Leitsymptome Dysphagie/Reflux/Foeter ex ore

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 Präsentation transkript:

Leitsymptome Dysphagie/Reflux/Foeter ex ore DGVS Tauschbörse Lehre in der Gastroenterologie Leitsymptome Dysphagie/Reflux/Foeter ex ore Inhalt erstellt und freigegeben durch Elisabeth Schnoy, Augsburg Stand: 2018 10 *Die Nennung des Autors bei Nutzung der Folien ist verpflichtend.

Leitsymptome Dysphagie/Reflux/Foeter ex ore Elisabeth Schnoy 22. Intensivkurs Gastroenterologie Augsburg Oktober 2018

Definition Foeter ex ore Foeter ex ore: übler Mundgeruch Halitosis: übler Geruch der Ausatemluft Parosmien: verzerrte Wahrnehmung von Gerüchen

Differentialdiagnose Foeter ex ore Erkrankungen im Mund-Nasen-Rachenraum Zahnerkrankungen (Karies, mangelnde Hygiene, Parodontitis) Tumoren (Karzinome, Lymphome, Sarkome) Entzündungen (Gingivitis, Tonsillitis, Diphterie) Xerostomie (Sjögren-Syndrom, Anticholinergika) 80 - 90 % der Fälle Andere Ursachen Pulmonale Erkrankungen (Bronchiektasien, Pneumonie, Lungenabszess, Tumoren) GI-Erkrankungen (Achalasie, Divertikel, Tumore, Reflux, Magenausgangsstenose) Stoffwechselerkrankungen (Foeter uraemicus, F. diabeticus, F. hepaticus) Intoxikationen (z.B. Arsen, Blausäure) Intensive Speisen (Alkohol, Zwiebel, Knoblauch) 10 – 20 % der Fälle Klinische Gastroenterologie, Messmann, Thieme, 2011

Dysphagie: Beeinträchtigung des Schluckablaufes Definition Dysphagie Dysphagie: Beeinträchtigung des Schluckablaufes Alarmsymptom!

Oropharyngeale Dysphagie: Einschluckschwierigkeiten Ösophageale Dysphagie: Passagestörung im Ösophagus Klinische Gastroenterologie, Messmann, Thieme, 2011

Dysphagie Anamnese und Diagnostik Welche Art der Dysphagie Häufigkeit (intermittierend, ständig) Verlauf (konstant, zunehmend) Ausprägung Begleitsymptome und Begleiterkrankungen HNO-Vorstellung Endoskopie Ösophaguskinematographie Ggf. weiterführende Diagnostik (u.a. CT, Endosonographie, pH-Metrie, Manometrie, neurologische Abklärung)

Dysphagie Diagnostik Oropharyngeale Dysphagie Ösophaguskinematographie HNO-Vorstellung Endoskopie ggf. weitere neurologische Abklärung Bildgebung Inspektion der Mundhöhle (DD psychogene Ursache) Ösophageale Dysphagie Endoskopie mit Biopsieentnahme Bildgebung ggf. Manometrie pH-Metrie Ösophagusbreischluck Ösophaguskinematografie

Zenker-Divertikel Peptische Stenose Soor (Candida) Ösophaguskarzinom

Leitsymptom Reflux - Definition Eine GERD entwickelt sich, wenn der Reflux von Mageninhalt störende Symptome und/oder Komplikationen verursacht erosive Refluxösophagitis verschiedener Schweregrade (ERD) nicht erosive Refluxkrankheit (NERD) hypersensitiver Ösophagus extraösophageale Manifestationen Komplikationen der GERD funktionelle Refluxbeschwerden Barrett-Ösophagus Vaski et al, Am J Gastroenterol. 2006 Aug;101(8):1900-20; LL DGVS

Klinische Symptomatik Ösophageale Syndrome Sodbrennen saures Aufstoßen Schmerzen Regurgitation von Mageninhalt Extraösoph. Syndrome Thoraxschmerzen Globusgefühl Halsschmerzen Heiserkeit Husten Atemnot Aspirationspneumonie

Differentialdiagnosen (Auswahl) Ösophageal Hypersensitiver Ösophagus Funktionelles Sodbrennen Ösophaguskarzinom Eosinophile Ösophagitis Infektiöse Ösophagitis Motilitätsstörungen Extraösophageal Funktionelle Dyspepsie Depression, psychosomatisch KHK Perikarditis Aortenaneurysma Pleuritis Ulkuskrankheit Magenkarzinom Muskuloskelettale Erkrankungen

Pathophysiologie von Reflux Physiologisch postprandial gelegentlich asymptomatisch Pathologisch Transiente Relaxationen außerhalb des Schluckaktes Gestörte Anatomie (z.B. Hiatushernie) Funktionsbeeinträchtigungen

Sekundäre Refluxkrankheiten Magenausgangsstenose Funktionelle Gastroparese Gravidität Magensonde Zollinger-Ellison-Syndrom Sjögren/Sicca-Syndrom Sklerodermie neuromuskuläre Erkrankungen

Assoziation mit anderen Erkrankungen distale Gastrektomie Cholezystektomie Peritonealdialyse Zöliakie Diabetes mellitus Koronarinsuffizienz M. Parkinson psychiatrische Erkrankungen Schlafapnoe

Medikamente, die Reflux verstärken (Auswahl) Kalziumantagonisten Nitropräparate Theophylline Anticholinergika Beta-adrenerge Agonisten Psychopharmaka pfefferminzhaltige Präparate Östrogenpräparate S2k Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit DGVS 2014

Diagnostische Schritte bei Reflux Anamnese Endoskopie pH-Metrie/Impedanz Manometrie S2k Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit DGVS 2014

Klassifikation von Reflux Savary-Miller-Klassifikation Los Angeles-Klassifikation MUSE-Klassifikation Los Angeles-Klassifikation aufgrund der einfachen Handhabung und geringsten interindividuellen Variabilität bei der Beurteilung am häufigsten verwendet Adaptiert nach EC Magazin, Los Angeles Klassifikation zur Einteilung des Schweregrads der Refluxösophagitis

Therapie Reflux – kurzer Überblick Allgemeinmaßnahmen Gewichtsabnahme Erhöhung des Kopfendes des Betts Vermeidung von späten Mahlzeiten (Rauchstopp, Alkoholreduktion, Schokolade, Koffein, scharfe Speisen, Zitrusfrüchte, kohlensäurehaltige Getränke…) Medikamentöse Therapie PPI als primäre Behandlungsoption Chirurgische Optionen, endoskopische Therapie

Therapie Reflux – was sagt die Leitlinie S2k Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit DGVS 2014