Dr. Tobias Studer (Hochschule für Soziale Arbeit FHNW)

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 Präsentation transkript:

Dr. Tobias Studer (Hochschule für Soziale Arbeit FHNW) Integration über Arbeit? Zur beruflichen Ausbildung in der Jugendhilfe. Dr. Tobias Studer (Hochschule für Soziale Arbeit FHNW) Forschungsprojekt (2015-2017) «Erziehung durch und mit Arbeit? Männlichkeit, Integration und Arbeit in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe» Projektteam: Sevda C. Güneş MA, Prof. Dr. Gisela Hauss, Dr. Tobias Studer

Aufbau des Vortrags: Vorstellung des Forschungsprojekts Ergebnisse zur Bedeutung von Arbeit Alternativen zur Lohnarbeit? Fazit

1) Forschungsprojekt Arbeitsintegration: Fokus auf stationäre Jugendhilfe Spannungsfeld zwischen Erziehung und Arbeit Arbeitsagogik: «Arbeitsagogik ist das gezielte Einsetzen des Mediums Arbeit als Lernfeld und Spiegelbild für den Klienten, Ziel ist letztlich seine Integration in die Arbeitswelt» (Togni-Wetzel 2016). Frage nach dem Verständnis von Arbeit in Berufsbildungsheimen Teilnehmende Beobachtung in vier Institutionen Historische Perspektive (Hafner 2011): Erziehung zur Arbeit(sfähigkeit) durch Arbeit. «Welt unter Männern» (Scholz 2004)

2) Ergebnisse zur Bedeutung von Arbeit Vorspann 1: Integration: Was hält die Welt insgesamt zusammen? Integration ins gesellschaftliche Ganze. Wer integriert wen? Integration produziert Ausschluss.

2) Ergebnisse zur Bedeutung von Arbeit Vorspann 2: Arbeit als bedeutender Faktor für ökonomische Unabhängigkeit, gesellschaftlichen Status, soziale Identität und subjektives Wohlbefinden. Flexibilisierung und Entgrenzung lebenslanger Berufstätigkeit. Unsichere Arbeitsverhältnisse; «Zeitarbeit»; «Generation Praktikum» Veränderte Produktionsbedingungen: Post-Fordismus

„Spiegel der Gesellschaft“ Arbeit Integrations-modus Arbeit Produktion Beschäftigung ? Berufsausbildung Gesellschaftliche Normen: Flexibilität und Anpassung Form der Arbeit Routinearbeit Erfüllende Tätigkeit Rolle im Arbeitsprozess Handlanger Präsenzarbeit „Spiegel der Gesellschaft“ Widersprüche in der Arbeitsgesellschaft: Berufszweige und Produktionsbedingungen. Erlernen von Anpassung, Bedarf nach schnell ersetzbaren Arbeitskräften.

3) Alternativen zur Lohnarbeit? «Kritik hervorzuheben verlangt, die Fälle, mit welchen sie [die Soziale Arbeit] zu tun hat, gedanklich, theoretisch zu öffnen, um aufzureißen, was sich verdichtet oder versteinert hat» (Winkler 2013, S. 152). Ästhetik von Arbeit Sichtbarkeit Durch das Handwerk wird ein Zusammenhalt zwischen Menschen geschaffen (Sennett) Stabilität in der Beziehung Werkstatt als «Schutzraum» Lehrmeister als «Leitfigur» Arbeit an «handfesten Dingen»/ das «vermittelnde Dritte»

4) Fazit Arbeitsbedingungen: Orientierung an individueller Selbstbestimmung. Hierarchisierung im Arbeitsprozess. Arbeitsagogik nicht als Mittel zur Herstellung von Arbeitstauglichkeit, sondern als Werkzeug zur Entwicklung selbstbestimmten und kooperativen Arbeitens (Wyss 2016). Konkrete Tätigkeit Tätigsein versus Verwertungsprozess (Holloway 2010).