16. September 2008 Professor Dr. Hartmut Morck Marburg /Eschborn

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16. September 2008 Professor Dr. Hartmut Morck Marburg /Eschborn 6. Rheinischer Kongress für Gesundheitswirtschaft in Köln Marketing im Gesundheitswesen Wandel im Pharmamarketing seit Einführung der Rabattverträge 16. September 2008 Professor Dr. Hartmut Morck Marburg /Eschborn

Der rechtliche Rahmen §130a Abs 8 (SGB V) erlaubt Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern für Arzneimittel ohne und mit Patentschutz. Ein Rabattvertrag hat die Folge, dass, wenn das verordnete Arzneimittel nicht rabattiert ist, die Krankenkasse aber einen Vertrag für den Wirkstoff mit einem anderen Hersteller abgeschlossen hat, der Apotheker dieses abzugeben hat. Wird ein Wirkstoff mit dem INN-Namen verordnet und ist der Wirkstoff in einem rabattierten Arzneimittel enthalten, muss das rabattierte Mittel abgegeben werden, es sei denn, Ausnahmen wie Notfall und pharmazeutische Bedenken greifen.

Augenblickliche Situation (Stand Juni 2008) 219 Krankenkassen haben mit 93 pharmazeutischen Herstellern 3596 Rabattverträge abgeschlossen. Davon sind 1,5 Millionen PZN- Nummern betroffen 98 % sind Generika (davon sind 84% Fest- betragsarzneimittel) 2 % sind patentgeschützte Medikamente mit 11.417 PZN- Nummern

Zukünftige Entwicklung Für 2009 hat die AOK 64 Wirkstoffe im Amtsblatt der EU ausgeschrieben mit regionalen Bezügen (Umsatzvolumen 2,3 Milliarden €, das sind rund 10% der Arzneimittelausgaben der GKV). Pro Wirkstoff soll ein Hersteller (früher drei) den Zuschlag bekommen. Weitere Portfolio-Verträge Ausschreibungen nach Indikationen

Folgen der Rabattverträge Die Einflussnahme der Heilberufe (Ärzte und Apotheker) auf die Auswahl der Arzneimittel unter Rabattverträgen ist gleich null. Auch der Patient hat nichts mehr zu sagen Die Einsparungen allerdings liegen nach neusten Berechnungen für 2007 nur bei 89 Millionen Euro. Man könnte deshalb den bekannten Slogan bezüglich Risiken und Nebenwirkungen, der gesetzliche in der Werbung vorgeschrieben ist, entsprechend des Vorschlages von ProGenerik ändern in:

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre AOK (Pressemeldung ProGenerika vom 2. Sept. 2008)

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Ärzte sind bei den Gernika nicht mehr die Zielgruppe der Werbung Die Apotheker sind soweit noch die Zielgruppe, soweit sie bei der Auswahl eines Arzneimittel ein Rolle spielen Krankenhausärzte und –apotheker sind bei Innovationen noch eine Zielgruppe.

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Es besteht nun die Chance, alte Arzneimittel, die zwar eine Zulassung haben aber noch nicht in den Markt eingeführt wurden, über Rabattverträge in den Markt zu bringen: Beispiel Bifril®Tabletten (Zofenopril), ein ACE-Hemmer mit einer Zulassung aus 2000, der am 1.9.2008 in die Lauer-Taxe übernommen wurde, aber nur verfügbar wird, wenn ein Rabattvertrag abgeschlossen wird.

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Die Zielgruppen der Werbung haben sich geändert. Inhalte der Werbung haben sich insbesondere bei Generika geändert Für Generikahersteller hat sich die Frage nach einem Ausdienst gestellt Strategie der Markteinführung ändern Verhandlungen mit Krankenkassen

Auswirkungen auf das Pharmamarketing Bei Stoffen, die aus therapeutischen oder pharmazeutischen Gründen nicht ausgetauscht werden sollen, bieten sich Verträge auch bei patentgeschützten Arzneimittel a, z.B. bei Antidepressiva Beispiel Trevilor® retard

Fazit Das Marketing der Industrie hat sich grundlegend durch die Rabattverträge verändert Zielgruppen und Inhalte wurden geändert Die Heilberufe spielen nur noch eine untergeordnete Rolle Hauptplayer sind die Krankenkassen geworden