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Nachweis von Mycobacterium chimaera
in Temperaturregulierungsgeräten für die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) Franziska C. Trudzinski1, Sören L. Becker2, Monika Flaig1, Frank Langer3, Robert Bals1, Heinrike Wilkens1, Mathias Herrmann2 und Philipp M. Lepper1 1Innere Medizin V, Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg 2 Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg 3 Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg Einleitung HCU Epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Temperaturregulierungsgeräte (Heater-Cooler-Units, HCUs) in der Kardiochirurgie mit Mycobacterium chimaera, einem atypischen Mykobakterium aus dem Mycobacterium avium-intracellulare complex (Box 1), kontaminiert sein können. Durch einen vermutlich aerosolgebundenen Übertragungsweg kann M. chimaera intraoperativ übertragen werden und neben Endokarditiden insbesondere Fremdkörper-assoziierte Infektionen mit ungünstiger Prognose verursachen. Wir begannen daher, HCU und Wärmegeräte, die im Rahmen der extrakorporalen Membranoxygenation (ECMO) eingesetzt werden, hinsichtlich einer Kontamination mit M. chimaera zu untersuchen. Box 1. Übersicht über die Spezies im Mycobacterium avium-intracellulare complex (MAC). Die Jahreszahlen geben die Erstbeschreibung der jeweiligen Spezies an. Aufbereitung der Wasserproben Kultureller Nachweis mittels (A)Festmedien (Dauer 2-5 Wochen): Middlebrook 7H11-Agar Löwenstein-Jensen Agar Stonebrink-Agar + (B) MGIT-Flüssigkeitskultur (Dauer bis zum Nachweis ~6-15 d) Mikroskopie: Nachweis von säurefesten Stäbchen (Kinyoun-Färbung) PCR-Nachweis von M. intracellulare (GenoType Mycobacterium, Hain Lifescience GmbH) Referenzlabor M. avium (verschiedene Subspezies) M. intracellulare M. chimaera (2004) M. bouchedurhonense (2006) M. colombiense (2006) M. arosiense (2008) M. vulneris (2009) M. marseillense (2009) M. timonense (2009) M. yongonense (2013) Identifizierung als M. chimaera mittels 16S-rDNA-Sequenzierung Abbildung 2: Algorithmus zum diagnostischen Nachweis von Mycobacterium chimaera aus Wasserproben. Ergebnisse M. chimaera konnte in 4 Wasserproben von 7 getesteten Geräten (57%) kulturell isoliert werden. Im Falle einer HCU wurden bereits in der Mikroskopie der Wasserprobe (Auramin- bzw. Kinyoun-Färbung) Mykobakterien nachgewiesen. Alle kulturell nachgewiesenen atypischen Mykobakterien wurden mittels Sequenzierung als M. chimaera identifiziert. Zusätzlich ließen sich in einigen Proben gram-negative Bakterien nachweisen (z.B. der Gattung Bradyrhizobium). In den Proben, welche aus dem Wasserhahn der Station entnommen wurden, ließen sich keine Keime nachweisen. Material und Methodik Wir verwenden zwei verschiedene HCU (Deltastream HC, Medos) bzw. Heizsysteme (Wärmeeinheit HU 35, Maquet) zur Temperaturregulation des extrakorporalen Kreislaufes im Rahmen der ECMO. Verwendung und Wartung (inkl. Desinfektion und Aufbereitung) erfolgen nach Angaben der Hersteller. Die Systeme werden mit gefiltertem Leitungswasser aus einem Wasserhahn unserer Station gefüllt. Es wurden Wasserproben von 7 verschiedenen HCU und aus dem relevanten Wasserhahn der Station untersucht. Schlussfolgerung Wir konnten in 4 unterschiedlichen, zur ECMO eingesetzten HCU eine Besiedlung mit M. chimaera nachweisen. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist aktuell unklar. Vor dem Hintergrund der bereits publizierten ungünstigen klinischen Verläufe bei kardiochirurgischen Patienten und der bisher unzureichenden Kenntnis über die Bedeutung einer M. chimaera-Besiedlung in zur ECMO eingesetzten HCU ist aus unserer Sicht eine systematische Untersuchung verwendeter HCU und ggf. Dekontamination zur Infektionsprophylaxe empfehlenswert. Abbildung 1: ECMO mit HCU am Patientenbett
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