Kappl, E. (1, 2), Heintz, S. (3), Köllner, V. (1, 2)

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 Präsentation transkript:

Kappl, E. (1, 2), Heintz, S. (3), Köllner, V. (1, 2) Der Homburger Natur- Fragebogen Entwicklung eines Fragebogens zur Einstellung zur Natur Kappl, E. (1, 2), Heintz, S. (3), Köllner, V. (1, 2) (1) Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Mediclin Bliestal Kliniken, 66440 Blieskastel (2) Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, 66421 Homburg (3) Psychologisches Institut, Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik, Universität Zürich Hintergrund Ein Grund für die stationäre Durchführung von Rehabilitation ist die Möglichkeit, ein therapeutisches Milieu (Linden et al., 2006) so gestalten zu können, dass eine nachhaltige Veränderung von Lebens-gewohnheiten, Gesundheitsverhalten oder dysfunktio-nalen Mustern des Erlebens und Verhaltens begünstigt wird. Zumindest implizit wird angenommen, dass Naturnähe hierbei ein günstiger Faktor ist, da die Mehrzahl der Rehakliniken naturnah gelegen ist. Inzwischen gibt es zwar erste Belege für den gesundheitsfördernden Effekt von Training in der Natur (Pretty et al., 2005), aber noch keine Studien für die stationäre Rehabilitation. Ziel unseres Forschungsvorhabens ist es daher, den Einfluss der Natur auf den Rehabilitationsprozess fassbar zu machen. Hierzu soll in einem ersten Schritt ein Fragebogen zu Einstellungen zur Natur erstellt und validiert werden. Ergebnisse Die ursprünglich postulierte Faktorenstruktur konnte faktorenanalytisch nicht repliziert werden. Außerdem mussten 15 Items wegen unbefriedigender Itemschiefe (Neigung zu extrem positiven Antworten zur Natur) oder mangelnder Korrelation zu anderen Items eliminiert werden. Eine Hauptkomponentenanalyse mit Oblimin-Rotation ergab bei 4 Faktoren die beste Faktoren-struktur, die in Tab. 1 dargestellt ist. Bei den Faktoren 1 (p = .015) und 3 (p = .004) hatten Frauen signifikant und bei 2 tendenziell (p = .086) höhere Werte als Männer. Alle Faktoren korrelierten schwach positiv mit dem Alter. Alle Faktoren bis auf Faktor 3 (Faszination/Ehrfurcht) waren negativ mit dem Bildungsstand korreliert. Der Zusammenhang zwischen der Einstellung zur Natur und der tatsächlich in ihr verbrachten Zeit war geringer als erwartet (alle Korrelationen < .27). Faktor 4 korrelierte schwach negativ mit der Angst (-.13, p> .01), die Faktoren 1, 2 und 4 ebenso schwach negativ mit der Depressivität im HADS- D. Methodik Zunächst wurden theoriegeleitet eine Pilotversion des Fragebogens mit 32 Fragen auf 4 Skalen (Natur als Quelle von Wohlbehagen, Unbehagen/Angst, Erholung und Zeit in der Natur) entwickelt. Zur Validierung wurde diese zunächst 300 gesunden Probanden (37%w/ 63%m) vorgelegt, einer Stichprobe von Studierenden der Medizin (vorklinische Vorlesung, häufigste Altersgruppe 18-33 Jahre) und Besuchern einer öffentlichen Veranstaltung der Medizinischen Fakultät (häufigste Altersgruppe 41-50 Jahre). 297 Bögen (99%) waren auswertbar. Zur externen Validierung wurden die in der Natur verbrachte Zeit sowie Angst und Depressivität erfasst (HADS-D; Herrmann et al., 1995). Diskussion und Schlussfolgerungen Der hier vorgestellte Fragebogen erlaubt es, positive Einstellungen zur Natur ökonomisch und reliabel zu erfassen. So können Rehabilitanden identifiziert werden, für die die Natur in ihrem Rehabilitationsprozess eine besondere Ressource sein könnte. Um auch negative Affekte abbilden zu können, soll die ursprünglich konzipierte Skala Angst (z. B. „Ich habe Angst vor der Gewalt, die die Natur entwickeln kann“) mit Hilfe zweier zusätzlicher Items ergänzt werden. Der nur geringe Zusammenhang mit der Depressivität deutet darauf hin, dass Natur unabhängig von dieser als Ressource genutzt werden kann. Tabelle 1: Faktorenstruktur des Fragebogens zur Einstellung zur Natur Faktor Items Cronbachs Alpha Trennschärfe M SD Schiefe Exzess 1. Erholung finden 7 .91 > .62 3.08 0.62 -0.31 -0.42 2. Gesundheit fördern 3 .84 > .64 2.90 0.74 -0.07 -0.78 3. Faszination/ Ehrfurcht .80 > .65 3.56 0.68 -0.82 -0.10 4. Genuss/ Bewegung 4 .74 > .46 3.47 0.50 -0.90 -0.24 Literatur 1. Herrmann, C., Buss, U., Snaith, R. (1995). HADS – Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version. Bern: Huber. 2. Linden M. Baudisch F, Popien C, Golombek J (2006). Das ökologisch-therapeutische Milieu in der stationären Behandlung. Psychother Psych Med; 56: 390-396 3. Pretty, J., Peackock, J., Sellenes, M., Griffin, M (2005). The mental and physical health outcomes of green exercise. International Journal of Environmental Health Research; 15(5): 319 – 337 Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Volker Köllner Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Mediclin Bliestal Kliniken D-66440 Blieskastel Tel.: 06842/542257 Email: volker.koellner@mediclin.de