64. Bremerhavener MNU-Tagung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Säuren und Hydroxide.
Advertisements

Differenzierungskurs Naturwissenschaften
Tenside.
Mathematik - Naturwissenschaften
Entwicklung standardorientierter Aufgaben – am Beispiel naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung Jürgen Mayer.
Grundanliegen unseres neuen Chemie-Lehrplans
Inhaltsstoffe der Milch
Düngemittel Qualitative Analyse von mittels Tüpfeltechnik
Arzneibuchanalytik Ein Experimentalvortrag von
HERZLICH WILLKOMMEN ZUR INFORMATIONSVERANSTALTUNG „NEUES RAUMKONZEPT“
Einheit 3 Studentenleben. Wiederholen wir ! 1. Übersetzen Sie die folgenden Sätze ins Deutsch. 将下面句子译成德语。 你今天有课吗? 我们现在正(中间)休息。 我每天听音乐。 他总在傍晚做运动。 你会说德语吗?
LOA – der lösungsorientierte Ansatz Mai 2016 LOA – Lösungsorientierung in der Schule.
Kanton Basel-Stadt Herzlich willkommen zum Elternabend Informationen zur Schullaufbahn vom Kindergarten bis zur 3. Primarschulklasse Erziehungsdepartement.
Die ernährungsbezogene Reflexion M. Schuh. Ernährungspyramide des AID von 2001.
Konsensfindung zur Frage: Was ist eine gute Schule? Seminar „Lehrerin-/Lehrer-Sein“ (6. März 2012)
Die Salpetersäure (HNO3)
Amt für Volksschule fördern und fordern Elterninformation zur Schülerinnen- und Schülerbeurteilung fördern und fordern.
Copyright Dr. Ziebertz1 Schwierige Gespräche führen/ Psychische Traumatisierung Maria Lieb, M.A. Prof. Dr. Torsten Ziebertz.
Bedingungsanalysen als Bestandteil des Entwicklungsberichts Stand:
Erstellt von: Robert Posch am WOZU EU? Kompetenzanalyse über Europa-und Wirtschaftswissen.
Lernen durch Musik Artenkenntnis einheimischer Bäume einmal anders.
Einführung in Modellbildung mit Coach 6 Michael Pohlig - Hans M. Strauch - Ein stein iger Weg zur Relativitätstheorie.
Konstruktionsmerkmale 2 des neuen Bildungsplans der Schule für Hörgeschädigte in B.-W. Stecher, Rau , Löschmann, Martens-Wagner, Jacobsen, Erdmann-Barocka.
Glycin (2-Aminoethansäure) – die einfachste Aminosäure

Выполнил: учитель иностранного языка Крамаренко Марина Анатольевна
Wasserquiz Zu wie viel Prozent besteht ein Mensch aus Wasser? 10 %
Chemieredaktion des Landesbildungsservers Baden-Württemberg
Nestlé Studie „So kocht Deutschland“
Mineralwässer in Österreich
Auswertung FRosin Schuljahr 2017/18.
eine Methode zum (an-) geleiteten Lernen
Säurekonstante Mareike Damm
Lese-Hörbuch – Lesen mit Klick Oma Grete erzählt – 19 Waschtag
Forensische Spracherkennung Finger- und Fußabdrücke
in Zusammenarbeit mit Ute Eberlein,
Wie unterstütze ich mein Kind? Optimale Lernumgebung zu Hause
64. Bremerhavener MNU-Tagung
Experiment Nr. 1 Standardlösungen
Herzlich Willkommen.
Die Produkte Parabenfrei ( Verdacht: krebserregend, greifen in Hormonsystem ein, können Allergien auslösen) Mineralölfrei ( Verdacht: verschließt.
... den Kindern das Wort geben der Klassenrat ...
Die 7 Wege zur Effektivität
Bio Produkte mit Schwerpunkt Dinkel
Keine Bildungsbremse! – NEIN zur schädlichen Initiative!
Mein Digitales Ich Wer ist mein digitales ich?
Fachdidaktik Chemie II Redox-Reaktionen
Wiederholung Säuren und Basen
Experiment Nr. 5 Extraktion von Menthol
Georg-Büchner-Gymnasium
Zur Durchführung Versuch D:
Tapen Verbandtechnik im Sport
18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS
Ausbildungsplan Experimentierkurs
Kerstin Altenberger & Luisa Maier
Minimal Titration Eine Pasteurpipette oder Plastikpipette ohne Skala
Titel: Quelle: Übungsart: Titel: Quelle: Uhr Die Uhr lesen lernen
Der Konjunktiv als Ausdruck der Möglichkeit
L AC2 A. Soi.
Oxidationsfärbemittel
35. Fortbildungstagung der FGCU in Karlsruhe
Wer wird Chemie-Meister?
Sven Rauber Extraktion und Fitration
Mai 2018 Carsten Hauptmeier-.
Sprache in der Werbung Quelle: Stand:
Ute Haid Studienrätin im Förderschuldienst
Chemische und mikrobiologische Grundlagen der Wassertechnologie
ESTER Grafik: ©
Beispiel für eine Grafik gebundene Textproduktion – DaF B1+/B2
Naturwissenschaftli-ches Arbeiten in Jgst.5 Thomas Nickl, 2019
 Präsentation transkript:

64. Bremerhavener MNU-Tagung Vortrag 38 12:00 – 12:45 Raum 12 Spülmaschinentabs – Verständnis schaffen für ein hochkompliziertes alltägliches Chemieprodukt Klaus Ruppersberg und Wolfgang Proske Ich begrüße Sie zu Vortrag Nr. 38: Spülmaschinentabs – Verständnis schaffen für ein hochkompliziertes alltägliches Chemieprodukt

Spül-maschinen-tabs auf der Tagung der Fachgruppe Chemie-unterricht 9/2017 in Berlin: „10 beste Poster“ Der Vortrag entspringt aus einem Poster, das Wolfgang Proske und ich vor 2 Monaten in Berlin vorgestellt haben.

Spülmaschinentabs Hintergründe: • Spülmaschinentabs sind allen Schülerinnen und Schülern bekannt • In 70% der Haushalte steht eine Spülmaschine, bei 75% werden Tabs verwendet. • Seit 1.1.2017 nahezu phosphatfrei gemäß EU-Verordnung 648/2004. • Ein ideales und motivierendes Thema für kontextorientierten Experimentalunterricht!

Experimente mit Spülmaschinentabs Ziele: • Verständnis schaffen für ein alltägliches hochkompliziertes Chemieprodukt. • Bis zu 40 verschiedene deklarationspflichtige Bestandteile, davon einige mit schulüblichen Mitteln und Methoden untersuchen. • Eigenschaften und Fähigkeiten werden sichtbar. • Das Thema ist alltagsnah, positiv besetzt, hochmotivierend. • Tabs sind hervorragend einsetzbar im kontextorientierten experimentellen Unterricht. • enger Bezug zum Bildungsplan, z. B.: Waschmittel und Haushaltsreiniger, Säuren und Basen, Umweltchemie • Das Thema schafft zahlreiche Gesprächsanlässe im schulischen und häuslichen Umfeld.

Experimente mit Spülmaschinentabs Im Gegensatz zum Poster wird kein Mörsern des Tabs mehr empfohlen: Proteasen könnten als feiner Staub eingeatmet werden und allergische Reaktionen auslösen. Wozu dienen Enzyme in Tabs? Proteasen zum Aufspalten von eiweißhaltigen Speiseresten Amylasen zum Aufspalten von stärkehaltigen Speisereste (in Waschmitteln gibt es sogar noch mehr Enzyme)

Spülmaschinentabs Woher weiß man eigentlich, welche Chemikalien in Tabs enthalten sind? Deklarationspflicht gemäß Detergentienverordnung, EU 648/2004. Waschmittel sind längst phosphatfrei, bei „Maschinengeschirrspülmittel“ schwierige Umstellung, daher längere Überganszeit bis 1.1.2017 Phosphat diente nicht nur als Enthärter, sondern verhinderte auch Wiederbeschmutzung des Geschirrs und half beim Ablösen des Schmutzes.

Deklarationspflicht

Rezeptur-information nach INCI-Code: International Nomenclature of Cosmetic Ingredients

Wozu dienen diese ganzen Bestandteile? Parfum: Überdeckung des Eigengeruchs und gegen Gerüche der gelösten Speisereste. Bleichmittel: zersetzen farbige Verschmutzungen (Kakao, Kaffee, Tee, Rotwein, Fruchtsäfte,…) durch Oxidation. Alkalien: zersetzen Speisereste durch Hydrolyse. Farbstoffe: damit die Tabs besser aussehen, keine Waschwirkung. Citrat/ Citronensäure: Komplexbildner, Enthärter, Ersatz für Phosphate. Sulfat: Stellmittel. Zinkacetat: Verhindert Glaskorrosion. Benzotriazol: verhindert blaues Anlaufen des Bestecks.

Von „Selbermachen“ wird abgeraten! „Chemiefrei: Zitronen pürieren, Essig, (Wasser), Salz, (Soda),…“ „… eine Spülmaschine ging leider kaputt…“

Inhaltsstoffe überprüfen

Inhaltsstoffe überprüfen

Experimente: qualitativ Nachweis von Chlorid, Phosphat und Carbonat mit Silbernitrat und Salpetersäure Nachweis von H2O2 aus Percarbonat mit Titanylsulfat, Kaliumiodid-Stärke-Papier und Zinkiodid-Stärke-Lösung, Nachweis von Phosphat (bzw. dessen Abwesenheit), Silicat, Sulfat, Nachweis von Niotensiden mit Wolframatophosphorsäure

Experimente: quantitativ Bestimmung des Soda-Gehaltes mit Salzsäure als Halbmikro-Titration Bestimmung des Bleichmittelgehaltes

Ende Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Ein gleichnamiger Artikel folgt im Frühjahr 2018 in chiuz.de (für Schulen: 3 Jahre kostenloser Zugang nach Anmeldung mit Schuladresse). Downloads auf www.ruppersberg.de