informatik Psychologie/Pädagogik... Kooperative Systeme => Umgebung Lernpsychologie => Methodenunterstützung Modellierung und Systemintegration => technische Homogenität u. Stabilität Ergonomie und konkretere Modellbildung => Benutzbarkeit Softwaretechnik => Chatblocks-Framework, Protokollunterstützung Empirie => Nachweis von Effekten => Monitoring-Schnittstelle, Fragebogeneditor ...

Interdisziplinäre Kooperation Potentiale: Abdeckung des kompletten Lebenszyklus einer Innovation: von der Idee bis zur Evalation. Rezeption/Transfer von Erfahrungen und Ergebnissen Qualität durch multiple Perspektiven auf ein Anwendungsfeld Barrieren: Kommunikation, essentiell aber schwierig: Begriffe, Methoden, Community, Ziele, Qualitätskriterien (Datenmenge, Stabilität...) Abhängigkeiten: Psychologen als Handlanger der Entwickler, Entwickler als Handlanger der Psychologen „Reinheit der Wissenschaft“

Kooperation - Technik und Didaktik Martin Wessner Fraunhofer IPSI Darmstadt eCompetence-Initiative Uni Dortmund, 27. Januar 2004 wessner@ipsi.fraunhofer.de