Klassifikation faktorieller Persönlichkeitsdimensionen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
T - Test Prüfung des Mittelwerteunterschieds bei abhängigen und unabhängigen Stichproben.
Advertisements

Heute 1.F – Test zur Varianzhomogenität 2.Bartlett-Test zur Varianzhomogenität 3.Chi – Quadrat Tests für Häufigkeiten 4.Chi – Quadrat Tests zur Verteilungsanpassung.
Lagemaße kritische Fragen
Berg-Schlosser : VL : Vergleichende Politikwissenschaft Vergleichende Methoden Ausgangsbasis : Fälle: begrenzte Auswahl auf der Makro-Ebene, abhängig.
Bewegungswissenschaft
Grundlagen, zentrale Begriffe & Einführung in die Faktorenanalyse
Forschungsstrategien Johannes Gutenberg Universität Mainz
Multivariate Analysemethoden Johannes Gutenberg Universität Mainz
Multivariate Analysemethoden Johannes Gutenberg Universität Mainz
Numerik partieller Differentialgleichungen
Philosophische Fakultät 3: Empirische Humanwissenschaften Fachrichtung Erziehungswissenschaft Statistik I Anja Fey, M.A.
Gliederung Der Begriff der Stichprobe, Stichprobenfehler
Gliederung Unterschied zwischen parametrischen und nicht-parametrischen Testverfahren Abhängige vs. unabhängige Stichprobe Mann-Whithney-U-Test für unabhängige.
Merkmale eines Experimentes (Kerlinger, 1973)
Methoden Fragen zur Vorlesung?. Methoden Hausaufgabe 2 Was sind die wichtigsten Merkmale von deskriptiver, korrelativer und experimenteller.
Forschungsstatistik II
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-24.
Heute Prüfung der Produkt-Moment Korrelation
Forschungsstatistik I Prof. Dr. G. Meinhardt WS 2005/2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz.
Forschungsstatistik I Prof. Dr. G. Meinhardt WS 2005/2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-18.
Seminar Lehrevaluation
Der Binomialtest Man habe einen wahren Anteil P.
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Quantitative Methoden I
Quantitative Methoden I
Interindividuelle Unterschiede
Effektivitätsstudien zum Bereich der Angststörungen
Ziele der Follow Up Studie 1.Einschätzen der Stabilität des Therapieerfolges über den langen Zeitraum und Vergleich mit der Kontrollgruppe 2.Beschreibung.
Statistiktutorat Thema 1: Grundbegriffe der Statistik
Die Vorlesung Statistische Methoden II findet am (nächste Woche) wegen der Projektwoche nicht wegen der Projektwoche nicht statt.
2. Die grundlegenden Strömungen
Extra- vs. Introversion
PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN
Vorlesung: Differentielle Psychologie
Messung in der Umfrageforschung I: Anmerkungen zur Messung allgemein (Beispiel: Big Five Persönlichkeitseigenschaften) Siegfried Schumann.
Unser zehntes Tutorium Materialien unter:
Unser schönstes Tutorium Materialien unter:
Vorlesung Biometrie für Studierende der Veterinärmedizin Begriff der Zufallsgröße Ergebnisse von Zufallsexperimenten werden als Zahlen dargestellt:
Binomialverteilung: Beispiel
Deutsch als Zweitsprache: Experimentelle Methoden WS 2013/2014
Ausgleichungsrechnung I
Ausgleichungsrechnung II
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
STATISIK LV Nr.: 0028 SS Mai 2005.
Theoriereferat Indexes, Scales and Typologies The Logic of Sampling
Kapitel 10 Multikollinearität
Theorie psychometrischer Tests, IV
Multivariate Statistische Verfahren
Veranstaltung 4.
Deskriptive Statistik, Korrelationen, Mittelwertvergleiche, Graphiken
Gegenstand der Psychologie
2.4.2 Median Wiederholung (Kap. 2: Beschreibende Statistik)
Mathematik für BiologInnen WS 05
2.5.2 Multivariate Monte Carlo-Simulation
Die Generelle Interessen Skala (GIS)
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Der Binomialtest Man habe einen wahren Anteil P. Kann man aufgrund von p sagen, daß in der Population tatsächlich der Anteil P zugrunde liegt? [Beispiele]
Thema der Stunde Varianzanalyse mit Messwiederholung
Thema der Stunde I. Die Form der Stichprobenkennwerteverteilung
Das dichotome Rasch-Modell
Faktorenanalyse Tamara Katschnig.
Verteilungen, Varianz Tamara Katschnig.
Politikwissenschaftliche Einstellungsforschung: Messung von Persönlichkeitseigenschaften über Einstellungen Siegfried Schumann.
Hausaufgabe 1 Was ist Sozialpsychologie und wie unterscheidet sie sich von anderen, verwandten Disziplinen? Einführung
Deskriptive Statistik, Korrelationen, Mittelwertvergleiche, Graphiken
 Präsentation transkript:

Klassifikation faktorieller Persönlichkeitsdimensionen Vorlesung: Differentielle Psychologie

Formale Einteilungskriterien faktorieller PK-Dimensionen Nach Herrmann: „Lehrbuch der empirischen Persönlichkeitsforschung“ a) generell vs. spezifisch b) weit vs. eng c) abhängig vs. unabhängig d) unipolar vs. bipolar e) unimodal vs. bi- (multi-)modal f) R-, P-, und Q-Dimensionen g) stabil vs. instabil h) validiert vs. nicht validiert Vorlesung: Differentielle Psychologie

Einige deskriptive und empirisch fundierte Persönlichkeitskonstrukte 1.) Abwehr und Sensibilisierung 2.) Feldabhängigkeit 3.) Interferenz 4.) Leistungsstreben 5.) Angstneigung 6.) Intro- vs. Extraversion 7.) Intelligenz 8.) Kreativität 1.) - 3.) auch als kognitive Stile bezeichnet Vorlesung: Differentielle Psychologie

Generelle vs. spezifische Dimensionen Generalität (auch: „Universalität“) bemisst sich danach, für wie viele bzw. für welche Menschen die Ausgangsvariablen relevant sind. Generelle Dimensionen gehen vom Vorliegen des Persönlichkeitsmerkmals in der Gesamtpopulation aus. Beispiel: Intelligenzdimensionen Spezifische Dimensionen beziehen sich auf ausgesuchte Personengruppen; bei Anwendung auf die Gesamtpopulation ergeben sich extrem schiefe Verteilungen. Beispiel: Interesse an koreanischen Schmetterlingen Forderung: Messwerte derjenigen Individuen, für die die Variable relevant sind, sollen normalverteilt sein. f - 0 + Vorlesung: Differentielle Psychologie

Weite vs. enge Dimensionen Die Weite von Beschreibungsdimensionen bemisst sich nach der Anzahl von Ausgangsvariablen, die auf dem betreffenden Faktor relativ hoch und rein laden. Weite faktorielle Dimensionen sind solche, in die eine große Anzahl von Ausgangsvariablen mit hohen Ladungszahlen involviert sind. Beispiele: allgemeine Intelligenz, „Neurotizismus“ Enge Dimensionen besitzen nur eine oder sehr wenige hohe Ladungszahlen auf den Ausgangsvariablen. Beispiele: Einzelne Intelligenzstrukturelemente (räuml. Vorstellungsvermögen, Merkfähigkeit,...), Cattels Primärfaktoren Vorlesung: Differentielle Psychologie

Abhängige vs. unabhängige Dimensionen Die (Un)abhängigkeit von Faktoren bezieht sich auf das Maß, in dem sie mit anderen Faktoren korrelieren. Abhängige Faktoren werden durch schiefwinklige Rotation gewonnen. Diese Faktoren sind untereinander korreliert; es ist möglich, hieraus Faktoren zweiter Ordnung zu extrahieren. Beispiel: Cattels und Eysencks Persönlichkeitsfaktoren erster Ordnung Unabhängige Faktoren werden orthogonal rotiert. Beispiel: Guilfords „Temperamentfaktoren“ Die Unabhängigkeit von Faktoren ist abhängig von der Wahl der faktorenanalytischen Methode (s.o.) Zusammensetzung der Stichprobe: Die Orthogonalität von Beschreibungsdimensionen kann generell für die Gesamtpopulation bestehen oder aber nur für bestimmte Populationsgruppen. Vorlesung: Differentielle Psychologie

Unipolare vs. bipolare und unimodale vs. bimodale Dimensionen f 0 + unipolar - 0 + bipolar Unimodale Normalverteilung f M2 M1 Gesamtpopulation Eine bimodale Verteilung f M1 M2 Farbenblinde Zwei unimodale Normalverteilungen Farbentüchtige Vorlesung: Differentielle Psychologie

R-, P- und Q-Faktoren R-Technik: viele Vpn viele Variablen ein Zeitpunkt differentielle R-Technik wie R-Technik, aber Differenzen von Zeitpunkten P-Technik eine Vp viele Zeitpunkte Q-Technik wie R-Technik, aber Korrelationen über die Personen Stabile Eigenschafts- dimensionen Veränderungs- faktoren Verlaufsfaktoren Personencluster, „Typen“ Vorlesung: Differentielle Psychologie

Stabile vs. instabile Dimensionen Stabilität von Faktoren gegenüber... a) Zeitunterschieden Messwerte sind bei wiederholter Messung weit überzufällig vorhersagbar (unter Berücksichtigung von Trends und Merkmalsfluktuationen) b) Populationsunterschieden Messwerte sind bei Messungen in unterschiedlichen Populationen weit überzufällig vorhersagbar (z.B. voneinander unabhängige Stichproben, interkulturelle Vergleiche) generelle Merkmale sind meist populationsgruppenstabiler als spezifische c) Substitution von Ausgangsvariablen Messwerte sind stabil gegenüber Ersetzen, Hinzufügen oder Weglassen einer oder mehrerer Variablen, die den Faktor konstituieren weite Merkmale sind meist substitutionsstabiler als enge Vorlesung: Differentielle Psychologie