Grundlagen des Lernens Quelle: VL Psychologische Grundlagen des eLearnings von Prof. Schwan
Aufmerksamkeit und kognitive Ressourcen Mentale Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ist begrenzt Wird Ressourcenkapazität überschritten kommt es zu Einbußen bei der Info-Verarbeitung Ressourcen können flexibel zugewiesen werden (Aufmerksamkeitssteuerung) Ressourcenzuteilung kann willkürlich oder unwillkürlich erfolgen Aufmerksamkeit kann fokussiert (konzentriert) oder geteilt werden
Grundbefunde des Lernens Lernen erfordert Aufmerksamkeit Behalten ist motivationsunabhängig Es besteht ein linearer Zusammenhang zws. Lernaufwand und Lernerfolg Verteiltes Lernen ist günstiger als massiertes (konzentriertes) Lernen Lernen, Behalten und Erinnern sind kontextabhängige Phänomene
Lerntypen Auditive Typ: Visuelle Typ: Kienästhetische Typ: Bevorzugt Vorlesungen Spricht gerne laut beim Lernen mit Lernstrategien: Dialog, Tonbandaufnahmen, lautes mitsprechen Visuelle Typ: Bevorzugt Bilder, Skizzen, farbliche Markierungen, etc Lernstrategien: Mind Mapping, Visualisierung des Lerninhalts Kienästhetische Typ: Legt Wert auf Abwechslung und angenehme Atmosphäre, ist eher unruhig, geht gerne auf und ab, etc Lernstrategien: herausschreiben, Beispiele lösen, Lernbehelfe selbst herstellen, etc.
Verstehendes Lernen Lernen beruht nicht auf reiner Wiederholung sonder auf Zuweisung von Bedeutung Daher: Verarbeitung des Inhalts statt der Form Strukturierung und Verknüpfung Integration in bestehendes Wissen Schlussfolgerungen anstellen
Strategien zur Förderung des Verstehens Beispiele generieren Verknüpfungen zu bereits gelerntem herstellen Abstrahieren (Vereinfachen, Markieren, etc.) Sinnhaftes Lernen (Lernziele vorgeben) Schlussfolgerungen ziehen (Zusammenfassungen)
Die Rolle der Wissensorganisation Organisiertes Material ist leichter zu Lernen Bei Zufallsmaterial erfolgt spontane Organisation Instruktion zur Organisation erhöht die Lernquote Vorwissen / Expertise erleichtert Organisation
Bilder Positiv: Negativ: Emotionalisierung Erregen Aufmerksamkeit Stellen konkretes Erscheinungsbild dar Stellen räumliche Relationen dar Bildüberlegenheitseffekt (zB. Verbessertes Verstehen, duale Verarbeitung) Negativ: Keine zeitliche Relation Können nicht verneinen Können nicht argumentieren
Duale Verarbeitung Split Attention Effekt Modalitätseffekt Infos die zueinander gehören sollen auch gemeinsam dargestellt werden (integriertes Format) Reduziert mentale Belastung Modalitätseffekt Text und Bild werden über das gleiche Sinnesorgan verarbeitet, daher hoher Verarbeitungsaufwand Redundanz Effekt Redundante Info führt zu erhöhtem Verarbeitungsaufwand ohne zusätzliche Information Daher: Bilder nur verwenden wenn sie zusätzliche Informationen enthalten, das Verstehen erleichtern, Merkquote erhöhen, etc.
Beispiele Werden anderen Instruktionsformen vorgezogen Erleichtern das Zuweisen von Bedeutung Durch Beispiele lernt man mehr als durch eigene Aufgabenbearbeitung
Strategien zur Unterstützung durch Beispiele Verständnisfragen zu Beispielen stellen Beispiele interaktiv gestalten Kontextbezogene Links einbauen