Echte Agilität ist eine gute Strategie. Aber kein gutes Ziel.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
personale Kompetenz (Aussagen der Teilrahmenpläne) Ausdauer entwickeln
Advertisements

Lernen durch Vergleiche
Pflegesymposium Schladming Andrea Kynast1.
Mittelständisch, aber alles andere als mittelmässig Die Kompetenzen der Springfix AG.
© ESPRIX 2013 Assessorprofil Vorname Name. © ESPRIX 2013 Persönliche Angaben Bitte stellen Sie sich vor. Vorname Name Geboren am … in … Funktion Aktuelle.
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Ablauf Informationen zum Schulsystem in Schweden
Evaluation von Coachingprozessen Herr Prof. Dr. Geißler Evaluation von Coachingprozessen Phase 6 Teil 4 KB
Projekte planen und durchführen
Zehn Schritte zu Linux Der Weg in eine andere Welt...
Willkommen zur Schulung
 Gesellschaftlicher Auftrag Menschen mit Einschränkungen in den Alltag zu integrieren  2,5 Millionen Bürger werden mit individuell angepassten Hörsystemen.
ECOPLAN Familienergänzende Kinderbetreuung für den Vorschulbereich im Kanton Solothurn ‏ Michael Marti, Ecoplan Präsentation Medienkonferenz.
DEKRA Qualification. Eine Annäherung auf neun Seiten. entscheiden – machen – Wissen.
Berufsfachschule für Altenpflege
Prof. Dr.-Ing. Markus König
Mittelständisch, aber alles andere als mittelmässig
Projekte planen und durchführen
Einzigartiger Impulsvortrag durch die Mischung aus Praxis und Theorie:
Fallbeispiel: Leitwerte
Digitale Kompetenz in der Rechtsdidaktik
Problemlagen erkennen und verändern durch Unterrichtsevaluation
Externe Evaluation Ergänzt die interne Evaluation durch eine systematische Außensicht Gründet auf denselben Qualitätsbereichen wie die interne Evaluation.
Prüfungsthema Virtuelle und erweiterte Realität
A.+E. Keller GmbH & Co. KG ISO 9001, IATF 16949, ISO 14001, ISO 50001
KMUs Digitale Dinosaurier im Wandel der Zeit Benjamin Talin Digital Transformation Spezialist & Tech-Enthusiast Wenn es um die Digitalisierung geht,
Leittextorientierter Unterricht
So gelingt der digitale Wandel in einem Landwirtschaftsbetrieb
Mag. (FH) Patrick Fritz Methode FMEA erstellt von
Die wichtigsten Änderungen der
“<Titel>” Prozessbeschreibung
Prof. Dr. Günter Gerhardinger Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien Übersicht über die Lehrveranstaltung Grundlegende Bestimmungsfaktoren der Praxis.
Digitalisierung erfolgreich umsetzen
EFI Wissensaustausch-Portal
“Sicherheitstechnische Kontrollen anlegen
21. Roma Dialogplattform / BKA Rück- und Ausblick zum österreichischen ESF Roma-Empowerment-Schwerpunkt THARA Romani Zor!
Das Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“
Technisches Sicherheitsmanagement Stadtwerke Hannover AG
Die Kindertageseinrichtung ein modernes Bildungsunternehmen?
Projekte und RZ-Betrieb im Global Sourcing
Projekttitel Template für die Pitch-Präsentation Team & Institut
Bedarfe gemeinsam mit Unternehmen ermitteln
Methode Business Process Reengineering
Mag. (FH) Patrick Fritz Methode KAIZEN erstellt von
Gewalt und Gewaltprävention Positionsunterlage
Projekt für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Von der Scham zur Menschlichkeit
Lernpfade und Kernkompetenzen
Ausgewählte Folien für Lehreinheit C3
in PowerPoint 7 Wege zur Zusammenarbeit
Projektvorschlag für ISO 9001:2008-Implementierung
Agiles Projektmanagement/ Agile Organisationen
DESIGN THINKING.
(wird seit 1950 auch Deming-Kreis genannt!)
Stadt Esslingen (Status )
Die Rolle von Vorstand und GL in der Strategiearbeit
Mehr Kundennutzen durch IT
klassisches und agiles Projektmanagement
Spanisch als spät beginnende Fremdsprache
Gegenüberstellung klassisches und agiles Projektmanagement
GEBEN UND ERHALTEN VON FEEDBACK
Wissenschaftliches Projekt
Erasmus+ JUGEND IN AKTION ab 2021
Input der Geschäftsleitung
Wir sind ‚One PPG‘ Unser Auftrag We protect and beautify the world
mit Kunden erfolgreich kommunizieren
WBI Wissensmanagement
DATA INTELLIGENCE REPORTING © Wolfgang Kress BI Consultant.
 Präsentation transkript:

Echte Agilität ist eine gute Strategie. Aber kein gutes Ziel. Dose 2016 Tobias Brückmann Echte Agilität ist eine gute Strategie. Aber kein gutes Ziel.

Tobias Brückmann

Prolog: Die Psychologie der Täuschung Menschen sehen nicht unbedingt was [...] passiert – wir sehen was uns interessiert, [...] was wir sehen wollen. Offensichtliches wird gern übersehen oder [...] aktiv ausgeblendet. Die Kunst der Täuschung ist [...] nicht [...] abzulenken, sondern auf etwas Irrelevantes hinzulenken. Menschen wollen eine Erklärung. Für alles. Gibt es keine, erfinden sie lieber eine. Wir sehen Verbindungen, wo keine sind. Es ist leichter, eine Gruppe von Menschen zu täuschen als einzelne. Alle spielen gerne mit, denn niemand will als leicht zu täuschen gelten. Und so werden aus [...] Tricks wahre Wunder. Quelle: Eckhard von Hirschhausen - Wunder wirken wunder; ISBN 9783498091873

Agenda 1# Warum Veränderung? 2# Prinzipien echter Flexibilität 3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität

1# Warum Veränderung? Grundlage Globale Vernetzung und technologischer Wandel Internet ist disruptive Basistechnologie „Alles, was die Kunden lieber mögen als das, was sie vorher gekannt haben, ist disruptiv.“ Jeff Bezos, Amazon Schnelle, drastische Veränderung von Märkten, Kunden und Geschäftsmodellen

1# Warum Veränderung? früher heute Bildquelle: Fotolia

1# Warum Veränderung? Aktuelle Realität: Schnelle, drastische Veränderung von Märkten, Kunden und Geschäftsmodellen Fähigkeit zur kontinuierlichen Veränderung ist strategischer Erfolgsfaktor von Unternehmen Flexibilität, sowie schnelles Agieren, werden zum Muss.

1# Flexibilität bedeutet ... Anpassungsfähigkeit Schnell auf geänderte, äußere Rahmenbedingungen reagieren und sich Veränderungen anpassen Innovationsfähigkeit Markt- und geschäftsmodellverändernde Innovationen erzeugen, bewerten und sich entsprechend anpassen Trendfähigkeit Technische, gesellschaftliche und sonstige Änderungen frühzeitig bemerken, darauf reagieren und mitgestalten

1# Flexibilität bedeutet ... ... kontinuierliche Veränderung. ... Leiden. Nachteil Veränderung und Unsicherheit erzeugen Stress Neue Pläne können sich schnell wieder ändern „To change is difficult. Not to change is fatal.“ William Pollard

1# Entwicklungsziel: Flexibilität Organisationen müssen kontinuierlich flexibel auf Veränderungen reagieren können. Nicht nur heute, sondern für immer! Nur so können Organisationen den Anforderungen der Digitalisierung gerecht werden.

2# Prinzipien echter Flexibilität

2# Prinzipien echter Flexibilität (Auswahl) Anpassung durch Inspektion, Reflexion und Transparenz Kontinuierliche Inspektion und Reflexion Alle Informationen stehen allen Beteiligten zur Verfügung Ziel: hohe Produkt- und Prozessqualität Lernen durch schnelle Fehler Schnell Fehler machen, daran Lernen.

2# Prinzipien echter Flexibilität (Auswahl) Vermeidung unnötiger Formalitäten Nur Dokumente erstellen, die echten Nutzen haben oder von unveränderlichen Rahmenbedingungen gefordert werden Konzentration auf die Beseitigung von Verzögerungen im Ablauf (eng. „Bottlenecks“) Fokus auf guten Arbeitsfluss (eng. „Flow“) und nicht auf Auslastung von MitarbeiterInnen

2# Prinzipien echter Flexibilität (Auswahl) Fortschrittsmessung durch Validierung von Ergebnissen Nicht der Planstatus, sondern erzeugte Ergebnisse zählen Fokus: Erzielte Ergebnisse, nicht: begonnene Arbeiten Kontinuierliche Messung und adaptive Planung Fortschrittsmessung als Basis für Bewertung der Situation Ziel: angemessene Plananpassung in Abhängigkeit der gewonnenen Erkenntnisse und des Feedbacks

2# Prinzipien echter Flexibilität (Auswahl) Nachhaltige Geschwindigkeit: schnell, aber nicht gehetzt Kontinuierlich, langfristig darstellbares Tempo etablieren Lieferung kontinuierlich hoher Qualität Begleitendes, adaptives Qualitätsmanagement Fokus: Fehlervermeidung bzw. schnelle Fehlererkennung Verantwortung für Qualität liegt beim gesamten Projektteam

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Annahme: Agilität = Flexibilität Projekte mit Scrum sind nur ein Element von Flexibilität Zertifizierung von MitarbeiterInnen zum Scrum-Master oder Product-Owner ≠ Einführung von Agilität Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität ist Königsdisziplin der Organisationsentwicklung

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Fleximity Modell und Methode zur nachhaltigen Entwicklung von Agilität Flexibilität Identifikation und Implementierung von kurz- bis langfristigen Entwicklungspfaden

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Typische Szenarien Einführung spezifischer Kompetenzen Architekturmanagement Requirements Engineering Technologietransformation Einführung von Rollen Projektinitiierung Einführung von Agilität Re-Organisation

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Flexibel/Agil/Fit für Digitalisierung in 4 Schritten Zielbestimmung Zu was möchte ich (Person/Team/Organisation) fähig sein? Aktuellen Reifegrad messen Fleximity-Model Konkrete Entwicklungspfade identifizieren Für Organisation, Person und Unternehmenskultur Maßnahmen zu Entwicklung durchführen

3# Fleximity-Modell Reifegradmodell für Flexibilität Sieben aufeinander aufbauende Ebenen Ist eine untere Ebene nicht stabil, werden alle oberen Ebenen gehemmt.

3# Fleximity-Modell Kultur verlässlicher Zusammenarbeit Gelebte Denk- und Verhaltensweisen sowie Werte (u. A. Treffen und Einhalten expliziter Vereinbarungen, Rückmeldung zu Ergebnissen, Pünktlichkeit)

3# Fleximity-Modell Definierte Ergebnisse, Ergebnistypen, Ziele Klare Ziele zur Lenkung aller Beteiligten in eine gemeinsame Richtung Definierte Ergebnisse und Ergebnistypen zur Klärung von Erwartungen der Stakeholder

3# Fleximity-Modell Rollen, Erwartungen und Verantwortung Eine Rolle ist die Summe aller Erwartungen an eine Funktion Verantwortung für die Erbringung konkreter Ergebnisse (aus Ebene 2) ist an Rolle gekoppelt und somit klar zugeordnet.

3# Fleximity-Modell Führung und Governance Sicherstellung, dass die Elemente der Ebenen 1–3 tatsächlich gelebt, gepflegt und weiterentwickelt werden

3# Fleximity-Modell Passung von MitarbeiterInnen und Rolle Eine Person muss zur effektiven Ausführung ihrer Rolle/n die erforderlichen fachlichen, persönlichen und emotional -sozialen Fähigkeiten haben (z.B. Umgang mit Unsicherheiten)

3# Fleximity-Modell Methodenkoffer Fähigkeit, verschiedene Methoden zur Bewältigung der Aufgaben zu kennen und je nach konkreter Situation die effektivsten gezielt auswählen zu können

3# Fleximity-Modell Flexibilität Schnelle Anpassung der Arbeitsweise von Personen und Organisationen an geänderte Rahmenbedingungen Kontextabhängige Ergebnisorientierung

3# Fleximity-Modell Kultur vs. Organisation vs. Person Eins geht nicht ohne das andere Zusammenspiel ist wichtig!

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Kultur Organisation Person Typische Szenarien Einführung spezifischer Kompetenzen Architekturmanagement Requirements Engineering Technologietransformation Einführung von Rollen Projektinitiierung Einführung von Agilität Re-Organisation

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität ... ist kein Hexenwerk. ... aber kompliziert. Beitrag des Vortrags: Prinzipien echter Flexibilität Fleximity-Modell: Praktische Reflexionshilfe für jede Lebenslage Fleximity-Methode (Fit in 4 Schritten): Methode für strukturierte Entwicklung

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Erstmal bewusst gut werden. Dann agil flexibel. Quick-Wins (d.h. ohne Prozessänderung) Pünktlichkeit Transparenz Kulturbewusstseinsfähigkeit Vereinbarte Ziele bzw. Ergebnisse auf jeder “Ebene“

3# Nachhaltige Entwicklung von Flexibilität Erstmal bewusst gut werden. Dann agil flexibel. Verantwortung für Prozesse, Ergebnisse und Aufgaben klar und transparent festlegen Rollen klar über Ergebnisse definieren Aktive Entwicklung der MitarbeiterInnen Ebenen 1-3 im Alltag einhalten, kontinuierlich reflektieren und konsequent weiterentwickeln

Epilog

Epilog: Erkenntnis in eigener Sache Warum sind viele Seminare nicht effektiv? Kultur Organisation Person

Unser Newsletter. Bleiben Sie informiert. www.campus-lab.de/newsletter Prof. Dr. Tobias Brückmann brueckmann@campus-lab.de +49 176 62018644 CampusLab GmbH www.campus-lab.de Kastanienallee 95 45127 Essen

Literatur Rubin, K. S. (2014): Essential Scrum. Umfassendes Scrum- Wissen aus der Praxis. mitp Verlag, Frechen. ISBN 978-3- 826690471. von Hirschhausen, E. (2016): Wunder wirken Wunder, Rowohlt Verlag. ISBN 9783498091873