Einfaktorielle Varianzanalyse

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
T - Test Prüfung des Mittelwerteunterschieds bei abhängigen und unabhängigen Stichproben.
Advertisements

T-Tests und Varianzanalysen
Gliederung 1. Einführung
Tutorat Statistik II im SS 09 zweifaktorielle Varianzanalyse
Tutorat Statistik II im SS 09 einfaktorielle Varianzanalyse
Tutorat Statistik II im SS 09 Mediator- & Moderatoranalyse
Korrektur Tutoratsaufgaben V
Thema der Stunde I. Einführung in die Varianzanalyse:
EmPra Der Einfluss und die Verarbeitung von emotionalen Reizen
Gliederung Vertrauensintervalle Arten von Hypothesen
Gliederung Unterschied zwischen parametrischen und nicht-parametrischen Testverfahren Abhängige vs. unabhängige Stichprobe Mann-Whithney-U-Test für unabhängige.
Merkmale eines Experimentes (Kerlinger, 1973)
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-24.
Forschungsstatistik II
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-26.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-28.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-18.
A-Priori Kontraste Prüfung des Mittelwerteunterschieds von Faktorstufen bzw. Kombinationen von Faktorstufen: z.B.: oder.
Ein frohes und erfolgreiches Jahr
Hypothesen testen: Grundidee
Prüfung statistischer Hypothesen
Effektgrößen, Kontraste & Post-hoc-Tests
Aufgabe Der Zusammenhang zwischen einem traumatischen Erlebnis und der Entstehung einer PTBS wird von mehreren Variablen …………….: Copingstrategien, Kontrollüberzeigung,
Fragen Was wird mit der Alphafehler-Kumulierung bzw. –inflation bezeichnet? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Untersuchung mit 4 Gruppen einen.
Nachholung der Vorlesung vom Freitag
Ab nächster Woche wird die Übungsgruppe Gruppe 2: Henrike Berg Di SR 222 wegen Personalmangel eingestellt.
Kolmogorov-Smirnov-Test. A. N. Kolmogorov Geboren in Tambov, Russland. Begründer der modernen Wahrscheinlichkeitstheorie.
Test auf Normalverteilung
Klausur am :00 bis 13:00 Hörsaal Loefflerstraße und Hörsaal Makarenkostraße.
Tutorium
Tutorium
Tutorium Aufgabe 1 a) E(eIX)= 0 E(eIX)= E(Y-E(YIX)IX) = E(YIX)- E (E(YIX)IX) = E(YIX)- E(YIX) = 0 Im Mittel macht man mit seiner Schätzung keinen.
Vorlesung: ANOVA I
Multikollinearität Wann spricht man von Multikollinearität?
Deutsch als Zweitsprache: Experimentelle Methoden WS 2013/2014
Objektivität, Reliabilität, Validität
Formulierung und Überprüfung von Hypothesen
Varianzanalyse IV: Messwiederholung
Vergleich der 3 Arten des t-Tests Testergebnisse berichten
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Chi Quadrat Test Tamara Katschnig.
Seminar: Datenerhebung
Forschungsmodell H1 – H5: Ein- und Zweifaktorielle Varianzanalysen Varianzanalyse am Beispiel des Datensatzes zur Shell-Jugendstudie 1992 Plakat vorgestellt.
Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Kovarianzanalyse Störvariablen Veranschaulichung der Kovarianzanalyse
Einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA)
Das Allgemeine Lineare Modell (ALM)
Seminar: Datenerhebung
Mittelwert und Standardabweichung
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
STATISIK LV Nr.: 0021 WS 2005/06 8. November 2005.
Modul Statistische Datenanalyse
SStotal SStotal SStreat SSerror SStreat SSerror Biomasse (g) wenig
Statistik I - Übung Sarah Brodhäcker.
Bedingungen für Experimente nach Huber
Die einfache/multiple lineare Regression
Varianzanalyse Teststatistik: F – Test -> vergleich zweier Varianzen -> Grundlage der Varianzanalyse Welche „Varianzen“ werden miteinander verglichen?
Soziale Urteilsbildung Lozo, Soziale Urteilsbildung, AE Sozialpsychologie, SS 2004 Laienhafte Inferenzstrategien oder „the intuitive psychologist“ 2: Urteilsheuristiken.
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Die einfache/multiple lineare Regression
Varianzanalyse und Eta²
Thema der Stunde Varianzanalyse mit Messwiederholung
STATISIK LV Nr.: 1375 SS März 2005.
 Gegenstandsbereich der Testtheorie: Analyse der Charakteristika von Tests:  Güte von Tests.  Struktur von Tests.  Schwierigkeit von Tests.  Gruppenunterschiede.
HCS Übung 3 Von: Patrick Denk Oleg Arenz
Analysen univariater Stichproben
Die einfache/multiple lineare Regression
ANOVA für unabhängige Daten.
Johann D. Müller, Merlin Dwenger , Mats Böttrich
 Präsentation transkript:

Einfaktorielle Varianzanalyse

Einführendes Beispiel Es soll in einer empirischen Untersuchung überprüft werden, ob das Alter von Vpn einen Einfluss auf ihre Einstellung zu Gewalt in der Erziehung hat. Dazu werden die Probanden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: Vpn < 20 Jahre Gruppe 2: Vpn > 20 Jahre Stichprobentyp: unabhängig UV (Faktor): Alter Ausprägung der UV: 2 (Vpn < 20 Jahre & Vpn > 20 Jahre) AV: Einstellung zu Gewalt in der Erziehung Testverfahren: t-Test für unabhängige Stichproben

t-Test Prüft, ob die Mittelwerte einzelner Gruppen (maximal 2) einer Variablen in der Grundgesamtheit gleich groß sind. Problem: Wie verhält es sich, wenn die UV mehr als 2 Ausprägungen hat?

Beispiel Es soll in einer empirischen Untersuchung überprüft werden, ob das Alter von Vpn einen Einfluss auf ihre Einstellung zu Gewalt in der Erziehung hat. Dazu werden die Probanden in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe 1: Vpn < 20 Jahre Gruppe 2: Vpn 20-40 Jahre Gruppe 3: Vpn 40-60 Jahre Gruppe 4: Vpn > 60 Jahre Vorgehensweise bei Berechnung eines t-Testes Vergleich zwischen: Gruppe 1 & Gruppe 2 Gruppe 2 & Gruppe 3 Gruppe 1 & Gruppe 3 Gruppe 2 & Gruppe 4 Gruppe 1 & Gruppe 4 Gruppe 3 & Gruppe 4

Vergleich zwischen 3 Gruppen 1. Hypothese µ1 = µ 2 2. Hypothese µ2 = µ 3  Falls die Hypothesen 1 und 2 zutreffen, bedingt sich die letzte Nullhypothese von selbst! 3. Hypothese µ1 = µ3

Schlussfolgerung  Wenn die UV mehr als zwei Ausprägungen hat: Können nur p-1 verschiedenen unabhängige Nullhypothesen getestet werden (p = Zahl der Faktorstufen) Mit jedem t-Test erhöht sich die Irrtumswahrscheinlichkeit α  α-Fehler-Adjustierung (Irrtumswahrscheinlichkeiten der Einzeltests muss in ihrer Summe ein Gesamt-α von 5% haben)  Jeder Test wird mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5/m% geprüft (m = Anzahl der durchgeführten Tests)

Argumente gegen einen t-Test bei mehr als 2 Ausprägungen der UV Die Anzahl der Paare, die man mit einem t-Test vergleichen möchte, ist zu groß! Bei vielen t-Test werden schon einige zufällig signifikant:  große Schwierigkeiten, die signifikanten Ergebnisse zu interpretieren!

Varianzanalyse Erlaubt einen gleichzeitigen Vergleich zwischen mehreren Stichproben, oder: Überprüft den Einfluss 1 UV mit mehr als zwei Ausprägungen auf 1 AV. Voraussetzung für die Varianzanalyse: AV muss intervallskaliert sein!

Formen der Varianzanalyse Stufen der AV 1 2 Stufen der UV einfaktorielle univariate VA einfaktorielle multivariate VA Mehrfaktorielle univariate VA mehrfaktorielle multivariate VA

Hypothesen der Varianzanalyse Ho = Alle verglichenen Gruppenmittelwerte der AV sind in der Grundgesamtheit identisch. Ho = µ1 = µ2 = ... µ m H1 = Mindestens 2 Gruppenmittelwerte der AV unterscheiden sich in der Grundgesamtheit. H1 = µ1 ≠ µ2 = ... µ m

Beispieldatensatz Vpn < 20 Jahre 20-40 Jahre 40-60 Jahre 1 2 3 6 5 4 8 7 10 Summe 15 35 20 Mittelwerte

Ziel und Grundgedanke der Varianzanalyse Zerlegung der Varianzen bzw. Streuung in ihre verschiedenen Bestandteile Lassen sich vorhandene Unterschiede auf Unterschiede zwischen den Gruppen zurückführen? (im Beispiel: Altersunterschiede) Oder: Lassen sich vorhandene Unterschiede auf Unterschiede innerhalb der Gruppe zurückführen? (im Beispiel: Zusammensetzung der jeweiligen Stichprobe  so genannte „Störvariablen“ oder „Fehlervariablen“)

1. Schritt: Bestimmung von QStot und σ2tot Bestimmung der Gesamtvarianz aller Messwerte df tot = (n x p - 1)

2. Schritt: Bestimmung von QStreat und σ2treat Vpn < 20 Jahre 20-40 Jahre 40-60 Jahre > 60 Jahre 1 2 3 6 5 4 8 7 10 Summe 15 35 20 Mittelwerte

2. Schritt: Bestimmung von QStreat und σ2treat Frage: Wie verhalten sich die Varianzen zwischen den Stichproben? Vpn < 20 Jahre 20-40 Jahre 40-60 Jahre > 60 Jahre 1 2 3 7 4 5

3. Schritt: Bestimmung von QSFehler und σ2Fehler Frage: Wie verhalten sich die Varianzen innerhalb der Gruppe? Unterscheiden sich die Messwerte innerhalb einer Gruppe, so kann dieses nur auf Störgrößen zurückgeführt werden. Quantifizierung der Störgröße: Berechnung der Abweichung jeder Vpn vom Gruppenmittelwert df= p x (n - 1)

3. Schritt: Signifikanzberechnung dfzähler = p - 1 dfnenner = p x (n – 1)

Darstellungsweise der Ergebnisse QS df 2 F p Treatment 70 3 23,33 8,10 .049 Fehler 46 16 2,88 Total 116 19 6,11

Einzelvergleiche falls ein signifikanter F-Wertes existiert:  Durchführung von Einzelvergleichen oder Kontrasten (Scheffé) Test Bestimmung der kritischen Differenzschwelle, ab der Mittelwerte signifikant werden.

Einzelvergleiche Vpn < 20 Jahre 20-40 Jahre 40-60 Jahre 1 2 3 6 5 4 8 7 10 Summe 15 35 20 Mittelwerte

…Ende