Verfahren zur Erfassung aktueller Zustände

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 Präsentation transkript:

Verfahren zur Erfassung aktueller Zustände 12. Januar 2010 Seminar „Leistungs- und Persönlichkeitsmessung“ Dipl.-Psych. Romy John Referenten: Jenny Kühn, Gloria Pöhler, Cornelia Lüderitz

Stimmungsstrukturen Stimmung = Zustand, der über die Zeit stark variieren kann Introspektiv zugänglich Abgrenzung von Emotion, die einfache Bedürfnisse signalisieren Meist nicht auf ein Objekt gerichtet im Gegensatz zu Emotionen

Stimmungsstrukturen Vielzahl von Modellen Bipolares Modell von Green, Goldman und Salovey (1993) zweidimensionale Modell von Watson und Tellegen (1985) Hierarchisches Modell (1999)

Stimmungsstrukturen Angenehm --- unangenehm Verwendung von 4 Tests Bipolares Modell von Green, Goldman und Salovey (1993) Angenehm --- unangenehm Verwendung von 4 Tests Adjektivliste und 3 Selbstbeurteilungsverfahren Ermittlung der zufälligen Messfehler/Antworttendenzen „extrem hohe“ neg. Korrelationen zwischen den Polen

Stimmungsstrukturen Zwei Dimensionen (Faktoranalyse) zweidimensionales Modell von Watson und Tellegen (1985) Zwei Dimensionen (Faktoranalyse) Positive Aktivierung, negative Aktivierung Die 2 hauptsächlichen Dimensionen Relativ unabhängige Faktoren Evtl. übergeordneter Faktor Keine erschöpfende/exakte Beschreibung

Stimmungsstrukturen hohe positive Aktivierung Hohe negative Aktivierung Geringe positive Aktivierung Geringe negative Aktivierung

Stimmungsstrukturen Hohes Arousal un-angenehm Geringes Aroulsal

Stimmungsstrukturen Hierarchisches Modell (1999) Tellegen, Watson, Clark Exploratorische Faktoranalyse Erste Ebene: 9 Dimensionen (korreliert) Zweite Ebene: positive / negative Aktivierung Dritte Ebene: Happiness / Unhappiness Ähnlich: angenehm/unangenehm

State-Trait-Angstinventar Laux, Glanzmann, Schaffner & Spielberger 1981

Allgemeine Informationen ab 15 Jahren A-State A-Trait = Zustandsangst = Angst als Eigenschaft jetzt, in diesem Moment im Allgemeinen Angst als emotionaler Zustand, der in seiner Intensität über Zeit und Situation variiert Angst als überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal (Ängstlichkeit)

Standardisierungsstichprobe (1977) N = 2385 Personen Marktforschungsinstitut erst 50 Minuten Befragung dann STAI

Normen nach Alter und Geschlecht getrennt nur Normen für Trait-Angstwerte, nicht für State-Angstskala

Reliabilität Retest-Reliabilität: Trait-Angst State-Angst .68 ≤ rtt ≤ .96 .03 ≤ rtt ≤ .76

Reliabilität Retest-Reliabilität: Trait-Angst State-Angst .68 ≤ rtt ≤ .96 .03 ≤ rtt ≤ .76 Interne Konsistenz: α = .90

Validität Konvergente Validität: Trait-Angst State-Angst .40 ≤ r ≤ .90 .12 ≤ r ≤ .52

Validität Konvergente Validität: Trait-Angst State-Angst .40 ≤ r ≤ .90 .12 ≤ r ≤ .52 Divergente Validität: r ist vernachlässigbar

Durchführung Bearbeitung 3 – 6 Minuten pro Skala je 20 Feststellungen keine Auswertung wenn mehr als 2 Feststellungen einer Skala fehlen Begriff „Angst“ bei der Instruktion vermeiden A-State A-Trait (1) überhaupt nicht (1) fast nie (2) ein wenig (2) manchmal (3) ziemlich (3) oft (4) sehr (4) fast immer

Gruppenarbeit STAI Auswertung der bereits ausgefüllten Fragebögen Gruppen zu je 2 Personen Inversion bei Fragen 21, 26, 27, 30, 33, 36 und 39 beachten! Nachschauen der T-Werte & Prozentränge in der Normtabelle Interpretation der Werte Zeit: max. 10 Minuten

Eigenschaftswörtlerliste Janke & Debus 1978

Allgemeine Informationen Selbstbeurteilungsverfahren zur quantitativen Beschreibung der aktuellen Befindlichkeit 2 Formen: EWL-N: längere Version mit 161 Items EWL-K: Kurzversion mit 123 Items (bei Kurzversion verzicht auf Subskala „Konzentriertheit“) Ab ca.16 Jahren einsetzbar (Kinderform vorhanden)

Allgemeine Informationen Verwendung: pharmakopsychologische Untersuchungen psychophysiologische Untersuchungen zur Emotions- und Motivationsforschung Therapieverlaufsuntersuchung EWL geeignet zur Erfassung von Veränderungen des Befindens in Abhängigkeit von Interventionen Bsp: Umweltbedingungen (Lärm, Temperatur) Bsp: therapeutische Interventionen ( Psycho- oder Pharmakotherapie)

Konzeption des Tests Erste Form 1960 Items anhand des Dudens definiert anschließend reduziert und weiterselektiert. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung, die aktuelle Befindkichkeit des Individuums zu beschreiben wurden zunächst Items anhand des Dudens definiert und anschließend reduziert und weiterselektiert.

Beschreibung und Durchführung Beurteilungsbogen : 20 Minuten (Langform), 10 Minuten (Kurzform). Antwortformat: „trifft zu“ „trifft nicht zu“ Auswertung durch Aufsummierung der „Trifft zu“-Antworten

Auswertung Profilbogen

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter

Leistungsbezogene Aktivität Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam Allgemeine Desaktivität C Desaktiviertheit träge D Müdigkeit schläfrig E Benommenheit benebelt

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam Allgemeine Desaktivität C Desaktiviertheit träge D Müdigkeit schläfrig E Benommenheit benebelt Extraversion/ Introversion F Extravertiertheit offen G Introvertiertheit wortkarg

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam Allgemeine Desaktivität C Desaktiviertheit träge D Müdigkeit schläfrig E Benommenheit benebelt Extraversion/ Introversion F Extravertiertheit offen G Introvertiertheit wortkarg Allgemeines Wohlbehagen I Gehobene Stimmung heiter H Selbstsicherheit sorgenfrei

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam Allgemeine Desaktivität C Desaktiviertheit träge D Müdigkeit schläfrig E Benommenheit benebelt Extraversion/ Introversion F Extravertiertheit offen G Introvertiertheit wortkarg Allgemeines Wohlbehagen I Gehobene Stimmung heiter H Selbstsicherheit sorgenfrei Emotionale Gereiztheit J Erregtheit aufgeregt K Empfindlichkeit verletzbar L Ärger gereizt

Auswertung 6 Bereiche unterteilt in 15 Subskalen: Bereich Subskala Beispielwörter Leistungsbezogene Aktivität A Aktiviertheit tatkräftig B Konzentriertheit aufmerksam Allgemeine Desaktivität C Desaktiviertheit träge D Müdigkeit schläfrig E Benommenheit benebelt Extraversion/ Introversion F Extravertiertheit offen G Introvertiertheit wortkarg Allgemeines Wohlbehagen I Gehobene Stimmung heiter H Selbstsicherheit sorgenfrei Emotionale Gereiztheit J Erregtheit aufgeregt K Empfindlichkeit verletzbar L Ärger gereizt Angst M Ängstlichkeit schreckhaft N Deprimiertheit traurig O Verträumtheit gedankenverloren

Normen und Gütekriterien Umrechnung in Normen nicht vorgesehen, da Normtabellen nicht sinnvoll da Mittelwerte und Streuungen variieren in Abhängigkeit von Situationen und Tageszeiten Reliabilität Interne Konsistenz der Subskalen zwischen r = .70 und r = .95. Die internen Konsistenzen der zu Bereichen zusammengefassten Kombinationsskalen liegen zwischen r = .86 und r = .94. Validität Experimentelle Validierungsbefunde liegen vor für die Induktion von erhöhter… Aktivität Desaktivation emotionaler Entspannung spezifischen Emotionen wie Angst oder Ärger

Normen und Gütekriterien Umrechnung in Normen nicht vorgesehen, da Normtabellen nicht sinnvoll da Mittelwerte und Streuungen variieren in Abhängigkeit von Situationen und Tageszeiten Reliabilität Interne Konsistenz der Subskalen zwischen r = .70 und r = .95. Die internen Konsistenzen der zu Bereichen zusammengefassten Kombinationsskalen: zwischen r = .86 und r = .94. Validität Experimentelle Validierungsbefunde liegen vor für die Induktion von erhöhter… Aktivität Desaktivation emotionaler Entspannung spezifischen Emotionen wie Angst oder Ärger

Normen und Gütekriterien Umrechnung in Normen nicht vorgesehen, da Normtabellen nicht sinnvoll da Mittelwerte und Streuungen variieren in Abhängigkeit von Situationen und Tageszeiten Reliabilität Interne Konsistenz der Subskalen zwischen r = .70 und r = .95. Die internen Konsistenzen der zu Bereichen zusammengefassten Kombinationsskalen liegen zwischen r = .86 und r = .94. Validität Experimentelle Validierungsbefunde liegen vor für die Induktion von erhöhter… Aktivität Desaktivation emotionaler Entspannung spezifischen Emotionen wie Angst oder Ärger

Gruppenarbeit Durchführung EWL-K (in gekürzter Form)

Fazit schwierig, Zustandsvariablen von Eigenschaftsvariablen zu Unterscheiden Normen fehlen  Vergleiche schwierig und willkürlich Validierung & Reliabilitätsbestimmung fragwürdig Korrelation der EWL-Skalen mit State-Angstskala höher als mit Trait-Angstskala erfassen beide aktuelles Befinden

Quellen Literatur: Tellegen, A., Watson, D., & Clark, L. A. (1999). On the dimensional and hierarchical structure of affect. Psychological Science, 10, 297 – 303. http://jan.seifseit.de/skripte/originale/Das%20deutschsprachige%20State- Trait%20Angst%20Inventar.pdf http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=321 http://www.psychology48.com/deu/d/ewl/ewl.htm http://www.assessment- info.de/assessment/seiten/datenbank/vollanzeige/vollanzeige-de.asp?vid=312 http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=273 Tests: State-Trait-Angst-Inventar (Laux, Glanzmann, Schaffner & Spielberger, 1981) Eigenschaftswörterliste (Janke & Debus, 1978)