Strahlentherapie gutartiger Gelenkerkrankungen – Klinische Ergebnisse und prognostische Faktoren: eine retrospektive Studie 1 D. Sammour und 1,2U. Teichgräber.

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Strahlentherapie gutartiger Gelenkerkrankungen – Klinische Ergebnisse und prognostische Faktoren: eine retrospektive Studie 1 D. Sammour und 1,2U. Teichgräber 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ² Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Bachstraße 18, 07743 Jena; E-Mail: David.Sammour@med.uni-jena.de Einleitung: Die vorliegende retrospektive Studie stellt die Ergebnisse der Bestrahlung von Patienten mit gutartigen Gelenkerkrankungen dar und bewertet sie hinsichtlich möglicher prognostischer Faktoren. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei dem Vergleich zu den Empfehlungen der aktuellen S2 – Leitlinien. S2-Leitlinie: Das empfohlene Schema sieht eine Bestrahlungsserie von 3,0-8,0 Gy bei Einzelfraktionen von 0,5-1,0 Gy, 2-3 Behandlungen pro Woche vor. Bei Schmerzpersistenz ist eine zweite Bestrahlungsserie nach 6-8 Wochen möglich.  Material und Methoden: Die Bestrahlung erfolgte am Linearbeschleuniger Varian Clinac® DHX über Gegenfelder mit 6- bzw. 10MV und MLC zur Abdeckung und Schonung des gesunden Gewebes. Bei der hier vorliegenden Untersuchung wurde nur einmal im halben Jahr bestrahlt, dabei lag die Gesamtdosis bei 4 Gy. Diese wurde in acht Fraktionen mit je 0,5 Gy appliziert, die im wöchentlichen Wechsel zweimal bzw. dreimal verabreicht wurde. Es wurden 2048 Patienten mit gutartigen Gelenk- erkrankungen aller Körpergelenke von 2012 bis 2013 bestrahlt. 1000 Patienten erhielten nach Abschluss der Bestrahlungsserie einen Fragebogen zu den Beschwerden, welcher nach 6 Monaten auszufüllen und zurückzusenden war. 609 Fragebögen konnte anschließend ausgewertet werden. Das Alter der ausgewerteten Patienten betrug 20 – 92 Jahre (Mittelwert 63,5 Jahre); 26,44% waren Männer, 73,56% Frauen. Alle Auswertungen beziehen sich auf jeweils eine einzige Bestrahlungsserie. Omarthrose Epicondylitis Coxarthrose und Enthesiopathie Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass bei einem Großteil der Befragten eine nebenwirkungsfreie Verbesserung erzielt werden konnte. Auch sechs Monate nach Therapieende wurden bei 89 % der Patienten keine Verschlechterungen der Beschwerden festgestellt, 75,5 % waren nach 6 Monaten schmerzfrei. Als prognostisch günstig wurden höheres Patientenalter und weniger Wartezeit vor der Strahlentherapie identifiziert. fasciitis plantaris Schlussfolgerung: Trotz Reduzierung der Gesamtdosis und damit der Strahlenexposition des Patienten um ein Drittel zeigt sich eine gleichbleibende bis stark verbesserte Beweglichkeit und Schmerzfreiheit. Viele Patienten profitieren von einer 12- bis 24- wöchigen Pause zwischen den Bestrahlungsserien mehr als von einer 6- bis 8- wöchigen Pause. Dadurch kann eine zweite Bestrahlungsserie in vielen Fällen entfallen, was zu einer Verringerung der Strahlungsexposition des Patienten führt. Eine weitere Schonung von gesundem Gewebe durch verbesserte Abdeckung (z.B. MLC) verringert unerwünschte Nebenwirkungen der ionisierenden Strahlung 1. 1 Leitlinien in der Strahlentherapie , Fachgruppenspezifische evidenzbasierte S2e-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO), Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen, Version 1.0 vom 14.11.2013, S. 23