Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Mainz

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 Präsentation transkript:

Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Mainz Burn-Out und Psychohygiene Dudweiler 23. März 2019 Referentin: Dr. med. Brigitte Bosse Mainz

“Wer ausbrennt, muß gebrannt haben!“ Was ist Burn-Out ? “Wer ausbrennt, muß gebrannt haben!“ “Burn-Out ist das Ritterkreuz für die im Beruf besonders Engagierten und Erfolgreichen“

Burn Out Diskrepanz zwischen Anforderung und subjektiver Leistungsfähigkeit Chronisches Burn-Out ähnelt in der Symptomatik einer chronischen PTSD

Herbert Freudenberger 1974 Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität im Berufsalltag führt zu Emotionaler Erschöpfung Distanzierung von der Arbeit (Depersonalisation) Abnehmende Leistungsfähigkeit

Zahlen Die Rate der Betroffenen nimmt zu: um 1400% seit 2004 2011 2,7 Mio. Fehltage 4,5% der Fehltage sind verursacht durch Burn- Out obwohl Burn-Out keine nach ICD 10 “anerkannte Erkankung” ist

Burn-Out-Symptome Psychisch Somatisch Sozial Institutionell

Merkmale des Burnout Burnout ist zwar keine Krankheit hat aber verschiedene Ausprägungsformen mit charakteristischen biolog/somatische Mustern Übersteigerter Verbrauch von Noradrenalin Erschöpfung der Cortisolproduktion (vergl. PTSD) Serotonin – Mangel (Stress-Bremse) Subj. Erschöpfung ohne Veränderung biologischer Parameter

Burnout Stresserkrankung auf der zellulären Ebene Anstieg: CRH,Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin Anstieg: Endorphine Anstieg: Insulin, Insulinresistenz – „Energiemangel“Anstieg von Laktat,Ammoniak,Harnstoff Verminderung der Verfügbarkeit von Serotonin, GABA, Glutamat

Burn-Out als Prozeß Reduziertes Engagement: Dehumanisierung des Klientels Aufgeben (eigener) Ziele: vermindertes Selbtwertgefühl Leistungseinbuße: Hoffnungslosigkeit, Selbstaufgabe

Prädisposition Psychisch Perfektionismus Neurotizismus Depression Angststörung Suchterkrankungen Vorschädigung - PTSD

Prädisposition Körperlich Stress-Störungen Hypertonie Schlafstörungen Immunschwäche

Prädisposition Soziale Bedingungen Hohe (quantitative) Arbeitsbelastung Arbeit unter Zeitdruck Unklare Entscheidungsstrukturen Mangel an Autonomie Fehlende soziale Unterstützung Fehlende Anerkennung durch Vorgesetzte

Aufrechterhaltende Bedingungen Dysfunktionale Überzeugungen Defizite in der Stressbewältigung Vernachlässigung von Ressourcen Fehlende Lebensziele

Behandlungsansätze Es gilt den circulus vitiosus zu durchbrechen zwischen Stress – Burn-Out – vermehrter Stressbelastung – verminderter Stresstoleranz - vermehrtem Stress-Erleben Institutionelle Veränderungen Individuelle Veränderungen Psychotherapie

Erkennen von Burn-Out Es für möglich halten Daran denken Nachfragen

Keine Verhaltensänderung ohne Verhältnisänderung! Was hilft? Keine Verhaltensänderung ohne Verhältnisänderung!

Sekundäre Traumatisierung Risiko der helfenden Berufe Keine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann

Sekundäre Traumatisierung Vicarious Traumatisation Sekundäre Traumatisierung Compassion Fatigue

Stressoren und Stressverstärker Was setzt mich unter Stress? Wie nehme ich Stress wahr? Welche Gedanken erhöhen den (inneren)Druck?

Stressverstärker Sei perfekt - Leistung Sei beliebt – Anerkennung Sei stark – Autonomie Sei vorsichtig – Sicherheit Ich kann nicht - Schonung

Was hilft gegen sekundäre Traumatisierung? Fachlichkeit/Inhalte der Arbeit Privates und Persönliches Struktur und Organisation Keine Verhaltensänderung ohne Verhältnisänderung!

Grenzen „NEIN“ sagen „Bitte nicht stören!“ Handy?! Sprechzeiten Zeitlimit für Besprechungen Wünsche /Bedürfnisse

Psychohygiene Wissen – Gefahr des Burn Out (an-)erkennen Grenzen setzen Erreichbarkeit? Handy aus? Heimkehr Rituale Distanzierungsübungen

Sich distanzieren von verunsichernden Vorstellungen Schubladentechnik Wolkentechnik Tresortechnik Bildschirmtechnik Sicherer Ort

Selbstfürsorge Programm Quellen der Kraft – „Tankenstellen“ Leaks – „Kraft-Fresser“ Fürsorgeprojekt: 1xpro Woche 1x pro Monat – „Projektkontrolle“