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Vorlesung Pädagogische Psychologie Medien-Dogma

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Pädagogische Psychologie Medien-Dogma"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Pädagogische Psychologie Medien-Dogma
Sommersemester 2011 Mo Uhr Alexander Renkl

2 Doppelte Relevanz des Thema
1 Nutzung des Potentials neuer Medien für Lernen und Lehren 2 Förderung von Medienkompetenz Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

3 PISA 2003: Computer-Erfahrung
Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

4 Vielfach gestellte (oder erst gar nicht gestellte) Fragen
- Ist Unterricht mit neuen Medien effektiver als traditioneller? Helfen netzbasierte Lernangebote die Hochschullehre zu verbessern? Kann die Bereitstellung von Notebooks für Studierende die Universitätsausbildung verbessern? Hilft Multimedia beim Lernen? Helfen Animationen? Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

5 Medien an sich nicht bedeutsam!?
Clark & Kozma-Debatte (Anfang 90er-Jahre) Clark: "…media are mere vehicles that deliver instruction but do not influence student achievement any more than the truck that delivers our groceries causes changes in our nutrition" Kozma: " … media are distinguished by cognitively relevant characteristics of their technologies, symbol systems, and processing capabilities (…) Of specific interest is the effect of media characteristics on the structure, formation, and modification of mental models" Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

6 Medien an sich nicht bedeutsam!? (Fortsetzung)
• Studien zu Medieneffektivität: Oft "horse-race approach" Konfundierung vor allem zwischen Lehr-Lern-Methoden und Medien Wenn Lehr-Lern-Methode etc. konstant  (so gut wie) keine Effekte Allerdings: Medien machen bestimmte Lehr-Lern-Methoden erst "realistischerweise machbar" Die Debatte stellt eine Frage der folgenden Art: "Braucht man, um von hier nach Paris zu kommen, ein modernes Verkehrsmittel?" Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

7 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

8 • Neuer Medien (an sich) verbessern inhaltliches Lernen
Medien-Dogma • Neuer Medien (an sich) verbessern inhaltliches Lernen • Typische "Affordances" neuer Medien sind (an sich) lernförderlich (z.B. "multimediale" Darbietung Möglichkeiten der Selbststeuerung, Animationen) • Weitgehendes Ignorieren, dass neue Medien auch neue (extrinsische) Anforderungen stellen. Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

9 Medien machen viele Lehr-Lern-Formen erst realistischer Weise machbar.
Wahrer Kern Medien machen viele Lehr-Lern-Formen erst realistischer Weise machbar. Förderung der Medienkompetenz Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

10 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

11 Was sind denn eigentlich Medien? (angelehnt an Weidenmann)
Multimediales Lernen Was sind denn eigentlich Medien? (angelehnt an Weidenmann) • Lernmedien: Objekte, Geräte oder Konfigurationen mit denen sich bestimmte Inhalte kommunizieren oder konstruieren lassen. Beispiele: Buch, Tafel, Computer, Overhead, Videorecorder mit Beamer. • Keine Medien: Personen, Zeichensysteme, instruktionale Methoden. Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

12 Multimedial? Mono... Multi... Medium Monomedial Multimedial
Buch PC Multimedial PC + Buch Overhead+Beamer Kodierung / Externale Repräsentation Monokodal nur Text nur Bilder Multikodal Text mit Bildern Bild+Gleichungen Sinnesmodalität Monomodal nur visuell nur auditiv Multimodal - audiovisuell Internale Repräsentation „Mono“ nur propositional nur analog / bildhaft „Multi“ - multiple Repräsentation Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

13 Und die spannende Frage: Was haben die Teilnehmer gelernt?
Screenshot aus Lernumgebung. Genaues Thema aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung: mehrstufige Zufallsexperimente Beispiel mit Baumdiagramm, Rechnung und gescaffoldeten Selbsterkläungsprompts. Die Integration von Baumdiagramm und Rechnung wurde in allen Bedingungen durch eine Integrationshilfe unterstützt  gleichzeitiges Signalling in derselben Farbe (hier blau) der korrespondierenden Teile des Baumdiagramms und der Rechnung. Wichtiges Ziel unserer Lernumgebung: verstehen, warum die Brüche der einzelnen Zufallsexperimente multipliziert werden müssen, um die Gesamtwahrscheinlichkeit zu berechnen. Aus der Rechnung ist unmittelbar ersichtlich, dass die beiden Brüche multipliziert werden müssen. Allerdings verstehen viele Lernende nicht, warum multipliziert werden muss. Dies kann man aber leicht aus dem Baumdiagramm ablesen. Jeder der 5 blauen Ausgangsäste im Baumdiagramm gabelt sich in 4 weitere Äste auf., da jedes der 5 Ausgangsereignisse in Kombination mit einem der 4 übrigen Äste auftreten kann. Dies ist aber für die meisten Lernenden nicht unmittelbar ersichtlich. Deshalb wurde u.a. dieser Aspekt in einigen Bedingungen mittels Prompts unterstützt. Die 8 Lösungsbeispiele wurden in einer computerbasierten Lernumgebung präsentiert.. Dabei enthielt in den Bedingungen mit gescaffoldeten Prompts ein erstes Beispiel ein gescaffoldetes Prompt und das jeweils folgende Beispiel ein offenes SE-Prompt (Scaffolding-Fading-Prozedur). Und die spannende Frage: Was haben die Teilnehmer gelernt? Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

14 Multiple externale Repräsentationen hilfreich?
• Hohe Anforderung (Verstehen der einzelnen Repräsentationen, Integration) • Typischer Lerneffekt: Neutral oder abträglich • Typische Probleme: - Split-attention-Effekt - Ignorieren - Abweichung zwischen intendierter Funktion und Art der Nutzung Ainsworth (2006): Einsatz der minimal nötigen Anzahl externer Repräsentationen Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

15 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

16 Gefahr der Selbststeuerung: Beispiel Hypertext / Hypermedia
Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

17 Beispiele für "naive" Erwartungen
Korrespondenz zwischen Netzstruktur des menschlichen Gedächtnisses und des Hypertexts Individualisierung der Informationsdiät Förderung des kognitiven Flexibilität durch "landscape criss-crossing" (Spiro et al.) Lernförderliche Möglichkeit des selbstgesteuerten und / oder problemorientierten Lernens Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

18 Anforderungen Hypertext
So ganz habe ich die Logik des Gesetzes nicht verstanden. Also … Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

19 Anforderungen Hypertext
So ganz habe ich die Logik des Gesetzes nicht verstanden. Also … Wo sollte ich denn jetzt sinnvoller Weise weiterlesen? Hu, wo bin ich den jetzt hingeraten? Was hat denn das mit den Rest zu tun? Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

20 (navigationale und konzeptuelle Desorientierung)
Tatsächliche Effekte "Lost in Hyperspace" (navigationale und konzeptuelle Desorientierung) 2 Schmetterling-Effekt (Salomon) Ungünstige "Informationsdiät" Kognitive Überlastung (cognitive overload) Daumenregel: Hypertest gegenüber traditionellem Text nur bei hohem Vorwissen überlegen Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

21 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

22 Lernen mit Animationen
• Abläufe / Prozesse können sichtbar gemacht werden  besseres Verstehen (?) • Realistische Darstellung • Können "Intuitive Konzepte" aufzeigen • Ggf. Möglichkeit der Exploration • Motivationsfördernd Beispiele: Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

23 Animationen: Typischer und sinnvoller Vergleich
Viele "neutrale" und negative Befunde, bisweilen auch Nachweis eines Nutzens (Vorsicht: Verschiedene Übersichtsarbeiten mit unterschiedlichem Fazit). Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

24 Probleme von Animationen
• Irrelevantes tritt in den Vordergrund • Flüchtigkeit der Information ("Animation läuft davon") • Intra-representation split-attention-Effekt • AIME-Effekt von Salomon (Amount of Invested Mental Effort) • Nehmen Anforderung der mentalen Animation ab, wird damit auch nicht gelernt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

25 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

26 Kategorien zur Analyse von Instruktionsmedien
Mediales Lehrangebot Inhalte Methoden Lern-medien Kodierung/Modalität Affordances Strukturierung / Unterstützung Nutzung Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

27 Wichtig beim Medieneinsatz!
• Priorität didaktischen Konzepts • Medien als Werkzeug zum Umsetzung • Analyse der Zusatzanforderungen • Stützende instruktionale Maßnahmen Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

28 • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht.
Lernziele • Verstehen, worin das Mediendogma und sein wahrer Kern besteht. • Problematik des Begriffs Multimedia erklären können. • Erklären können, warum die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens gerade auch das Problem sein kann (Beispiel Hypertext) • Erklären können, warum "lernförderliche" realistisch- komplexe Lernumgebungen ggf. gar nicht das Lernen befördern (Beispiel Animationen) • Erklären können, worauf es bei Lernarrangements mit neuen Medien wirklich ankommt Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl

29 Literatur Renkl, A. (2008). Lehren und Lernen im Kontext der Schule. In A. Renkl (Hrsg.), Lehrbuch Pädagogische Psychologie (S ). Bern: Huber. Abschnitt 4.7. Weidenmann, B. (2002). Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess. In L. J. Issing & P. Klimsa (Hrsg.), Information und Lernen mit Multimedia (S ). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Vorlesung Pädagogische Psychologie - Renkl


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