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Die Finanzkrise Ursachen, Zusammenhänge Alternativen Peter Wahl

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Präsentation zum Thema: "Die Finanzkrise Ursachen, Zusammenhänge Alternativen Peter Wahl"—  Präsentation transkript:

1 Die Finanzkrise Ursachen, Zusammenhänge Alternativen Peter Wahl
Weltwirtschaft Ökologie & Entwicklung Berlin WEED PeWa

2 INHALT Eine Krise von historischen Dimensionen
Ein neues System entsteht Neue Instrumente Neue Akteure Nicht nur ein Stabilitätsproblem Umrisse eines anderen Finanzsystems WEED PeWa

3 Das historische an der Krise
Die größte Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise 1929. Das Epizentrum der Krise liegt in den USA, der immer noch größten Volkswirtschaft der Welt. Die Finanzkrise hat auf die Realwirtschaft übergegriffen. Globaler Wachstumsrückgang, Rezession in den Industrieländern. Auch die Schwellen- und Entwicklungsländer sind betroffen. Krise ist auch der Bankrott des ökonomischen Leitbilds, der sich selbst regulierenden Märkte, des laissez-faire. Die Krise hat systemischen Charakter. Kollaps des auf Finanzialisierung gestützten Wachstumsmodells. Krise ist mit einem multiplen Krisenzusammenhang verflochten. WEED PeWa

4 Ansichten und Einsichten zur Krise
„Dass die globalen Finanzmärkte heute soviel stabiler geworden sind, hat im Wesentlichen zwei Gründe: ... der Einsatz innovativer Finanzinstrumente und das Auftreten neuer Akteure, die eine bessere Verteilung der Risiken im Markt ermöglichen. Wir reden über Instrumente wie Derivate und Verbriefungen.“ Ackermann im Juli 2007 „Der US-Kapitalismus entpuppt sich als gigantisches Schneeballsystem“ SPIEGEL „Und nach dieser Krise – so viel ist klar – wird die Welt nicht mehr dieselbe sein wie vorher.“ Peer Steinbrück, ibid „Ein maßloser Kapitalismus, wie wir ihn hier erlebt haben mit all seiner Gier, frisst sich am Ende selbst auf.“ Peer Steinbrück, ibid „Generell muss man wohl sagen, dass gewisse Teile der marxistischen Theorie doch nicht so verkehrt sind.“ Peer Steinbrück, ibid

5 Die ich rief, die Geister,
„Wir haben die Kontrolle verloren.“ B. Bernanke Jene, die das System, das jetzt kollabiert ist, betrieben, ermöglicht und gerechtfertigt haben, wussten nicht wie es funktioniert. Herr, die Noth ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los. Goethe, Der Zauberlehrling WEED PeWa

6 Einige gängige Erklärungen
Gier USA Easy money Subprime Krise Mangelnde Aufsicht Anonymer Systemfehler WEED PeWa

7 Die Ursachen der Krise sind komplex und nicht monokausal zu erklären.
Die Interpretation der Krisenursachen ist Gegenstand gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung. Die Ursachen der Krise sind komplex und nicht monokausal zu erklären. Es handelt sich um eine systemische Krise. WEED PeWa

8 Ein neues System entsteht
Kapitel II Ein neues System entsteht WEED PeWa

9 Traditionelle Rolle von Finanzmärkten
Zahlungssystem für Haushalte und Wirtschaft Kredite für private und öffentliche Investitionen Realökonomie Unterordnung Finanzmärkte Service Funktion der Finanzmärkte WEED PeWa

10 Wandel des Weltfinanzsystems nach Bretton Woods
Transnationaler Mark Freie Wechselkurse Urknall der Finanzialisierung Profit Neue quellen Liberalisierung Deregulierung

11 Neue Profitquellen durch Liberalisierung und Deregulierung
Zinsen Spekulation Spekulation Wechselkurs Spekulation Wertpapier-kurse WEED PeWa

12 Unterschied zwischen Investition und Spekulation
Wertschöpfung Akkumulation von Produktivkapital Zukünftige Produktion von Mehrwert Unternehmensgewinn kontinuierlich aus Mehrwertproduktion Zukunfts-erwartung Zukünftige Preisschwankungen Akkumulation von Geldkapital Rente statt Profit Unternehmensgewinn einmalig aus Preisschwankung WEED PeWa

13 Spekulation auf Kursveränderungen von finanziellen Vermögenswerten
Finanzspekulation Spekulation auf Kursveränderungen von finanziellen Vermögenswerten Aktien Wertpapiere aller Art Devisen Derivate Zinsen WEED PeWa

14 Hebelverstärkte Operationen HLI (highly leveraged inst.)
Fremdkapital WEED PeWa

15 und ihre Geschäfte verzerren die Preise, vor allem im Rohstoffbereich.
„Spekulanten bilden die Blase, die über allem liegt. Mit ihren Erwartungen, ihren Wetten auf die Zukunft treiben sie die Preise, und ihre Geschäfte verzerren die Preise, vor allem im Rohstoffbereich. Und das ist so, als ob man in einer Hungerkrise heimlich Lebensmittel hortete, um mit den steigenden Preisen Profite zu machen.“ George Soros WEED PeWa

16 Werbung der Deutschen Bank auf Brötchentüten; Mai 2008
„Freuen Sie sich über steigende Preise? Alle Welt spricht über Rohstoffe – mit dem Agriculture Euro Fond haben Sie die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von sieben der wichtigsten Agrarrohstoffe zu partizipieren.“ Werbung der Deutschen Bank auf Brötchentüten; Mai 2008 WEED PeWa

17 „Spekulanten richten keinen Schaden an, wenn sie nur Blasen auf dem stetigen Strom der Unternehmen sind. Aber die Lage wird ernst, wenn die Unternehmen zu Blasen auf einem Strudel der Spekulation werden. … Wenn die Kapitalentwicklung eines Landes das Nebenprodukt der Aktivitäten eines Kasinos ist, dann wird die Aufgabe wahrscheinlich schlecht erledigt. (Keynes)

18 Das ist Arbitrage/Carry trade
1. Ich nehme bei der Citi Bank in New York einen Kurzfristkredit (Laufzeit 14 Tage) über Mio. $ Kredit auf (Zinssatz 5% p.a.) Kosten: $ 2. Ich tausche die 500 Mio. $ in brasilianische Reais um. 3. Ich vergebe 1,5 Mrd. Reais in Brasilien als Kredite in Brasilien. Zinssatz 15% 4. Nach 14 Tagen werden meine brasilianischen Kredite zurück gezahlt. Ich habe jetzt 1,5 Mrd. Reais Tilgung plus 6,75 Mio. Reais Zinseinnahmen 5. Ich tausche meine Reais wieder in $ um und Zahle den Kredit an die Citi zurück. Es bleiben mir 2,25 Mio $ Zinseinnahmen. 6. Nach Abzug der Zinskosten bei der Citi bleiben mir 1,5 Mio $ WEED PeWa

19 Extreme Expansion der Devisenumsätze
2 trillion $ per workday Anteil von Handel und FDI unter 3% Ca 20% Hedging („hot potatoe trade“) Der Rest ist Arbitrage und Spekulation WEED PeWa

20 WEED PeWa

21 Renditeerwartung der Deutschen Bank 25 %
Renditen / Kapitalverzinsung im langfristigen Mittel Bei Immobilien % Bei Staatsanleihen % Bei Aktien % Renditeerwartung der Deutschen Bank 25 %

22 Shareholder Orientierung
Traditionell Verwertung von Aktien: Dividende Aktie Shareholder Value: Verkauf Kauf Verkauf usw. Kauf Aktie Aktie Aktie Transfer der Finanzmarktdynamik auf Realökonomie WEED PeWa

23 Konsequenzen für Realökonomie
Speculation, arbitrage, certifiation Geld fließt in Portfolioinvestitionen Strukturelle Unterinvestition in Realökonomie WEED PeWa

24 Vermögens- und reichtumszentriert
Das neue System Finanzmärkte Dominanz quantitativ & qualitativ Realökonomie Vermögens- und reichtumszentriert shareholder value als zentrales Unternehmensziel WEED PeWa

25 Ein neuer Typus von Wirtschaften ist entstanden
Finanzialisierung Finanzmarktgetriebenes Akkumulationsmodell Finanzkapitalismus

26 Neue Instrumente Derivate Verbriefung
Kapitel III Neue Instrumente Derivate Verbriefung

27 Derivate - Ein Beispiel
10. September: Ich schließe einen Kontrakt mit dem Recht, am 12. September Aktien von AA für 500 $ pro Stück zu verkaufen (Future/Forward). Ich besitze die Aktien noch nicht. 11. September: der Kurs von AA fällt um 40% 12. September: 10:00 h. Ich erwerbe Aktien von AA für 300 $ pro Stück Dann präsentiere ich meinen Future Kontrakt und verkaufe die Aktien für 500 $ Stück Gewinn (brto.): 2 Millionen WEED PeWa

28 Grundtypen von Derivaten
1. Futures, Forwards 2. Optionsscheine 3. Swaps. Basiswerte Aktien Obligationen Rohstoffe, Edelmetalle Währungskurse Zinsen Indizes von Börsen Wetterderivate (abhängig von Temperatur in US-Städten Derivate WEED PeWa

29 Standardisiert Aufsicht OTC = Stabilitätsrisisko
Zwei Arten des Handels Börsengehandelt Standardisiert Aufsicht Over the counter (OTC) Völlig unreguliert 90% des Handels ist OTC Nominalwert aller weltweit ausstehenden OTC-Derivatekontrakte im 1. Halbjahr 2007, 516,4 Billionen Dollar 2000 waren es 95 Billionen d.h. 18,4% OTC = Stabilitätsrisisko WEED PeWa

30 Traditioneller Kreditkreislauf
Bank Vergibt Kredit Zinsen Tilgung WEED PeWa

31 Die Verwandlung von Schulden in handelbare Vermögenswerte
Kreditverbriefung Vergibt Kredit Zertifizierung Fghhg 678 hjltr 676 Fghhg 678 hjltr 676 Fghhg 678 hjltr 676 Die Verwandlung von Schulden in handelbare Vermögenswerte Fghhg 678 hjltr 676 Fghhg 678 hjltr 676 etc. WEED PeWa

32 So macht man Kreditderivate 1. Szene
tranchieren AAA ABB AAB Collaterized Debt Obligations (CDO) WEED PeWa

33 So macht man Kreditderivate 2. Szene
tranchieren AAA AAB AAA WEED PeWa

34 Der Teufelskreis der Schuldenökonomie
Schulden wachsen schnelle als Realökonomie Schuldendienst durch Neuafnahme von Schulden Weiteres Schuldenwachstum WEED PeWa

35 Leerverkauf (ungedeckt) Spekulation auf fallende Kurse
Phase: 10. Sept. ich erwerbe eine Option auf den Verkauf von Aktien von American Airlines für 100 $/Stck. Phase: 11. Sept. die Aktien von American Airlines verlieren 40%. Phase: 12. Sept. 10:00 h ich erwerbe Aktien von AA für 60 $/Stck. (ggf. per kurzfr. Kredit). Gesamtpreis: $ 4. Phase: 12. Sept. 11:00 h Ich verkaufe mit meiner Option das Aktienpaket vereinbarungsgemäß für 100 $/Stck. = 1 Mio. Gewinn: (brto)

36 Ponzi Economy

37 Der institutionelle Investor
Kapitel IV Neue Akteure Der institutionelle Investor

38 Der institutionelle Investor
Investmentbanks Pension Funds Investment Funds PISS Professionalisation Institutionalisation Sophistication Specialisation = der Eigentümerfunktion WEED PeWa

39 Die Heuschrecken Hedgefunds & Private Equity
Minimum investment (1 Mio. aufwärts) - Sitz in OFCs - Hebelverstärket Spekulation WEED PeWa

40 Nicht nur ein Stabilitätsproblem Konsequenzen für Verteilung
Kapitel V Nicht nur ein Stabilitätsproblem Konsequenzen für Verteilung und Demokratie

41 Sinkende Investitionen bei steigenden Gewinnen
WEED PeWa

42 Sinken oder Stagnation der Reallöhne
WEED PeWa

43 Soziale Polarisierung
Zwischen 1996 und 2005 nahm das liquide Vermögen der HNWIs um mehr als das Doppelte zu: von 16 Billionen $ auf 33 Billionen WEED PeWa

44 Erosion der parlamentarischen Demokratie
„Anleger müssen sich nicht mehr nach den Anlagemöglichkeiten richten, die ihnen ihre Regierung einräumt, vielmehr müssen sich die Regierungen nach den Wünschen der Anleger richten.“ Rolf E. Breuer, ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank „ Wir können nicht Politik gegen die Finanzmärkte machen“ Joschka Fischer ”Die lähmende Aussicht, dass sich die nationale Politik in Zukunft auf das mehr oder weniger intelligente Management einer erzwungenen Anpassung an Imperative der ‚Standortsicherung‘ reduziert, entzieht den politischen Auseinandersetzungen den letzten Rest an Substanz” Jürgen Habermas WEED PeWa

45 Eine neue Variante kapitalistischer Entwicklung hat sich etabliert
E r o s i o n D e m k r a t U m v e r t i l u n g Sozialsysteme: Erosion & Privatisierungsdruck Negative Beschäftigungswirkung Strukturelle Unterinvestition in Realwirtschaft Renditen im Finanzsektor höher als in Realwirtschaft WEED PeWa

46 Umrisse eines anderen Finanzsystems
Kapitel VI Umrisse eines anderen Finanzsystems

47 Welche Reformen? (I) Das Casino sicherer für Spieler machen?
Oder das Finanzsystem in den Dienst nachhaltiger Entwicklung stellen? „Nothing short of closing down the big casino will provide a lasting solution.“ UNCTAD WEED PeWa

48 Demokratische Kontrolle der Finanzmärkte speculator pays principle
Welche Reformen? (II) Dominanz der Finanzmärkte über die Realwirtschaft brechen Demokratische Kontrolle der Finanzmärkte speculator pays principle WEED PeWa

49 Oberziel: Banken in den Dienst nachhaltiger Entwicklung stellen
Welche Banken? Starker öffentlich rechtlicher Bankensektor Öffentlichen Sektor privilegieren Dezentralisieren Kooperativen Sektor stärken Stakeholder- statt Shareholder-Orientierung Finanzierung der KMU ins Zentrum Privatsektor so verkleinern, dass keiner mehr too big to fail ist Oberziel: Banken in den Dienst nachhaltiger Entwicklung stellen WEED PeWa

50 Konkrete Reformprojekte
Verstärkung der Finanzaufsicht, Ausdehnung der Aufsicht auf alle Akteure Multilaterale Kooperation Harmonisierung der EU Finanzpolitik nach Höchststandards Kapitalverkehrskontrollen Regulierung von Derivaten Verbot riskanter “structured products” wie CDOs Verbot hochriskanter Spekulationsgeschäfte (Leerverkäufe) Neutralisierung von OFCs Verbot von HLIs FTT Stärkung des öffentlichen Bankensektors Finanzialisierung der Alters- & Gesundheitssicherungssysteme u.a öffentlicher Güter stoppen Umverteilung durch progressive Steuerpolitik WEED PeWa

51 Danke für die Aufmerksamkeit
WEED Eldenaer Str Berlin Tel Danke für die Aufmerksamkeit WEED PeWa


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