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Veröffentlicht von:Hella Lauck Geändert vor über 10 Jahren
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Vorratschutz starke Zunahme der Weltbevölkerung
noch immer hohe Verluste in der Vorratshaltung durch unzureichende Lagerbedingungen ungenügende Schutzmaßnahmen Unkenntnis, Nachlässigkeit tierische Schädlinge in hohem Maße beteiligt Vorratschutz als wichtige Institution zw. Erzeugung und Verbrauch von LM
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„Vorräte sind für die Ernährung von Mensch oder Tier bestimmte Produkte in der Zeit zwischen Ernte, Schlachtung oder Herstellung und Verzehr“
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„Vorratsschutz ist die Wissenschaft, die sich mit allen Tieren beschäftigt, die im engeren Lebensbereich des Menschen negativ in Erscheinung treten können“
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Schwerpunkt des Vorratsschutzes
Schutz der Lebens- und Futtermittel i. S. einer direkten Fortsetzung des Pflanzenschutzes und der hygienegerechten Haustierhaltung
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Aufgaben des Vorratsschutzes
2 Hauptziele: a.) Verhinderung eines Befalls der Vorräte durch Schädlinge b.) Bekämpfung von Schädlingen, wenn ein Befall eingetreten ist
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Aufgaben des Vorratsschutzes
Kontrolle der Vorräte bei Auslieferung - möglichst nur „gesunde“ Vorräte einlagern - Auftreten von Schädlingen ist meist Folge eines häufigen Warenaustausches! Überwachung - Schädlinge können aktiv/passiv einwandern - Früherkennung/-bekämpfung von Befallsherden - Entw. von Nachweismethoden
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Aufgaben des Vorratsschutzes
3. Bestimmung der Schädlinge 4. Ermittlung der Befallsstärke - bei Einfuhr, Bewertung von Futtervorräten und Beurteilung von Befallsverläufen - prinzipielles Ziel: Schädlingsfreiheit 5. Bekämpfungsmaßnahmen und deren Überwachung - Kenntnisse über Methoden, Geräte u Bekämpfungsmittel, sowie Biologie/Ökologie der Schadtiere sind unabdingbar
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Aufgaben des Vorratsschutzes
6. Entwicklung neuer Bekämpfungsmaßnahmen - Verbesserung der hyg./toxikol. Verträglichkeit - alternative Methoden 7. Verbesserung der Lager und der Lagerbedingungen - Verschlechterung der Lebensbedingungen von VS - Verbesserung der Bekämfungsmaßnahmen 8. Entwicklung prophylaktischer Methoden
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Aufgaben des Vorratsschutzes
9. Verpackungseignung Beratung - Unkenntnis über Vorratsschutz weit verbreitet (Wirtschaft und Privathaushalte)
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Schädlinge „Organismen, die...
...das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit oder die Gesundheit des Menschen, seiner Haus- und Nutztiere beeiträchtigen ...eine normale Entwicklung der Kulturpflanzen stören ...tierische/pflanzliche Produkte, Erntegut, Materialien wertmindern oder unbrauchbar machen“
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Schädlinge Begriff „Schädling“ ist willkürlich festgelegt:
- in der Natur keine „nützlichen“ oder „schädlichen“ Lebewesen - Unterscheidung von Schädling, Nützling und Nutztier bzw. harmlosen „Mitbewohnern“ oder Gesundheitsschädlingen nicht immer leicht
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Einteilung Schadtiere
Gesundheitsschädling Materialschädling Vorratsschädling Lästling Pflanzenschädling
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Einteilung Schadtiere
Gesundheitsschädlinge § 2 IfSG: „Tiere, durch die Krankheitserreger auf Menschen übertragen werden können“ (z.B. Fliegen, Schaben, Langschwanzmäuse) Vorratsschädlinge befallen gelagerte Nahrungs- und Futtermittel (z.B. Milben, Käfer, Vögel, Schnecken) Materialschädlinge zerstören tierische und pflanzl. Materialien (u.a. Käfer, Schmetterlinge, Ameisen, Bienen, Langschwanzmäuse) Lästlinge keine ausgesprochene Schadwirkung, massenhaftes Auftreten führt jedoch zu Belästigungen (optisch, akustisch, ästhetisch, psychisch)
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Einteilung Schadtiere
Abgrenzung ist naturgemäß unscharf! z.B. Fliegen = Lästlinge, Vorrats- und Gesundheitsschädlinge
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Einteilung Schadtiere
Begriff „Hausungeziefer“: Tiere, die... ...in menschlichen Behausungen materielle Schäden anrichten ...als ein Zeichen allgemeiner unhygienischer Situation betrachtet werden ...auch für einen normalen Menschen als unzumutbar gelten
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Einteilung Schadtiere
negative Einflüsse von Ungeziefer auf den Menschen: Erkrankungen Zerst. von Vorräten und Material psychischer Art = Belästigungen: Anblick (Mäuse) Geräusche (Heimchen) Geruch (Mäuse) Masseninvasion (Messingkäfer) allg. „Lästigsein“ (Silberfischchen, Stechmücken)
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Einteilung Schadtiere
plageerregende Vögel zählen ebenfalls zum Ungeziefer: Lästlinge (Haustauben) Gesundheitsschädlinge (Möwen, Haustauben)
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Historisches Vorratshaltung ist keine typ. menschliche Erfindung (Bienen, Vögel, Hamster, Murmeltiere) spielte in der frühen Menschheitsgeschichte eine untergeordnete Rolle: täglicher Nahrungserwerb Vorräte nur für den Winter (Insekten inaktiv)
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Historisches Vorratshaltung begann mit dem Sesshaftwerden
Pflanzenanbau (ab v.u.Z.) vor 8000 Jahren in Anatolien: Gerste, Erbsen, Linsen in Mexiko: Mais vor ca Jahren im Saaletal: Weizen, Gerste, Erbsen, Bohnen, Möhren, Rüben Einwanderung freilebender Arten in menschliche Unterkünfte und Vorratslager (Synanthropie)
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Historisches u.a. bedingt durch:
Vergrößerung menschlicher Siedlungen (Stadtstaaten) primitive Nahrungsaufbewahrung Verschleppung durch Handel, Völkerwanderungen, Kriegszüge Verbesserung der Wohnkultur ganzjährig gute Lebensbedingungen für VS Erweiterung des Nahrungsspektrums von Mensch und Tier neue Formen schädlicher Arten konnten sich dem Menschen „anschließen“ Menschen mussten sich schon vor mehr als 4000 Jahren gegen Flöhe, Läuse, Fliegen, Wanzen, Stechmücken, Hornissen, Wespen, Skorpione, Heuschrecken, Schaben, Mäuse, Ratten u.v.m. wehren
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Historisches deshalb schon früh Empfehlungen und Grundsätze:
Hammurabi (1. König von Gesamtbabylon, 2200 v.u.Z.): Bestimmungen über Kulturmaßnahmen, Schädlings- und Unkrautbekämpfung Ägypter, Juden und Chinesen beurteilten Tiere nach ihrer Nützlichkeit/Schädlichkeit: „Vertreiben“ stand im Vordergrund Fliegen schon früh als „Plagegeister“ bezeichnet Stechfliegen, Bremsen, Tsetsefliegen, Hausfliegen, Dasselfliegen bekannt Fliegenwedel für Persönlichkeiten Stubenfliege als Sinnbild der „bösen Leidenschaft“ (bekannt als Krankheitsübertrager)
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Historisches Haus- und Feldmaus bereits vor 4000J ernste Bedrohung für Kulturvölker: starke Vermehrung Abwehrmaßnahmen: Gräben, Mauern, Feuer natürliche Feinde (Fuchs, Marder, Iltis, Wiesel, Eule) Schlagfallen Nieswurz, bittere Mandeln
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Historisches Käfer u. Schmetterlinge schon damals als VS und MS:
2100 v.u.Z. im Han-Grab in China: Reiskäfer 1300 v.u.Z. Grabbeigaben in Ägypten mit Tabak-, Brot, - und Kugelkäfern befallen 500 und 100 v.u.Z. in Inka-Gräbern: Amerikanischer Brotkäfer in Limabohnen Griechen und Römer: Kleidermotten, Siberfischchen Bekämpfungsmittel: 1000 v.u.Z. in China: Kalk, Holzasche 200 v.u.Z.: Arsen 100 v.u.Z.: Arsentroxid gegen Taubenschädlinge Ölen der Böden von Kornlagern gegen Kornkäfer Römisches Reich: Leimringe an Obstgehölzen
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Historisches auch heute noch reduzieren sich die Maßnahmen auf
Vorbeugen Abfangen/Abwehren Abtöten von Schädlingen
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