Pflanzenbau - Bestandsführung

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 Präsentation transkript:

Pflanzenbau - Bestandsführung Soja in der Fütterung

Inhalt Allgemeines Ausgangssituation Hemmnisse beim Sojaeinsatz?! Verfahren der thermischen Aufbereitung wichtige sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in Leguminosen Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit von Leguminosen

Allgemeines Soja ist ein wichtiger Bestandteil in der tierischen Ernährung, vor allem in der Geflügel- & Schweinefütterung Soja hat einen hohen Eiweißgehalt Soja enthält Aminosäuren, welche nicht vom Huhn / Schwein synthetisiert werden können und deswegen über die Nahrung aufgenommen werden müssen in der Zusammensetzung ist Soja den heimischen Leguminosen, wie Ackerbohne, Erbse oder Lupine überlegen Sojaschrot oder Sojamehl werden i.d.R. in der Fütterung eingesetzt

Ausgangssituation steigende Nachfrage vom Einsatz GVO-freier Futtermittel seitens der Bevölkerung heimischer Anbau erleichtert die Unabhängigkeit von Importen und vom Weltmarkt Problem: Grenze auf den Betrieben bei der qualitativen und quantitativen Aufbereitung der Sojabohne toasten ist unumgänglich, um die natürlich in der Sojabohne vorkommenden Trypsininhibitoren auszuschalten durch Dampferhitzung müssen weitere antinutritive Substanzen (z. B. Lecitin, Allergene) gezielt zerstört werden

Hemmnisse beim Sojaeinsatz?! Was kann einen innerbetrieblichen Einsatz der Sojabohne erschweren? Aufbereitungsverfahren sind zwingend erforderlich thermischer Aufschluss Entölung (Fettgehalt primär in der Rinderfütterung von Bedeutung)

Verfahren der thermischen Aufbereitung eine Aufbereitung der Sojabohne ist vor dem Einsatz im Schweinefutter zwingend erforderlich, um die antinutritiven Inhaltstoffe zu inaktivieren hier vorwiegend: Trypsininhibitoren Aufbereitungsverfahren thermische Verfahren (Heißluftbehandlung, Infrarotbehandlung) hydrothermische Verfahren (Autoklav, Hydroreaktor, Dampf- Kochverfahen)

Einsatzgrenzen in der Ration von einheimischen Körnerleguminosen Milchkühe Schwein** Geflügel *** Ackerbohne 25 % * 20 % 5 % Erbse 30 % 15 % Süßlupinen * Typ Milchleistungsfutter, bis 10 kg je Tier und Tag ** am Beispiel der Endmast *** Legehennen Futtermittelspezifische Restriktionen (2005): Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ 2. Auflage

Leguminosen an Schweine Kennzeichen der heimischen Körnerleguminosen sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die einer normalen enzymatischen Verdauung entgegenwirken Erbse: Lecthine Ackerbohne: Tannine aus Sicht der Tierernährung sind neben dem Rohproteingehalt auch die Gehalte und das Verhältnis der anderen Aminosäuren zueinander entscheidend es kann nur ein Teil des Sojas durch andere Leguminosen ersetzt werden geringerer Gehalt an S-haltigen Aminosäuren (Methionin, Cystin, Threonin und Tryptophan)

Antinutritive Inhaltsstoffe im Futtermittel - Phenolderivate Vorkommen: Ackerbohne und Erbse Wirkung: Senkung der Futteraufnahme, herabgesetzte Proteinverdaulichkeit Bewertung: nachteilige Effekte erst bei relativ hohen Anteilen in der Schweine- und Geflügelration Gegenmaßnahmen: Anbau weißblühender Sorten Futtermittelspezifische Restriktionen (2005): Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ 2. Auflage

Antinutritive Inhaltsstoffe im Futtermittel - Proteine Vorkommen: Ackerbohne, Erbse und Lupine Wirkung: Beeinträchtigung des Immunsystems, Wachstumsdepressionen Bewertung: Konzentration in den Feldfrüchten relativ gering Gegenmaßnahmen: thermische Behandlung & praxisübliche Einsatzempfehlungen beachten Futtermittelspezifische Restriktionen (2005): Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ 2. Auflage

Antinutritive Inhaltsstoffe im Futtermittel - Glucoside Vorkommen: Ackerbohne, Erbse und Lupine Wirkung: Beeinträchtigung der der Verdauungsvorgänge, Vergiftungserscheinungen durch freigesetzte Blausäure Bewertung: nachteilige Effekte (verminderte Legeleistung, Befruchtungserfolge und Schlupfleistung) besonders bei Legehennnen Gegenmaßnahmen: thermische Behandlung & praxisübliche Einsatzempfehlungen beachten Futtermittelspezifische Restriktionen (2005): Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ 2. Auflage

Antinutritive Inhaltsstoffe im Futtermittel - Chelatbildner Vorkommen: Ackerbohne, Erbse und Lupine Wirkung: Bindung von Mengen- und Spurenelementen (Ca, P), dadurch schlechtere Verwertung Bewertung: herabgesetzte Verfügbarkeit, insbesondere bei P Gegenmaßnahmen: Futter mit mikrobieller Phytase versetzen Futtermittelspezifische Restriktionen (2005): Landesarbeitskreis „Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen“ 2. Auflage

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit man sollte die Kosten der einzelnen Komponenten auf Basis ihrer Lysin- und Energielieferung vergleichen um einen Vergleich von ME und pcvLysin beim Schwein von zwei Futtermitteln vergleichen zu können, wird die Methode nach Löhr angewandt

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit Beispiel: Vergleich von Gerste mit einem typischen Energieträger Weizen und einem typischen Eiweißträger Sojaschrot (in diesem Fall wird aber die getoastete Sojavollbohne angewandt) ME [MJ] pcv Lysin [g/kg TS) €/dt ** Weizen 13,77 2,9 15,00 Gerste (2-zeilig) 12,68 2,8 14,00 Sojavollbohne* 16,67 17,9 30,00 Erbsen 13,46 11,9 21,00 * getoastet ** selbstgewählt Futterberechnung für Schweine, 21. Auflage. Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) (Hrsg.)

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit  

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit  

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit Lösung einer Gleichung mit zwei Unbekannten y = 0,00903231 (in die Gleichung x = 100,72 y einsetzen) x = 100,72 * 0,00903231 x = 0,90973426

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit y mit dem Sojapreis (30 €/dt) multiplizieren 30 * 0,00903231 = 0,27 €/dt x mit dem Weizenpreis (15 €/dt) multiplizieren 15 * 0,90973426 = 13,65 €/dt Vergleichspreis: 13,65 €/dt + 0,27 €/dt = 13,92 €/dt (d.h. über diesem Preis sollte man nach der Methode von Löhr keine Gerste kaufen)

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit Beispiel: Vergleich von Erbse mit einem typischen Energieträger Weizen und einem typischen Eiweißträger Sojaschrot (in diesem Fall wird aber die getoastete Sojavollbohne angewandt) ME [MJ] pcv Lysin [g/kg TS) €/dt ** Weizen 13,77 2,9 15,00 Gerste (2-zeilig) 12,68 2,8 14,00 Sojavollbohne* 16,67 17,9 30,00 Erbsen 13,46 11,9 21,00 * getoastet ** selbstgewählt Futterberechnung für Schweine, 21. Auflage. Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) (Hrsg.)

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit  

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit  

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit Lösung einer Gleichung mit zwei Unbekannten y = 0,62962975 (in die Gleichung x = 0,34526 y einsetzen) x = 0,34526 * 0,62962975 x = 0,21738597

Wirtschaftlichkeit und Einsatzwürdigkeit y mit dem Sojapreis (30 €/dt) multiplizieren 30 * 0,62962975 = 18,89 €/dt x mit dem Weizenpreis (15 €/dt) multiplizieren 15 * 0,21738597 = 3,26 €/dt Vergleichspreis: 3,26 €/dt + 18,89 €/dt = 22,15 €/dt (d.h. über diesem Preis sollte man nach der Methode von Löhr keine Erbsen kaufen)