Central Governor Theorie

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 Präsentation transkript:

Central Governor Theorie nach Noakes, Gibson, Lambert (Sports Med. 2005, 39, 120-124

Von der Katastrophentheorie zur Komplexität Ein Modell für integrative neuronale Kontrolle von Anstrengung und Ermüdung bei körperlicher Anstrengung.

Was man immer wusste Das populäre Modell der Leistungsphysiologie benützt Katastrophentheorie Intensität kann nicht gehalten werden wegen Zusammenbruch des Gleichgewichtes (Homöostase) in der Skelettmuskulatur periphere Ermüdung durch zu wenig Sauerstoffversorgung in der Arbeitsmuskulatur oder Verbrauch der Energiereserven in der Arbeitsmuskulatur

Wie ist aber ein Endspurt mit letzter emotionaler Konsequenz oder ein Flow Erlebnis einzuordnen?

Welche Voraussetzungen führen zum Erfolg und was bedeutet das für die nächsten Rennen?

Hypothese Physische Aktivität wird kontrolliert durch das Kontrollorgan Gehirn (Central Governor) Körper des Athleten als komplexes System Feed forward control (Pacing durch Erfahrung) Afferentes feedback der physiologischen Systeme Ausmass der muskulären Rekrutierung wird angepasst durch permanente Pacing Strategie Ermüdung ist bewusste Interpretation dieses homöostatischen und Central Governor Zustandes

Empfindungen und Wahrnehmung Unbewusstes Setting der Intensität Basis ist frühere Erfahrung wie z.B. das Intervall beendet werden kann Bewusste Wahrnehmung der Anstrengung Interpretation der afferenten Informationen Vergleich mit Erwartung Afferente Empfindungen und Wahrnehmung der Anstrengung Efferente Befehle an die Systeme Anpassung der Anstrengung Reset der Vorhersage über den homöostatischen Zustand

welche im zentralen Nervensystem die Leistung mitbestimmen! Endspurt bei Welt Rekord Versuchen (Von 32 Meilenweltrekorden ist nur bei 2 Versuchen die letzte Runde die langsamste.) Beginn mit welcher Intensität RPE Anstieg Erwartung der Belastungsdauer Viele Einflussfaktoren welche im zentralen Nervensystem die Leistung mitbestimmen! afferentes Feedback efferentes Feed forward Herzfrequenzanstieg Sauerstoffsättigung Flüssigkeitsverlust Übersäuerung Muskelschädigung Muskelermüdung Reserven submaximale Muskelrekrutierung Submaximale Laktate Supramaximale VO2

Erholungsstatus von vorheriger Belastung Grad der Motivation Emotionaler Zustand mentale Ermüdung Schlafmangel Erholungsstatus von vorheriger Belastung Grad der Motivation Stärke des Selbstvertrauens Aberglauben präzises oder irreführendes Feedback Kühlung vor oder während der Anstrengung Kohlenhydrat Mundspülung vergangene Erfahrung mit der Anstrengung finanzielle Aspekte Trainingszustand in den mentalen Techniken Konkurrenz anwesend oder abwesend Vorwegnahme eines bestimmten Resultates Modafinil (Wachheit) Pseudoephedrin (in Schnupfenmitteln) Amphetamine (aufputschend) Dopingliste Das ist natürlich nur ein Teil der Möglichkeiten. Wissen darum. Unsentimentale und klare Einstellung hilft. Was kann ich brauchen, was nicht? Was spricht für mich? Dort den Fokus setzen. Man kann Gott sei Dank nicht alles gleichzeitig denken. Man kann aber easy ein diffuses schlechtes Gefühl und miese Emotionen zulassen. visuelles Feedback Modafinil Pseudoephedrin Amphetamine Koffein Placebos Nocebos Schmerzmittel Aspririn Paracetamol u.ä.

Zentrale Inhalte der Studie von Noakes et al. 1) Bei Menschen mit einem intakten ZNS gibt es bei willentlicher körperlicher Anstrengung und Erschöpfung immer noch muskuläre Reserven. Diese vorhandenen Reserven wären bei reiner peripheren Katastrophentheorie nicht möglich

Zentrale Inhalte der Studie von Noakes et al. 2) Das Katastrophenmodell sagt voraus, dass Abfallprodukte des Stoffwechsels die Muskelarbeit verhindern. Es gibt aber Hinweise, dass die Homöostase bei Belastungsabbruch immer noch garantiert ist, da weniger motorische Einheiten rekrutiert werden. Der Central Governor stellt so sicher, dass der Wettkampf/das Training ohne Organschäden und bei funktionierender Homöostase beendet werden kann.

Zentrale Inhalte der Studie von Noakes et al. 3) Pacing ist ein Mischung bewusster und unbewusster Prozesse. Müdigkeit ist nie absolut Intensität der Bewegung und Aktivität verschiedener Energiesysteme oszillieren ununterbrochen Vielfältige Interaktionen aller beteiligten Organsysteme tragen zu dem komplexen Vorgang „Leistung“ bei

Zentrale Inhalte der Studie von Noakes et al. 4) Müdigkeit ist ein Gefühl das aus bewusster Wahrnehmung und Interpretation unbewusster Gehirnprozesse entsteht Sie ist nicht das (alleinige) Resultat der physischen Arbeit Reines Studium der muskulären Arbeit kann das Phänomen „Müdigkeit“ nur lückenhaft erklären

Was wir mitbedenken sollten: Der menschliche Körper funktioniert als komplexes System Das Gehirn kann viele der negativen Sensationen während einer Anstrengung “ablehnen“ Ermüdung ist wesentlich ein Gefühl, eine Emotion Gefühle und Emotionen lassen sich steuern