Bildungsstandards Engl./Franz. Modul 1: Was? Wie?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Der Englischunterricht in der Primarstufe
Advertisements

Berufskolleg Fremdsprachen
Was heißt Kompetenzorientierung ?
2. Bremer Symposion, 06. März 2009 Handlungsorientiertes Sprachtesten: Förderung der Motivation durch mehr Autonomie Johann Fischer.
6. März 2008© Dr. Wolfram Sailer, LIS Bremen1 epos – das elektronische Portfolio der Sprachen Ein Instrument der Selbstbewertung und der Lernberatung beim.
Competencies: Working with Textbooks Workshop Fulda
Das Europäische Sprachenportfolio
Trim, John, Brian North, Daniel Coste, und Joseph Sheils. Europarat
Die neuen DELF und DALF Prüfungen
KOMPETENZORIENTIERTES UNTERRICHTEN
Worin zeigt sich kompetenzorientierter Religionsunterricht?
Beispiele zu MuViT-Seminarverläufen Dossier, S This project has been funded with support from the European Commission. This publication [communication]
10.1 Recherche: Lernenden-Ebene
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GERS)
Lernfortschritt sichtbar machen
Das Europäische Sprachenportfolio
Das Europäische Portfolio der Sprachen (EPS)
Das Europäische Sprachenportfolio in Österreich
ELP-TT Training teachers to use the European Language Portfolio EFSZ-Kurzprojekt ELP_TT2 Heike Speitz, Norwegen.
ELP-TT Training teachers to use the European Language Portfolio EFSZ-Kurzprojekt ELP_TT2 Koordination: Mag. Margarete Nezbeda.
Mit dem Europäischen Sprachenportfolio zu den Bildungsstandards
Ingeborg Kanz, LSRfBGLD (Abt. BMHS)
Was ist das – wie damit konkret arbeiten? Jette von Holst-Pedersen
Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht
6. Oktober 2014 Caroline Kearney Projektleiterin & Bildungsanalystin
Modul 1: Wie formuliere ich Ziele und Schwerpunkte für die Implementierung einer veränderten Lehr-/Lernkultur.
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen
Kompetenzorientierte Aufgaben an der Realschule
AGnovel Partnership Lehrkräftetraining– Module 2: AGnovel – Fremdsprachen lernen mit AGnovel – Das Konzept und die Idee AGnovel Advanced Interactive Graphic.
Methodische Prinzipien im DaF-Unterricht: Autonomieförderung und Aufgabenorientierung FLM April 2014.
Bildungsstandards Biologie Bernd Blume, Michael Bruhn, Bernd Klaunig, Volker Schlieker.
Gemeindeschule Gamprin Leitbild. Gemeindeschule Gamprin Liebe Eltern Sie halten das Leitbild der Gemeindeschule Gamprin in Ihren Händen. Nach dem Bezug.
Michael Seeger LV BsAs: vom Input zum Outcome SP Inhalte und Kompetenzen der Paradigmenwechsel in der Bildungswelt seit 2000 © 2007 Michael.
Auf einen Blick Lehrplan 21 – ein Auftrag der Gesellschaft
Rainer Bremer »PRÜFUNGSDIDAKTIK« Die Zertifizierung als didaktischer Einfluß auf das Lernergebnis.
GPJE-Entwurf der Bildungsstandards für das Fach Politische Bildung
Bilingualer Unterricht am Otto-Hahn-Gymnasium
Lizenz: CC0 1.0 Der neue Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen1 bis 10 - Fachteile Geografie, Politische Bildung 1.
Auf einen Blick Lehrplan 21 – ein Auftrag der Gesellschaft
zum Infoanlass Passepartout
RUSSISCH.
Zentrale Lernstandserhebungen (Vergleichsarbeiten)
7. Vorlesungseinheit Lehr- und Lernziele, Kompetenzen und Standards
Maria Michels (Erprobungsstufenkoordinatorin)
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GER) für Sprachen:
Kompetenzorientiert unterrichten – mit Neuen Medien (Prof. Dr
Bildungsstandards Engl./Franz. Modul 2: Wie weiter?
Erstellen eines job book eine Lernaufgabe bestehend aus verschiedenen Bausteinen eingebettet in das Unterrichtsvorhaben: Your dream job – get the future.
Klärung der Begrifflichkeit in der Pädagogik
RUSSISCH.
Sachtexte im Deutschunterricht
Feedback-Formen in der Praxis
Transkulturelle Kompetenz: Wie kann man sie evaluieren?
Rahmenlehrplan 1-10 BB/BE (2015)
Modul 2: Kompetenzorientierung im Fremdsprachenunterricht
4 Fragen 4Antworten Kompetenzen und Lernziele
Bildungsstandards –Was bringt uns das eigentlich? (1)
Modul 1: Basiswissen Bildungsstandards und Kompetenzorientierung
Bildungsstandards –Was bringt uns das eigentlich? (1)
Übergreifende Themen im Mathematikunterricht
Evaluation von kooperativem Lernen und Projektarbeit
Präsentations- und Bewertungsmöglichkeiten
RUSSISCH.
Erlebnisreise mit deutsch
Auffrischung MD im DaF-Unterricht mit Jugendlichen
„Austausch macht Schule Forum 1: Lernort Schüleraustausch
Zentrale Lernstandserhebungen 2011 (Vergleichsarbeiten) in der Jahrgangsstufe 8 Informationen für Eltern Lernstandserhebung Klasse
Modul 1: Basiswissen Bildungsstandards und Kompetenzorientierung
Gymnasium Hankensbüttel
Modul 2: Kompetenzorientierung im Unterricht
 Präsentation transkript:

Bildungsstandards Engl./Franz. Modul 1: Was? Wie? Ergebnisorientierung, Kompetenzen, Standards Standardbasierter, Kompetenzen fördernder FSU zwischen Lehrwerk und Aufgabenorientierung Gestaltung eines Unterrichtsvorschlags für den kompetenzorientierten Englischunterricht Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Auswahl der zu erwerbenden Kompetenzen ... kann aufgrund der Kenntnis der wichtigsten bildungspolitischen Vorgaben Folgerungen erkennen, die sich für den FSU daraus ergeben; ... kann die Begriffe, die mit der Orientierung an Standards und Kompetenzen verbunden sind, einordnen und für den FSU nutzen; ... kann aus den verschiedenen fremdsprachlich sowie allgemeinerzieherisch ausgerichteten Kompetenzbegriffen eine für die eigene Lehrerpersönlichkeit sowie die individuellen Lernenden adäquate Synthese herstellen und diese begründen; ... kann in großen Zügen Merkmale des kompetenzorientierten FSU in vorliegenden Unterrichtsmodellen evaluieren; ... kann bei der Planung, Durchführung und Evaluation von FSU (mit und ohne Lehrwerk) wesentliche Merkmale der Standardbasierung und Kompetenzorientierung berücksichtigen; ... kann im Sinne einer Beraterfunktion (erworbenes) Wissen und Können in gleichberechtigter Kooperation mit Kolleg/innen aushandeln, in kollegialer Zusammenarbeit umsetzen und weitere Lehrkräfte für ergebnisorientiertes Fremdsprachenlehren und –lernen sensibilisieren. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Wieso Bildungsstandards (1)? Ausgewählte Möglichkeiten der Steuerung von Bildungssystemen: 1970er Jahre: kognitive Wende, Lernziele 1990er Jahre: Qualitätsentwicklung, Qualitätssicherung, (Qualitätskontrolle) 1995 ff.: KMK-Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (ohne Überprüfung) www.bildungsserver.de: Für den mittleren Schulabschluss ("Mittlere Reife") wurden 1995 Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik und Erste Fremdsprache verabschiedet. Die Kultusministerkonferenz beschloss 1997, die Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss weiter zu entwickeln auf Hauptschulabschluss und Grundschulabgänger auszudehnen für den Mittleren Schulabschluss auf die Fächer Physik, Chemie und Biologie auszuweiten. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Wieso Bildungsstandards? (2) Vergleichsstudien: TIMSS/PISA etc. Expertise von E. Klieme u.a. (2003): Mindeststandards (KMK: Regelstandards) KMK-Bildungsstandards für den Mittleren Abschluss (2004), für den Hauptschulabschluss (2005) Gründung des IQB (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen) Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Wieso Bildungsstandards (3)? Internationale (langjährige) Erfahrungen mit Standards (USA, UK, skandinavische Länder, Niederlande etc.) zeigen: Bei entsprechenden Voraussetzungen und angemessener Implementation handelt es sich bei dem Dreischritt: - Ergebnisorientierung („Wirkungsorientierung“) - Ausrichtung an Kompetenzen - Vorgabe von Standards um die (bisher) beste Möglichkeit, Schule und Unterricht nachhaltig zu verbessern. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Standards für das Bildungswesen Festlegung erwünschter/erwarteter Leistungen, die SuS am Ende gewisser Zeiträume erbringen sollen: BS formulieren fachliche, fächerübergreifende und überfachliche Basisqualifikationen; BS benennen Kompetenzen; sie sollen möglichst präzise Angaben zu einzelnen Kompetenzen gestatten. GLOSSAR 1 vgl. De Florio-Hansen, I. (2008): „Wer hat Angst vor Bildungsstandards?...“ www.deflorio.de, Link: Lehrerfortbildung Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Arten von Bildungsstandards 1. Performance-Standards (KMK-Standards) 1a. Mindeststandards (sollen von allen SuS erreicht werden) 1b. Regelstandards (Durchschnittsniveau) 1c. Maximalstandards: (Idealstandards) Performance-Standards machen keineswegs den gesamten Unterricht aus! Mindestens ebenso wichtig: 2. Prozess- oder Inputstandards (Kerncurricula: Standards für den Input; Erfassung der Prozesse durch Lehr-/ Lerntheorie) Bildungsstandards im Unterricht stets als Prozess- und Inputstandards zu verstehen; 3. Opportunity-to-learn-standards GLOSSAR 2 Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

„Streitgespräch“ Aufgabe: einen (bestimmten) widersprüchlichen Satz finden Lösung: „Kompetent unterrichten und kompetenzorientiert unterrichten sind unterschiedliche Dinge.“ Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Kompetenzbegriffe Lersch (2007) (in Anlehnung an Weinert): Stets Zusammenspiel von Wissen Können Handeln (bzw.: Einstellungen/Handlungen) zur Bewältigung von Anforderungssituationen, d.h. zur Bewältigung von realen Sprachverwendungs-zusammenhängen N.B. Hörverstehen: Teilkomponente einer Kompetenz bzw. Teilkompetenz GLOSSAR 3 vgl. De Florio-Hansen, I. (2008): „Wer hat Angst vor Bildungsstandards?...“ www.deflorio.de, Link: Lehrerfortbildung Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Begriffsvielfalt Inputorientierung (besser: Inhaltsorientierung; Integration von Sprache und Inhalt) (Intake) Output-Orientierung (besser: Ergebnisorientierung, Wirkungsorientierung; messbare Ergebnisse) Outcome-Orientierung (weiterführende Ergebnisse, schwerer messbar) GLOSSAR 4 Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Missverständnisse (1) Nicht: „Von der Input- zur Output-Orientierung“, sondern: Ergebnisse/Wirkungen bei der Auswahl von Inhalten und Themen sowie der Gestaltung der Lernarrangements mitbedenken! Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Missverständnisse (2) Nicht: vier gleichwertige Kompetenzbereiche (Sprach-, Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz) (vgl. Ziener 2008/2009), Sondern: Sprachkompetenz ist die grundlegende Voraussetzung für Kompetenzerwerb; im FSU hat Sprache einen anderen Stellenwert als z.B. im Geographieunterricht; Sozial- und Selbstkompetenz sind auf engste miteinander verknüpft; Die Gewichtung einzelner (fächerübergreifender und überfachlicher) Kompetenzen unterscheidet sich je nach Unterrichtsfach. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Orientierungsrahmen für KMK-BS E/F Europarat/Rat für kulturelle Zusammenarbeit (Council of Europe) GeR: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (Strassbourg: 2001) Download: www.coe.org Printfassung in deutscher Sprache: Berlin u.a.: Langenscheidt Download: wikipedia: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen Besonders lesenswert: Kap. 1: Der GeR in seinem politischen und bildungspolitischen Kontext (S. 14- 20) Kap. 5: Die Kompetenzen der Sprachverwendenden/ Lernenden (S. 103-130) Kap. 9: Beurteilen und Bewerten (S. 172-190) Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Wichtige Funktionen des GeR Spracherwerb, Sprachanwendung, Sprachkompetenz: bedarfsorientiert, transparent, vergleichbar Drei grundlegende Prinzipien (vgl. GeR 2001, 15): Erhalt der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa bessere Kenntnis moderner europäischer Sprachen mit dem Ziel der Mehrsprachigkeit (mindestens 2 Fremdsprachen) größere Konvergenz der politischen Maßnahmen für modernes Sprachenlernen und –lehren Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Kompetenzmodell des GeR Ein Kompetenzmodell umfasst u. a. : Kompetenzstufen/Niveaus Kompetenzbereiche Deskriptoren Skalen GLOSSAR 5 Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Umsetzung des GeR durch das EPS Europarat: Europäisches Portfolio der Sprachen (EPS) Instrument für die Hand der Lernenden (ownership): Drei Teile: Sprachenpass Sprachenbiographie Dossier Akkreditierung beim Europarat nötig: SI: EPS (Soest: Landesinstitut für Schule u. Weiterbildung 22001) SI: EPS Aufbauportfolio (Berlin, Bremen, Hessen, NRW 2008) Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

LOLIPOP (Language OnLIne POrtfolio Project) Vorzüge gegenüber einem EPS in Papierfassung: leichtere Handhabbarkeit höhere Motivation für SuS 3 Teile des EPS teilweise verlinkt Insbesondere: Kompetenzmodell für Inter-/Transkulturalität www.lolipop-portfolio.eu Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Portfolio-Pädagogik (1) Seit 1980er Jahren in den USA und Großbritannien: Portfolios in muttersprachlicher Schreibdidaktik „A portfolio is a purposeful collection of student work that exhibits the student‘s efforts, progress, and achievements in one or more areas. The collection must include student participation in selecting contents, the criteria for selection, the criteria for judging merit, and evidence of student self-reflection.“ (Paulson et al. 1991: 60) „To qualify as a portfolio, each piece of evidence must be collected or created and organized in a compelling manner to demonstrate proficiency in or progress toward a purpose.“ (Barton/Collins 1993: 203) Die punktuelle Produkt-Prüfung wird ergänzt durch Reflexion und Begutachtung der Lernprozesse. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Portfolio-Pädagogik (2) Förderung der Selbstevaluation durch unterrichtsbegleitende Portfolios: Zur Beurteilung durch die Lehrkraft kommt Evaluation durch die Lernenden hinzu. Diese Evaluation erfolgt als self- sowie als peer-assessment. Vorab werden Auswahl- sowie Bewertungskriterien mit den SuS festgelegt. Solche lernerbiographischen Dokumentationen tragen außerdem zum individualisierten Lernen bei. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Zusammenfassung Grundlagenwissen Warum Bildungsstandards (BS)? Was beinhalten KMK-BS? Welche wichtigen Arten von Standards gibt es? Welche Kompetenzbegriffe gelten für den FSU? In welchem Zusammenhang steht der GeR mit den KMK-BS für die erste Fremdsprache? Welche Funktionen hat das EPS? Welche Verbindung besteht zwischen Selbstevaluation und der Portfolio-Pädagogik? Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Wege zum ergebnisorientierten FSU Wichtige Begriffe: Ansatz Methode Lernsetting/-umgebung Lernarrangement Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Lernsetting – Lernumgebung - Lernarrangement Lernsetting/-umgebung: „A learning environment is a social system focused on the permanent development and certification of human knowledge and competencies in a particular domain.“ (Koper 2000: 5) „...Lernmaterialien, Lernaufgaben und deren Gestaltung in einer Lernsituation, womit erwünschte Lernprozesse ausgelöst werden sollen.“ (Issing/Klimsa 1995: 558) Lernarrangement: „Das Lernarrangement ist ein didaktisch aufbereitetes Lernmaterial für das selbständige und handlungsorientierte Aneignen von komplexen Ausbildungsinhalten durch den Lernenden.“ (Buggenhagen/Schellenberg www.itf-transfer.net) GLOSSAR 6 Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Lehren und Lernen im kompetenzorientierten FSU Erstellen Sie eine zweiteilige Liste: Welche Vorgehensweisen begünstigen standardbasierten, kompetenzorientierten FSU? Welche Vorgehensweisen sind weitgehend unerlässlich, wenn die anvisierten Ergebnisse beim Fremdsprachenlernen erreicht werden sollen? Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Merkmale von ergebnisorientiertem FSU (1) Unerlässlich: wiederholte Anwendung der Kompetenz in umfassendem Sinn: Wissen Können Handeln (Einstellungen/Bereitschaften)  N.B. Nicht nur Teilkomponenten oder Teilkompetenzen üben und anwenden! Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Merkmale von ergebnisorientiertem FSU (2) Wesentliche Kriterien: Lebensbezug: bedeutsam „in der persönlichen Anwendung“; Authentizität: Sprache, Texte, Lernsituation; CLIL; Aufgabenorientierung: TBL, umfassende, komplexe Aufgabe; Interaktion: zwischen Peers und mit der Lehrkraft; individuelles Lernen – kooperatives Arbeiten: eigenes Lernen voranbringen sowie das der anderen fördern. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Beispiel Thema der Unterrichtseinheit: La vie quotidienne Lehrwerk: À plus! Bd. 3, Unité 3 Klasse 9, 3. Lernjahr (Dezember) Thema der Unterrichtsstunde: L‘échange franco-allemand entre ... et ...: rétrospective, évaluation et aperçu du futur Unterrichtsgegenstand: Anwendung der Vergangenheitsformen, insb. des passé composé, unter Berücksichtigung von mots charnières Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Fazit: Kuchen backen Lösungsmöglichkeiten: Kuchen backen vom Einfachen zum Schwierigen (Pfannkuchen) Rührkuchen Marmorkuchen Obsttorte ... Buttercremetorte Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Was tun mit dem Lehrwerk? (Unrealistische) Idealvorstellung: Lehrwerke nicht länger als dominantes Lehr- und Lernmedium in der S I, sondern nur eine Quelle unter anderen, aus der SuS Informationen über ein bestimmtes Thema bzw. für eine bestimmte Lernaktivität im Sinne der Aufgabenorientierung entnehmen können. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Lehrwerke und Kompetenzorientierung (1) Worauf man besonders achten sollte, wenn man mit einem Lehrwerk kompetenzorientiert unterrichten möchte:  1.  Geht das Lehrwerk von motivierenden, aktuellen Themen und Inhalten aus, die angemessen versprachlicht werden? 2.  Sind Dialoge und Texte realen Sprachverwendungszusammenhängen wenigstens angenähert? 3.  Bietet das Lehrwerk, vor allem im Übungsapparat, Anlässe für Sprechen und Schreiben, die auch über den Unterricht hinaus von Bedeutung sind? 4.  Haben authentische Texte (Dialoge, narrative Texte, Sachtexte) den gebührenden Stellenwert? Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Lehrwerke und Kompetenzorientierung (2) (Fortsetzung:) 5.  Spielen die neuen Medien eine angemessene Rolle? 6.  Welche Anstöße für landeskundliches und interkulturelles Lernen bietet das Lehrwerk? 7.  Wie wird selbstbestimmtes Lernen angebahnt? 8.  Wird tatsächlich kommunikative Kompetenz bzw. interkulturelle Kommunikationsfähigkeit gefördert? 9. Bietet das Lehrwerk Gelegenheit für „geordnete“ Ausstiege? Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Lehrwerke und Kompetenzorientierung (3) Möglichkeiten zur Förderung von Lebensbezug, Authentizität, Aufgabenorientierung, Interaktion, Individuellem Lernen/kooperativem Arbeiten im Rahmen der Lehrwerkarbeit: Ergänzungen/Auslassungen Schaffen realitätsnaher Anwendungsmöglichkeiten Lehrwerkkritik durch die SuS (geordnete) Ausstiege aus dem Lehrwerk „Aufgaben für den Unterricht“ in Form von Unterrichtsmodellen und –sequenzen

Aufgabenorientierung IQB (2008): Bildungsstandards Französisch: konkret – Sekundarstufe I: Grundlagen, Aufgabenbeispiele und Unterrichtsanregungen. Berlin: Unterscheidung in Lern- und Testaufgaben; IQB (2006): Bildungsstandards Mathematik: konkret: ... „Aufgaben für den Unterricht“ Für den FSU: Lernaufgaben mit integrierten Testaufgaben

Aufgabenorientierung/ Task-based Learning „A task is an activity which requires learners to use language, with emphasis on meaning, to obtain an objective.“ (Swain 2001: 11) Task : fokussiert auf Wahrnehmungsmöglichkeiten, Vorwissen, Erfahrungen, Überzeugungen, Bedürfnisse und Interessen, also in erster Linie auf Inhalte und Bedeutung. Sie löst mentale Operationen aus, die zu sprachlichen Handlungen führen. Language Focus: richtet sich auf das, was für die Bewältigung der Aufgabe relevant ist (vgl. Willis 1996: Pre-Task, Task-Cycle und Language Focus). Exercise : Produktion der sprachlich korrekten Form; Für den FSU: Übungen sind in umfangreichere, übergeordnete Aufgaben eingebettet. Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Aufgabe für den Unterricht „My first day at school“ 1. Was ist an diesem Beispiel kompetenzorientiert? 2. Werden die wichtigen Merkmale ergebnisorientierten Unterrichts umgesetzt? LAAII/K: Lebensbezug, Authentizität, Aufgabenorientierung, Interaktion, individuelles Lernen/kooperatives Arbeiten 3. Wie werden sie berücksichtigt? 4. Welche weitere Charakteristika, die den Lernerfolg fördern können, kommen zum Tragen? 5. Welche Kompetenzen (über die Sprachkompetenz hinaus) werden gegebenenfalls auf- bzw. ausgebaut? Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

„Pets and other favourite animals“ Gestaltung eines Unterrichtsvorschlags für standardbasierten, kompetenzorientierten Englischunterricht: Ende der Klasse 5 (1./3. Lernjahr) 8-10 Unterrichtsstunden Bezüge zum Lehrplan/zu den neuen Kerncurricula Verbindungen zu den Lehrwerken Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz

Punto finale Il punto finale è un punto interrogativo: Was wünschen Sie sich für die nächste Veranstaltung? Kritik, Anregungen, Statements ... (Bitte weiblichen oder männlichen Doppelnamen auf den Zettel schreiben!) Prof. Dr. Inez De Florio-Hansen/Dr. Bernd Klewitz