Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts

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Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts Globalisierung Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts

Helga Schultz: Globalisierung Literatur Borchardt, Knut: Globalisierung in historischer Perspektive, München: Bayerische Akademie der Wissenschaften, 2001. Schlussbericht der Enquete-Kommission: Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten: http://www.bundestag.de/gremien/welt/glob_end/ Osterhammel/Jürgen, Petersson, Niels: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen – Prozesse – Epochen, München: Beck, 2003. Die Gruppe von Lissabon: Grenzen des Wettbewerbs. Die Globalisierung der Wirtschaft und die Zukunft der Menschheit, München 1997, Original: Cambridge Mass. 1995. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Schwerpunkte Geschichte Globalisierung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts Finanzmärkte Güter- und Dienstleistungsmärkte Arbeitsmärkte Erosion der Nationalstaaten 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung 1. Geschichte 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Phänomen der Neuzeit Globalisierung von Wirtschaft und Politik ist spätestens seit dem Zeitalter der europäischen Entdeckungen historische Realität. So setzt Immanuel Wallerstein die Entstehung des Modernen Weltsystems um die Wende des 15. Jahrhunderts an. Fernand Braudel beschreibt für dieselbe Zeit den Aufbruch zur Weltwirtschaft. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Phasen Besonders intensive Verflechtung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts durch Verkehr (Dampfschiff) und Kommunikation (Telegraph). Rückschlag während der Weltkriege und Krisen des 20. Jahrhunderts. Erneuter Aufschwung nach 1945 und Beschleunigung seit den siebziger Jahren. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Borchardt-Thesen Phasen der Globalisierung waren in der Geschichte immer wieder durch Phasen der Entflechtung abgelöst worden. Die Liberalisierung ist nur die Vorbereitung, nicht das Ergebnis der Globalisierung, die im Gegenteil Tendenzen der Abschottung (Protektionismus) hervorbringt. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Frühneuzeit-Zyklus Auf die europäische Expansion der frühen Neuzeit folgte die Gegenreaktion des Merkantilismus und Absolutismus, der in den Revolutionskriegen sein Ende fand. Das Zeitalter des Freihandels auf der Grundlage der klassischen Theorie (Smith, Ricardo) leitete zur nächsten Globalisierung über. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Zyklus des Industriezeitalters Die Globalisierung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gebar den modernen Nationalstaat. „Das historische Experiment, ob eine hoch integrierte Weltwirtschaft, der Nationalstaat und massendemokratische Politik auf Dauer miteinander vereinbar sind, wurde durch ein exogenes Ereignis, den Ausbruch des I. Weltkriegs, abrupt gestoppt.“ (Borchardt, S. 32) 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Postindustrieller Zyklus „Und das war dann der Erfahrungshintergrund, der zu den Triebkräften der nächsten Globalisierungswelle gehört, die uns noch heute trägt. Wohin und wie lange noch?“ (Borchardt, S. 34) Welche Dämme könnten gegen die Globalisierung gebaut werden und von wem? Europa? Attac? Am Ende jedes Zyklus standen gewaltige Machtverschiebungen, Weltkriege… 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

2. Globalisierung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Wirtschaft Politik Kultur Erosion der Nationalstaaten,Dominanz der Ökonomie Amerikanisierung, “Global village“ 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Gegensätzliche Bedeutungen Die Befürworter und Gewinner – aus verschiedenen Gründen die Kapitaleigner – verwenden „Globalisierung“ zur Begründung von Lohnkostensenkungen und Abwehr von Steuerforderungen. Die Gegner und Verlierer - die Arbeitnehmer und die Länder außerhalb der OECD – verwenden „Globalisierung“ zur Kennzeichnung und Abwehr aller Bedrohungen des Arbeitsmarktes, der Umwelt und der regionalen Kulturen. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Dreierlei Prozesse Die weltweite Vernetzung von Märkten und Produktion; Die europäische Integration und Erweiterung mit der Bildung eines supranationalen, voll liberalisierten Binnenraumes; Der Strukturwandel zur Kommunikations- und Wissensgesellschaft, der durch die Integration der Märkte stark beschleunigt wird und industrielle Arbeitsplätze in den OECD-Ländern vernichtet. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Mittelfristige Ursachen Abbau von Zöllen durch GATT und WTO; Bildung regionaler Wirtschaftsblöcke: EU, NAFTA, ASEAN, MERCOSUR; Liberalisierung und Deregulierung mit Zurückdrängung des öffentlichen Sektors; Abnehmende Transportkosten. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Kurzfristige Ursachen um 1990 Zusammenbruch des Ostblocks und damit auch des Comecon. Verbreitung des Internet als weltweites Kommunikations- mittel. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Indikator Welthandel Der Welthandel wächst stärker als die Produktion. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Indikator Finanzmärkte Der Weltfinanzmarkt wächst stärker als der Welthandel 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung 3. Finanzmärkte 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Ursachen der Flexibilisierung Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods: Devisenhandel; Politisch gewollte und betriebene Liberalisierung mit Zulassung immer neuer Produkte: Derivate; Steigende reale Zinssätze oberhalb des BIP-Wachstums: wachsende private Liquidität und Staatsverschuldung. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Institutionelle Anleger Die Flexibilisierung der Kapitalmärkte geht mit der Konzentration der Kapitalflüsse in den Händen großer institutioneller Anleger (Fonds) einher. Also mehr Kapitalismus, aber nicht mehr Markt! Das ungeheuer schnelle Wachstum der Pensionsfonds treibt den Prozess. Das erhöht die Anfälligkeit der Märkte für die Entscheidungen weniger Akteure: globale Finanzkrisen. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Asienkrise 1997 Der Rückfluss der Bankkredite und der Anleihen treibt die Krise. Auf den Rückzug der Kredite folgt die Spekulation gegen die Währungen mit schweren Folgen für die Volkswirtschaften. Direktinvestitionen sind nur in geringem Maße betroffen. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Shareholder value Unternehmensziel global operierender Konzerne seit den 90er Jahren vor allem in USA. Definiert als die liquiden Mittel, die dem Unternehmen zur Investition und vor allem zur Ausschüttung an die Kapitaleigner zur Verfügung stehen. Ergebnis der Börsenbewertung, also spekulationsabhängig: An der Börse werden nicht reale Werte gehandelt, sondern Erwartungen über Erwartungen. Verstärkt Börsenschwankungen, da Erwartungen in jede Richtung überbewertet werden. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Europäische Währungsunion Der Euro ermöglicht innerhalb der Union freien Kapitalverkehr und schaltet das Wechselkursrisiko aus. Das reduziert die Anfälligkeit für globale Finanzkrisen. Entgegen allen pessimistischen Prognosen: Alternative zum Dollar als Reservewährung: Bereits ein Fünftel aller Weltfinanzreserven in Euro gehalten. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Ausweg Tobinsteuer? Die seit langem diskutierte Tobinsteuer auf kurzfristige Devisenanlagen soll die Begünstigung der Kapitaleigner ausgleichen und Spekulationsblasen verhindern. Wäre allein durch die Euroländer machbar, weil das mehr als 75 % aller Devisentransfers erfassen würde. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

4. Güter- und Dienstleistungsmärkte 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Globalisierung regional Der enorm wachsende Welthandel bezieht keineswegs alle Regionen gleichmäßig ein. Der größte und wachsende Teil des Welthandels wird innerhalb der „Triade“ ausgetauscht, also zwischen den entwickelten Ländern der Erde. Das Problem der Entwicklungsländer ist nicht die Globalisierung, sondern ihr zunehmender Ausschluss davon. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Triade 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Anteil am Welthandel 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Branchenstruktur Der Agrarhandel ging von nahezu der Hälfte des Welthandels 1950 auf knapp 7% im Jahr 2000 zurück. Dessen ungeachtet werden Agrarerzeugnisse noch immer protektionistisch geschützt mit Zöllen >= 25%. Obwohl der Dienstleistungssektor in den OECD-Staaten dominiert, machen Dienstleistungen weniger als ein Viertel des Welthandels aus. Dienstleistungen sind dem globalen Wettbewerb kaum ausgesetzt. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Europa profitiert Allein ein Viertel des Welthandels ist Handel innerhalb der EU. Deutschland realisiert seit Beginn der 90er Jahre steigende Außenhandelsüberschüsse. Es gehört damit zu den größten Gewinnern der Globalisierung. Deutschland treibt die Globalisierung mit seiner Konzentration auf den Export („Standort Deutschland“) zugleich voran. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Deutsche Globalisierung Die Exporte steigen bedeutend schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Der Binnenmarkt schrumpft entsprechend. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung 5. Arbeitsmärkte 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Der immobile Faktor Arbeit Im Unterschied zum hochmobilen Kapital sind die Arbeitskräfte naturgemäß nur in geringem Maße mobil und können am globalen Wettbewerb nicht teilnehmen. Mobilität ist ein Merkmal des schmalen Sektors der hoch qualifizierten Spezialisten im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen. Im „geschützten Sektor“ des öffentlichen Dienstes, von Gesundheits- und Bildungswesen und der einfachen, personenbezogenen Dienstleistungen ist die Mobilität gering. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Ausländische Direktinvestitionen Bei deregulierten Arbeits- und Gütermärkten findet der globale Wettbewerb zunehmend nicht mehr im Welthandel, sondern durch Produktionsverlagerung statt. Wettbewerb der Standorte zu Lasten der Löhne und zu Lasten der Finanzierung öffentlicher Güter (Infrastruktur, Bildungs- und Sozialsysteme). 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Standortwettbewerb Deutsche Direktinvestitionen im Ausland sind im internationalen Vergleich nicht besonders hoch. Wirtschaftsforschungsinsti-tute (RWI) errechnen Nettobeschäftigungsgewin-ne aus Auslandsinvestitionen. Die Auslandsinvestitionen entfalten ein beträchtliches Drohpotential. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Lohnstückkosten 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Katalysator des Strukturwandels Die Globalisierung drückt vor allem durch die Beschleunigung des Strukturwandels auf die Arbeitsmärkte. Im Produktionsbereich gibt es fast keine einfachen Arbeitsplätze mehr. Die Schere des Risikos, arbeitslos zu werden, klafft gewaltig auseinander. In Deutschland ist noch dazu der Markt für primäre Dienstleistungen, wo einfache Arbeitsplätze sind, unterentwickelt. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Strukturwandel 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Dienstleistungs-Lücke Relativ kurze Arbeitszeiten und geringe Frauenerwerbsquote führen in Deutschland zu viel Eigenarbeit. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

6. Erosion der Nationalstaaten 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Angriff auf den Sozialstaat Die Standortkonkurrenz der Staaten wirkt nicht optimierend, sondern führt zu einem ruinösen Subventionswettlauf. Die Finanzierungsanteile des Faktors Kapital an den öffentlichen Aufgaben gehen zurück (tendenziell sinkende Unternehmenssteuern). Die öffentliche Infrastruktur erodiert. Der Druck zur Senkung der Sozialaufwendungen steigt. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Informalisierung der Arbeit Arbeitsverhältnisse, in denen die rechtlichen und sozialen Regeln von Normalarbeitsverhältnissen umgangen werden: Schattenwirtschaft. Überlange Arbeitszeiten, Untertarifliche Löhne, Keine Versicherungen, Missachtung des Arbeitsschutzes. Informalisierung betrifft vor allem Frauen. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Informalisierung 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Schattenwirtschaft 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung

Helga Schultz: Globalisierung Auswege? Entlastung des Faktors Arbeit bei Erhalt der Sicherungssysteme durch Umstellung von Abgaben auf Steuern. Problem: Verlangt erhebliche Steuererhöhungen. Harmonisierung der Sozialsysteme und des Arbeitsrechtes, wenigstens im Rahmen der EU. Problem: Unterschiedliche Entwicklungsstände und Haushaltsmittel. 22.09.2018 Helga Schultz: Globalisierung