ASB Deutschland e. V. - Bringt die Pflegereform die Pflege in Form? - „Haushaltsnahe Dienstleistungen - marktfähig und kundenorientiert gestalten“ Die.

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 Präsentation transkript:

ASB Deutschland e. V. - Bringt die Pflegereform die Pflege in Form? - „Haushaltsnahe Dienstleistungen - marktfähig und kundenorientiert gestalten“ Die Zukunft beginnt mit der differenzierten Analyse der Gegenwart, der Klärung der Identität („Woher kommen wir, was sind unsere Wurzeln?“), einer Einschätzung der zukünftigen Rahmenbedingungen - und mutigen Entscheidungen! Werner Göpfert-Divivier, iSPO-Institut Saarbrücken Köln, im Februar

§ Reformbedarf in der Pflegeversicherung Aspekte einer kritischen Ist-Analyse als Grundlage für zukünftige Entwicklungen Qualitätsmanagement optimiert Strukturen und Prozesse, kaum aber „Leistungserbringung am Hilfebedürftigen“ § 37,3-Besuche („Pflegeberatung) zeigen nicht die gewünschte Wirkung Rd. 2/3 der Eingestuften wählen nach wie vor die Geldleistung Qualität und Wirtschaftlichkeit sind schwer miteinander zu vereinbaren Seit Beginn SGB XI: Qualitätsanforderungen laufend erhöht, Leistungsentgelte und Sachleistungsbeträge aber nicht Eine Vielzahl von Anbietern pro Bundesland - alle konzentrieren sich auf Kernangebote nach SGB V und XI Leistungserbringung als Verrichtungen auf „optimierten Touren“ Qualitätsbegriff der Profis ist weit weg von den Bedürfnissen der „Endverbraucher“ Häusliche Pflege ist zu eng geführt auf medizinisch- pflegerische Aspekte

Was wünschen sich die Hilfebedürftigen bzw. die „Kunden“ und ihre Angehörigen? Frühe Hilfen, Jahre vor einer Pflegestufe Alltagshilfe/-assistenz vor medizinisch orientierter Pflege Lösungen für ihre Probleme und nicht Verrichtungen Verlässliche Hilfen in Zeitpaketen Vertraute, verlässliche Helfer/-innen als Basis, hoch qualifizierte Pflegekräfte als Ergänzung Hilfen nach Möglichkeit im Wohnquartier Hilfen zur Teilhabe am Leben im Stadtteil Entlastung der Angehörigen / Primärbezugsperson Ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis Mehr Mitbestimmung beim „Einkauf“ der benötigten Hilfen

So lange wie möglich zu Hause leben Enges Zeitbudget der Angehörigen Förderung der Eigenständigkeit Kein Machtanspruch in Kundenwohnung Möglichkeit späterer weiterer Hilfen Hilfe im Bereich des täglichen Lebens Hilfen auch gelegentlich und spontan Vielfältiges und kreatives Angebot Individuell gestaltete Hilfearrangements Zuverlässig, spontan, flexibel Wohnquartier- und stadtteilnah Angebot Bedürfnisse / Bedarf

Verlässliche Kombilohn- MA entlasten die Kalkulation der Stundenpreise Hilfen für Alltag und Haushalt („Alltagshilfen“) Perspektivisch wird es schwerer sein Helferinnen zu finden als Kunden Alltagshilfen (AH) etablieren sich zunehmend am Markt; sie verändern das bisherige Hilfesystem Helferinnen müssen die Finger von der „Pflege“ lassen Verkaufspreis von 15 EUR ist machbar; auch Angebote über 18 EUR finden ihre Kunden Derzeit sind AH vor allem für Selbstzahler interessant Qualität muss neu und konsequent entlang der Kundenbedürfnisse definiert werden Qualitätsanforderungen nach SGB XI nicht unkritisch übernehmen; eigene Q. verbindlich definieren AH ist grundsätzlich ein generationen- und lebenslagen- übergreifendes Angebot Anbieter müssen das neue Angebot wollen - und „alte“ Haltungen ändern

Facetten der Hilfen für Alltag und Haushalt: Inhalte der Zeitpakete Hauswirtschaftliche Hilfen: Kochen, waschen, bügeln, putzen, einkaufen, Besorgungen, … Unterstützung in Haus und Garten: Arbeiten auf Balkon, Terrasse, im Garten, Hausflur, … Hausmeisterliche Hilfen: „Glühbirne“, Entrümpelungen, Renovierungen, Möbel umstellen, … Alltagsassistenz: Betreuung und Begleitung im Alltag (im Haus und außerhalb), Unterstützung bei Mahlzeiten, Freizeitgestaltung, … Hilfen bei der Mobilität: Begleitung zu Arzt und Behörden, Bank, Friedhof, Frisör, … Wohlfühlangebote: Haarwäsche, Hautpflege/eincremen, Aromatherapie, Handmassage, … Beratung und Vermittlung !?

Stets flankierend die „weichen“ Produktelemente kommunizieren! Gebündelte Lösungen für individuelle Anforderungen“ Der Kunde ist der Souverän, die Helferin ist Personal Auf die jeweiligen Bedürfnisse passende Helferinnen und Hilfen Hohe personelle Kontinuität, Verlässlichkeit, Diskretion und Qualität Eine Vertretungsperson nach den gleichen Kriterien „Die Chefin“ steht als Beraterin und Beschwerdeinstanz zur Verfügung Der Träger hält vielfältige, weitere Angebote - diskret - bereit

Qualifizierte Helferinnen im Niedriglohnsegment Personen mindestens mittleren Alters, die eine Ausbildung absolviert haben und über Lebenserfahrung verfügen Positive Einstellung zu Menschen und Spaß an selbständiger Arbeit - im Haushalt der Kunden („sich für nichts zu schade sein“) Freundliche, zuverlässig, zupacken können, einfühlsam sein, Gespür für Nähe und Distanz, … Schulungsinhalte: Arbeit im fremden Haushalt Trägerverständnis von Kundenorientierung + Alltagshilfen „wie wir unsere Kunden beeindrucken“ Hilfen entlang des Tagesablauf eines Kunden: was man wissen sollte Erkennen einer Notfallsituation und wie muss ich mich verhalten? Wann muss ich - wen - sofort einschalten?

Kreativität Profil der Leitung Haltungen Spaß an Pionierarbeit / Engagement Selbstbewusst- sein Verantwortung Konflikt- fähigkeit Erfahrungen Umgang mit Kunden Umgang mit Kooperations- partnern Umgang mit Personal Prozesse organisieren können Kompetenzen Motivieren von Mitarbeitenden Eingehen auf Kunden Einordnen in betriebliche Hierarchie und sich behaupten Personal finden und schulen

Vergütung und Preiskalkulation „Karrieremuster“ für MA entwickeln (etwa: zunächst Übungsleiterpauschale, dann Minijob; später Gleitzone bis 800 EUR,..) Verlässliche Kombilohn-MA entlasten die Preiskalkulation „Personalmix“ nach Kostengesichtspunkten, ohne Minderung der Produktqualität Stundenlohn: 7,50 EUR; evtl. Monatskarte ÖPNV; möglichst keine Wegevergütung; Arbeitszeitkalkulation: gesetzlicher UR, 10 Kranktage, 1,5 Std. Dienstbesprechung/Monat, ½ Std./AT Kostenkalkulation: Leitungsanteil + Raumkosten + Verwaltungskosten + Fahrtkosten (Monatskarte) + Sonstiges = rd. 14,50 EUR/verkaufte Std. (ohne Deckungskostenbeitrag), ohne MWST. Vorsicht bei „Integrationsversuch“: Ziele Beschäftigungsgesellschaft + AH = meist keine Win-Win-Ergebvnisse