„Blaues Blut“ R. Cesnjevar.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Krankheitsbild und Behandlungsmethoden bei Kraniosynostosepatienten
Advertisements

Fluid Lung.
Prävention und IGeL-Leistungen
Herzzentrum Osnabrück-Bad Rothenfelde 1 Epidemiologie Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmus- störung und wird bei insgesamt 0,4–2 %
Empfehlungen unter Berücksichtigung der Grunderkrankung
Patientenpfade und Patientensicherheit
Omphalitis, Fohlen Vorkommen: Beim Fohlen stellen Nabelinfektionen eine Seltenheit dar. Wenn sie auftreten, besteht allerdings die große Gefahr des.
MacroMed Inc. Sandy Utah, USA
Sonoanatomie von Thorax und Herz
CIDOC-CRM Universität zu Köln Historisch-kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung AM 2 Dozent: Prof. Dr. Manfred Thaller Referent: Nelson Marambio.
Kardiale (u. pulmonale) Insuffizienz: chirurgische Therapieformen
Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch
Postoperative Komplikationen nach Harnleiterrekonstruktion – Eine standardisierte Analyse Susan Foller1, Elisabeth Schneider2, Steffen Leike2, Michael.
Abu-Shamalah, Herms, Rhenius
Logo Funktionsweise des Circulus arteriosus cerebri
KOD der einzelnen Patienten
Logo Fallot-Korrektur eines Kleinkindes unter Orgaran ® bei HIT II
Konservative Therapie von Gallensteinen
Herzstillstand und Arrhythmie
Einführung in die Herzchirurgie
Erbrechen und Apathie bei einer Katze
MAŁGOSIA SIEDLARZ Komplexer zyanotischer Herzfehler
„MUF-DeLuxe“ - Erlanger Verfahren der modifizierten Ultrafiltration
Endocarditisprophylaxe
Vorlesung Duodenalatresie
Besonderheiten der Herztransplantation beim Kind und Jugendlichen
Sättigungsgrenzen, ROP und BPD bei Frühgeborenen- eine neue Sichtweise
CO2 Angiographie: Möglichkeiten und Limitationen
Franz Xaver Roithinger
Auswirkungen der ungesunden Ernährung
Nierentransplantation
Herzinsuffizienz die auch Herzleistungsschwäche genannt wird
Vorhofflimmern (FA) Sinusrhythmus (SR).
Moderne Operationsverfahren Dr. med. W. Tieben
Anomalien im 4KB; Septumdefekte, funkt. Univentrikuläres Herz
CD-ROM Drehbuch rechter Vorhof
Bluterkrankungen lassen sich an bestimmten Veränderungen der Blutbestandteile im Blutbild erkennen. Blut ist die am häufigsten untersuchte Körperflüssigkeit.
Herzinsuffizienz.
Operative Therapie bei Morbus Crohn
Hüftdysplasie bei Neugeborene
Kopfvene Kopfarterie Lungenvene Lungenarterie Körpervene: Untere/ Obere Hohlvene Körperarterie (Aorta) Armarterie Armvene Organvenen.
COMPLEX REGIONAL PAIN SYNDROME
QUIPS 2011 Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie.
Akute myeloische Leukämie
Osteoporose in Bielefeld und OWL
Nierenfunktion, Urinmenge und Diuretika
Grundkurs: Sonoanatomie von Herz und Thorax
Der Blutkreislauf des Menschen
Kontraindikationen ​.
Fehlbildungen des fetalen Herzens und der Thoraxorgane
Humeruskopffraktur- operative Versorgung
Hilfe für herzkranke Kinder in Bolivien
Operative Behandlungsmöglichkeiten bei Lymphödemen nach Krebstherapie
Intrauterine Ballondilatation der kritischen Aortenstenose
Sonoanatomie und systematische Brust Ultraschall Untersuchungstechnik
Osteomyelitis Zu Destruktionen führende Erkrankung Neigung zur Chronifizierung Einteilung nach Krankheitsserreger –Unspezifische Entzündung (häufig) Staphylokokken.
Tabelle mod. nach Fudge EB et al. 2014
B. Kasper, L. Haftel, F. Wild, J. Reissner, I. Henrichs
Polyglobulie erstellt: Bettina Barth
J. Stein, K. Beck, C. Hamilton, R. Kind, J. Kozok, R. Seidler, Abtl
Der fetale Kreislauf und seine Umstellung nach der Geburt.
EKG-Kurs (Wahlfach Innere Medizin) Teil 2 Priv.-Doz. Dr. R. Jahns
Herzerkrankungen beim Saluki - Bedeutung der Untersuchungsergebnisse
Apikaler 4-Kammerblick bei ischämischer Kardiomyopathie;
Rekonstruktion nach Hartmann – Operation: wie und wie oft
Herzerkrankungen beim Saluki - Bedeutung der Untersuchungsergebnisse
A temporary bidirectional superior vena cava–pulmonary artery shunt
Chirurgie der koronare Herzkrankheit
 Präsentation transkript:

„Blaues Blut“ R. Cesnjevar

Blaues Blut ?

Blaues Blut -Maud Abbott Systematische Klassifikation der einzelnen Herzfehler Erfassung des Langzeit- Outcome ohne Intervention

Blaues Blut -Häufigkeit der angeborenen Herzfehler Vitium Häufigkeit Letalität im 1. Lebensjahr Ventrikelseptumdefekt (VSD) 30% 20-30% Vorhofseptumdefekt (ASD) ca. 8% 0,6% Aortenisthmusstenose (ISTA) 5-8% 15% Persistierender Ductus Botalli (PDA) 10% 20% TGA 3-7% 90% Fallot-Tetralogie 5-10% Totale Lungenvenenfehlmündung 2-3% 80% Kompletter AV-Kanal (CAVSD) 2-4% bis 80% Univentrikuläres Herz (UVH) 50-60% Hypoplastisches Linksherzsyndrom 1% 100% Truncus arteriosus communis 0,5-1% 80-90%

Blaues Blut - Zyanoseursachen Kardial Rechts-Links-Shunt mangelhafte pulmonale Durchblutung „Mangelzirkulation“ (maximierte Sauerstoffausschöpfung) nicht-kardial z.B. pulmonal

Blaues Blut - Häufigkeit der angeborenen Herzfehler in der BRD 8 pro Tausend in der BRD, ca. 6000 Kinder pro Jahr Nichtzyanotische Herzfehler („pink babies“) ASD, VSD, AV-Kanal, PDA .... Zyanotische Herzfehler („blue babies“) Fallot, TGA ... Univentrikuläre Herzen HLHS, Trikuspidalatresie ...

Fallot´sche Tetralogie - Features / Timing Pulmonalstenose Grosser VSD überreitende Aorta Rechtsherzhypertrophie

Fallot´sche Tetralogie - Symptomatik / Timing Häufigkeit ca. 5-10% aller angeborener Herzfehler häufiges Leitsymptom Zyanose Diagnosestellung abhängig von der Symptomatik immer operationspflichtig – Timing und OP-Planung wichtig Operationsplanung: Korrektur OP zw. 6.-15. Lebensmonat bei schwerer Zynaose Palliation (Shunt) vor Korrektur OP

Fallot´sche Tetralogie - „Squatting“ Hockstellung Erhöhung des systemischen Widerstands Reduktion des R-L-Shunts Steigerung der pulmonalen Zirkulation

Blaues Blut – Zyanose (chronisch)

Fallot´sche-Tetralogie - Helen Taussig - Alfred Blalock

Fallot´sche-Tetralogie - palliative Shuntanlagen Shunts Fallot´sche-Tetralogie - palliative Shuntanlagen Zentral: Aorta-> PA Stamm Tr. Brachioceph.-> PA Stamm MBTS: Tr. Brachioceph.->RPA Waterston/Pott (direkt): Ao. Asc.->RPA/Ao.desc.->LPA

Fallot´sche Tetralogie - OP-Planung / Ablauf Diagnosestellung echokardiographisch bei schwerer Zyanose Palliation in den ersten Lebensmonaten (evtl. HKU) ambulantes Follow-up (Echo, klinischer Zustand …) Vor Korrektur-OP diagnostischer Herzkatheter stationäre Aufnahme – am Folgetag Korrekturoperation OP: VSD-Patchverschluss, RVOTO-Rekonstruktion Stationärer Aufenthalt postoperativ 14-21 Tage

Fallot´sche Tetralogie - VSD-Verschluss transatrial

Operativer Ablauf 4: VSD Fallot´sche Tetralogie - VSD-Verschluss transatrial genaue Inspektion der Ränder evtl. Ablösung des Trikuspidalsegels 1 2 Stichführung Schonen der Reizleitung! Defekt entfernt Rechts-rechts

Fallot´sche Tetralogie Fallot´sche Tetralogie - VSD-Verschluss transventrikulär / RVOT-Rekonstruktion

Fallot´sche Tetralogie Fallot´sche Tetralogie - VSD-Verschluss transventrikulär / RVOT-Rekonstruktion 1 RVOT- Inzision Defektinspektion 2 3 Die Schnittführung beim infundibulären Zugang (Fallott´sche Tetralogie) erfolgt im Bereich des rechten Ausflußtrakts

Fallot´sche Tetralogie - RVOT-Rekonstruktion

Fallot´sche Tetralogie - Ergebnisse Letalität unter ca. 3-5 % Blockrate < 3%, selten Schrittmacher notwendig Rhythmusstörungen postoperativ häufig Reoperationen möglich Rest-VSD-Rate < 5% Pulmonalklappenersatz manchmal nötig (15-20%)

Transposition der großen Gefäße - d-TGA Transposition der großen Gefäße - d-TGA - Features / Indikation / Planung Häufigkeit ca. 1% aller Herzfehler Zyanose nach Geburt bei PDA-Verschluss - Minprogtherapie Ohne Shunt nicht überlebensfähig – Rashkindseptostomie Hohe Sterblichkeit ohne Operation (ca. 90% im ersten Lebensjahr) Operative Behandlung in der ersten Lebenswoche (7. Lebenstag) Arterielle Switchoperation

Transposition der großen Gefäße – d-TGA - Behandlungsplan Symptomatik unmittelbar nach Geburt - Zyanose Zuweisung durch Neonatologie nach Minprog-Gabe Diagnostik (ECHO) – Rashkindseptostomie OP-Indikation – Planung OP ca. am 5.-7. Lebenstag Arterielle Switchoperation Stationärer Aufenthalt ca. 14-21 Tage postoperativ

Transposition der großen Gefäße - d-TGA - chirurgische Therapie Arterieller Switch Yacoub (zweizeit.) Castaneda Atrialer Switch Senning Mustard Restindikationen

Transposition der großen Gefäße - d-TGA - chirurgische Anatomie

Transposition der großen Gefäße - d-TGA - Koronartransfer

Transposition der großen Gefäße - d-TGA Transposition der großen Gefäße - d-TGA - Koronartransfer / Lecompte / Neoaorta

Transposition der großen Gefäße - d-TGA - Neopulmonalisrekonstruktion Ergebnisse: Letalität unter 5% Herzgesunde Kinder Normale Lebenserwartung Reoperationen selten

Univentrikuläre Herzfehler Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - Typen Trikuspidalatresie Hypoplastisches Rechtsherzsyndrom mit Pulmonalatresie Hypoplastisches Linksherzsyndrom (HLHS) Formen des Double Outlet Right Ventricle (DORV) Unbalancierter AV-Kanal Mitralatresie mit VSD „Singulärer Ventrikel“

Shunts Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - Palliation bei Zyanose (reduzierter PBF) Zentral: Aorta-> PA Stamm Tr. Brachioceph.-> PA Stamm MBTS: Tr. Brachioceph.->RPA Waterston/Pott (direkt): Ao. Asc.->RPA/Ao.desc.->LPA

Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - „Pulmonary Banding“ (Palliation bei vermehrtem PBF) Palliation bei Single ventricle mit erhöhtem PBF z.B. SV mit VSD + TA Palliation bei komplexen biventrikulären Vitien z.B. „Swiss-Cheese“- VSD, komplexer AV-Kanal Palliation, wenn Korrektur unmöglich z.B.Frühgeborenes Das Risiko einer Operation mit HLM steigt bei unreifen Säuglingen unter einem Körpergewicht von 2 kg signifikant an.

Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - „The Fontan Principle“ Francis Fontan: Umgehung des rechten Ventrikels durch akontraktile Verbindung des rechten Vorhofs oder der Hohlvenen mit den Pulmonalarterien

Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - Voraussetzungen Sinusrhythmus geeignete venöse Anatomie niedriger Lungengefäßwiderstand normale Ventrikelfunktion keine AV-Klappeninsuffizienz hinreichende Pulmonalarteriengröße

Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - „The Fontan Principle“ bidirektionale Glenn Anastomose Fontan/ Kreutzer Castaneda

Univentrikuläre Herzen – „Single ventricles“ - „The Fontan Principle“ Glenn Extracardialer Conduit Fontan

Korrektur 2 Herzkammern Palliation 1 Herzkammer Bridging Blaues Blut - mögliche langfristige Ergebnisse Korrektur 2 Herzkammern Palliation 1 Herzkammer Bridging Transplantation

Wie sieht die Zukunft aus ? Pränatale Therapie ?

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !