Neuer Beruf: Kaufmann/frau im E-Commerce Ab August 2018!

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 Präsentation transkript:

Neuer Beruf: Kaufmann/frau im E-Commerce Ab August 2018! Informationen zum Novellierungsverfahren und zum neuen Ausbildungsberuf Ab August 2018! Der Kaufmann/-frau im E-Commerce ist der erste neue kaufmännische Beruf seit 2008 (damals neu: PDK) Gründe für die Zurückhaltung bei der Schaffung neuer Berufe (z. B.): Demographischer Wandel, Gewährleistung einer möglichst wohnortnahen Beschulung Bessere Berufsorientierung ermöglichen Schlagwort Digitalisierung: nicht zwangsläufig müssen komplett neue Berufe geschaffen werden; i. d. R. können neue Themen in bestehenden Berufen ergänzt werden hier aber waren die Argumente sehr stark, eine neue, auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtete kaufmännische Qualifikation zu entwickeln Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Neuer Beruf – viele Möglichkeiten Der neue Beruf startet ab 2018. Er wird nicht als „Erprobungsverordnung“ erlassen. Dennoch: in einigen Jahren wird man seitens der Ministerien evaluieren und fragen: Wie hat er sich entwickelt? Wie viele Verträge gibt es bundesweit? Wer bildet aus? Welche Branchen könnten noch ausbilden? Wie kommt der Beruf bei Jugendlichen und Unternehmen an? Sollten Inhalte ergänzt oder gestrichen werden? Der Schwerpunkt der Vertragsabschlüsse wird sicher im (Einzel)Handel liegen. Dennoch kommen auch andere Branchen für die offen formulierten Berufsbildpositionen in Frage. Der neue Beruf wird auch als Vergleichsmaßstab für kommende Novellierungen im kaufmännischen Erstausbildungsbereich herangezogen (welche Inhalte könnten auch für andere Branchen interessant sein (Stichwort „Digitalisierung“). Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Ausbildungs- verordnung Verfahrensbeteiligte im Erarbeitungsprozess Erarbeitungsgrundlagen: Vorgaben des BBiG Hauptausschuss- empfehlungen des BiBB Vereinbarungen der Sozialpartner (Eckdatenentwurf) Weisung des BMWi Bundesressorts Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) Bundesbildungsministerium (BMBF) Ausbildungs- verordnung + schulischer Rahmenlehrplan Wirtschaft Gewerkschaften DGB Ver.di Arbeitnehmer-vertreter KWB IHK-Organisation Verbände (bevh, HDE) Unternehmensvertreter Bundesinstitut für Berufsbildung 16 Länder, KMK DIHK | 2013 3

Berufsprofilgebende Qualifikationen Abschnitt A: Kernqualifikationen Online-Vertriebskanal auswählen und einsetzen Waren- oder Dienstleistungssortiment mitgestalten/bewirtschaften Beschaffung unterstützen Vertragsanbahnung im Online-Vertrieb gestalten Verträge aus dem Online-Vertrieb abwickeln Kundenkommunikation gestalten Online-Marketing entwickeln und umsetzen Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Ausbildungsrahmenplan Konkrete Inhalte: siehe Lernzielformulierung im ARP Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Berufsprofilgebende Qualifikationen Abschnitt B: Integrative Qualifikationen Berufsbildung, arbeits- und sozialrechtliche Vorschriften Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebs Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Umweltschutz Bedeutung und Struktur des E-Commerce Kommunikation und Kooperation Methoden des Projektmanagements einsetzen Ausbildungsrahmenplan Die Inhalte der Verordnung auf „Überschriftenebene“: Alle aufgeführten Berufsbildpositionen sind noch detaillierter mit Lernzielen unterlegt. Beispiel: Die Berufsbildposition Kommunikation und Kooperation beinhaltet auch - englische Fachbegriffe anwenden - übliche englischsprachige Informationen auswerten - Informationen einholen und Auskünfte erteilen, auch in englischer Sprache Konkrete Inhalte: siehe Lernzielformulierung im ARP Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Was tun Kaufleute im E-Commerce? Vertriebskanäle des E-Commerce beurteilen, auswählen und einsetzen z. B.: Online-Vertriebskanäle auswählen, Prozessabläufe analysieren, Nutzerverhalten auswerten, Wettbewerbsrecht, Urheberrecht und Datenschutz beachten, Kooperation mit Dienstleistern Waren- oder Dienstleistungssortimente für den E-Commerce konzipieren, online bewirtschaften und weiterentwickeln z. B.: Produktdaten beschaffen, Produkte kategorisieren und einstellen, Angebotsregeln festlegen, Bezahlsysteme auswählen, Testmethoden anwenden und auswerten Beispiele zur Erläuterung des Berufsbildes anhand von auszugsweisen Lernzielinhalten aus der VO Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Was tun Kaufleute im E-Commerce? Projektorientierte Arbeitsweisen im E-Commerce anwenden z. B.: Projekte planen, umsetzen und auswerten, IuK-Strukturen nutzen, Projektabläufe und -ergebnisse dokumentieren, englischsprachige Infos auswerten, in agilen Strukturen arbeiten Kundenkommunikation gestalten z. B.: situationsgerecht und zielorientiert kommunizieren, Kommunikationskanäle beurteilen und auswählen, Kundenanliegen aufnehmen und bearbeiten, Datenschutz beachten Beispiele zur Erläuterung des Berufsbildes anhand von auszugsweisen Lernzielinhalten aus der VO Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Was tun Kaufleute im E-Commerce? Kennzahlenbasierte Instrumente der kaufmännischen Steuerung im E-Commerce einsetzen z. B.: KLR-Ergebnisse analysieren, Sortimentskennzahlen ermitteln und bewerten, Statistiken auswerten, Kundenwertanalysen durchführen, Kennzahlenanalyse bei Reklamationen durchführen. Maßnahmen des Onlinemarketings vorbereiten und durchführen z. B.: zielgruppen- und produktgruppengerechte Maßnahmen entwickeln, Online-Instrumente nutzen und Werbung ausspielen, Customer Journey planen und optimieren, Wettbewerber beobachten Beispiele zur Erläuterung des Berufsbildes anhand von auszugsweisen Lernzielinhalten aus der VO Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Was tun Kaufleute im E-Commerce? Online-Waren- und Dienstleistungsverträge anbahnen z. B.: Kundendaten und Zahlungsdaten benutzerfreundlich erheben, Zahlungsausfälle vermeiden, Bezahlverfahren bereitstellen, Kunden die Auftragsdaten übersichtlich darstellen. Online-Waren- und Dienstleistungsverträge abwickeln z. B.: Kunden über das Zustandekommen des Vertrags informieren, bei Störungen Maßnahmen für die Vertragserfüllung ergreifen, Rückabwicklungsprozesse organisieren Beispiele zur Erläuterung des Berufsbildes anhand von auszugsweisen Lernzielinhalten aus der VO Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Schulischer Rahmenlehrplan Lernfeld 1. 2. 3. 1 Das Unternehmen präsentieren und die eigene Rolle mitgestalten 80 2 Sortimente im Online-Vertrieb gestalten und die Beschaffung unter-stützen 3 Verträge im Online-Vertrieb anbahnen und bearbeiten 120 4 Wertströme erfassen, auswerten und beurteilen 40 5 Rückabwicklungsprozesse und Leistungsstörungen bearbeiten 6 Servicekommunikation kundenorientiert gestalten 60 7 Online-Marketing-Maßnahmen umsetzen und bewerten 8 Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern 9 Online-Vertriebskanäle auswählen 100 10 Den Online-Vertrieb kennzahlengestützt optimieren 11 Gesamtwirtschaftliche Einflüsse bei unternehmerischen Entschei-dungen berücksichtigen 12 Berufsbezogene Projekte durchführen und bewerten Summe (insgesamt 880 Stunden) 320 280

Umsetzung im Betrieb (Beispiel) Hinweise: Lernziele wurden in Berufsbildpositionen so gruppiert, dass sie eine möglichst vollständige Handlung abbilden Lernziele können z. T. in mehreren Abteilungen erlernt/vertieft werden ARP gibt idealtypische Hinweise zu Zeitpunkt und Dauer des Erlernens Zeitlich ist betriebliche Flexibilität möglich! die aufgeführten Mindestinhalte sind jedoch Pflicht! ARP = Ausbildungsrahmenplan Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Prüfung Zur gestreckten Abschlussprüfung: Die gestreckte Abschlussprüfung ist seit 2005 als reguläre Prüfungsvariante gem. BBiG möglich – sie findet u. a. Anwendung bei den Kaufleuten im Einzelhandel und den Kaufleuten für Büromanagement. Abschlussprüfung „in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen“: Das endgültige Prüfungsergebnis wird erst nach Beendigung von Teil 2 festgestellt. Über die in Teil 1 erbrachten Leistungen erhält der Prüfling eine schriftliche Bescheinigung (§ 5 BBiG). Keine „klassische“ Zwischenprüfung, Teil 1 zählt bereits für die Endnote! Die Auszubildenden müssen frühzeitig in Betrieb und Schule „fit gemacht“ werden. Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Prüfung Prüfungsbereich Dauer Prüfungsinstrument Gewichtung Teil 1   Prüfungsbereich Dauer Prüfungsinstrument Gewichtung Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung Sortimentsbewirtschaftung und Vertragsanbahnung 90 Min. Schriftliche Prüfung 25 % Teil 2 Geschäftsprozesse im E-Commerce 120 Min. 30 % Kundenkommunikation im E-Commerce 60 Min. 15 % Wirtschafts- und Sozial-kunde 10 % Fachgespräch zu projekt-bezogenen Prozessen 20 Min. Fallbezogenes Fach-gespräch 20 % Zu Teil 1: Im Prüfungsbereich Sortimentsbewirtschaftung und Vertragsanbahnung soll der Prüfling nachweisen, dass er in der Lage ist, 1. das Waren- oder Dienstleistungssortiment im Online-Vertrieb kunden- und serviceorientiert mitzugestalten und zu bewirtschaften, 2. die Beschaffung von Waren oder Dienstleistungen für den Online-Vertrieb zu unterstützen, 3. Vertragsanbahnungen im Online-Vertrieb zu gestalten und Vertragsabschlüsse herbeizuführen und 4. rechtliche Regelungen bei der Sortimentsbewirtschaftung, der Beschaffung und der Vertragsanbahnung einzuhalten. Betrieblich wie schulisch sind die Inhalte der ersten 15 Monate für die Teil 1-Prüfung relevant (schulisch: vgl. insbesondere die Lernfelder 2 und 3) Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Fallbezogenes Fachgespräch Der Prüfling führt im Betrieb eine praxisbezogene Aufgabe durch, für die eines der folgenden Gebiete zu Grunde zu legen ist: Auswählen und Einsetzen eines Online-Vertriebskanals Optimieren von Nutzungsprozessen im E-Commerce Entwickeln und Umsetzen von Online-Marketing Nutzen der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle Die Planung, Durchführung und Auswertung der praxisbezogenen Aufgabe ist mit einem dreiseitigen Report nebst visualisierender Anlage zu dokumentieren und dem Prüfungsausschuss einzureichen. Basierend darauf wird das Fachgespräch durchgeführt – nur dieses wird bewertet. Nachzuweisende Anforderungen (voraussichtlicher Verordnungstext): Im Prüfungsbereich „Fachgespräch zu einem projektbezogenen Prozess“ soll der Prüfling nachweisen, dass er in der Lage ist, 1. berufstypische Aufgabenstellungen zu erfassen, 2. Probleme und Vorgehensweisen zu erörtern, 3. Lösungswege zu entwickeln, 4. kunden- und serviceorientiert zu handeln, 5. praxisbezogene Aufgaben unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Zusammenhänge zu planen, durchzuführen und auszuwerten, 6. projektorientierte Arbeitsweisen im E-Commerce anzuwenden und 7. Kommunikations- und Kooperationsbedingungen zu berücksichtigen. Report: In dem Report hat er die Aufgabenstellung, die Zielsetzung, die Planung, das Vorgehen und das Ergebnis der praxisbezogenen Aufgabe zu beschreiben und das Ergebnis zu reflektieren. Der Report darf höchstens drei Seiten umfassen. Den Report soll der Prüfling mit einer Anlage ergänzen. Die Anlage besteht aus Visualisierungen zu der praxisbezogenen Aufgabe. Die Anlage darf höchstens fünf Seiten umfassen. Der Report und die Anlage sind dem Prüfungsausschuss spätestens am ersten Tag von Teil 2 der Abschlussprüfung zuzuleiten. Dem Report ist eine Bestätigung des oder der Ausbildenden beizufügen, dass die praxisbezogene Aufgabe vom Prüfling eigenständig im Betrieb Ausbildungsbetrieb durchgeführt worden ist. Durchführung: Das fallbezogene Fachgespräch wird mit einer Darstellung der praxisbezogenen Aufgabe und des Lösungswegs durch den Prüfling eingeleitet. Ausgehend von der praxisbezogenen Aufgabe und dem dazu erstellten Report entwickelt der Prüfungsausschuss für das nach Absatz 2 Satz 2 festgelegte Gebiet das fallbezogene Fachgespräch so, dass die in Absatz 1 genannten Anforderungen nachgewiesen werden können. Das fallbezogene Fachgespräch dauert höchstens 20 Minuten. Die Durchführung der praxisbezogenen Aufgabe im Ausbildungsbetrieb, der Report und die Anlage werden nicht bewertet. Bewertet werden die Leistungen, die der Prüfling im fallbezogenen Fachgespräch zeigt. Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Vertikale Abgrenzung: DQR- Niveau 4 wird wie folgt beschrieben: Niveau des Berufes Vertikale Abgrenzung: DQR- Niveau 4 wird wie folgt beschrieben: Vertieftes allgemeines Wissen bzw. fachtheoretisches Wissen in einem beruflichen Tätigkeitsfeld „selbständige Aufgabenbearbeitung und Problemlösung sowie die Beurteilung von Arbeitsergebnissen und - prozessen unter Einbeziehung von Handlungsalternativen und Wechselwirkungen mit benachbarten Bereichen“ „Arbeit in einer Gruppe und deren Lern- oder Arbeitsumgebung mitgestalten und kontinuierlich Unterstützung anbieten“ „Sich Lern- und Arbeitsziele setzen, sie reflektieren, realisieren und verantworten.“ Diese Formulierungen sind recht passend für das Selbst- und Rollenverständnis, das Kaufleute im E-Commerce entwickeln sollten. Wichtig: die Erstausbildung ist eine Heranführung, es besteht „Luft nach oben“. So wird auf Niveau 6 in 2018 eine Fachwirtregelung entwickelt. Die Erwartungen an Auszubildende bzw. junge Fachkräfte sollten angemessen bleiben, insbesondere bei Betrieben, die erstmalig ausbilden. Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Blick auf die neue Verordnung – Was wurde erreicht? IHK-Beruf ist konkretes Umsetzungsbeispiel zur Debatte um „Digitalisierung“ bzw. „Wirtschaft 4.0“ Portfolio der kfm. Berufe wird um eine neue, auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtete kfm. Qualifikation ergänzt Attraktive Abschlussbezeichnung für Schulabgänger branchenübergreifender Querschnittsberuf mit offene Lernzielformulierungen - Potenzial für weitere Branchen in den kommenden Jahren Projektbezug in der betrieblichen und schulischen Ausbildung sowie in der Abschlussprüfung Beruf wird in einigen Jahren evaluiert und kann entsprechend der Bedarfe der Wirtschaft im „agilen Verfahren“ weiterentwickelt werden

Blick auf die neue Verordnung – Was wird benötigt? Geduld mit Blick auf die Fragen: Wie viele Verträge wird es geben? Wo wird es Schulstandorte geben? Wie wird der neue Beruf betrieblich/schulisch umgesetzt? Planung und Kommunikation: Liegt eine Ausbildungsberechtigung vor? Wie/wo können die Lernziele umgesetzt werden? Abstimmung mit der IHK zu Fragen rund um die Ausbildung Interesse an Gestaltung des neuen Berufsbildes: Qualitativ hochwertige Ausbildung (auch über die Mindestinhalte hinaus) anbieten und Fachkräfte von morgen sichern Künftige Entwicklung und Wahrnehmung des Berufes liegt in Hand der Betriebe! Stichwort Geduld: Es handelt sich um einen neuen Beruf! Das bedeutet: bei allen Akteuren muss sich ein Verständnis für die Inhalte und Feinheiten des Berufes nach und nach entwickeln – auch in der Ausbildungsberatung. Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017

Vielen Dank! Weiter Materialien: DIHK-Basisinformationen für Unternehmen BiBB-Umsetzungshilfe „Praxis gestalten“ (ab Anfang/Mitte 2018) DIHK-Flyer Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce Anja Schwarz, Simon Grupe, Michael Assenmacher | Neue Berufe 2017