K. Hager, M. Brecht, O. Krause, V. Grosse

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 Präsentation transkript:

K. Hager, M. Brecht, O. Krause, V. Grosse P25 Akutgeriatrie, stationäre geriatrische Rehabilitation und Tagesklinik – wo verbessern sich die Patienten in den ADLs am meisten? K. Hager, M. Brecht, O. Krause, V. Grosse Zentrum für Medizin im Alter, Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung gGmbH, Hannover Zusammenfassung In der geriatrischen Tagesklinik verbessern sich zwar die meisten Patienten, doch ist das Ausmaß, vermutlich wegen eines Ceiling-Effektes beim Barthel-Index am geringsten. In der stationären geriatrischen Rehabilitation ist das Ausmaß der Verbesserung am größten und der Anteil der Patienten mit Verbesserungen fast genauso groß wie in der Tagesklinik. Im Akutbereich ist die Verbesserung im Barthel-Index am geringsten. Einleitung In Niedersachsen sind die älteren Geriatrien häufig Mischeinrichtungen mit Akutgeriatrie, geriatrischer Rehabilitation und gelegentlich auch einer Tagesklinik. Tab. 1 Ausgewertete Patienten  2014 akut Reha Tagesklinik Anzahl 923 525 133 Alter (Jahre) 82,9±7,4 82,8±7,0 81,7±7,2 Fragestellung Mit der Auswertung aus 2014 sollte geprüft werden, in welchem Bereich die Verbesserung in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) am größten ist. Tab. 2 Barthel-Index (BI) bei Aufnahme und Entlassung sowie die Veränderung Methodik Aus dem Zentrum für Medizin im Alter in Hannover wurden Daten von 1602 Patienten aus 2014 aus der Geriatrischen Datenbank (Gerda) erfasst, bei denen der Barthel-Index (BI) als Parameter für die ADLs dokumentiert wurde. Barthel-Index (Punkte) akut Reha Tagesklinik bei Aufnahme 41,1±23,4 53,0±17,9 67,9±9,1 bei Entlassung 55,0±27,9 71,0±19,6 80,6±9,8 Veränderung 13,9±15,2 17,9±13,4 12,8±8,5 Ergebnisse Es wurden 1581 Fälle ausgewertet, 923 Akutgeriatriefälle, 525 Fälle aus der geriatrischen Rehabilitation sowie 133 Fälle aus der geriatrischen Tagesklinik (Tab. 1). Das durchschnittliche Alter der Patientinnen und Patienten war etwa vergleichbar (82,9±7,4; 82,8±7,0; 81,7±7,2 Jahre). Der Mittelwert des BI bei Aufnahme stieg von der Akutgeriatrie hin zur Tagesklinik deutlich an (41,1±23,4; 53,0±17,9; 67,9±80,6 Punkte). Auch der Zugewinn im Barthel-Index (BI) war in der stationären Reha sowie in der Tagesklinik höher als im Akutbereich (Tab. 2). In der Akutgeriatrie kam es bei 7,7% zu einer Verschlechterung, bei 15,6% blieb der BI konstant und bei 76,7% kam es zu einer Verbesserung im BI (Tab. 3 und Ab. 1). In der geriatrischen Reha verschlechterten sich 4,6% im BI, 7,6% wiesen eine Konstanz auf und 87,8% verbesserten sich. In der Tagesklinik verschlechterten sich lediglich 0,8%, 9,8% veränderten sich nicht und 89,5% verbesserten sich im BI (Tab. 3 und Ab. 1). Die meisten Patienten in der Tagesklinik sowie im Akutbereich verbesserten sich aber lediglich um 1-10 Punkte Tab. 3 Verschlechterung, Konstanz und Verbesserung im Barthel-Index in der Akutgeriatrie, dem Reha-Bereich sowie in der Tagesklinik   akut Reha Tagesklinik Verschlechterung 7,7% 4,6% 0,8% Konstanz 15,6% 7,6% 9,8% Verbesserung 76,7% 87,8% 89,5% Abb. 1 Verschlechterungen, Konstanz und Verbesserungen in Akutgeriatrie, Reha-Bereich und Tagesklinik Diskussion In der Akutgeriatrie waren, im Vergleich zur stationären und teilstationären Rehabilitation bei Aufnahme unselbständigere Patienten, die etwas weniger Fortschritte in der Selbständigkeit zeigten und sich etwas häufiger sogar verschlechterten. In der geriatrischen Tagesklinik verbesserten sich die meisten Patienten, allerdings auch in etwas geringerem Umfang, da sie bereits relativ selbständig zur Aufnahme kamen und weitere Verbesserungen mit dem Barthel-Index nicht abbildbar sind. Ab etwa einem BI von 60 Punkten kann es zu einem Decken- (Ceiling) Effekt kommen (Abb. 3). Daher wäre z.B. für die Tagesklinik über eine Erweiterung des Assessments nachzudenken. Abb. 2 Anteil der Veränderungen im Barthel-Index in Akutgeriatrie, Reha-Bereich und Tagesklinik Abb. 3 Alle Patienten aus 2014 (n=1581) Deckeneffekt? Schlussfolgerung Es stellt sich die Frage, ob im Bereich der Tagesklinik bzw. bei Patienten mit einer Punktezahl von 60 und mehr bei Aufnahme der Barthel-Index die geeignete Erfassungsskala für die Aktivitäten des täglichen Lebens darstellt, da es zu „Deckeneffekten“ kommt und die tatsächliche Verbesserung dadurch unterschätzt werden kann. Kontaktadresse: Prof. Dr. med. K. Hager, Zentrum für Medizin im Alter, Schwemannstraße 19, 30559 Hannover, Tel.; 0511/289-3222; Fax: 0511/289-3004; Email: klaus.hager@ddh-gruppe.de Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie 2015, Frankfurt (Main), 03.-05.09.2015 Interessenkonflikte: Es bestehen keine Interessenkonflikte bezüglich dieser Arbeit aufgrund von Beziehungen zur Pharmaindustrie