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24.04.2018 Arbeitsintegration und Abstinenz Eine empirische Bilanz für die Suchtrehabilitation Prof. Dr. Dieter Henkel Fachhochschule Frankfurt a.M. University.

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1 Arbeitsintegration und Abstinenz Eine empirische Bilanz für die Suchtrehabilitation Prof. Dr. Dieter Henkel Fachhochschule Frankfurt a.M. University of Applied Sciences FB 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Institut für Suchtforschung ISFF Berlin, Bundesministerium für Gesundheit

2 Bilanz gemessen an 3 wesentlichen Zielen der Suchtrehabilitation
Erhalt der Erwerbsfähigkeit bzw. Verhinderung des vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben durch Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit Förderung der beruflichen (Re-) Integration Abstinenz bzw. Reduktion von Rückfallrisiken

3 Empirische Basis BfA-Reha-Jahrgang 2001 N=5.929
stationär behandelte Alkoholabhängige ICD-10 F10.2 Auswertung der RSD der BfA durch Henkel & Grünbeck 2005 ARA-Projekt Entlassjahrgang 2002 der Fachklinik Wilhelmsheim N=929 Alkoholabhängige ICD-10 F10.2 Henkel, Zemlin & Dornbusch 2003, 2004, 2005

4 Ziel: Erhalt der Erwerbsfähigkeit Alkoholabhängige ICD-10 F10
Ziel: Erhalt der Erwerbsfähigkeit Alkoholabhängige ICD-10 F10.2 BfA Reha-Jahrgang 2001 N= Berentung wegen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit im 2-Jahreszeitraum nach Suchtrehabilitation Gesamtquote rund 7% Geschlecht/Region BU/EU-Quote (%) Männer West 6 Frauen West Männer Ost 9 Frauen Ost 8

5 Ergebnisbewertung Die Quote von lediglich 7% ist eine sehr positive Bilanz, weil man von der plausiblen und auch rechtlich definierten Annahme ausgehen kann, dass ein Rehabilitand bei Antragstellung von Erwerbsunfähigkeit bedroht war und ohne Reha über kurz oder lang aus dem Erwerbsleben ausgeschieden und in Frühberentung gegangen wäre

6 Ziel: Förderung der (Re-) Integration in Arbeit

7 Erwerbsverlauf im 2-Jahreszeitraum nach stationärer Suchtrehabilitation
Zunächst von jenen 2 Gruppen, die aus der Sicht der Reha-Einrichtungen im Hinblick auf Bedarf und Effektivität arbeitsfördernder Maßnahmen im Zentrum des Interesses stehen, nämlich diejenigen, die als Arbeitslose bzw. als Erwerbstätige in die Behandlung kommen

8 Erwerbsverlauf im 2-Jahreszeitraum nach stationärer Suchtrehabilitation BfA Reha-Jahrgang 2001, Angaben in % Gruppe: arbeitslos bei Reha-Beginn N=1.342

9 Erwerbsverlauf im 2-Jahreszeitraum nach stationärer Suchtrehabilitation BfA Reha-Jahrgang 2001, Angaben in % Gruppe: erwerbstätig bei Reha-Beginn N=2.199

10 Erwerbsverlauf 2 Jahre vor und 2 Jahre nach stationärer Suchtrehabilitation BfA Reha-Jahrgang 2001, N=4.972, Angaben in % Gruppe: Erwerbspersonen/Westdeutschland

11 Erwerbsverlauf 2 Jahre vor und 2 Jahre nach stationärer Suchtrehabilitation BfA Reha-Jahrgang 2001, N=957, Angaben in % Gruppe: Erwerbspersonen/Ostdeutschland

12 Effekt der Suchtrehabilitation
Die Erwerbsverlaufsstrukturen dokumentieren deutlich, dass die Rehabilitation eine weitere Eskalation der beruflichen Desintegrationsprozesse, die im 2-Jahreszeitraum vor Reha einsetzten, verhindert hat Dieser Effekt zeigt sich in West- und Ostdeutschland und ebenso bei Männern und Frauen

13 Ziel: Abstinenz bzw. Reduktion von Rückfallrisiken
Empirische Basis Vergleich der im 6-Monatskatamnesezeitraum konstant Arbeitslosen (N=181) mit den konstant Erwerbstätigen (N=334), da sich nur bei diesen Gruppen die Abstinenz bzw. Rückfälligkeit zeitlich eindeutig dem Erwerbsstatus „arbeitslos“ bzw. „erwerbstätig“ zuordnen lässt

14 Rückfallquoten (%) nach DGSS-1 6-Monatskatamnese ARA-Projekt, Alkoholabhängige ICD-10 F10.2 N=181 konstant Arbeitslose, 334 konstant Erwerbstätige

15 Weitere Rückfallmerkmale nach DGSS-1 6-Monatskatamnese ARA-Projekt, Alkoholabhängige ICD-10 F10.2 N=181 konstant Arbeitslose, 334 konstant Erwerbstätige Rückfallmerkmale Arbeitslose Erwerbstätige p Alkoholrückfall im 1. Monat 33% 19% <0.050 Zahl der Trinktage/Woche Mittelwert 4.4 2.9 <0.001 Alkoholmenge in g pro Trinktag, Mittelwert 145 86 Konsum psychoaktiver Medikamente 11% 4% Konsum illegaler Drogen 7% 2% <0.010

16 Konsequenz für die Praxis der Suchtrehabilitation
Notwendig ist, zusätzlich zu Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Reintegration eine spezifische Rückfallprävention für die Arbeitslosen zu entwickeln, die bereits während der Suchtbehandlung umgesetzt bzw. in Frühphasen des nachstationären Rehabilitationsprozesses wirksam werden muss

17 Dazu muss untersucht werden
Welche konkreten Bedingungen beeinflussen das Rückfallrisiko der Arbeitslosen oder anders formuliert: Welche Merkmale der Arbeitslosen sind Prädiktoren ihrer Rückfälligkeit? Einbezogen in die Prädiktorenanalyse waren soziodemographische, suchtanamnestische sowie auf Arbeitslosigkeit, psychische Gesundheit, Lebenszufriedenheit, soziale Integration, Abstinenz und Nachsorge bezogene Merkmale

18 Ergebnisse der logistischen Regression t3-konstant Arbeitslose (N=181), ARA-Projekt
Risikofaktoren OR p Substanzkonsum während der Behandlung 15.2 0.014 Unzufriedenheit mit der Freizeitgestaltung bei Entlassung 1.7 Unzufriedenheit mit der Partnersituation bei Entlassung 1.6 0.002 Zahl bisheriger Entzugsbehandlungen 1.5 0.000 Länge der Arbeitslosigkeitszeiten bis Aufnahme 1.1 0.003 Schutzfaktoren Aktives Coping bei Entlassung 0.3 Regelmäßige Teilnahme an Suchtselbsthilfegruppen nach Entlassung 0.022 Arbeitsunfähigkeit bei Entlassung 0.2 0.006 r2 0.51, Quote richtig prognostizierter Fälle 77%

19 Hochrisikogruppen Alkoholrückfallquoten der Arbeitslosen in Klammern Erwerbstätige
Arbeitslose mit 2 oder mehr stationären Suchtbehandlungen 72% (22%) Arbeitslose mit Behandlungsabbruch 81% (38%)

20 Schlussfolgerungen für die Praxis der Suchtrehabilitation
Die Ergebnisse legen eine Reihe spezifischer Maßnahmen nahe (z.B. Vorbeugung des Behandlungsabbruchs, Förderung der Freizeitgestaltung, Stärkung der Nachsorge), die zu einer Minderung des Rückfallrisikos der Arbeitslosen und damit auch zu einer Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt beitragen können und daher in der Suchtbehandlung umfassender und intensiver als bisher realisiert werden sollten

21 Publikationen Henkel & Zemlin (Hrsg.). Themenheft „Arbeitslosigkeit und Suchtrehabilitation“ der Zeitschrift „Suchttherapie“, erscheint Dezember 2005

22 Arbeitslosenquoten in der Suchtrehabilitation (in % aller alkoholabhängigen Rehabilitanden) und in der Erwerbsbevölkerung VDR- und BA-Daten, ab 1995 West+Ost


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