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Agrar- und Ernährungspolitik III

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Präsentation zum Thema: "Agrar- und Ernährungspolitik III"—  Präsentation transkript:

1 Agrar- und Ernährungspolitik III
Zur Vorlesung 16. Mai 2007 Möglichkeiten und Problematik der Nahrungsmittelhilfe Martin Kniepert

2 Übersicht Motivation und Dringlichkeit Paradox? Dilemma?
Hilfe für wen? Übersicht Institutionen Übersicht Mengen Exportförderung der EU und der USA Entwicklung eines Ernährungssicherungsprogrammes

3 Ziele von NMH-Politik Im Katastrophenfall: Überbrückungshilfe
Milleniums-Ziel der UNO: die Zahl der Hungernden halbieren. (im Vergleich zu früheren Zielen durchaus ein bescheidenes Ziel)

4 Ein paar plakative Aussagen
Jeden Tag sterben Menschen an Hunger 852 Mio. Menschen haben nicht genug zu essen (von etwa 6,3 Mrd. Menschen insgesamt) The average daily expenditure on food in the developed world is US$10. WFP food rations cost 29 cents/day (WFP Hunger Facts, February 2003) Just one week of subsidies given to farmers in the developed world would cover the annual cost of food aid (Bread for the World Institute) Every day WFP has 20 planes in the sky, 5,000 trucks on roads and 40 ships at sea delivering food aid (WFP February 2003)

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6 Ursachenanalyse (1) Übernutzung der Ressourcen – allgemeiner Ressourcenmangel (Die [vereinfachte] Malthus-Saga?) Klimawandel Drought is the main cause of food shortages in poor countries. Irrigation boosts crop yields by up to 400% (FAO) Mangel an hochwertigem Saatgut, Pflanzenschutzmittel etc. Mangel an know-how in Produktion, Lagerung und Handel (Logisitik)

7 Ursachenanalyse (2) Institutionelle Entwicklung
Ungeklärte Eigentumsverhältnisse an Boden Entwicklungshemmnisse aufgrund ineffizienter Allokation von Ressourcen Kriege, gerade auch Bürgerkriege Fehlender Zugang zu internationalen Märkten

8 Ursachenanalyse (politischer Kontext)
Beginn der großen NMH-Programme ab den 1960er Jahren Publizistisch geprägt von Hungerkatastrophen in Äthiopien, Indien, Thailand Geprägt auch von einem Optimismus der logistisch/technischen Machbarkeit Kritik an einer „naiven“ Herangehensweise wegen der Ausklammerung der sozialen Verhältnisse Bspw. „Mythos des Hungers“ von Collins/Lappé Im Rahmen eines allgemeinen linksorientierten Aufbruchs

9 Ursachenanalyse (3) Bevorzugung der städtischen/Industrieentwicklung auf Kosten des ländlichen Entwicklung? (Von Stalin bis zum Nachkriegs-Indien) Förderung von Export-Produkten (Kaffee, Kakao, Soja, Blumen) anstatt der Produktion für den heimischen Markt Nahrungsmittelhilfe zerstört den Anreiz zur lokalen Produktion Verschiebung der Machtstrukturen von der Produktion hin zu den Ausstauschbeziehungen Von der gesamtgesellschaftlichen Ebene… … bis hin zu Haushaltsebene mit geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

10 Ursachenanalyse (4) – NMH in der Kritik
NMH ist weit überwiegend ein Teil der Exportstrategie der USA und der EU Vergabe der Nahrungsmittelhilfe geschieht stets zugunsten der städtischen Regierungs- und Wirtschaftseliten. Diese, nicht die breite Bevölkerung zieht einen Nutzen daraus. (Kritik auch an der UNO) NMH untergräbt die nationale Souveränität „NMH“ wird als Etikett für ökonomische und politische Interessenpolitiken missbraucht.

11 NMH – Mengen im Vergleich
Gesamtproduktion an Getreide weltweit 1.900 Mio. t International gehandelte Menge 260 Mio. t Nahrungsmittelhilfe (Getreide Weizenäquivalent) 8.4 Mio. t Nahrungsmittelhilfeverpflichtung der EU 1.7 Mio. t Österreichische Getreideproduktion zum Vgl. 4.8 Mio. t Produktion/Kopf in A. (einkl. Futtermittel) 600 kg Produktion/Kopf in Indien (inkl. Futtermittel) 180 kg Quelle: FAO; Daten bezogen auf 1999/2000

12 „Intelligentere“ NMH Problem: NMH zerstört lokale Märkte (Anreizsysteme) und schafft äußere Abhängigkeiten „Food for Work“ als Programm: Vergabe wird gebunden Nahrungsmittelhilfe wird gebunden an Entwicklungsprojekte Schulspeisungen zur Erhöhung der Zielgenauigkeit „Dreieckshandel“: NMH soll nicht aus entfernten Überschussländern kommen, sondern aus Nachbarregionen. (Bsp. Zimbabwe) Bspw. in Afrika wird der größere Anteil der Feldarbeit von Frauen gemacht. Gleichzeitig leiden mehr Frauen und Mädchen an Hunger als Männer und Burschen. NMH-Programme im Rahmen von „Focus on Women“-Programmen“ sollen der Stärkung der Position der Frauen dienen.

13 Was sagen die Ökonomen? Prinzipiell: „Hilfe“ ist keine Idee, die in das Konzept von Adam Smiths „unsichtbarer Hand“ bzw. dem Prinzip des Eigennutzes als Lenkungsinstrument passt. „Hilfe“ bedeutet vielmehr die Verzerrung von Marktsignalen und führt damit zu Fehlallokationen bzw. zur ineffizienten Nutzung von Ressourcen. Wenn aber „Hilfe“ geleistet wird, dann geschieht dies wohlfahrtstheoretisch zunächst zu Lasten des Gebers, nicht des Nehmers: Letzterer hat eine zusätzliche Ressource zur Verfügung. (vgl. die Auswirkungen von freiwilligen Handelsbeschränkungen bspw. im Textilbereich; => Außenhandelstheorie) Mainstream Ökonomie: Produktion durch Stärkung der Marktmechanismen steigern.

14 Dumping als Strategie? NMH als Teil einer Exportoffensive?
Zusammen mit den Exportstützungen der EU, denen der USA (von PL 420 bis zum Programm „Biceps“) erfüllt – graduell sogar etwas stärker, publizistisch unverfänglicher – den Tatbestand des Dumpings => Nutzung von Marktmacht. NMH wird zum wettbewerbspolitischen Thema Aber: Marktungleichgewichte und hohe Profitmargen widersprechen nicht notwendig einer längerfristig effizienten Entwicklung.

15 Zur weiteren Bewertung
Einfache außenhandelstheoretische Ansätze mit Ländern als ökonomischen Agenten werden dem Problem kaum gerecht Wohlfahrtstheoretische Ansätze sollten wenigstens Produzenten und Konsumenten unterscheiden; besser noch zusätzlich Händler und Logistiker als zusätzliche Agenten. Aufgrund der Relevanz auf Haushaltsebene sollten auch diese explizit gemacht werden. Die Bewertung sollte immer im Rahmen eines längerfristigen Entwicklungsstrategie beurteilt werden.


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