Verena Kronast (M.Sc.) Studiengang Physiotherapie, HS Rosenheim

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 Präsentation transkript:

Verena Kronast (M.Sc.) Studiengang Physiotherapie, HS Rosenheim Willkommen Verena Kronast (M.Sc.) Studiengang Physiotherapie, HS Rosenheim Passen die berufsfachschulischen Ausbildungen noch zum Versorgungsbedarf? Welche Chancen ergeben sich durch eine hochschulische Ausbildung? Vortrag im Workshop 3: `Von der akademischen Qualifikation zur beruflichen Emanzipation` 10. Sept. 2015 ZAHW, Winterthur Dreiländer-Tagung `Health Universities`

Status quo Deutschland Berufsfach-schule Hochschule nach § 9 MPhG Staatsexamen Berufs-zulassung Berufszulassung durch: Staatsexamen obligatorisch Drei Studiengangsmodelle: Ausbildungsintegrierend/dual Berufsbegleitend Primärqualifizierend nach § 9 Abs. 2-3 des Masseur- und Physiotherapeutengesetzes (MPhG): Änderung 2009: „Zur Erprobung von Ausbildungsangeboten, die der Weiterentwicklung des Physiotherapeutenberufs (…) dienen sollen, können die Länder (…) abweichen (…). Durch die Erprobung darf das Erreichen des Ausbildungsziels nicht gefährdet werden (…). Die Länder stellen jeweils eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung der Modellvorhaben im Hinblick auf die Erreichung der Ziele sicher.“ Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Professionalisierungsprozess Verzögerte Entwicklungen: Deutschland im internationalen Vergleich (GB, F, NL, AT) stark vereinfachtes Berufsverständnis, verzögerte Professionalisierung und Forschungsentwicklung (Ewers et al., 2012) Unterschiede in Definitionen des Berufsbildes und Ausbildungsstandards durch deutschen Berufsverband (ZVK e.V.) im Vergleich zum Weltverband (WCPT) Aktuelle Ausbildung reicht nicht aus, um die auf dem Arbeitsmarkt geforderten Kompetenzen zu vermitteln (Wissenschaftsrat, 2012) Forderung des Wissenschaftsrates: 10-20% sollen akademisiert sein Aktueller Bestand: von 136.000 ca. 3.000 Physiotherapeuten mit Hochschulabschluss; 2,7% akademisierte Quote (ZVK Hochschulbefragung, 2013) Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Bildung & Versorgung Gegenseitige Abstimmung: Qualitätsniveau halten: Blick auf Rahmenbedingungen mit wachsenden, wandelnden und komplexer werdenden Versorgungsbedarf (Robert Bosch Stiftung, 2015) Forderung nach Anpassung der Qualifikationswege und Kompetenzprofile (Lehmann et al., 2014) Deutschland: Schlechte Arbeitsbedingungen, Bezahlung auf Niedrigverdienerniveau (Hügler, 2013) Fachkräftemangel bis 2020, Forderung nach Verbesserung der Arbeits-, Vergütungs- und Ausbildungssituation (Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, 2012) Bedarfsgerechte Reaktion und Sicherung der Versorgungsqualität durch evidenzbasierte und reflektierte Praxis (Ewers et al., 2012) Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Absolventen- und Expertenbefragung Passfähigkeit der beiden physiotherapeutischen Ausbildungsabschlüsse zu den Versorgungsbedarfen auf dem Gesundheitsmarkt Multifaktorielle Passfähigkeit umfassendes Meinungsbild aus therapeutischer, pädagogischer, politischer, ökonomischer und interdisziplinärer Sicht Beitrag zum aktuellen Diskurs innerhalb der Evaluation der Modellphase Online und schriftliche Befragung, Fragebogenrücklauf (n=67) Physiotherapeuten mit deutschem Staatsexamen (n=19) Lehrende an Berufsfach- und Hochschulen (n=15) Politiker aus Gesundheits- und Bildungspolitik, Berufsverbänden, Gewerkschaft (n=16) interdisziplinäre Schnittstelle: Ärzte, andere Gesundheitsfachberufe, Gesundheitswirtschaft und Krankenkassen (n=17) Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Ergebnisse 1 Berufsfachschulische Ausbildung nicht aktuell Demografischer und epidemiologischer Wandel werden in der berufsfachschulischen Ausbildung laut Absolventen (und Lehrenden) signifikant weniger berücksichtigt als von außen stehenden Gruppen erachtet (p < .05) Wachsende Anforderungen brauchen eine höhere Qualifizierung implizieren mehr Professionalität, Verantwortung und Wertschätzung könnten die Preisgestaltung auf dem Gesundheitsmarkt beeinflussen Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Ergebnisse 2 Änderung der Berufsgesetze Um besser auf den Anforderungswandel reagieren zu können, müssten Berufsgesetze eigenverantwortliches Arbeiten durch direkte Zugänglichkeit oder Blankoverordnungen ermöglichen und Ausbildungsgesetze aktualisiert werden Bedarf an hochschulischer Ausbildung Die Hochschulen decken den Bedarf an wissenschaftlich qualifizierten Physiotherapeuten noch zu wenig ab Ein Hochschulabschluss könnte die Versorgungsbedarfe effektiver abdecken Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Theoretischer Beitrag Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Diskussion & Fazit Die berufsfachschulische Ausbildung wird bezüglich ihrer Passfähigkeit zum Versorgungsbedarf durch Politiker und die interdisziplinäre Schnittstelle überschätzt. Höhere Professionalität, Verantwortung und Wertschätzung durch Akademisierung Aktualisierung der Berufs- und Ausbildungsgesetze hinsichtlich First Contact Die hochschulische Ausbildung soll für eine bedarfsgerechte Patientenversorgung angestrebt werden. Verena Kronast (M.Sc.) HS Rosenheim

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Verena Kronast Hochschule Rosenheim Fakultät für angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften Studiengang Physiotherapie Hochschulstraße 1 83024 Rosenheim Deutschland Mail: verena.kronast@fh-rosenheim.de

Literatur Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. Hochschulbefragung 2013. Zugriff am 04.04.2015 unter https://www.physio-deutschland.de/fachkreise/beruf-und-bildung/studiu m.html Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. (2013a). Studiengangsmodelle. Zugriff am 23.04.2015 unter https://www.physio-deutsch-land.de/fileadmin/data/bund/Dateien_oeffe ntlich/Beruf_und_Bildung/Studium/Studiengangsmodelle.pdf Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. (2013b). Was Physiotherapie ist und was sie leistet. Zugriff am 23.04.2015 unter https://www.physio-deutschland.de/fachkreise/beruf-und-bildung/berufsbild.html Ewers, M., Grewe, T., Höppner, H., Huber, W., Sayn-Wittgenstein, F., Stemmer, R. & Voigt-Radloff, S. (2012). Forschung in den Gesundheitsfachberufen: Potenziale für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung in Deutschland. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 137 Suppl 2(S2), 37–73. Zugriff am 02.02.2015 unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de/_media/DMW_Supplement_Gesundheitsfachberufe_2012.pdf EU-WCPT (2008). European Core Standards of Physiotherapy Practice. Zugriff am 25.02.2015 unter http://www.physio-europe.org/download.php?document=71&downloadarea=6 Hügler, S. (2013). Traumberuf zu Albtraumlöhnen: Arbeitssituation in Deutschland. physiopraxis, (4), 10–13. Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) (2012). Branchenmonitoring Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz. Berichte aus der Pflege Nr. 17. Zugriff am 20.06.2015 unter http://msagd.rlp.de/soziales/pflege/infothek-pflege/ Isfort, M. (2011). Die akademische Perspektive der Pflege- und Gesundheitsberufe. Zugriff am 22.06.2015 unter http://www.mgepa.nrw.de/pflege/pflegeberufe/modellstudiengaenge/Do ku_Infoveranstaltung_20111205/index.php Lehmann, Y., Beutner, K., Karge, K., Ayerle, G., Heinrich, S., Behrens, J., & Landenberger, M. (2014). Bestandsaufnahme der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen im europäischen Vergleich. Band 15 der Reihe Berufsbildungsforschung. Bundesministerium für Bildung unf Forschung (Hg.): Bonn. Zugriff am 10.12.2014 unter http://www.bmbf.de/de/6201.php Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) vom 26. Mai 1994 (BGBl. I S. 1084), das zuletzt durch Artikel 45 des Gesetzes vom 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2515) geändert worden ist. Zugriff am 04.04.2015 unter http://www.gesetze-im-internet.de/mphg/BJNR108400994.html Robert Bosch Stiftung (Hg.) (2013). Gesundheitsberufe neu denken, Gesundheitsberufe neu regeln: Grundsätze und Perspektiven - Eine Denkschrift der Robert Bosch Stiftung. Zugriff am 03.03.2015 unter http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/publikationen.asp?out put=html&action=detail&guid=baac17a7-76e6-43e3-8bcb-a9aa57452014&fallback=true&back=back Wissenschaftsrat. (2012). Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen. Köln: Wissenschaftsrat.