Thema 4: Basiswissen Spiritualität: Lebenssinn.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Resilienz die innere Kraft zu gedeihen.
Advertisements

Gesundheit ist nicht das wichtigste?
Im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge
AGID – AGING AND DISABILITY ISSUES LÄNGER LEBEN – LEBENSLANGES LERNEN Beeinträchtigte Menschen werden älter. Neue Anforderungen an die Fortbildung. Wien,
Schwerpunktprogramm Frauenarmut-Arbeit-Gesundheit Ziel ist, ein übertragbares Modell mit gesundheitsfördernden Angeboten für die Zielgruppe armutsbetroffener.
Copyright Dr. Ziebertz1 Schwierige Gespräche führen/ Psychische Traumatisierung Maria Lieb, M.A. Prof. Dr. Torsten Ziebertz.
Gesundheitsdefinitionen. "Gesundheit heisst, man muss sich wohl fühlen, sich frei bewegen können, guten Appetit haben, normal in seinen Funktionen sein.
Das Modell der Salutogenese
Theorie der Salutogenese Ein Referat von Soja Nazarov Masterstudiengang Public Health Modul Verhaltens- und sozialwissenschaftliche Grundlagen von Krankheit.
Grundlagen, Prävention und Umgang im Kontext Pflege
Individuelle Förderung und gesunde Schule
Glück kann man lernen AUVA
Geschwisterkonstellationen
Nur der Wandel ist stabil
Positives denken fördern
Vorstellung der Berufseinstiegsbegleitung an Ihrer Schule durch die
DAS LEBEN MUSS AUCH IM PFLEGEFALL LEBENSWERT BLEIBEN
MMag. Bibiana Falkenberg
Die Hauptgänge für die Seele!
Gesundheit ist nicht das wichtigste?
Prüfungsthema Virtuelle und erweiterte Realität
Die Kirche im Dorf lassen
Einführung in die Stadtsoziologie
Individuelle Lernzeit am Gymnasium
... den Kindern das Wort geben der Klassenrat ...
Die 7 Wege zur Effektivität
Die vier Dimensionen des Leidens
Yoga und Persönlichkeit
Transkulturelle Psychoonkologie
Die Bedeutung der Bindungstheorie für die Prävention psychischer Störung Carolin Zeugke Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und – psychotherapie.
Religiöse Bedürfnisse
Motivation ist wichtiger als Intelligenz
Macht uns der Glaube an Gott gesund ?
Thema 8: Spirituelle Begleitung: Aufgaben der Hospizbegleiter:
„LERN VON MIR“ Modul 2 – Den Mensch als Ganzes betrachten
Voraussetzungen für Entwicklung
„Komfortzone“ Crash-Übersicht
Ursachen und Behandlung - Paarbeziehung
Orientierung im Studium und interkultureller Austausch
Bildung Erziehung Betreuung  
Es gibt Momente im Leben
Thema 6: Basiswissen Spiritualität: Bewältigung von Leid.
Braucht man ein Smartphone. Stellen Sie Ihr Thema vor
Thema 11: Spirituelle Begleitung: Aufgaben der Hospizbegleiter:
Resilienz und Salutogenese
Thema 2: Basiswissen Spiritualität:
Thema 3: Basiswissen Spiritualität: Existenzielle Krisen.
Das Beste im Kind erwecken
Thema 9: Spirituelle Begleitung: Aufgaben der Hospizbegleiter:
Gesundheitsförderung im Sportverein
Thema 5: Basiswissen Spiritualität: Religionen und Kulturen.
Thema 1: Basiswissen Spiritualität: Begriffe.
Von der Scham zur Menschlichkeit
Dimensionen von Diversität
Allerheiligen- Wasserfälle Musik: Beside A Brook Hans-Peter Fassbender
Die 2 Seiten der Medaille vernetzender Arbeit
Geschäftsplanpräsentation
Jugendsozialarbeit an der Elsbethenschule
Die heutigen Jugendlichen. Welche Probleme haben sie?
Willkommen auf dem SchwatzMarkt
Forschungsthemen und Methodik
Färber, Francesca; Rosendahl, Jenny
Führung Leiter Experte Manager Entwickler/ Coach Motivation Planung
Beispiel für eine Grafik gebundene Textproduktion – DaF B1+/B2
SAFE © SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN I Modellprojekt zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Karl Heinz Brisch Kinderklinik und.
Das Fach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ stellt sich vor
Flucht und Trauma Aus: Barbara Preitler: An ihrer Seite sein. Psychosoziale Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen. Innsbruck 2016, Studienverlag IN.
Elternabend digitale Medien
Eine wichtige Ressource bei der Bewältigung von Transitionsprozessen
 Präsentation transkript:

Thema 4: Basiswissen Spiritualität: Lebenssinn

Was ist Resilienz? Unter Resilienz versteht man „die Stärke eines Menschen, widrige Lebensbedingungen ohne anhaltende psychische, körperliche oder soziale Beeinträchtigungen zu meistern, indem er auch schwere Belastungen ‚auspendelt‘, um mindestens einen allgemeinen Normalzustand wiederherzustellen.“ (Mergenthaler, A. (2012). Gesundheitliche Resilienz. Konzept und Empirie zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheit im Alter, Reihe Gesundheit und Gesellschaft (S. 60-64). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.)

Was ist Resilienz? Dem liegen zwei Konzepte zugrunde: Es liegt ein bedrohliches Ereignis oder ein widriger Lebensumstand vor. Ein dysfunktionaler Zustand liegt nicht vor, meistens jedoch eine positive Anpassung an eine Risikosituation. Damit meint Resilienz „das Phänomen einer positiven Anpassung oder Entwicklung angesichts widriger Lebensbedingungen oder -ereignisse.“ (Mergenthaler, A. (2012). Gesundheitliche Resilienz. Konzept und Empirie zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheit im Alter, Reihe Gesundheit und Gesellschaft (S. 60-64). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.)

Resilienz und Einflussfaktoren Innere Ressourcen vs. äußere Einflussfaktoren: Innere Schutzfaktoren: Eigenschaften und Verhaltensweisen, die in der Person liegen (Freundlichkeit, Ängstlichkeit, Ausgeglichenheit); Haltungen, Einstellungen; Glaubenssätze; Überzeugungen; Verhaltens-strategien; positive Erfahrungen (v. a. in der Selbstwirksamkeit) (Kürbisch, E., Gerd, P., Hild, R., Pachmajer, J. (2014). Umgang mit Belastung im Palliativ Bereich. Coping­strategien in Palliative Care (S. 17-27). Graz. / Amann, E. G. (2015). Resilienz (2. Auflage). Freiburg: Haufe Taschenguide.)

Resilienz und Einflussfaktoren Innere Ressourcen vs. äußere Einflussfaktoren: Äußere Schutzfaktoren: Faktoren, die im Umfeld der Person unterstützend wirken (Familie, Schule, Gemeinde); positive Rollenmodelle; stabile Beziehung zu mindestens einer engen Bezugsperson; Freundschaften; Schulbildung; Resilienzfördernde Umgebung, Lebens- und Arbeitskultur (Kürbisch, E., Gerd, P., Hild, R., Pachmajer, J. (2014). Umgang mit Belastung im Palliativ Bereich. Coping­strategien in Palliative Care (S. 17-27). Graz. / Amann, E. G. (2015). Resilienz (2. Auflage). Freiburg: Haufe Taschenguide.)

Resilienz und Einflussfaktoren Ressourcen aus der Biographie: Umgang mit früheren Erfahrungen von Leid und Schmerz Lernen, mit unbeantwortbaren Fragen zu leben Glaube und Spiritualität: Neurobiologisch nachweisbarer Zusammenhang von Spiritualität und Glaube mit Resilienz und Stressresistenz (Esch, T. (2011). Neurobiologische Aspekte von Glaube und Spiritualität: Gesundheit, Stress und Belohnung, In: Büssing, A., Kohls, N. (Hrsg.), Spiritualität transdisziplinär. Wissenschaftliche Grundlagen im Zusammenhang mit Gesundheit und Spiritualität (S. 23-36). Berlin / Heidelberg: Springer Verlag.)

Resilienz und Einflussfaktoren Sinn-Findung / Sinn-Erfahrung: Grundannahmen: Das Leben hat immer Sinn Bedürfnis nach Sinn ist eine grundsätzliche Motivation im menschlichen Leben Freiheit des Willens: Wir alle haben die Freiheit, Sinn in der eigenen Existenz zu finden und unsere Einstellung gegenüber Leiden zu wählen. (Esch, T. (2011). Neurobiologische Aspekte von Glaube und Spiritualität: Gesundheit, Stress und Belohnung, In: Büssing, A., Kohls, N. (Hrsg.), Spiritualität transdisziplinär. Wissenschaftliche Grundlagen im Zusammenhang mit Gesundheit und Spiritualität (S. 23-36). Berlin / Heidelberg: Springer Verlag.)

Resilienz und Einflussfaktoren Kohärenz-Gefühl / „Sense of Coherence“: Aaron Antonovsky: Entwicklung der Salutogenese als Konzept von Gesundheit Das Kohärenzgefühl ergibt sich aus drei Aspekten: Verstehbarkeit Handhabbarkeit Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens (Esch, T. (2011). Neurobiologische Aspekte von Glaube und Spiritualität: Gesundheit, Stress und Belohnung, In: Büssing, A., Kohls, N. (Hrsg.), Spiritualität transdisziplinär. Wissenschaftliche Grundlagen im Zusammenhang mit Gesundheit und Spiritualität (S. 23-36). Berlin Heidelberg: Springer Verlag.)

Sinn ist bedeutsam im Umgang mit Krankheit Sinn ist bedeutsam im Umgang mit Krankheit! Die Auseinandersetzung damit spielt eine Rolle in der Arbeit ehrenamtlicher Hospizbegleiter!

Wie schätzen Sie den Lebenssinn bei Menschen mit unheilbarer Erkrankung ein?

Lebenssinn: Gesunde (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Lebenssinn: Krebspatienten (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Lebenssinn: Palliativpatienten (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Veränderungen Gesunde (n=856): Krebspatienten (n=100): Palliativpatienten (n=75): (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Ergebnisse Der Bereich Gesundheit gewinnt zwar an Häufigkeit, aber kaum an Wichtigkeit Insgesamt lässt sich sagen: Spiritualität/Religion gewinnt und Arbeit/Beruf verliert in der Häufigkeit, an der Wichtigkeit ändert sich wenig Zufriedenheit mit Spiritualität/Religion kann erhalten bleiben (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Ergebnisse Lebenssinn kann trotz unheilbarer Erkrankung erhalten bleiben! Verarbeitungsprozesse führen zu einer Veränderung der Wichtigkeit einzelner Lebensbereiche Damit ist nicht ausgesagt, was genau die sinnstiftenden Bereiche unheilbar Erkrankter sind (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)

Ergebnisse Es ist aber ausgesagt, dass Lebenssinn nicht verloren geht und eine Begleitung in Form von Präsenz, Gespräch, Ritual duch Hospizbegleiter oder Seelsorger „Sinn macht“, um der persönlichen Sinnhaftigkeit und den Ressourcen des Erkrankten Raum zu geben (Fegg, M. J., Kramer, M., Stiefel, F., Borasio, G. D. (2008). Lebenssinn trotz unheilbarer Erkrankung? Die Entwicklung des Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Zeitschrift für Palliativ­medizin, 9, 238-245.)