Unterrichten und Lernumgebungen gestalten

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Quelle: pxhere, Lizenz: CC0 Public Domain
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 Präsentation transkript:

Unterrichten und Lernumgebungen gestalten G. Reinmann, H. Mandl (2001) in: Krapp, Weidenmann (Hrsg.) Pädagogische Psychologie. Weinheim: Beltz ein Überblick Markus Cslovjecsek

"Alle Kinder treten als Fragezeichen in die Schule ein - … und verlassen sie als Punkt" (Postmann, 1995)

Viele klagen über Unterricht zu theoretisch Motivationsverlust Wissenslücken geringe Problemlösefähigkeit fehlende Handlungskompetenz

Unterrichten heisst: Situationen, in denen mit pädagogischer Absicht und in organisierter Weise innerhalb eines bestimmten institutionellen Rahmens von professionell tätigen Lehrenden Lernprozesse initiiert, gefördert und erleichtert werden > Lernumgebungen gestalten

Eine Lernumgebung besteht aus Unterrichts-Methoden Lernmaterialien Medien Lernsituation (räumlich, zeitlich und sozial) kultureller Kontext

zwei Positionen zum Lehren und Lernen Kognitivistisch Primat der Instruktion (Instruktional Design); systematisierte Unterrichtskonzepte; Unterrichten im Sinn von Anleiten, Darbieten, Erklären; Lernen als rezeptiver Prozess Lehrer aktiv / Lerner passiv Konstruktivistisch Primat der Konstruktion (Prozesse des Lernenden) Lernen als konstruktiver, situativer Prozess; Unterrichten im Sinn von Unterstützen, Anregen, Beraten, Erklären; Lerner aktiv / Lehrer proaktiv/reaktiv

Kognitivistisch: Konditionieren (Reiz - Reaktion) Beobachtungslernen (Bandura 1979) Mastery Learning (Bloom 1976) Elaborationstheorie (Reigeluth 1979) Programierter Unterricht (Skinner 1971) Kumulatives Lernen (Gagné 1973) Expository Teaching (Aushubel 1974)

Kognitivistisch: Gefahren Wirksamkeit von Instruktinsmassnahmen ist nicht belegt reduktionistisches Vorgehen ist problematisch Motivationsprobleme bei den Schülern erzeugen v.a. träges Wissen

Konstruktivistisch Situated Cognition (Resnik 1991) Anchored Instruktion (CTGV 1997) Cognitive Apprenticeship (Collins 1989)

Konstruktivistisch: Gefahren z.T. schlechtere Resultate in Wissenstests Zielorientierung ist schwieriger Desorientierung der Lernenden kann die Leistungsschere fördern Anforderungsniveau eher hoch zeitaufwändig

Pragmatischer Ansatz: problemorientiertes Lernen Leitlinien situiert und anhand authentischer Probleme lernen in multiplen Kontexten lernen unter multiplen Perspektiven lernen in einem sozialen Kontext lernen mit instruktionaler Unterstützung lernen

Pragmatischer Ansatz: problemorientiertes Lernen Selbststeuerung vs. Kooperation