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Trim, John, Brian North, Daniel Coste, und Joseph Sheils. Europarat

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Präsentation zum Thema: "Trim, John, Brian North, Daniel Coste, und Joseph Sheils. Europarat"—  Präsentation transkript:

1 Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GERS)
Trim, John, Brian North, Daniel Coste, und Joseph Sheils. Europarat. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin: Langenscheidt,

2 Ich kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Ich kann ohne Vorbereitung an Gesprächen über Themen teilnehmen, die mir vertraut sind, die mich persönlich interessieren oder die sich auf Themen des Alltags wie Familie, Hobbys, Arbeit, Reisen, aktuelle Ereignisse usw. beziehen.

3 Was ist der GERS? Publikation der Language Policy Division des Europarates; 2001 veröffentlicht Derzeit 40 Sprachen Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses work in progress Jüngster Stand eines Prozesses, der seit 1971 aktiv vorangetrieben wurde: GERS: Entstanden aus der Zusammenarbeit zahlreicher Experten für das Lehren von Sprachen in ganz Europa und darüber hinaus; der zweite Entwurf wurde bereits 1996 in Englisch und Französisch herausgegeben; jetzt in vielen verschiedenen Sprachen erhältlich – siehe Homepage des Europarats ( ) Der GERS bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte des Sprachenlernens, -lehrens und –beurteilens; darf nicht auf die gemeinsamen Referenzniveaus reduziert werden; es ist wichtig, das Dokument in seiner Gesamtheit zu sehen

4 Sprachenpolitische Ziele des Europarates:
Einheit unter Mitgliedstaaten Konvergenz von bildungspolitischen Maßnahmen durch Kooperation auf europäischer Ebene Erhaltung der Vielfalt der Sprachen und Kulturen Förderung von Mobilität in Europa Lebensbegleitendes Fremdsprachenlernen Transparenz von Kursen, Lehrplänen etc.  internationale Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen Förderung von gegenseitigem Verstehen Abbau von Vorurteilen Der Europarat ist eine politische Institution und verfolgt daher auch politische Ziele; deren Umsetzung soll der GERS unterstützen. Ein wesentliches Ziel ist es, größere Einheit unter den Mitgliedstaaten zu erreichen, und zwar durch gemeinsame Schritte auf kulturellem Gebiet; außerdem soll die Vielfalt der Sprachen und Kulturen erhalten werden; durch Anstrengungen im Bereich der Bildung und Erziehung soll erreicht werden, dass Vielfalt nicht als Hindernis, sondern als Quelle der Bereicherung gesehen wird; durch eine bessere Kenntnis moderner europäischer Sprachen soll die Kommunikation und Interaktion verbessert werden – Beitrag zur Friedenserziehung und zur Förderung der Mobilität. Die Bürger der EU sollten mindestens zwei weitere Sprachen können, wobei auch besonderes Augenmerk auf die Sprachen der Nachbarländer gelegt wird, das steht teilweise im Widerspruch zum Vormarsch des Englischen; Thema ist daher auch, was diese Verbreitung des Englischen für die Sprache selbst bedeuten wird (– „lingua franca“ als reines Kommunikationsmittel, ohne kulturelle Einbettung?) und wie das Ziel des Erlernens verschiedener (auch Minderheiten-) Sprachen erreicht werden soll

5 Der GERS soll dienen als…
eine gemeinsame Basis ein Instrument für die Entwicklung von Lehrplänen, Richtlinien, Prüfungen und Lehrwerken in ganz Europa für die Beschreibung von Zielen, Kompetenzen und Methoden das die Transparenz von Kursen, Lehrplänen, Richtlinien und Qualitätsnachweisen erhöht das die gegenseitige Anerkennung von Qualitätsnachweisen erleichtert und dadurch die Mobilität in Europa fördert Die Idee war, eine gemeinsame Sprache zu finden, um den Austausch von Ideen zwischen allen, die mit Sprachenlernen und –lehren zu tun haben, zu erleichtern - der GERS ist als Basis und Instrument gedacht, aber nicht als Doktrin. Er dient inzwischen tatsächlich in vielen Ländern als Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, Richtlinien, Prüfungen und Lehrwerken; deshalb ist es notwendig, die wichtigsten Inhalte des GERS zu kennen; oft werden nur die Referenzniveaus erwähnt, ebenso wichtig sind aber die sprachenpolitischen Ziele, die dahinter stehen; in den neuen Lehrplänen finden sich z.B. Begriffe wie interkulturelles Lernen, Synergien im Sprachenlernen, Mehrsprachigkeit, Lernen lernen. Die im Referenzrahmen enthaltenen Formulierungen ermöglichen auch, Ziele, Kompetenzen und Methoden leichter zu beschreiben. Wenn der GERS solchen Beschreibungen zu Grunde liegt, sind sie vergleichbarer, was die Transparenz erhöht und die gegenseitige Anerkennung z.B. von Zeugnissen erleichtert. Der GERS ist hilfreich für die Planung von Sprachlernprogrammen (Schnittstellen, Beschreibung von Zielen); ebenso für die Planung von Sprachzertifikaten, bezüglich der Formulierung der Inhalte und Beurteilungskriterien sowie für die Planung von selbstbestimmtem Lernen, wo es nötig ist, ein Bewusstsein für den erreichten Kenntnisstand zu entwickeln, Lernziele festzulegen, Lernmaterialien auszuwählen und mit Instrumenten der (Selbst)beurteilung umzugehen.

6 Der GERS ist/ist nicht…
Doktrin nicht statisch endgültig Orientierung sondern dynamisch offen Der GERS ist kein Dokument, das dem Leser/der Leserin Ratschläge erteilt; er ist beschreibend und besonders interessant sind die Fragen am Ende jedes Kapitels, die zur Reflexion über das eigene Tun und die eigene Einstellung anregen; er ist auch nicht statisch und endgültig: Der GERS ist Orientierung: ein staaten- und institutionsübergreifender Rahmen, der Diskussion transparenter macht und erleichtert; soll Prozesse und Entwicklungen bewusst machen im Zentrum steht der/die Lernende Er ist ein Instrument für die Lernenden, um eigenen Fortschritt und eigenes Können einzuordnen Er ist ein Instrument für Lehrende, um das Können und die Fortschritte der Lernenden zu beschreiben und einzuordnen Der GERS ist dynamisch: stellt kein fixes Regelsystem dar, sondern entwickelt sich ständig weiter verändert sich durch die Prozesse, die durch ihn ausgelöst werden Der GERS er ist offen: für alle Sprachen erlaubt verschiedene Arten der Anwendung kann und soll an die Bedürfnisse der Verwender angepasst werden, jedoch ohne die eigentlichen Inhalte zu verfälschen – „How can we protect the Framework from its users?“ (John Trim) Es gibt inzwischen auch verschiedene user guides und zusätzliche Dokumente, siehe dazu die HP des Europarates ( )

7 Was steht im Mittelpunkt?
Autonome/r Lerner/in Handlungsorientierter Ansatz: Über welche Kompetenzen muss ein/e Sprachverwender/in verfügen und welche Strategien müssen angewendet werden, um kommunikative Aktivitäten auszuführen? Selbsteinschätzung Positive Kann-Beschreibungen Gemeinsame Referenzniveaus Entwicklung von Mehrsprachigkeit

8 Lebensbereiche - Anwendungsbereiche
Bildung privat öffentlich Beruf Der GERS identifiziert vier wesentliche Lebensbereiche, die damit auch Anwendungsbereiche für Sprache sind; diese sind natürlich nicht strikt getrennt und können sich überlappen. Sprache wird im privaten Leben, also z.B. im Umgang mit Familie und Freunden verwendet; der Mensch ist aber auch Mitglied der allgemeinen Öffentlichkeit (z. B. Situationen in Geschäften, auf Ämtern, beim Arzt etc.); weiters verwenden wir Sprache im Beruf und wenn wir Bildung erwerben wollen. Die Auswahl der Bereiche, auf die Sprachenlernende vorbereitet werden oder sich vorbereiten wollen, hat weitreichende Auswirkungen auf die Auswahl der Situationen, Ziele, Aufgaben, Themen und Texte.

9 Kommunikative Aktivitäten (Kapitel 4)
Auditive und visuelle Rezeption (Hören, Lesen) Mündliche und schriftliche Interaktion (An Gesprächen teilnehmen; Korrespondenz etc.) Mündliche und schriftliche Produktion (Zusammenhängendes Sprechen; Schreiben) Mündliche und schriftliche Sprachmittlung Es gibt verschiedene Einteilungen für die Vielzahl der kommunikativen Aktivitäten und Strategien; im GERS werden folgende Kategorien unterschieden: Produktion – schriftlich und mündlich: Sender und Empfänger sind voneinander getrennt, Empfänger/in kann nicht unmittelbar antworten; Sender/in produziert mündlichen oder schriftlichen Text mündlich: z.B. Rede, Vorlesung, Sportreportage, Verkaufspräsentation schriftlich: z.B. Zeitungsartikel, Bericht, Fragebogen, Roman, Brief Rezeption – Hör- und Leseverstehen: Aufnehmen eines mündlichen oder schriftlichen Textes ohne Möglichkeit zum direkten Feedback Hörverstehen: z.B. öffentliche Durchsagen, Radiosendungen, Theateraufführungen, Filme, Gespräche verstehen Leseverstehen: z.B. Anweisungen lesen, Nachschlagewerke benutzen, Zeitungsartikel und literar. Werke lesen Audiovisuelle Rezeption: Hören und Sehen kombiniert; z.B. vorgelesenen Text mitlesen, Filme mit Untertiteln, Multimedia Interaktion – mündlich und schriftlich: Die Beteiligten wechseln sich in ihren Rollen als Sender und Empfänger ab mündlich: z.B. Diskussion, Interview, Verhandlung, Dienstleistungsgespräch schriftlich: z.B. Austausch von Notizen, Korrespondenz per Fax, etc., Computerkonferenzen, Chatten Mediation (Sprachmittlung): den Sprachverwendenden geht es nicht darum, eigene Absichten zum Ausdruck zu bringen, sondern darum, Mittler zwischen Gesprächspartnern/partnerinnen zu sein, die einander nicht direkt verstehen können mündlich: z.B. bei informellen Gesprächen übersetzen (für Familie, Freunde etc.), Simultan-Dolmetschen (Konferenzen, Besprechungen etc.), Konsekutiv-Dolmetschen (Führungen, Begrüßungsansprachen etc.) schriftlich: z.B. wesentliche Inhalte in der gleichen oder einer anderen Sprache zusammenfassen, Fachtext vereinfachen, Verträge übersetzen, literarisches Werk übersetzen

10 Kommunikative Strategien (Kapitel 4)
zur Planung, Ausführung, Kontrolle, Reparatur Produktionsstrategien: Skalen für Planung, Kompensieren, Kontrolle und Reparaturen Rezeptionsstrategien: Skalen für Hinweise identifizieren/erschließen Interaktionsstrategien: Skalen für Sprecherwechsel, Kooperieren, Um Klärung bitten Strategien der Sprachmittlung: derzeit keine Skalen verfügbar Für jemanden, der Sprache verwendet, geht es normalerweise darum, die Anforderungen der Kommunikation in einem Kontext zu erfüllen und die jeweilige Aufgabe erfolgreich und möglichst ökonomisch der eigenen Absicht entsprechend zu erledigen; Strategien werden von Sprachverwendenden dazu eingesetzt, die eigenen Ressourcen zu mobilisieren und ausgewogen zu nutzen, sowie Fertigkeiten und Prozesse zu aktivieren, die die erfolgreiche Bewältigung der Situation ermöglichen. Zuerst wird die kommunikative Aktivität geplant – dies umfasst z.B. wiederholen und einüben, Ressourcen lokalisieren, Aufgabe anpassen, Adressaten mit bedenken, dann wird sie ausgeführt; dabei wird auf vorhandenem Wissen aufgebaut und notfalls kompensiert, es werden sprachliche Mittel ausprobiert, anschließend geschieht die Erfolgskontrolle – anhand der Rückmeldung über Mimik, Gestik, Gesprächsverlauf wird kontrolliert, ob die Botschaft verstanden worden ist. Wenn nötig erfolgt eine Korrektur – z.B. Selbstkorrektur von Fehlern, die allerdings erst möglich ist, wenn der/die Sprachverwendende ein höheres sprachliches Niveau erreicht hat (Zusammenhang mit Referenzniveaus)

11 Kompetenzen (Kapitel 5)
Allgemeine Kompetenzen deklaratives Wissen (savoir) Fertigkeiten und prozedurales Wissen (savoir-faire) persönlichkeitsbezogene Kompetenz (savoir-être) Lernfähigkeit (savoir-apprendre) Kommunikative Sprachkompetenzen linguistische Kompetenzen: lexikalische / grammatische semantische /phonologische /orthographische K. soziolinguistische Kompetenzen pragmatische Kompetenzen (Diskurskompetenz, funktionale Kompetenz) Jede/r Sprachverwendende verfügt über eine Reihe von allgemeinen und kommunikativen Kompetenzen deklaratives Wissen umfasst das Weltwissen (z.B. über Orte, Organisationen, Dinge), das soziokulturelle Wissen (z.B. tägliches Leben, Lebensbedingungen, Beziehungen, soziale Konventionen, rituelles Verhalten), das interkulturelle Bewusstsein. Fertigkeiten und prozedurales Wissen umfasst praktische Fertigkeiten sozialer Art (z.B. Fähigkeit, sich entsprechend bestimmter Konventionen zu verhalten), Fertigkeiten, die für das tägl. Leben benötigt werden (wie mache ich Kaffee), berufliche Fertigkeiten und Fertigkeiten für die Freizeit, interkulturelle Fertigkeiten (z.B. Kulturen miteinander in Beziehung setzen können, kulturelle Sensibilität). persönlichkeitsbezogene Kompetenz umfasst Einstellungen, Motivationen, Wertvorstellungen, Überzeugungen, den kognitiven Stil und Persönlichkeitsfaktoren. Eine besonders wichtige Kompetenz ist die Lernfähigkeit; dazu gehören das Sprach- und Kommunikationsbewusstsein, das phonetische Bewusstsein und phonetische Fertigkeiten, Lerntechniken und heuristische Fertigkeiten (z.B. Umgehen mit neuen Erfahrungen, neue Technologien benutzen) linguistische Kompetenzen: z.B. Kenntnis fester Wendungen, Syntax, Wortbedeutung, Aussprache, Rechtschreibung soziolinguistische Kompetenzen: z.B. Höflichkeitskonventionen, Redewendungen, Sprichwörter, Registerunterschiede, soziale/regionale Varietäten pragmatische Kompetenz: Diskurskompetenz – Fähigkeit, eine Satzsequenz so zu arrangieren, dass kohärente sprachliche Textpassagen entstehen; funktionale Kompetenz – z.B. Kenntnis von Interaktionsschemata (Frage: Antwort, Aussage: Zustimmung/Ablehnung, Verlauf eines Verkaufsgesprächs …)

12 Gemeinsame Referenzniveaus
B1 B2 C1 C2 C2 Kompetente Sprachverwendung C1 B2 Selbstständige Sprachverwendung B1 A2 Elementare Sprachverwendung A1 Die gemeinsamen Referenzniveaus und ein Beschreibungssystem sind entwickelt worden, um bei der Beschreibung von Kompetenzniveaus zu helfen und den Vergleich zwischen verschiedenen Qualifikationssystemen zu erleichtern; die Deskriptoren mussten eine Reihe von Bedingungen erfüllen, um tatsächlich möglichst breite Anwendung zuzulassen. Es wurden drei große Referenzniveaus festgelegt, die jeweils nochmals unterteilt wurden, sodass man auf sechs breit angelegte Stufen kommt. Lernende brauchen verschieden lang, um von einer Stufe in die nächste zu gelangen. Dies erklärt sich daraus, dass sich einerseits die kommunikativen Sprachkompetenzen verbessern (könnte man als vertikale Komponente sehen), andererseits aber die Palette an kommunikativen Aktivitäten immer größer wird (horizontale Komponente). „Eistüte“

13 Gemeinsame Referenzniveaus
für sechs kommunikative Aktivitäten Rezeption: Hören, Lesen Interaktion: An Gesprächen teilnehmen, schriftliche Interaktion Produktion: Zusammenhängendes Sprechen, Schreiben sowie für kommunikative Sprachkompetenzen Linguistische Kompetenz Soziolinguistische Kompetenz Pragmatische Kompetenz Es gibt also 6 Referenzniveaus für 6 kommunikative Aktivitäten (bzw. 5, wenn man mündliche und schriftliche Interaktion zusammennimmt).

14 Aktivitäten und Kompetenzen
Kompetenzen Aktivitäten Mit einer begrenzten Anzahl an Kompetenzen können unbegrenzt viele kommunikative Aktivitäten durchgeführt werden!

15 Der GERS und die österreichische Bildungslandschaft
Auf den GERS beziehen sich in Österreich: Alle Lehrpläne der Sekundarstufe I (Hauptschule und AHS) und fast alle LP der Sek II Bildungsstandards für Fremdsprachen E8 und E13 (BHS - in Vorbereitung) Reifeprüfungen an AHS (SRP), die meisten Reife- und Diplomprüfungen an BHS Das europäische Sprachenportfolio (ESP) Studienpläne an PHs und Universitäten Lehrwerke Internationale Sprachzertifikate

16 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Margarete Nezbeda


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